Hamburg. Feier würdigt Befreiung vom Nationalsozialismus – erstmals nach der Pandemie-Pause. Welches Bündnis sich zur Eröffnung vorstellt.

Nach einem Jahr pandemiebedingter Einschränkungen nimmt der Ohlsdorfer Friedhof die Tradition des Friedensfestes mit einer Reihe von Veranstaltungen vom 24. Juli bis zum 8. August wieder auf. Das Friedensfest verstehe sich als Feier der Befreiung vom Nationalsozialismus, heißt es von der Friedhofsverwaltung.

Rechtsradikale hätten zwischen 2003 und 2009 bei den Gräbern der Bombenopfer des „Hamburger Feuersturms“ diffamierende Kundgebungen veranstaltet und versucht, die nationalsozialistischen Verbrechen zu relativieren. Daraufhin bildete sich das „Bündnis Ohlsdorfer Friedensfest“, das mit dem Friedensfest Versuchen der Umdeutung der Geschichte entgegentrete. Gleichzeitig würden im Rahmen des Friedensfestes neue Formen des angemessenen Gedenkens gesucht.

„Bündnis Ohlsdorfer Friedensfest“ stellt sich vor

Zur Eröffnung stellt sich das Bündnis am Sonnabend, 24. Juli, von 15 Uhr an vor. Präsentiert wird auch die Ausstellung „Facing Death“ von Claudia Guderian. Am Sonntag, 25. Juli, um 11 Uhr wird ein Gottesdienst gefeiert, der auch an den früh verstorbenen Schriftsteller Wolfgang Borchert erinnert, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. Über ihn hält Susanne Bienwald am Sonnabend, 7. August, einen Vortrag und lässt sein Leben wieder auferstehen.

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Bereits am Sonntag, 25. Juli, stellt Ilse Jacob um 13 Uhr den eindringlichen Bericht ihrer Mutter Katharina vor – unter dem Titel „Widerstand war ihr nicht in die Wiege gelegt“. Am selben Tag gibt es um 13.45 Uhr eine Führung in französischer Sprache zu den Stätten der Erinnerungskultur. Cornelia Strauß berichtet im „Garten der Frauen“ unter anderem über das Leben der in Hamburg 1943 hingerichteten französischen Widerstandskämpferin France Bloch-Sérazin. Für diese Veranstaltung ist eine Anmeldung unter blankeneser.gespraeche@blankenese.de erforderlich.

Programm von Hamburger Friedensfest online

Ebenfalls im „Garten der Frauen“ wird am Sonntag, 1. August, ab 14 Uhr der Lebensweg von Frauen präsentiert, für die im vergangenen Jahr Erinnerungssteine aufgestellt wurden – darunter Toni Pergelt, Lonny Beese und Lilli Giordano. Das ganze Programm des Friedensfestes ist online verfügbar unter www.friedhof-hamburg.de/besucher/veranstaltungen/ .