Hamburg. In der östlichen Hamburger HafenCity entstehen neben Europas größtem Museum für digitale Kunst auch andere Projekte.
„Zukunftsweisend, digital, nachhaltig“ – diese Begriffe fallen bei der Vorstellung der architektonischen Siegerentwürfe für das Gebäudeensemble, das im Quartier Elbbrücken in der östlichen HafenCity in unmittelbarer Nähe zum Amerigo-Vespucci-Platz entstehen soll, besonders häufig.
Unbestrittene Attraktion des Projekts ist das Digital Art Museum, welches das größte Museum für digitale Kunst in Europa werden soll. „Mit dem Projekt zwischen Elbe und Baakenhafen fügt sich mit präziser Eleganz ein neuer Baustein in die Elbansicht ein“, sagt Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing. „Die Stadt kriegt hier ein neues Gesicht.“
HafenCity: Neue Pläne für die Elbbrücken
Neben dem Digital Art Museum sollen auf einer Grundstücksfläche von etwa 15.000 Quadratmetern rund 600 Miet- und Eigentumswohnungen, ein öffentlich gefördertes Studierendenwohnheim mit weiteren rund 260 Wohnungen, eine Kita sowie ergänzende Flächen für Gewerbe und Gastronomie entstehen. „Das Projekt wird kein Annex (Anhängsel, d. Red.) der HafenCity, sondern ein kleines Subzentrum bilden“, sagt Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH.
Das beiderseitig am Wasser gelegene Quartier biete „lebendige Wohnformen für alle“, sagt Alexander Otto, Vorstandsvorsitzender der ECE Gruppe, die unter anderem das Gebäude für das von Xing-Gründer Lars Hinrichs initiierte Digital Art Museum bauen wird. „Zudem ist es ein sehr innovatives Quartier mit modernen Mobilitätsangeboten und komplett digital durchdacht.“
Elbbrücken: Gebäudeensemble wird nachhaltig gebaut
Zu den Mobilitätsangeboten gehören neben der direkten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr über den U- und S-Bahn-Knotenpunkt Elbbrücken zahlreiche E-Ladestationen für Autos und Fahrräder und ein umfangreiches Carsharing-Angebot.
Zudem sind „Smart-Home“-Einbauten und digitale Zugangssysteme für die Wohnungen sowie die schnellsten Internetverbindungen im gesamten Areal geplant. Durch den Einsatz erneuerbarer Energien, eine CO2-reduzierte Bauweise und die Verwendung recycelbarer Bauteile soll das Gebäudeensemble zudem den hohen Nachhaltigkeitsstandards des Umweltzeichens HafenCity entsprechen, welches die HafenCity GmbH 2007 als erstes Zertifizierungssystem für nachhaltiges Bauen in Deutschland einführte.
Digital Art Museum wird auch unterirdisch gebaut
Mit dem Projekt werde zudem „studentisches Wohnen in die erste Reihe gerückt“, sagt Oberbaudirektor Höing. Das Studierendenwohnheim, das günstigen Wohnraum für mehr als 360 Studierende und Auszubildende bietet, soll über dem Digital Art Museum entstehen. „Hier entsteht einzigartiger und bezahlbarer Wohnraum für Studierende aus aller Welt in bester Lage in der HafenCity“, sagt Jürgen Allemeyer, Geschäftsführer des Studierendenwerks Hamburg.
„Mit der nachhaltigen und ressourcensparenden Bauweise gelingt es, modernes Wohnen und Klimaschutz zu einem fairen Mietpreis nach den Grundsätzen des öffentlich geförderten Wohnungsbaus zu vereinen.“ Das Digitalmuseum wird zum Teil unterirdisch auf einer Fläche von 7500 Quadratmetern und mit einer Deckenhöhe von bis zu zehn Metern über zwei Geschosse gebaut.
HafenCity: Viele Glasflächen und begrünte Dächer
„Es wird als Highlight echte Strahlkraft auf die HafenCity und die ganze Stadt Hamburg haben“, so ECE-Vorstandsvorsitzender Otto. Neben dem Studierendenwohnheim und dem Digitalmuseum gehört noch ein Wohnturm zu dem Gebäudeblock, den das Berliner Architekturbüro Heide & von Beckerath entworfen hat.
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Allen Entwürfen für die insgesamt sieben Gebäude des neuen Quartiers gemein ist ein hoher Anteil von Glasflächen, großzügige Balkone, Loggien und teils begrünte Dächer sowie Dachterrassen mit Blick aufs Wasser und gemeinsam nutzbare Außenflächen. Die Fassaden unterscheiden sich in Klinkeroptik, Keramik und gefärbtem Recyclingbeton.
Baustart in der HafenCity im Herbst 2022
Der Baustart für das Projekt mit einer Bruttogeschossfläche von insgesamt rund 76.000 Quadratmetern ist für den Herbst 2022 geplant, die Fertigstellung der unterschiedlichen Bauteile soll schrittweise ab Ende 2024 und bis Anfang 2026 erfolgen. Entwickelt wird das Projekt in Kooperation von ECE, Harmonia Immobilien, Xing-Gründer Hinrichs und dem Studierendenwerk Hamburg.