Hamburg. Trotz der Corona-Lockerungen in bleibt das beliebte Ausflugsziel weiterhin geschlossen. Aber warum? Die Hintergründe.
Auf der Homepage des Bezirks Altona präsentiert sich das Rissener Wildgehege Klövensteen inklusive der beliebten Waldschule von seiner besten Seite. „Unser Wildgehege ist stets frei zugänglich“ heißt es da unter anderem und auch: „Als Einrichtung der Freien und Hansestadt Hamburg ist es uns ein großes Anliegen, jedem Besucher das Naturerleben und die Auseinandersetzung mit den heimischen Wildtieren zu ermöglichen.“ Doch davon kann keine Rede sein. Das weitläufige Wildgehege ist „coronabedingt“ nach wie vor geschlossen, und einen Plan für seine baldige Öffnung gibt es nicht.
Zur Begründung verweist das Bezirksamt auf eine Mitteilung von Ende April, in der Personalmangel als Grund für die andauernde Schließung angegeben wird. Laut Bezirksamtssprecher Mike Schlink müssten potenzielle Besucher online angemeldet sein und ein genaues Zeitfenster erhalten. Außerdem müssten Mitarbeiter sie vor Ort registrieren und die erforderlichen negativen Testergebnisse überprüfen. „Die Organisation einer Terminbuchungsmöglichkeit für den Besuch und die damit verbunden notwendige Kontrolle und Verwaltung ist dem Bezirksamt aus Kapazitätsgründen nicht möglich“, sagt Schlink.
Wildgehege Klövensteen für Hamburger wichtig
Kritik kommt von der SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Philine Sturzenbecher, die darauf verweist, dass vergleichbare Einrichtungen längst wieder geöffnet haben. „Die Universität hat in kürzester Zeit den Loki-Schmidt-Garten mit einem hervorragenden Corona-Konzept geöffnet“, sagt Sturzenbecher. „Warum es dem Bezirksamt Altona noch immer nicht gelungen ist, ein tragfähiges Hygienekonzept für einen Besuch im Wildgehege Klövensteen vorzulegen, ist mir schlicht ein Rätsel.“ Das Wildgehege sei insbesondere für Familien wichtig, deren Einkommen nicht immer eine Eintrittskarte für Hagenbeck oder andere Wildparks im Umland hergebe.
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Beim Förderverein Klövensteen e.V. ist man von der Haltung des Bezirksamts überrascht: „Seit November 2020 ist das Wildgehege nun schon für die Besucherinnen und Besucher geschlossen, die Nachricht, dass Zoos wieder unter Auflagen öffnen dürfen, hatte den Förderverein ursprünglich hoffnungsvoll gestimmt. Wir hätten uns gewünscht, dass hier Möglichkeiten zur Öffnung gefunden worden wären, damit die Besucherinnen und Besucher endlich wieder im Wildgehege spazieren können.“
Klövensteen will nur ohne Terminreservierung öffnen
Der Vereinsvorsitzende Hans-Dieter Witt fordert, das Wildgehege schnellstmöglich allen Bürgern wieder zugänglich zu machen. Er bitte die zuständigen Stellen nochmals um sorgfältige Prüfung. Anmelde- und Buchungssysteme würden mittlerweile an vielen Orten eingesetzt. „Dort gibt es vielleicht Möglichkeiten zur Zusammenarbeit.“ Auf Nachfrage bleibt Bezirkssprecher Schlink weiter vage: „Wenn die Eindämmungsverordnung des Senats es uns ermöglicht, das Wildgehege wieder ohne Terminreservierung, Einlasskontrollen, Testüberprüfung etc. zu öffnen, dann legen wir auch sehr gerne wieder los.“