Hamburg. Die Fertigstellung des Grünbunkers an der Feldstraße verschiebt sich um wenige Monate. Das sind die Gründe.
Die Aufstockung und Begrünung des Bunkers an der Feldstraße geht in eine weitere entscheidende Phase. Denn in diesen Tagen hat der Bau für Hamburgs längsten „Bergpfad“ begonnen, der öffentliche Weg also, der an der Fassade entlang hinauf bis zum Dachgarten führen soll.
Doch trotz der guten Nachrichten steht schon jetzt fest: Mit der ursprünglich geplanten Fertigstellung im Laufe des zweiten Halbjahres ist derzeit nicht zu rechnen. Aufgrund von corona-bedingten Lieferengpässen und des Baustoffmangels ist die Fertigstellung nun für Anfang 2022 geplant.
Große Schritte bei Hamburger Bunker
Aktuell geht es auf der Baustelle aber in großen Schritten voran: Die Montage der ersten von insgesamt 24 stählernen Tragarmen hat begonnen. „Ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum grünen Bunker“, sagt der verantwortliche Projektleiter Paul Hahnert von der EHP (Erste Hamburger Projektmanagement GmbH), die den Bunker verwaltet.
Jeder der Tragarme, die unter anderem mit mehreren, jeweils zwei bis drei Metern langen Gewindestangen in der Außenfassade befestigt werden, wiegt etwa 5,5 Tonnen. Und das Bodenfundament des späteren Weges bilden unter anderem etwa 20 cm hohe Spannbetonplatten. Auf diesen wiederum soll später das Substrat für die Begrünung aufgebracht werden.
4700 Bäume für Begrünung geplant
Wie es dann weitergeht: Nach Fertigstellung des Bergpfades startet der fünf Meter breite und von einem Geländer gesäumte Aufstieg ebenerdig auf der Nordseite. Für alle frei zugänglich, führt er über die Ost-, Süd- und Westfassaden aufwärts bis er schließlich auf 58 Meter Höhe in dem öffentlichen Dachgarten mündet. Für die Begrünung des Bunkers sind rund 4700 Bäume, Sträucher, Hecken- und Kletterpflanzen aus der Baumschule von Ehren vorgesehen.
Die ersten Arbeiten für das nicht unumstrittene Projekt starteten im Jahr 2019. Seitdem wird der Hochbunker am Heiligengeistfeld um fünf pyramidenartige Geschosse erweitert. Die Pläne sehen vor, dass der Bunker auch einen Gedenk- und Informationsort für die Opfer des NS-Regimes und des Zweiten Weltkrieges erhält.
Moderne Halle geplant
Ebenfalls geplant ist eine Halle mit Platz für bis zu 2300 Besuchern. Diese kann abends und am Wochenende für Konzerte, Theater, Lesungen und Ähnliches sowie tagsüber für den Schulsport genutzt werden. Das Besondere an der Halle ist laut Frank Schulze, Sprecher der Aufstockung, ein innovativer Glasboden.
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„Durch LED-Lichter kann der Boden in kürzester Zeit seine Optik ändern und zum Beispiel zu einem Handball- oder Basketballfeld werden, aber auch zu einem neutralen Boden bei einem Konzert.“ Darüber hinaus entstehen Räume für Stadtteilkultur, Ausstellungsflächen, Unterkünfte für Stipendiaten und Künstler. Die Fertigstellung des privatfinanzierten Grünbunkers ist für das zweite Halbjahr 2021 geplant.
Partnerschaft mit NH-Gruppe in Hamburg beendet
Zuletzt war bekannt geworden, dass das geplante Hotel in der Aufstockung einen neuen Betreiber bekommt. „Nach einem lang anhaltenden Aufschwung ist die Corona-Krise natürlich auch an der Hotellerie nicht spurlos vorbeigegangen“, hieß es dazu vonseiten der EHP.
Sie erklärte die bisherige Partnerschaft mit der NH Hotel Group für beendet. Die NH-Gruppe hatte im September 2019 die Ausschreibung gewonnen und plante ein Hotel mit 136 Zimmern in dem Bunker. Wer der neue Betreiber wird, ist noch nicht bekannt.