Hamburg. Wie Spa-Tempel und Bäderland die Coronaregeln umsetzen. Betreiber halten an 3G-Auflagen fest. Neuer Trend bei den Aufgüssen.

Wenn die Tage kürzer werden und Schmuddelwetter über der Stadt liegt, sehnen sich die meisten Menschen nach wohliger Wärme. Saunabesuche und Baden im wohltemperierten Wasser können Körper und Seele entspannen. Diese Angebote liegen in Corona-Zeiten wieder stark im Trend und die Nachfrage ist hoch wie eine Abendblatt-Umfrage bei den Betreibern ergab.

Aber anders als vor der Pandemie sind jetzt hygienische Hürden vor dem Gang zu Bäderland und ins Spa zu beachten. Grundlage dafür ist die „Verordnung zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 in der Freien und Hansestadt Hamburg“ (Stand: 23. September 2021).

Wellness: 3G-Regel bei Bäderland

Bei Bäderland gilt selbstverständlich die 3G-Regel: geimpft, genesen, getestet. Außerdem sind die gängigen Abstandsgebote einzuhalten. Wegen der Begrenzung der Besucherzahlen können nur rund 30 Prozent der normalerweise üblichen Gäste pro Tag begrüßt werden.

„Um möglichst vielen Hamburgern die Gelegenheit zu einem Besuch zu geben, haben wir den Badetag dafür in sinnvoll lange Zeitfenster unterteilt“, sagt Bäderland-Sprecher Michael Dietel. Im Volksdorfer Parkbad heißt das zum Beispiel von 17 bis 20, danach von 20.30 bis 22 Uhr. Tickets sind sowohl online (www.baederland.de) vorab als auch spontan an den Kassen verfügbar – solange der durch die 3-G-Regeln stärker limitierte Vorrat für den jeweiligen Tag reicht.

Gäste müssen Nachweise für 3G mitbringen

Bäderland-Sprecher Michael Dietel  bezeichnet die Vergabe von Zeitslots als bereits bewährt.
Bäderland-Sprecher Michael Dietel bezeichnet die Vergabe von Zeitslots als bereits bewährt. © Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Dieses Vorgehen habe sich bereits im vergangenen Jahr sehr gut bewährt, heißt es bei Bäderland. Mitbringen müssen die Gäste den Impf-, Genesenen- oder Testausweis. Für den Fall weiterer Überprüfungen sollten die Besucher den Personalausweis dabei haben. Bei Schülerinnen und Schülern verlangt die Hamburger Corona-Eindämmungsverordnung den Schülernachweis.

Auch das David Lloyd Meridian Spa & Fitness, ehemals Meridian Spa, mit seinen Hamburger Standorten Wandsbek, Eppendorf, Barmbek, Alstertal und Am Michel folgt der behördlichen 3G-Regel. „Daher müssen alle Mitglieder und Tagesgäste nachweisen, ob sie vollständig geimpft, genesen oder getestet sind, sagt Sprecherin Christine Loerke. „Zudem fragen wir unsere Tagesgäste immer auch nach dem Personalausweis.“

Massagen unter bestimmten Bedingungen möglich

Besondere Regeln gelten bei den Wellness-Anwendungen. Eine klassische Massage gefällig? Das geht selbst in abklingenden Pandemiezeiten jetzt so: Nach dem kontaktlosen Check-in und dem Desinfizieren der Hände fragen Meridian-Mitarbeiter im Rahmen einer Anamnese den aktuellen Gesundheitszustand des Gastes ab. Wenn alles gut ist, kann es losgehen, wie Christine Loerke erklärt: „Während der Massage tragen der Therapeut sowie der Gast eine medizinische Gesichtsmaske oder FFP2.“

Erfolgt die Behandlung dicht am Gesicht des Gastes trägt der Therapeut eine FFP2-Maske und zusätzlich eine Schutzbrille. Danach werden alle Handtücher und Decken gewechselt, Kontaktpunkte desinfiziert. Wer diese Hamburger Wellness-Tempel besuchen will, zahlt als Tagesgast zwischen 20 Euro wochentags und in Spitzenzeiten wie sonntags bis zu 45 Euro (weitere Informationen unter www.meridianspa.de).

Aspria kontrolliert Anzahl der Gäste

Auch beim Wellness- und Fitness-Anbieter Aspria heißt es, dass neben der 3-Regel die gängigen Abstands- und Zutrittsregeln einzuhalten sind. „An den Saunen ist gekennzeichnet, wie viele Personen sich zur selben Zeit darin befinden dürfen. Über unser Check-In System können wir zu jeder Zeit verfolgen, wie viele Personen sich im Club aufhalten“, sagt Alexandra Haase, Deputy General Manager bei Aspria Hamburg auf der Uhlenhorst. Spa-Behandlungen könnten online auf der Website (www.aspria.com) gebucht werden.

Interessenten, die ein Mitglied kennen, können von diesem mit in den Club genommen werden und direkt vor Ort dann ein Gästeticket kaufen. Gäste, die kein Mitglied kennen, buchen online die Spa-Behandlung ihrer Wahl und lösen dann bei Clubeintritt zusätzlich ein Tagesticket, so die Empfehlung der Managerin Alexandra Haase. Aspria-Mitglieder können auch eine Tageskarte für einen Gast zum Preis von 35 Euro kaufen.

Betreiber spüren eine „neue Wertschätzung“

Unterdessen berichten die Wellness-Anbieter, dass sich die Gäste nach der langen Zeit des Lockdowns endlich wieder Zeit für Ruhe und Entspannung nehmen wollen. „Es gibt dafür eine neue Wertschätzung“, sagt Christine Loerke von David Lloyd Meridian Spa & Fitness. „Viel zu lange haben unsere Mitglieder die Wärme der Sauna, die Erfrischung unserer Pools und die Atmosphäre in den Ruhebereichen vermisst.“

Im tageslichtlosen Orientalischen Ruheraum im Wandsbeker Spa lässt sich geruhsam ein Nickerchen machen. Zum neuen Trend gehört ein Revival der beliebten Wellness-Standards, die mit Massagen kombiniert werden. Wie PR-Managerin Christine Loerke beobachtet, gönnen sich immer mehr Spa-Mitglieder wohltuende Behandlungen, um den Stress des Alltags zu vergessen oder sich nach dem körperlichen Training zu regenerieren. Allerdings liegt die Zahl der Tagesgäste aufgrund der behördlich verordneten Kapazitätsgrenzen noch deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau.

Wellness: Natürliche Aufgüsse im Trend

Der neue Wellness-Trend in diesem Herbst verzichtet zudem auf viel Schnickschnack. Zur Stärkung des Immunsystems braucht es eben keine exotischen Aufgüsse in der Sauna aus künstlich hergestellten Produkten. „Die aus der Vergangenheit bekannten Aufguss-Konzentrate, die so marketingträchtige Namen wie Tropical Mix hatten, finden kaum noch Anwendung“, beobachtet Bäderland-Sprecher Michael Dietel. Statt dessen seien natürliche Produkte im Einsatz: ätherische Aufguss-Öle und Natursude aus reinen Birkenquasten, Rosmarinzweigen und Lavendelblüten. Sie sorgten für Entspannung im Herbst.