Hamburg. Durch die Wiederaufbereitung solle die Kreislaufwirtschaft im Baugewerbe gestützt und der CO2-Ausstoß gesenkt werden. Die Hintergründe.
SPD und Grüne wollen dafür sorgen, dass Bauschutt in Hamburg häufiger recycelt und als Ersatzbaustoff bei neuen Projekten eingesetzt wird. In einem gemeinsamen Bürgerschaftsantrag fordern die beiden Fraktionen den Senat auf, die Recyclingquoten darzulegen und künftig für mehr Wiederaufbereitung zu sorgen.
Es solle geprüft werden, inwiefern Ersatzbaustoffe verstärkt im Hochbau eingesetzt werden können. Rot-Grün stütze damit die Entscheidung des Bundesrates, der Änderungen der relevanten Bundesverordnungen angestoßen habe, teilten SPD und Grüne mit. Ziel sei es, die Kreislaufwirtschaft im Baugewerbe zu stärken.
Hamburg wartet bei Recycling nicht auf Bund
„Bauschutt bildet den größten Abfall-Posten in Deutschland. Dabei können mineralische Abfälle hochwertig recycelt und wiederverwendet werden: Im Straßenbau ist das seit Jahrzehnten Usus“, sagte SPD-Stadtentwicklungspolitikerin Martina Koeppen.
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„Nach intensiven Verhandlungen, die über 15 Jahre auf allen Ebenen geführt worden sind, ist das aktuelle Ergebnis des Bundesrats zum Einsatz von recycelten Baustoffen ein zukunftsweisender Kompromiss, der jetzt zügig beschlossen werden muss. Dass ausgerechnet Horst Seehofer als Bundesbauminister jetzt Klientelpolitik für die Deponiewirtschaft betreibt und den Prozess verzögert, ist ein verheerendes Signal. Hamburg wird nicht auf den Bund und die CSU warten.“
Recycling von Hamburgs Bausschutt gegen Klimaerwärmung
Grünen-Stadtentwicklungspolitiker Olaf Duge sagte: „Wer dazu beitragen möchte, die Klimaerwärmung aufzuhalten und zu bekämpfen, darf gebrauchte Baustoffe nicht einfach verbuddeln oder verbrennen. In der Bauwirtschaft werden riesige Mengen an Material verbraucht. Wir wollen die Wiederverwendbarkeit von gebrauchten Baustoffen deutlich erhöhen und damit auch den CO2-Ausstoß für die Neuproduktion von Beton, Ziegeln und anderer energie- und materialintensiver Baustoffe senken.“