Hamburg. Die Berlinerin war Bauhaus-Künstlerin. Das Hamburger Puppenmuseum am Falkenstein zeigt eine Ausstellung über ihr Leben und Werk.

Ihr Arbeiten sind heute nur noch wenigen bekannt – ebenso ihre Lebensgeschichte. Jetzt erinnert das Puppenmuseum am Falkenstein mit einer Sonderausstellung an Dörte Helm (1898 bis 1941). Im Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 war auch die Geschichte der Bauhausfrauen in einigen Fernsehfilmen zwischen Fiktion und Fakten dargestellt worden.

Dörte Helm musste dabei unter anderem für den Film „Lotte am Bauhaus“ herhalten. „Leider wurden ihre künstlerische Entwicklung und ihre Persönlichkeit dabei nur angedeutet“, sagt Elke Dröscher vom Puppenmuseum, „das finde ich bedauerlich.“ Die Ausstellung zeigt nun: Dörte Helm war eine hochbegabte, kreative und entschlossene Künstlerin, deren Entfaltungsmöglichkeiten aber bereits in den 30er Jahren begrenzt waren und mit ihrem frühen Tod 1941 endeten.

Bauhaus-Künstlerin Dörte Helm in Berlin geboren

Dörte (Dorothea) Helm wurde 1898 als Tochter des Altphilologen Rudolf Helm und seiner Ehefrau Alice in Berlin geboren. 1922 legte sie als eine von wenigen Frauen die Gesellenprüfung für Dekorationsmaler vor der Weimarer Handwerkskammer ab und arbeitete anschließend am Bauhaus als „Etatgeselle“.

Nach der Berufung des Vaters an die Universität Rostock absolvierte sie von 1910 bis 1913 das dortige Gymnasium und bis 1915 die Kunstgewerbeschule. In den Kriegsjahren 1915 bis 1918 setzte sie an der Kunstakademie in Kassel ihr Studium fort, bevor sie an die Großherzogliche Kunsthochschule in Weimar wechselte und 1919 direkt in das neu gegründete Staatliche Bauhaus eingegliedert wurde. Bereits am 23. Juni 1919 wurde Dörte Helm vom Meisterrat definitiv am Bauhaus aufgenommen.

Dörte Helm starb in Hamburg an einer Grippe

Als angebliche Geliebte von Walter Gropius war sie dort im Oktober 1922 Opfer einer Intrige, wurde aber später rehabilitiert. 1923 wirkte Helm in der Kommission zur ersten großen Bauhaus-Ausstellung in Weimar mit. 1924 kehrte sie nach Rostock zurück und entfaltete dort bis zum Berufsverbot als Halbjüdin eine vielseitige künstlerische Tätigkeit.

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Wenige Jahre nach der Heirat mit dem Journalisten Heinrich Heise 1930, dem Umzug nach Hamburg (1932) und der Geburt ihrer Tochter Cornelia starb Dörte Helm 1941 in Hamburg an einer Grippe. Im Garten der Frauen auf dem Ohlsdorfer Friedhof erinnert heute ein Gedenkstein an die Künstlerin. Obwohl durch Kriegswirren und Zerstörung nur ein Bruchteil ihres Werkes überdauerte, können in der Ausstellung 45 Skizzen, Studien und ausgeführte Blätter aus den Anfangsjahren des Bauhauses gezeigt werden – hinzu kommen verschiedene Texte und Zeitdokumente.