Bergedorf. Sechs Kinder und die Schwimmlehrerin mussten in Kliniken gebracht werden. Das Bad am Gräpelweg bleibt vorerst gesperrt.
Großeinsatz für Feuerwehr, Notarzt und insgesamt sieben Rettungswagen im Begegnungszentrum im Park am Gräpelweg. Sonnabendmittag schlug eine Schwimmlehrerin Alarm, als mehrere Kinder kurz nach Beginn ihres 11-Uhr-Kurses im Wasser über Halsweh und Atemnot klagten. Auch ihr selbst ging es schlagartig schlecht.
„Zum Glück hat sie sofort alle Kinder aus dem Wasser geholt und mit der ganzen Gruppe das Gebäude verlassen. Die Schwimmlehrerin hat vorbildlich reagiert“, sagt Johann Berz. Der Geschäftsführer des Begegnungszentrums wurde ebenfalls alarmiert und war noch vor der Feuerwehr am Haus. Ihm gelang es, die als Ursache vermutete Chlorgaspumpe im Keller unter dem Bad abzustellen.
Sechs Kinder bei Chlorgasunfall am Gräpelweg verletzt
Draußen übernahmen Notarzt und Rettungssanitäter die Erstversorgung der Anfängergruppe für Vier- bis Sechsjährige der Schwimmschule „Swym“, die das Bad für ihre Kurse regelmäßig am Wochenende mietet. Insgesamt sechs der Kinder und die Lehrerin wurden in verschiedene Krankenhäuser gebracht, die sie nach Informationen unser Zeitung bereits am Wochenende wieder verlassen konnten. Johann Berz brauchte nicht behandelt zu werden, weil im Keller unter dem Bad kein Gas ausgeströmt war.
Die Feuerwehr evakuierte das gesamte Begegnungszentrum und ging mit mehreren Trupps unter schweren Atemschutz auf Ursachenforschung. Messungen im Gebäude zeigten, dass allein das Schwimmbad selbst betroffen war. Vermutlich hatte ein Defekt in der Pumpe zu einer überhöhten Chlorgas-Konzentration im Wasser geführt. Die Ermittlungen der Kripo in Zusammenarbeit mit Experten der Feuerwehr und der Umweltbehörde dauern noch an. Bisher wird von einem technischen Defekt an der Pumpe ausgegangen.
Polizei hat Bad im Begegnungszentrum noch nicht wieder freigegeben
„Die Polizei hat das Schwimmbad vorerst noch nicht wieder freigegeben“, sagt Johann Berz, der deshalb alle Kurse für Montag abgesagt hat. „Sobald es die Freigabe gibt, werden wir so schnell wie möglich wieder öffnen.“
Alle weiteren Bereiche des Begegnungszentrums im Park sind von der vorübergehenden Schließung nicht betroffen und öffnen wie gewohnt. „Das gilt ausdrücklich auch für den Bereich der physikalischen Therapie“, betont Berz. „Mit Ausnahme von Anwendungen im Wasser laufen hier alle Anwendungen und Termine wie gewohnt weiter.“