Hamburg. Der Überblick: Schleswig-Holstein meldet beunruhigende Zahlen. Handelskammer-Präses Aust nennt Beschlüsse “bitter“.

Angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen haben Bund und Länder sich auf eine Verlängerung des Lockdowns geeinigt. Damit gelten auch für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen schärfere Regeln im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat im Anschluss über die neuen Maßnahmen informiert. Wegen der andauernden Beratungen war das Statement am Abend mehrfach spontan verschoben worden.

Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Lesen Sie hier die aktuellsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am 5. Januar:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 697 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemiebeginn: 38.580 ), 607 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon 117 auf Intensivstationen), 671 Todesfälle Sieben-Tage-Wert: 138,4 (Stand: Dienstag).
  • Schleswig-Holstein: 549 neue Corona-Fälle (26.524), 412 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 68), 497 Todesfälle (+22), Sieben-Tage-Wert: 76,3 (Stand: Dienstag).
  • Niedersachsen: 672 neue Corona-Fälle (111.712), 1352 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 255), 2108 Todesfälle (+61). Sieben-Tage-Wert: 91,6 (Stand: Dienstag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 491 neue Corona-Fälle (13.231), 312 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 89), 200 Todesfälle (+11). Sieben-Tage-Wert: 96,4 (Stand: Dienstag).
  • Bremen: 123 neue Corona-Fälle (13.930), 161 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 22), 210 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 77,2 / Stadt Bremerhaven: 58,6 (Stand: Dienstag; Bremen gibt den Inzidenzwert nur getrennt nach beiden Städten an).

Zahlen seien "erschreckend hoch": Günther verteidigt Lockdown

Der Corona-Lockdown wird auch in Schleswig-Holstein bis zum 31. Januar verlängert – und zum Teil verschärft. Das kündigte Ministerpräsident Daniel Günther am Dienstagabend nach der Konferenz der Länder-Regierungschefs mit Kanzlerin Angela Merkel an. Es sei angesichts der hohen Infektionszahlen notwendig, in einigen Punkten nachzuschärfen, um ab Februar erste Lockerungen ansteuern zu können. Zuvor hatte bereits Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher die neuen Regeln in der Hansestadt verkündet.

Künftig sind private Zusammenkünfte eines Haushalts nur noch mit maximal einer weiteren Person gestattet. "Ich weiß, dass das hart ist", sagte Günther. Aber die Infektionszahlen seien auch im Norden noch "erschreckend hoch". Es sei nicht verantwortbar, sich von einem Lockdown in den nächsten zu hangeln. "Wir müssen jetzt diesen harten Schnitt machen, um dann wieder klare Perspektiven aufzuzeigen."

Günther hält Urlaub im Norden zu Ostern für realistisch

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Auch der Lockdown an Schulen und Kitas wird bis Ende Januar verlängert. Sie sollen weitestgehend geschlossen bleiben oder nur eingeschränkten Betrieb anbieten. "Das heißt: Präsenzunterricht wird in den Schulen auch bis Ende Januar nicht stattfinden können", sagte Günther. Es werde weiter lediglich eine Notbetreuung geben. Möglichkeiten für Präsenzunterricht sind vorerst nur für Abschlussklassen vorgesehen.

Auch in Schleswig-Holstein gilt: Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner wird der Bewegungsradius auf 15 Kilometer um den Wohnort begrenzt, sofern kein triftiger Grund dagegen vorliegt. "Das Ganze lebt davon, dass viele Menschen das aus eigener Überzeugung machen". Günther bekräftigte seine Bitte, sich an die Regeln zu halten. In Schleswig-Holstein erreicht derzeit kein Kreis die Inzidenz von 200.

497 Corona-Tote in Schleswig-Holstein – 549 Neuinfektionen

In Schleswig-Holstein sind bis Dienstagabend 549 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Zahl der Menschen, die seit Ausbruch der Pandemie an oder mit Corona gestorben sind, hat fast die Marke 500 erreicht: Am Dienstag wurden 22 neue Todesfälle gemeldet, damit gibt es bisher insgesamt 497 Corona-Tote, wie aus den Daten des Gesundheitsministeriums weiter hervorgeht.

Seit Beginn der Pandemie sind im Land 26.524 Infektionen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen worden, 19.900 Menschen sollen wieder genesen sein. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sank auf 76,3. 412 Patienten befinden sich den Angaben zufolge derzeit in Krankenhäusern. 68 von ihnen werden intensivmedizinisch betreut – 46 mit Beatmung.

Coronakrise: Wo noch Intensivbetten frei sind

Handelskammer-Präses nennt Lockdown-Verlängerung "bitter"

Hamburgs Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust drängt auf weitere Finanzhilfen.
Hamburgs Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust drängt auf weitere Finanzhilfen. © Michael Rauhe

Der Hamburger Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust nannte die Verlängerung des Lockdowns "bitter" und die Impfungen einen "Lichtblick". Aust sagte an den Senat und die Bundesregierung gewandt: "Damit eine Insolvenzwelle in Grenzen gehalten werden kann, müssen die zugesagten Finanzhilfen dringend zeitnah an die Unternehmen ausgezahlt werden. Es ist unverständlich, dass die Novemberhilfen noch immer nicht komplett ausgezahlt wurden und die Dezemberhilfen erst Ende Dezember beantragt werden konnten. Die Prozesse müssen beschleunigt werden, um das Überleben vieler Unternehmen zu sichern und das Vertrauen der Wirtschaft nicht zu verspielen."

Höchstwert bei Corona-Neuinfektionen in Meck-Pomm

In Mecklenburg-Vorpommern sind am Dienstag 491 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden – so viele wie nie zuvor.. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen liegt bei nunmehr 13.231; als genesen gelten 10.158 Betroffene. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mit. Elf weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion – insgesamt sind es nun 200.

Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche stieg leicht auf 96,4. Die höchsten Inzidenz-Werte mit 177,5 und 168,3 verzeichnen der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte sowie die Landeshauptstadt Schwerin. Den geringsten Wert hat Rostock mit 40,6. Laut RKI sind im Land bislang 13.832 Menschen geimpft worden.

Corona in Hamburg: Tschentscher erklärt den neuen Lockdown

Die Regierungschefinnen und -Chefs der Länder haben am Dienstag bis zum Nachmittag über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten. Eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 31. Januar war dabei beschlossene Sache.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hat die Ergebnisse im Anschluss eingeordnet. "Wir danken als Bund und Länder allen, die über Weihnachten und Silvester auf persönliche Reisen und Kontakte verzichtet haben", sagte Tschentscher in einem Statement. "Gleichwohl sind wir uns einig, dass die Infektionszahlen in Deutschland trotz der vielen Maßnahmen zu hoch sind."

Tschentscher: "Es gibt keine Grundlage für Lockerungen"

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) trat nach der Konferenz mit Kanzlerin Angela Merkel zum möglichen anstehenden Lockdown vor die Presse.
Corona-Lockdown wird verlängert: Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) verkündet die Ergebnisse der Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (Archivbild). © dpa

"Wir müssen jetzt ganz besonders vorsichtig sein", sagte Tschentscher, verwies aber auch darauf, dass die Zahlen nach den Feiertagen noch nicht wirklich aussagekräftig seien. "Die Lage ist unklar". Die neuen Mutationen des Coronavirus verschärften die Situation zusätzlich. "Wir müssen alles tun, um die Infektionszahlen weiter zu verringern. Es gibt keine Grundlage für Lockerungen, im Gegenteil, wir müssen einige zusätzliche Maßnahmen ergreifen."

Die neuen Regeln im Corona-Lockdown im Überblick:

  • Alle Regeln, die im Rahmen der Eindämmungsverordnung bis zum 10. Januar gelten sollten, werden grundsätzlich bis zum 31. Januar verlängert.
  • Damit bleiben auch die Regeln zu Kitas und Schulen erhalten. Die Präsenzpflicht an den Schulen bleibt aufgehoben, stattdessen soll so weit wie möglich Distanzunterricht weiterhin gemacht werden. Kinder sollen – wann immer möglich – zu Hause betreut werden.
  • Private Zusammenkünfte werden auf nur eine weitere nicht im Haushalt lebende Person beschränkt.
  • "Es gibt eine Sonderregelung, von der ich nicht hoffe, dass wir sie in Hamburg benötigen", sagte Tschentscher. Bund und Länder haben sich auf eine Beschränkung des Bewegungsradius auf 15 Kilometer rund um den Wohnort geeinigt, sofern eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner besteht. Nur wer einen triftigen Grund habe, könne diesen Radius überschreiten. Ein solcher Grund zum Beispiel ist der Weg zur Arbeit – "tagestouristische Ausflüge" gehören nicht dazu. In Hamburg kommt diese Regelung noch nicht zum Einsatz. Laut Senat liegt die Inzidenz bei 138,4. Rechtlich verbindlich ist aber der vom Robert-Koch-Institut angegebene Wert, der am Dienstag bei 101,9 lag.
  • Senioren- und Pflegeeinrichtungen sollen mehrmals pro Woche Personal und Besucher testen. Das war in Hamburg schon verpflichtend und gilt nun bundesweit. Die Länder sollen dabei personell Unterstützung leisten.
  • Betriebskantinen sollen nur noch Speisen ausgeben, wenn die Arbeitsabläufe dies ermöglichen, ähnlich den Ausgaberegelungen in Restaurants.
  • Zwei-Test-Strategie bei Rückkehrern aus Risikogebieten: Sowohl direkt bei Einreise als auch frühestens fünf Tage danach müssen diese getestet werden, bevor die zehntägige Quarantäne aufgehoben werden kann.
  • Der Bund werde verlässliche Lieferzeiten für die Impfstoffe an die Länder weitergeben, damit diese besser planen können.

Bund und Länder wollen am 25. Januar, also eine Woche vor Ende des verlängerten Lockdowns, erneut über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise beraten.

18 Corona-Todesfälle in Bredstedter Seniorenresidenz

Nach dem Corona-Ausbruch in der Seniorenresidenz "Alloheim" in Bredstedt hat sich dort die Zahl der Todesfälle auf 18 erhöht. Das teilte der Landkreis Nordfriesland am Dienstag mit. Bis zum 30. Dezember waren in der Einrichtung 14 Menschen gestorben. Dort hatten sich früheren Angaben zufolge im Dezember 64 Bewohner und 24 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert.

Nach dem Corona-Ausbruch in einer psychiatrischen Pflegeeinrichtung für ältere Menschen in Norderstedt (Kreis Segeberg) wurde am Dienstag ein Todesfall bekannt. Es handelt sich um eine 88 Jahre alte Bewohnerin, wie der Kreis Segeberg mitteilte. Zudem wurden acht weitere Mitarbeiter im "Haus Ilse" positiv auf das Virus getestet. Damit erhöhte sich die Zahl der Infizierten dort auf 88 (59 Bewohner und 29 Mitarbeiter).

Corona-Ausbruch in Seniorenheim im Hamburger Umland

Im Reinbeker Seniorenheim Kursana Villa am Rosenplatz hat es einen Corona-Ausbruch gegeben. 19 Bewohner sind infiziert, wie neun Antiallergen- und zehn PCR-Tests ergeben haben. Außerdem sind neun Mitarbeiter positiv getestet worden. "Trotz täglicher POC-Tests, Screenings und Temperaturmessungen bei Bewohnern, Mitarbeitern sowie Besuchern ist das Virus ins Haus gelangt", sagt eine Kursana-Sprecherin. "Wir haben bislang keine Erkenntnisse über die Infektionskette."

"Wir arbeiten aber engmaschig mit dem Gesundheitsamt und der Heimaufsicht zusammen und setzen unseren wirksamen Hygienemaßnahmenplan nach RKI-Standard weiter um", erklärt sie. Betroffene Bewohner würden in einem isolierten Wohnbereich versorgt. Die Mitarbeiter, die sie dort betreuen, tragen volle Schutzbekleidung und infizieren alle Flächen regelmäßig.

Die Ergebnisse stammen bereits vom 28. Dezember 2020. Die Resultate neuer PCR-Testungen lagen am Dienstag noch nicht vor.

Jeder fünfte Hamburger Grundschüler geht weiter zur Schule

Trotz Corona-bedingter Aufhebung der Präsenzpflicht ist in Hamburg zu Schulbeginn am Dienstag jedes fünfte Schulkind zur Grundschule gegangen. „Aktuell nehmen 19,98 Prozent der Schülerinnen und Schüler am Präsenzunterricht in Grundschulen, 6,43 Prozent in Stadtteilschulen, 14,37 Prozent in Sonderschulen und 3,02 Prozent in Gymnasien teil“, sagte Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde. „Das sind erwartungsgemäß etwas höhere Anmeldezahlen als während der letzten Tage vor den Weihnachtsferien.“ Einen ähnlichen Effekt habe es auch im ersten Lockdown gegeben.

In Hamburg geht im Schnitt jeder fünfte Grundschüler trotz Lockdown weiter in die Schule (Symbolbild).
In Hamburg geht im Schnitt jeder fünfte Grundschüler trotz Lockdown weiter in die Schule (Symbolbild). © imago/Kirchner-Media

Auch die Hamburger Kitas waren zum Start ins neue Jahr vergleichsweise gut besucht. Wie Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) sagte, wird derzeit rund ein Drittel der Kinder dort betreut. In den Tagen vor Weihnachten seien es dagegen nur 20 Prozent gewesen.

Für die Schulen war die ursprünglich bis zum 10. Januar beschlossene Aufhebung der Anwesenheitspflicht bereits um eine Woche verlängert worden. Zudem schloss der Senat nicht aus, dass es auch in den letzten beiden Januarwochen keinen regulären Präsenzunterricht geben wird.

Niedersachsen hofft ab nächster Woche auf Moderna-Impfstoff

Niedersachsen hofft bereits von der kommenden Woche an, auch den Corona-Impfstoff von Moderna einsetzen zu können, dessen Zulassung unmittelbar erwartet wird. Unklar sei aber noch, wie viele Moderna-Impfdosen Niedersachsen erhalten wird, sagte die Vize-Chefin des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, Claudia Schröder, am Dienstag in Hannover.

Bald soll der Moderna-Impfstoff auch in Deutschland zugelassen sein.
Bald soll der Moderna-Impfstoff auch in Deutschland zugelassen sein. © imago/Sven Simon

Nach der verzögerten Anlieferung von Impfstoff hofft Niedersachsen in den kommenden vier Wochen, alle Heimbewohner, die dies wünschen, impfen zu können. Danach sollen die Impfungen in den 50 Impfzentren des Landes für Menschen über 80 Jahre beginnen.

Corona-Pandemie: Harte Zeiten für den Hamburger Flughafen

Nach einem erfolgreichen Jahr 2019 mit mehr als 17 Millionen Passagieren und umfangreichen Investitionen in die Infrastruktur kam der Luftverkehr von März 2020 an aufgrund der Corona-Pandemie fast zum Erliegen. "Die Pandemie hat uns auch jetzt noch fest im Griff", berichtet Pressesprecherin Janet Niemeyer.

Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht: Flughafen feiert Geburtstag in Krisenzeit

Hamburger Senat appelliert: Halten Sie sich an die Corona-Regeln!

Der Hamburger Senat hat auf einer Landespressekonferenz im Rathaus über die aktuelle Corona-Lage in der Stadt geäußert. "Wir sehen keinen Rückgang bei den Infektionszahlen", erklärt Senatssprecher Marcel Schweitzer. "Es sind viele Nachmeldungen aus den vergangenen Tagen hinzugekommen, das war zu erwarten." Man müsse nun sehen, wie sich das Infektionsgeschehen in den kommenden Tagen entwickele. Laut Robert-Koch-Institut sei mit einer Normalisierung Ende kommender Woche zu rechnen.

Am Dienstag wurden in Hamburg Hunderte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild).
Am Dienstag wurden in Hamburg Hunderte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild). © imago/ZUMA Wire

Die Tageswerte können laut Schweitzer erst mal stark steigen oder auch sinken, signifikant sei jedoch der Inzidenzwert. "Wir müssen deutlich unter die 50er-Inzidenz kommen und die Infektionsdynamik ausbremsen", so der Senatssprecher.

Doch warum sind die Zahlen weiter so hoch? "Covid-19 ist ein hochansteckendes Virus", erläutert Schweitzer. "Da hilft vor allem eins: Abstand halten." Doch die Angst vor einem schweren Verlauf sei bei vielen Bürgern deutlich niedriger als im Frühjahr. Viele schätzen ihr Erkrankungsrisiko nicht so hoch ein, deswegen gebe es eine hohe Disziplinlosigkeit. "Wir kriegen die Pandemie nur in den Griff, wenn wir uns zusammenreißen. Wir sind im Lockdown. Die ganze Bundesrepublik ist im Lockdown", appelliert Schweitzer. "Andere Länder muten ihren Bürgern sehr viel mehr zu."

Lage in den Hamburger Kliniken "besorgniserregend"

Vor allem die Risikogruppen sollen durch die Maßnahmen geschützt werden: Man wolle Leben retten, so Schweitzer. Es sei besorgniserregend, dass sich auch weiterhin zunehmend Über-70-Jährige mit dem Coronavirus infizieren. Und auch die Lage in den Kliniken gebe Anlass zur Sorge: "Die Zahl der stationären Fälle ist doppelt so hoch wie der Höchststand im Frühjahr", mahnt der Senatssprecher.

Es gebe jedoch auch eine gute Nachricht: Die Impfungen gegen das tückische Virus haben in Hamburg begonnen. Seit dem 27. Dezember sind in Hamburg 4756 Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. "Das ist ein Licht am Ende des Tunnels. Wir müssen weiter durchhalten". Am Dienstag hat das zentrale Impfzentrum in den Hamburger Messehallen in Betrieb aufgenommen. Schutzimpfungen werden außerdem für Beschäftigte in Krankenhäusern angeboten, an die in dieser Woche 3.000 Impfstoffdosen ausgeliefert werden. Weitere Informationen zu den Corona-Impfungen gibt es unter www.hamburg.de/corona-impfung.

Bildergalerie: Hamburg startet mit dem Impfen

Corona-Impfungen in Hamburg gestartet

Dirk Heinrich (M rechts), ärztlicher Leiter des Impfzentrum Hamburg an den Messehallen, begleitet die Ankunft des Corona-Impfstoffs im Hospital zum Heiligen Geist im Stadtteil Poppenbüttel.
Dirk Heinrich (M rechts), ärztlicher Leiter des Impfzentrum Hamburg an den Messehallen, begleitet die Ankunft des Corona-Impfstoffs im Hospital zum Heiligen Geist im Stadtteil Poppenbüttel. © dpa | Christian Charisius
Der Corona-Impfstoff erreicht das Pflegeheim in zwei Boxen in einem Transportfahrzeug.
Der Corona-Impfstoff erreicht das Pflegeheim in zwei Boxen in einem Transportfahrzeug. © dpa | Christian Charisius
Die erste Hamburgerin, die eine Corona-Impfung erhalten hat: Karin Sievers (84) bekommt von Dirk Heinrich eine Spritze.
Die erste Hamburgerin, die eine Corona-Impfung erhalten hat: Karin Sievers (84) bekommt von Dirk Heinrich eine Spritze. © dpa | Christian Charisius
Senioren aus der ersten Impfgruppe werden ins Impfzentrum im Hospital zum Heiligen Geist gebracht.
Senioren aus der ersten Impfgruppe werden ins Impfzentrum im Hospital zum Heiligen Geist gebracht. © dpa | Christian Charisius
Bürgermeister Peter Tschentscher hält trotz Impfbeginns in Hamburg am Lockdown fest.
Bürgermeister Peter Tschentscher hält trotz Impfbeginns in Hamburg am Lockdown fest. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez
Hamburgs Peter Tschentscher (l.) und Sozialsenatorin Melanie Leonhard (r, beide SPD) beobachten wie mit Karin Sievers die erste Hamburgerin gegen Corona geimpft wird.
Hamburgs Peter Tschentscher (l.) und Sozialsenatorin Melanie Leonhard (r, beide SPD) beobachten wie mit Karin Sievers die erste Hamburgerin gegen Corona geimpft wird. © dpa | Christian Charisius
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Sozialsenatorin Melanie Leonhard (beide SPD) sind zur ersten Corona-Impfung der Bewohner im Hospital zum Heiligen Geist. Karin Sievers (84) wurde als erste Hamburgerin geimpft.
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher begleitet Karin Sievers (84) vor die Presse. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez
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Das Coronavirus breitet sich unterdessen auch in den Hamburger Pflegeheimen weiter aus. Wie der Senat am Dienstag mitteilt, sind in 54 Pflegeeinrichtungen aktuell 698 Bewohnerinnen und Bewohner und 313 Beschäftigte infiziert

Corona-Zahlen in Hamburg: Höchststand an Neuinfektionen

Die für das Ressort Gesundheit zuständige Hamburger Sozialbehörde hat am heutigen Dienstag 697 weitere Corona-Infektionen gemeldet, das ist der bisherige Rekordwert in der Hansestadt. Am vergangenen Dienstag waren es 235 weniger Fälle. Somit steigt die Inzidenz wieder an und liegt nun bei 138,4 (Vortag:126,1) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 38.580 Covid-19-Infektionen registriert.

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Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern steigt um 38 auf 607 Personen (Stand: 4.1.). Insgesamt 432 der 607 Patienten sind im Alter von über 70 Jahren. 117 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen (Montag: 116). Nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Instituts sind zehn weitere Todesfälle zu den bisher registrierten 661 Menschen hinzugekommen, die Zahl liegt nun bei 671 Todesfällen. Bei den über 90-Jährigen liegt der Anteil an den Todelopfern bei rund 15,3 Prozent, bei den 80- bis 89-Jährigen bei rund 14,2 Prozent. Bei den 20-20-Jährigen gibt es einen Todesfall.

Zur Information: Bis zum 31.12.2020 wurden die Zahlen des Hamburger Instituts für Rechtsmedizin veröffentlicht. Dabei wurden ausschließlich die Menschen berücksichtigt, bei denen die Erkrankung an Covid-19 todesursächlich war. Wie die Sozialbehörde mitteilte, ist dieses Projekt mit dem 31.12.2020 abgeschlossen worden.

Pannen bei Homeschooling – Server überlastet

So reibungslos wie Hamburgs Eltern, Lehrer und Schüler gehofft hatten, lief es mit dem digitalen Unterricht am Dienstagmorgen nach den Weihnachtsferien nicht an allen Schulen.

Das Homeschooling lief am ersten Tag nach den Weihnachtsferien in Hamburg etwas holprig an (Symbolbild).
Das Homeschooling lief am ersten Tag nach den Weihnachtsferien in Hamburg etwas holprig an (Symbolbild). © picture alliance / Fotostand | Fotostand / K. Schmitt

Hauptproblem, so scheint es, waren überlastete Schulserver. Teilweise konnten Schüler derselben Schule mal mehr und mal weniger an den Videokonferenzen teilnehmen.

Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht zum Thema.

Impftermine in Schleswig-Holstein binnen Minuten vergeben

Binnen 24 Minuten ist in Schleswig-Holstein am Dienstag das nächste Kontingent an Terminen für eine Impfung gegen Covid-19 vergeben worden. „Bis 8.24 Uhr waren alle Termine über die Webseite und telefonisch über die 116 117 ausgebucht“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Dienstag. Insgesamt habe es 15.000 Termine zur Erst- beziehungsweise Zweitimpfung gegeben.

„Die große Nachfrage hält an, das ist ein gutes Zeichen“, sagte der Ministeriumssprecher. Je mehr Impfdosen zur Verfügung stehen, desto mehr Termine würden in den Impfzentren vergeben. Am 12. Januar (8.00 Uhr) können Schleswig-Holsteiner weitere Termine buchen. Zunächst sind über 80-Jährige, medizinisches Personal und Rettungskräfte an der Reihe.

Momentan werden ausschließlich Bewohner in Hamburgs Alten- und Pflegeheimen geimpft.
Derzeit werden vor allem Klinikpersonal und ältere Menschen gegen Corona geimpft (Symbolbild). © picture alliance/dpa/Sven Hoppe

Die ersten 15 von den insgesamt 29 geplanten Impfzentren in Schleswig-Holstein waren am Montag gestartet. Zuvor wurde seit dem 27. Dezember bereits in Altenheimen und Kliniken geimpft. Nach Ministeriumsangaben waren mit Stand Montag im Land etwa 11.000 Menschen gegen Covid-19 geimpft worden.

61 Corona-Tote binnen eines Tages in Niedersachsen gemeldet

In Niedersachsen sind innerhalb eines Tages 61 Corona-Todesfälle gemeldet worden. Wie aus den Daten des Landesgesundheitsamts in Hannover am Dienstag hervorgeht, wurden binnen 24 Stunden zudem 672 Neuinfektionen übermittelt. Gleichzeitig überwanden geschätzte 1007 Menschen ihre Infektion. Damit sank der Inzidenzwert im Landesdurchschnitt auf 91,6 - so viele Menschen pro 100.000 Einwohner steckten sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem neuartigen Virus an. Damit lag Niedersachsen unter dem Bundesdurchschnitt von 134,7 am Dienstag.

Ab einem Wert von 50 gilt eine Region als Corona-Risikogebiet. In Niedersachsen besonders betroffen waren die Stadt Delmenhorst mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von 168,9, die Grafschaft Bentheim (157,7) sowie der Landkreis Gifhorn (148,4). Seit Beginn der Pandemie starben landesweit 2108 Menschen an oder mit dem Coronavirus. Bundesweit sind es inzwischen 35.518 Covid-19-Todesfälle.

Corona-Hilfen: Dressel kritisiert erneut Altmaier

Dauert die Auszahlung der Corona-Hilfen weiter zu lange? Im Abendblatt hatte Dehoga-Landesgeschäftsführerin Ulrike von Albedyll den Bund scharf kritisiert. In die Diskussion hat sich nun erneut Finanzsenator Andreas Dressel eingeschaltet.

Lesen Sie hier den kompletten Artikel über die Kritik an den Corona-Hilfen.

Corona in Hamburg: Impfzentrum in den Messehallen geht in Betrieb

In Hamburg hat am Dienstagmorgen das Impfzentrum in den Messehallen seinen Betrieb aufgenommen. Zunächst waren Beschäftigte der ambulanten Pflegedienste und über 80-Jährige, die zu Hause wohnen, aufgerufen, sich gegen Corona impfen zu lassen. Wegen des noch knappen Impfstoffes könnten zunächst nur 500 Termine pro Tag vergeben werden, sagten Bürgermeister Peter Tschentscher und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (beide SPD), die zum Impfstart in die Messehalle 3 gekommen waren.

Beginn der Impfungen gegen Corona im Impfzentrum Messehallen mit Bürgermeister Peter Tschentscher, Melanie Leonhard und Walter Plassmann (r.) , KV-Vorstand
Beginn der Impfungen gegen Corona im Impfzentrum Messehallen mit Bürgermeister Peter Tschentscher, Melanie Leonhard und Walter Plassmann (r.) , KV-Vorstand © Michael Rauhe

Das Impfzentrum ist auf bis zu 7000 Impfungen täglich ausgelegt. 10.000 Termine seien bereits vereinbart worden, sagte Leonhard. Zudem laufen die Impfungen in den Pflegeeinrichtungen und den Krankenhäusern weiter. Anmeldungen für Termine im Impfzentrum sind online und telefonisch möglich. Voraussichtlich in der kommenden Woche würden über 80-Jährige auch noch einmal angeschrieben und auf die Impfmöglichkeit aufmerksam gemacht, sagte die Senatorin.

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Im Anschluss wird der Bürgermeister mit den Regierungschefs der anderen Bundesländer und Kanzlerin Angela Merkel über das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Pandemie beraten. Es wird davon ausgegangen, dass die Runde bei ihrer Schaltkonferenz den Lockdown über den 10. Januar hinaus bis Ende des Monats verlängern wird. Auch der Hamburger Senat ist nach dpa-Informationen dafür.

Schule in Hamburg geht nach Weihnachtsferien wieder los

Für die Hamburger Schülerinnen und Schüler geht nach den Weihnachtsferien am Dienstag die Schule wieder los, allerdings größtenteils im Home-Schooling. Zunächst war für 5. bis 10 Januar die Anwesenheitspflicht ausgesetzt worden. Diese Regel hatte der Senat bereits um eine Woche verlängert und zudem nicht ausgeschlossen, dass es auch in den letzten beiden Januarwochen keinen regulären Präsenzunterricht geben wird. Wie es mit dem Schulunterricht weitergeht, ist ebenfalls Thema bei der Konferenz der Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin.

LPT-Labor an Tierversuchen für Corona-Impfstoff beteiligt

Ausgerechnet das umstrittene Hamburger LPT-Tierversuchslabor hat den Coronaimpfstoff von BioNTech in Tierversuchen getestet. Das teilte das Labor in einer Pressemitteilung mit.

Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht zum Thema.

Corona: 20 Schnelltest-Zentren in Hamburg für Heimbesucher

Kurz vor dem Jahreswechsel hat auch Hamburg wegen der hohen Zahl an Corona-Infizierten die Regeln für Besuche in Pflegeheimen verschärft. So dürfen Besucher alle Einrichtungen dieser Art nur noch mit einem negativen Corona-Testergebnis betreten.

Interaktive Karte: Corona in Hamburg und weltweit

Da aber nicht alle Einrichtungen in der Lage sind, entsprechende Tests für Besucher anzubieten, hat die Stadt nun übergangsweise 20 zentrale Teststandorte eingerichtet, von denen laut Gesundheitsbehörde spätestens am Dienstag auch die letzten in Betrieb gehen sollten. Die Standorte stünden bis zum 15. Januar auch an Sonn- und Feiertagen zur Verfügung und seien täglich von 8 Uhr bis 16 Uhr geöffnet. Fragen beantwortet die Corona-Hotline der Stadt unter der Rufnummer 428-28-4000.

Corona: Die Schnelltest-Zentren in Hamburg für Heimbesucher

  • Harburg Schlachthofstraße 2-3
  • St. Pauli (DOM-Wache) Heiligengeistfeld1
  • Tonndorf/Jenfeld Albert-Schweitzer-Ring 2
  • Stellingen Luruper Hauptstraße 11
  • Barmbek Lämmersieth 38a
  • Osdorf Blomkamp 11
  • Niendorf Fuhlsbütteler Weg 5
  • Eimsbüttel Kieler Str. 204
  • Langenhorn Tangstedter Landstr. 139
  • Farmsen Berner Heerweg 151
  • Wandsbek-Marienthal Am Neumarkt 30
  • Poppenbüttel Rehmbrook 4
  • Winterhude Wiesendamm 36
  • Bergstedt Rodenbeker Str. 30
  • Bergedorf Chrysanderstr. 2 d
  • Öjendorf Reinskamp 40
  • Moorfleet Sandwisch 83
  • Wilhelmsburg Rotenhäuser Str. 73a
  • Hausbruch Rehrstieg 1
  • Oldenfelde Siedlung Bekassinenau 30c

Erste Anlaufstelle bleibe aber die Pflegeeinrichtung. Sofern in der zu besuchenden Einrichtung selbst kein Schnelltest angeboten werde, händige die Einrichtung Besuchern eine Bescheinigung aus, mit der sie einen Termin für einen kostenlosen Schnelltest vereinbaren könnten.

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235 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein – viele Tote in Pinneberg

In Schleswig-Holstein sind bis Montagabend 235 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Zahl der Menschen, die mit einer Infektion starben, stieg um 29 auf 475, wie aus den Daten des Gesundheitsministeriums weiter hervorgeht. Etwa jeder Dritte am Montag gemeldete Corona-Tote starb demnach im Kreis Pinneberg.

Seit Beginn der Pandemie sind im Land bisher 25.975 Infektionen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sank auf 77,1 (Sonntag: 78,2). 390 Corona-Patienten befinden sich den Angaben zufolge derzeit in Schleswig-Holstein in Krankenhäusern. 75 von ihnen werden intensivmedizinisch betreut – 49 mit Beatmung. Die Zahl der Genesenen wird auf rund 19.400 geschätzt.

Coronavirus: Das müssen Sie über Fachbegriffe wissen

  • Coronavirus: Eine Klasse von Viren, zu denen der neuartige Erreger gehört
  • Sars-CoV-2: Die genaue Bezeichnung des Virus, das sich von China aus verbreitete
  • Covid-19: Die Erkrankung, die das Virus auslöst

Lesen Sie hier die Corona-News für Hamburg und den Norden vom 4. Januar