Hamburg. Beunruhigende Entwicklung im Großraum Hamburg. Immer häufiger werden verwahrloste Hunde entdeckt und illegale Händler ermittelt.

Der illegale Handel mit Hundewelpen bricht im Großraum Hamburg nicht ab. Erst kürzlich wurden 32 völlig verwahrloste Hunde und Welpen in einer Wandsbeker Wohnung gefunden, im Mai wurde der Verkäufer von todkranken Welpen zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Verbraucherschutzbehörde warnt daher mit konkreten Tipps vor illegalem Tierhandel.

"Ein Welpe heißt Verantwortung. Und die beginnt bereits beim Kauf", sagt Verbraucherschutzsenatorin Anna Gallina (Grüne). "Vor allem im Internet werden Welpen – oft aus dem Ausland – angeboten, die ohne gültige Papiere und in schlechtem Gesundheitszustand über die Grenzen geschmuggelt werden." Der illegale Welpenhandel sei ein Millionengeschäft. Interessenten sollten nur bei bekannten Züchtern kaufen, so die Senatorin. Nur dann könnten sich Abnehmer sicher sein, dass die Welpen auch gesund sind.

Illegaler Welpenhandel in Hamburg: Tipps vom Verbraucherschutz

Immer wieder kommt es vor, dass Hundewelpen online unter Vortäuschung falscher Daten und aus schlechten Haltungsbedingungen angeboten werden, so die Behörde. Das bestätigt auch die Vorsitzende des Hamburger Tierschutzvereins Janet Bernhardt: "Mit Einzug der Onlineplattformen hat der Welpenhandel rasant zugenommen und enorme Ausmaße angenommen.“ Online sei die Abgrenzung zwischen seriösen und unseriösen Angeboten laut Verbraucherschutzbehörde besonders schwierig.

Künftige Tierhalter sollten sich daher intensiv mit den Anzeigen auseinandersetzen und folgende Punkte beachten:

1. Herkunft der Hundewelpen prüfen

"Immer wieder werden Tiere im Internet angeboten, die unter tierschutzwidrigen Bedingungen, oft im Ausland, gezüchtet und in Deutschland angeboten werden", sagt Valerie Meister, Sprecherin der Verbraucherschutzbehörde. "Diese Tiere werden häufig sehr jung, geschwächt oder krank, ohne Impfschutz und wenig sozialisiert angeboten." Mögliche Folgen: Verhaltensstörungen und Krankheiten. Meist sei auch die Haltung der Elterntiere nicht tierschutzgerecht.

2. Tiere nicht auf Straße oder an anonymem Ort kaufen

Hundewelpen und andere Tiere sollten nicht an anonymen Orten wie etwa einer Autobahnraststätte oder auch dem Wohnsitz des künftigen Tierhalters übergeben werden, so die Behördensprecherin.

3. Welpen und Muttertier frühzeitig vor Kauf ansehen

"Es wird empfohlen, sich auch das Muttertier und eventuelle Wurfgeschwister frühzeitig vor dem Kauf direkt bei der Züchterin beziehungsweise dem Züchter oder im Tierheim persönlich anzusehen", sagt Meister. Welpen müssen bei dem Kauf mindestens acht Wochen alt sein – erst dann dürften sie von der Mutter getrennt werden.

4. Das Gespräch mit dem Züchter suchen

Bei einem Besuch der jungen Hundewelpen sollten sich Interessenten ausführlich mit dem Verkäufer unterhalten. "Fragen zu den jeweiligen Lebensverhältnissen und den zu erwarteten Bedingungen für die Unterbringung des Tieres sind ein gutes Zeichen und deuten darauf hin, dass die Züchterin oder der Züchter dem Verkauf der Welpen nicht gleichgültig gegenüber steht", so Meister.

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5. Bieten Züchter Welpen unterschiedlicher Rasse und Alters an?

Sollte ein Händler diverse Hundewelpen anbieten und sich diese von Rasse und Alter deutlich unterscheiden, ist laut Verbraucherschutzbehörde Vorsicht geboten. "Dies kann ein Hinweis auf illegalen Tierhandel sein", sagt die Behördensprecherin.

6. Vorsicht bei niedrigem Verkaufspreis

Weitere Hinweise für illegalen Welpenhandel können ein sehr niedriger Verkaufspreis, ein offensichtlich schlechter Gesundheitszustand des Tieres oder etwa nicht schlüssige Angaben bezüglich des Impfpasses sein.

"In jedem Fall sollte ein Kaufvertrag abgeschlossen werden, in dem alle wichtigen Details zum Tier schriftlich festgehalten werden", ergänzt Meister.