Hamburg. Trotz scheinbar schwacher Oktoberzahlen hält die Stadt die Marke von 10.000 Wohnungen für erreichbar– und verweist auf Erfahrungswerte.
Die Stadtentwicklungsbehörde hat eine vorsichtig optimistische Zwischenbilanz zu den Wohnungsbauzahlen und Baugenehmigungen 2021 gezogen. In einem nicht nur Corona-bedingt schwierigen Jahr mit Preissteigerungen von um die 20 Prozent und immer knapper werdenden Flächen ließen die Prognosen immer noch hoffen, dass die Zielzahlen erreicht werden, sagte Behördensprecherin Susanne Enz.
Laut „Bündnis für das Wohnen“ wollen Stadt und Bauwirtschaft jährlich 10.000 Baugenehmigungen erteilen, worunter 3000 Sozialwohnungen sein sollen. Die Zahlen für Ende Oktober, so die Behörde, seinen nur scheinbar schwach. „Üblicherweise wird ein Großteil der Baugenehmigungen im letzten Quartal erteilt“, sagte Enz.
Auch 2020 schienen die Oktoberzahlen eher mäßig
Ende Oktober 2021 waren 6114 Wohnungen genehmigt, für 426 Einheiten waren öffentliche Förderungen bewilligt. Im Jahr 2020, das mit 10.007 genehmigten Wohnungen abschloss, waren im Vergleichszeitraum bis Ende Oktober 7394 Wohnungen genehmigt und 459 Bewilligungen öffentlicher Förderungen verschickt.
„Wir liegen also recht gut“, sagte Enz. „Nach unseren Prognosen ist es immer noch möglich, auch in diesem Jahr die 10.000 zu schaffen. Wie die Zahlen aus 2020 erkennen lassen, entfällt das Gros der Genehmigungen auf das letzte Quartal eines Jahres.“ Die Opposition dagegen geht davon aus, dass die Zielzahlen 2021 deutlich verfehlt werden.
Schwierigere Bauvorhaben, aber gleiche Zielzahl
Hamburg hat derzeit 976.000 Wohnungen. Das Bündnis für das Wohnen hat zwischen 2011 und 2020 knapp 77.000 Wohnungen fertiggestellt. Damit sind acht Prozent des Bestandes in den vergangenen zehn Jahren entstanden.
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„Wir haben viele Potenzialflächen genutzt“, sagte Enz. Übrig geblieben seien vielfach kleinere und konfliktbeladene Grundstücke, die längere Planungsprozesse und für wenige Wohnungen teils hohen Aufwand erforderten. „Angesichts dessen wäre es ein umso größerer Erfolg, wenn wir die 10.007 Einheiten des Vorjahres erreichen“, sagte Enz.