Hamburg. Die Straße in Lokstedt wird schon seit Ende Juni 2020 umgebaut. Dadurch gibt es täglich Staus. So sieht der neue Zeitplan aus.

Der tägliche Stau vor dem Siemersplatz in Richtung Innenstadt ist ein großes Ärgernis für Autofahrer. Schuld daran ist die Sperrung der Niendorfer Straße, die schon seit Ende Juni 2020 umgebaut wird. Denn dadurch fehlt eine wichtige Verkehrsverbindung Richtung Lokstedt und Stellingen. Nach Angaben des Bezirksamtes Eimsbüttel nutzen „durchschnittlich 1500 Kraftfahrzeuge in der Spitzenstunde die Niendorfer Straße“.

Doch die Baumaßnahmen dort entwickeln sich zum Dauerhindernis. Zuletzt war geplant, die Bauarbeiten zum Ende dieses Jahres abzuschließen, doch das klappt nicht. „Jetzt rechnen wir damit, dass die Niendorfer Straße im Frühjahr des kommenden Jahres für den Verkehr freigegeben werden kann“, sagt Kay Becker, Sprecher des Bezirks Eimsbüttel. Weil in Höhe der Eisenbahnbrücke an der Sedimentationsanlage noch gebaut werden muss, werde vorübergehend ein Blockverkehr, bei der eine Ampel den einspurigen Verkehr regelt, eingerichtet.

Niendorfer Straße noch länger gesperrt – aus drei Gründen

Für die Verzögerung gibt es laut Becker drei wesentliche Gründe. „Im Verlauf der Straßenbauarbeiten hat sich unvorhersehbar herausgestellt, dass noch alte, still gelegte Rohre von Maßnahmenträgern im Boden waren, die teilweise nicht dokumentiert wurden, entfernt werden mussten und die Baustelle immer wieder unterbrochen haben. Diese Arbeiten sind mittlerweile erledigt.“

Dadurch habe man die geplanten Asphaltierungsarbeiten im nordöstlichen Bereich aufgrund von Kälte und Nässe jetzt im Dezember nicht mehr abschließen können. „Für die Asphaltierungsarbeiten sind dauerhaft Temperaturen von 5 bis 8 Grad nötig, diese hatten wir in den letzten Wochen nicht“, sagt der Bezirkssprecher. Ab dem 10. Januar sollen die Straßenbauarbeiten wieder aufgenommen und sobald die Witterung es zulässt, die Asphaltierungsarbeiten durchgeführt werden.

Arbeiten an der Niendorfer Straße sind kompliziert

Bleibt noch der Bau der Sedimentationsanlage, einer unterirdischen Reinigungsanlage für Straßenoberflächenwasser. „Die Die Wasserrahmenrichtlinie schreibt vor, dass das Oberflächenwasser gereinigt werden muss. Dafür müssen wir eine Sedimentationsanlage einbauen, die das Wasser vorbehandelt, bevor es abgeleitet wird. Die Anlage wird 3-4 Meter unter der Oberfläche liegen, der Einbau ist schwierig wegen des hohen Grundwasserstands aufgrund der unmittelbaren Nähe zur Kollau“, sagt Becker.

Die Einrichtung der Baugrube für die Sedimentationsanlage und deren Einbau östlich der Kollau erfordere ein umfängliches Prüfungs- und Genehmigungsverfahren in Abstimmung mit der Bahn, auf deren Abschluss man zusammen mit einem Gutachter hinarbeite. Daher könne diese Anlage möglicherweise erst zu einem späteren Zeitpunkt hergestellt werden, sodass der Autoverkehr in diesem Bereich beschränkt werden müsse. Die Verzögerung sei nervig für die betroffenen Verkehrsteilnehmer, sagt Becker, „es wurde aber in der Planung oder Bauausführung nichts vertrödelt.“

Veloroute 3: Niendorfer Straße lange gesperrt

Die Arbeiten an der Straße seien unausweichlich gewesen, versichert Kay Becker. Die Niendorfer Straße ist Teil der Veloroute 3, die von der Hamburger City über das Uni-Viertel bis nach Niendorf-Nord führt. Der Abschnitt zwischen Rütersbarg und Kollaustraße habe bei weitem nicht den Anforderungen an eine moderne Radverkehrsroute genügt.

Der Bereich wurde neu geplant und umgestaltet, so gibt es nun einen Kreisverkehr an der Kreuzung Niendorfer Straße/ Hinter der Lieth/ Rütersbarg hergestellt.