Hamburg. Hamburg Wasser stellt den ersten Regenreport der Stadt vor. Welche Monate besonders nass und welche besonders trocken waren.

Der Hamburger Wasserhaushalt hat mehr und mehr mit den Folgen klimatischer Wetter-Extreme zu kämpfen. Das habe das Jahr 2021 eindrucksvoll bewiesen, sagte der Chef von Hamburg Wasser, Ingo Hannemann, am Donnerstag bei der Vorstellung des ersten Regenreports der Stadt.

Von November 2020 bis Oktober dieses Jahres gab es demnach elf Starkregenereignisse in Hamburg. Insbesondere die Stadtteile Poppenbüttel, Wellingsbüttel und Sasel seien stark betroffen gewesen. Dort richteten die Wassermassen am 8. Juli, am 6. August und am 10. September gleich mehrfach große Schäden an.

Wetter Hamburg: Starkregen aber auch Trockenphasen

Zugleich gab es Trockenphasen in den Wintermonaten sowie im Juni und Juli. Demnach gehört der November 2020 mit einer Gesamtniederschlagsmenge von 14 Millimeter (mm) zu den zehn Prozent der trockensten Novembermonate seit Beginn der Wetter-Aufzeichnungen im Jahr 1891. Auch der Februar 2021 war auffällig trocken. "Die Niederschlagsmengen waren mit 23 mm ebenfalls zu gering", heißt es der Mitteilung von Hamburg Wasser.

Zum Vergleich: Der bislang nasseste Februar wurde mit 142,4 mm im Jahr 2020 gemessen. Besonders nass hingegen waren 2021 die Monate Mai und August, in denen rund 48 Prozent mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel fiel.

Regenreport: Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt

Aber auch im Sommer gab es Trockenperioden. Die stärkste Hitzephase war im Juni 2021: An elf Tagen wurden Temperaturen von mehr als 30 Grad Celsius gemessen. "Eine 14-tägige Phase ohne Niederschlag brachte Trockenstress für Pflanzen", heißt es weiter. Trotz phasenweiser Hitze und Trockenheit sei das hydrologische Sommerhalbjahr tendenziell jedoch sehr nass gewesen.

Der Regenreport des Wasserversorgers beleuchtet, welche Auswirkungen der Klimawandel auf den Wasserhaushalt der Hansestadt hat. Zu diesem Zweck wurden unter anderem Daten aus Regenschreibern ausgewertet und mit früheren Daten verglichen.

Kerstan: "Regenreport von Hamburg Wasser eine große Hilfe"

„Im Hamburger Klimaplan haben wir das Leitbild einer zukunftsfähigen Stadt formuliert, die smart, klimafreundlich und resilient gegenüber den Folgen des Klimawandels ist", sagte Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) am Donnerstag. Wie unabdingbar das sei, zeige der erst kürzlich veröffentlichte Klimareport für Hamburg, nachdem Intensität und Häufigkeit von Starkregenereignissen zunehmen werden.

"Gerade in einer wachsenden, verdichteten Stadt mit einer entsprechenden Versiegelung müssen wir handeln, um die Stadt an die Veränderungen des Niederschlagsgeschehens anzupassen", so Kerstan. Dafür seien auch Daten nötig, auf deren Grundlage Entscheidungen und Maßnahmen getroffen werden könnten. "Der Regenreport von Hamburg Wasser ist hierfür eine große Hilfe.“