Hamburg. Eine Störung im Wasserwerk Haseldorfer Marsch führt derzeit zu erhöhten Nitrit- und Ammoniumwerten in Teilen Hamburgs.

Nach dem ersten Hinweis auf erhöhte Nitrit-, Ammonium- und pH-Werte in dem Wasserwerk Haseldorfer Marsch, das Teile Hamburgs und Schleswig-Holsteins mit Trinkwasser beliefert, hat der Betreiber am Freitag genaue Zahlen veröffentlicht.

Am Werksausgang und im Rohrnetz liegen die Werte aktuell bei 0,7 Milligramm pro Liter (mg/l) für Nitrit und bei 1,9 mg/l für Ammonium. Der geltende Grenzwert für den Wasserwerksausgang entsprechend der deutschen Trinkwasserverordnung ist 0,1 mg/l (Nitrit) und 0,5 mg/l (Ammonium). Für Nitrit gilt im Rohrnetz ein abweichender Grenzwert von 0,5 mg/l.

Betroffen von den erhöhten Werten sind die Stadtteile Rissen, Sülldorf, Iserbrook im Hamburger Westen und die Stadt Schenefeld im Nordwesten Hamburgs. Außerdem die Gemeinden Wedel, Tornesch und Uetersen.

Erhöhte Nitrit-Werte "gesundheitlich unbedenklich"

Der Betreiber Hamburg Wasser bleibt aber bei der Einschätzung, dass die gemessenen Werte trotz der Grenzwertüberschreitung für Menschen gesundheitlich unproblematisch sind. Auch der Fachdienstleiter Umwelt in der Kreisverwaltung Pinneberg, Holger von Thun, sprach gegenüber dem Abendblatt von einer gesundheitlich unbedenklichen Belastung. Das Wasser könne „uneingeschränkt genutzt werden. Auch für Babynahrung.“

Das von Hamburg Wasser betriebene Wasserwerk liegt mitten in der Haseldorfer Marsch.
Das von Hamburg Wasser betriebene Wasserwerk liegt mitten in der Haseldorfer Marsch. © Hamburg Wasser | Hamburg Wasser

Allerdings rät Hamburg Wasser Besitzern von Teichen und Aquarien davon ab, das Wasser zu verwenden, weil Wasserpflanzen und Fische besonders sensibel auf den erhöhten Ammoniumgehalt reagieren könnten. Auch geruchliche Auffälligkeiten sind durch die erhöhte Belastung des Trinkwassers mit den Stoffen aufgetreten. So klagten einige Verbraucher über einen chlorigen und leicht fauligen Geruch, sagte die Sprecherin von Hamburg Wasser, Anna Vietinghoff.

Wartung des Anlage löste erhöhte Werte aus

Die Störung im Wasserwerk war aufgetreten, nachdem ein Anlagenelement ausgetauscht wurde. Dabei handele es sich um den Fließbettseparator, dessen Aufgabe es ist, durch Zugabe von Kalk den pH-Wert des Wassers zu regulieren, so Vietinghoff. „Durch die Störung kam es zu einer vorübergehenden Veränderung des pH-Wertes. Dieser Wert wurde umgehend wieder normalisiert. Diese vorübergehende Änderung des pH-Wertes führte zu der berichteten Werterhöhung für Nitrit und Ammonium.“

Anna Vietinghoff: „Wir werden die weitere Entwicklung der Werte genau beobachten. Erfahrungsgemäß sollten die Auswirkungen der Störung innerhalb einiger Tage wieder behoben und Nitrit- sowie Ammoniumwerte wieder im Normbereich sein.“ Am Wochenende könnten sich die Bürger im Internet über tagesaktuelle Messergebnisse informieren.