Hamburg. Der Tag im Überblick: “Querdenker“-Schweigemarsch verläuft sich. Neu-Infektionen mit Sonntags-Höchstwert.

Auch wenige Tage vor Heiligabend 2020, ein Tag, den viele Familien mit ihren Liebsten verbringen möchten, hat das Coronavirus Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern nach wie vor fest im Griff. Die Zahlen an Neuinfektionen am Sonnabend und Sonntag vom Robert Koch-Institut für Deutschland und von der Sozialbehörde für Hamburg verschaffen noch keine Pause in der Anspannung. Weihnachten 2020 wird von Corona geprägt sein.

In Hamburg, wo es seit Beginn der Pandemie 452 Corona-Tote gab, und in Schleswig-Holstein nähern sich die Intensivkapazitäten der Belastungsgrenze. Trotzdem haben die Corona-Leugner der sogenannten "Querdenker"-Bewegung am Sonntag in Hamburg demonstriert. Abends musste dann auch der Flughafen Hamburg reagieren. Und Lübeck wird zum neuen Corona-"Hotspot".

Die wichtigsten Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden am Sonnabend:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 309 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemiebeginn: 32.429), 485 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon 104 auf Intensivstationen), insgesamt 452 Todesfälle (Stand vom 19.12.). Sieben-Tage-Wert: 158,9 (Stand: Sonntag)
  • Schleswig-Holstein: 157 neue Corona-Fälle (20.837), 250 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (+14; Intensiv: 30, +1), 324 Todesfälle (+/-0), Sieben-Tage-Wert: 93,3 (Stand: Sonntag)
  • Niedersachsen: 1344 neue Corona-Fälle (94.692), 1643 Todesfälle (+12). Sieben-Tage-Wert: 111,3 (Stand: Sonntag. Niedersachsen meldet auf Landesebene keine Klinik-Belegungszahlen)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 191 neue Corona-Fälle (9668), 225 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 55), 117 Todesfälle (+3). Sieben-Tage-Wert: 94,6 (Stand: Sonnabend)
  • Bremen: 86 neue Corona-Fälle (12.456), 161 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 32), 168 Todesfälle (+1). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 119,5 / Stadt Bremerhaven: 97,7 (Stand: Sonnabend, Bremen gibt den Inzidenzwert nur getrennt nach beiden Städten an)

Schleswig-Holstein: Weniger Neuinfektionen, mehr Covid-Patienten in Kliniken

Das Infektionsgeschehen geht auch zwischen Nordsee und Ostsee weiter: Wie die Behörden in Schleswig-Holstein am Sonntagabend veröffentlichten, habe es innerhalb eines Tages 157 neue Corona-Fälle gegeben, ein leicht höherer Wert als eine Woche zuvor (140) und der niedrigste Wert in der zu Ende gehenden Woche. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen in der Regel niedriger als an den übrigen Wochentagen, weil nicht alle Gesundheitsämter am Wochenende ihre Daten melden und auch weniger getestet wird.

Lesen Sie hier die aktuellen Corona-News für Hamburg und den Norden

Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg leicht auf 93,3. In den Krankenhäusern Schleswig-Holsteins wurden den Angaben zufolge 250 Covid-19-Patienten behandelt (Sonnabend: 236). 30 von ihnen befinden sich auf Intensivstationen (29), 16 müssen beatmet werden (15).

Insgesamt haben sich seit Ausbruch der Pandemie in Schleswig-Holstein nun 20.837 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert. 324 Menschen mit einer Infektion starben bisher. Die Zahl der Genesenen wird auf 15 300 geschätzt.

Flughafen Hamburg: Schnelltest für GB-Passagiere

Auch der Hamburger Flughafen hat auf die geplanten neuen Einreisebeschränkungen für Passagiere aus dem Vereinigten Königreich reagiert: Wer aus Großbritannien ankam, wurde mit einem Schnelltest auf das Coronavirus getestet. Wie ein Sprecher der Bundespolizei in Fuhlsbüttel dem Abendblatt sagte, gebe es aber noch keine genauen weiteren Beschränkungen. Ob sofort Flüge ausfallen, war am Sonntagabend zunächst unklar. Eigentlich sollen die Flüge von Mitternacht an laut Bundsverkehrsministerium ausgesetzt werden.

Testzentrum am Flughafen Hamburg
Testzentrum am Flughafen Hamburg © dpa | Axel Heimken

Maschinen von British Airways oder Eurowings kamen am Sonntag noch aus London-Heathrow oder Stansted an. Zumindest auf den Abflugtafeln waren auch für Montag noch Verbindungen nach London geplant. Dann aber am späten Sonntagabend die Reaktion: Von den Flugplänen wurden die montäglichen Verbindungen nach Heathrow und Gatwick gestrichen.

In Hannover hat der Flughafen die Einreise für 63 Passagiere eines Flugs aus London gestoppt. Bis zum Vorliegen des Corona-Testergebnisses müssten die Passagiere auf dem Flughafengelände bleiben, sagte eine Regionssprecherin am Sonntagabend. Nach Angaben des Flughafens Hannover wurden im Terminal D Feldbetten aufgebaut, die Passagiere werden dort auch verpflegt.

300 Corona-Gegner protestieren in der City

Am Sonntagnachmittag demonstrierten Hamburger "Querdenker" in der City in der Nähe von JUngfernstieg und Rathausmarkt. An dem "Schweigemarsch für Frieden, Freiheit und Demokratie" beteiligten sich laut Hamburger Polizei um 14.30 Uhr rund 300 Corona-Gegner. Ursprünglich war mit etwa 900 Teilnehmern gerechnet worden. Die Veranstaltung verlief weitgehend friedlich. Auch rund 150 Gegendemonstranten waren vor Ort. Wobei: Die wollte die Polizei wegen einer fehlenden Anmeldung nicht so nennen.

Hier geht es zur Bildergalerie:

Demonstration vom 20.12. am Jungfernstieg

Am Sonntag zogen etwa 300 Teilnehmer bei einem Friedensmarsch durch die Stadt. Darunter waren viele Anhänger der Querdenker-Bewegung und Corona-Leugner.
Am Sonntag zogen etwa 300 Teilnehmer bei einem Friedensmarsch durch die Stadt. Darunter waren viele Anhänger der Querdenker-Bewegung und Corona-Leugner. © Michael Arning
Die meisten Demonstranten halten sich an die Corona-Regeln und tragen Masken.
Die meisten Demonstranten halten sich an die Corona-Regeln und tragen Masken. © Michael Arning
Zahlreiche Polizisten sind am Sonntag im Einsatz, um eine friedliche Demonstration zu gewährleisten.
Zahlreiche Polizisten sind am Sonntag im Einsatz, um eine friedliche Demonstration zu gewährleisten. © Michael Arning
Auch die Hamburger Reiterstaffel ist am Sonntag vor Ort.
Auch die Hamburger Reiterstaffel ist am Sonntag vor Ort. © Michael Arning
Warten auf ihren Einsatz hinter der Absperrung: die Hamburger Reiterstaffel.
Warten auf ihren Einsatz hinter der Absperrung: die Hamburger Reiterstaffel. © Michael Arning
Etwa 300 Teilnehmer zählte die Polizei.
Etwa 300 Teilnehmer zählte die Polizei. © Michael Arning
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Aufgrund der Demo gab es geringfügige Verkehrsbehinderungen in der Hamburger Innenstadt. Von Zusammenstößen war bis zum Abend nichts bekannt.

Hamburg: Höchster Sonntagswert an Corona-Neuinfektionen

So hoch war die Zahl an einem Sonntag noch nie zuvor. Mit 309 nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen hat Hamburg einen neuen Höchstwert. Zwar sind das 216 weniger als am Vortag, im Vergleich zum Sonntag vor einer Woche aber 36 mehr. Gerade am Wochenende fallen die Werte allerdings in der Regel niedriger aus. Die Zahl der Toten beziffert das Robert-Koch-Institut nun mit 545, also 17 mehr. Vor einer Woche hatte diese Zahl in der Corona-Statistik des RKI noch bei 478 gelegen.

In den Krankenhäusern der Hansestadt wurden mit Stand Freitag 485 Corona-Patienten behandelt. Am Sonntag waren 107 der 551 Betten auf Hamburger Intensivstationen mit Covid-19-Patienten belegt. 77 Betten oder knapp 14 Prozent der Kapazitäten waren frei.

Rechtsmediziner: Hamburger Corona-Tote meist über 80 Jahre alt

Die medizinische Behandlung von Covid-19-Patienten hat sich verbessert. Zu diesem Schluss kommt Prof. Benjamin Ondruschka, neuer Leiter des Instituts für Rechtsmedizin in Hamburg. Obwohl die Zahl der Corona-Infektionen auch bei jüngeren Menschen zunimmt und auch die Zahl der Todesfälle allgemein in der Hansestadt steigt, ist das Durchschnittsalter der Verstorbenen konstant hoch. Es liegt im Mittel bei 82 Jahren.

Das Institut hat laut Ondruschka bislang bei 452 Toten in Hamburg eindeutig eine Covid-19-Erkrankung als Todesursache festgestellt. Die meisten Sterbefälle gebe es in der Altersgruppe der 80- bis 90-Jährigen. Es seien deutlich mehr Männer als Frauen an der Virusinfektion gestorben.

Das Robert Koch-Institut gibt eine höhere Zahl von Corona-Toten an. Doch die Untersuchungen zeigten, dass gut fünf Prozent der von den Gesundheitsämtern erfassten Corona-Toten tatsächlich aus anderen Gründen gestorben seien – etwa an Herzinfarkten, Hirnblutungen oder einer Lebererkrankung infolge von Alkoholmissbrauch. Auch bei allen anderen Toten, die ins Institut für Rechtsmedizin gebracht werden, wird standardisiert ein Abstrich gemacht, um potenziell bis nach dem Tod unerkannt gebliebene Fälle aufzudecken.

Die Hamburger Untersuchungen sind laut Ondruschka in Europa und nach seiner Kenntnis auch weltweit einzigartig.

Hamburger Tafel testet Helfer vor Dienstbeginn

Die Hamburger Tafel will von Januar an alle freiwilligen Helfer in der Zentrale und den 27 Ausgabestellen vor Dienstbeginn auf Corona testen lassen. Das Verfahren mit den Schnelltests sei Mitte Dezember eine Woche lang erprobt worden.

„Das Jahr war echt hart“, zieht Vorstandsmitglied Julia Bauer Bilanz für 2020. Corona-Regeln, Öffnungszeiten, Logistik: Alles musste immer wieder neu an die Gegebenheiten angepasst werden. Die Hamburger Tafel war eine der wenigen in Deutschland, die trotz Corona durchgängig geöffnet blieb.

Ein weitere Herausforderung: Bäckereien, Restaurants, Wochenmärkte, Hotels sowie Groß- und Supermärkte konnten deutlich weniger überschüssige, frische Lebensmittel an die Tafel abgegeben als in der Vor-Corona-Zeit. Gleichzeitig stieg die Zahl der Bedürftigen.

Überschuldet: Corona-Krise wird nächste Generationen belasten

Die Corona-Pandemie hat die jahrelange Konsolidierung der Länderfinanzen zunichte gemacht. Anstelle des ursprünglich im Rahmen der Schuldenbremse geplanten Verzichts auf jegliche neuen Kredite haben die 16 Länderparlamente allein für 2020 eine mögliche Neuverschuldung von bis zu 128 Milliarden Euro genehmigt, wobei mehrere Länder die Schuldenaufnahme über mehrere Jahre strecken wollen.

Dabei gibt es große regionale Unterschiede: Die zwei bevölkerungsreichsten Bundesländer – Bayern und Nordrhein-Westfalen – haben sich allein bis zu 65 Milliarden Euro an neuen Schulden genehmigt. Das ist mehr als die übrigen 14 Länder zusammen. Das zeigt eine dpa-Umfrage unter den 16 Länderfinanzministerien.

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Auch kleine Länder haben für ihre Verhältnisse sehr hohe Summen eingeplant: In Schleswig-Holstein sind es 5,5 Milliarden Euro, in Mecklenburg-Vorpommern 2,8 Milliarden Euro.

Die drei Stadtstaaten rutschen ebenfalls wieder tief in die roten Zahlen: Berlin hat sich bis zu 7,3 Milliarden Euro neue Kredite in diesem Jahr genehmigt, Hamburg knapp 6 Milliarden Euro und Bremen 1,2 Milliarden Euro. Die Tilgung der Corona-Schulden wird Jahrzehnte dauern.

Niedersachsen kann vorerst 20.000 Menschen impfen

Niedersachsen bekommt für den Start der Corona-Impfungen voraussichtlich etwa 40.000 Impfdosen. „Wahrscheinlich werden wir zunächst 20.000 Personen impfen können. Mittel- und langfristig entscheidend wird aber sein, dass wir jede Woche kontinuierlich Impfstoffe bekommen“, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Hannover am Sonnabend. „Wir gehen gerade zu Beginn von sehr wenigen Impfdosen aus. Jede impfberechtigte Person benötigt für einen ausreichenden Impfschutz zwei Impfungen im Abstand von 21 Tagen.“ Die Beschaffung des Impfstoffs liegt in den Händen des Bundes.

„Wir sind sehr gut vorbereitet, die 50 Impfzentren im Land stehen und sind ebenso wie die mobilen Teams einsatzbereit“, sagte die Sprecherin. Die ersten Impfungen sollen vom 27. Dezember an Menschen in Pflegeeinrichtungen bekommen. Demnach organisieren die Landkreise, welche Dienste in die Pflegeheime kommen, um Bewohnerinnen und Bewohner zu impfen.

Die Impfzentren starten zu einem späteren Zeitpunkt. Für die Schutzimpfungen hat das Land mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) einen Rahmenvertrag geschlossen. Bei der KV und der Ärztekammer Niedersachsen haben sich bislang fast 2400 Ärztinnen und Ärzte gemeldet, die bereit sind, in den Impfzentren mitzuarbeiten. Die Vergütung soll 150 Euro die Stunde betragen.

Schwesig will bundesweite Regelung für Hotspot-Rückkehrer

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) fordert eine nationale Quarantäneregelung für Reisen in Risikogebiete innerhalb Deutschlands. „Ich hätte das gerne bundesweit geregelt, aber dazu gab es bisher nie Mehrheiten“, sagte sie im Interview mit RTL und ntv. „Ich werbe schon seit Beginn der Pandemie dafür, dass wir klare Regeln haben, wie wir die Mobilität regeln.“

Zum Schutz vor einer noch rascheren Ausbreitung des Coronavirus hatte Mecklenburg-Vorpommern am Freitag die Zügel weiter angezogen: Reiserückkehrer aus deutschen Corona-Hochrisikogebieten müssen in Quarantäne. Ausgenommen sind nur Personen, die engste Familienangehörige besucht haben. Alle anderen Rückkehrer müssen wie bei Auslandsreisen bis zu zehn Tage in Isolation, die nur durch zwei negative Tests auf fünf Tage verkürzt werden kann. Als Hochrisikogebiete gelten nach Schwesigs Angaben Regionen mit mehr als 200 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen.

Polizei löst Corona-Weihnachtsfeier auf – zwei Festnahmen

Die Polizei hat am Freitagabend eine Weihnachtsfeier in einer Firma in Spelle (Landkreis Emsland) mit mindestens elf Männern aufgelöst. Fünf Feiernde konnten zuvor fliehen.

Die Stimmung sei sehr aggressiv gewesen, ein Beamter sei angegriffen worden, sagte ein Polizeisprecher am Sonnabend. Es sei viel Alkohol im Spiel gewesen, die Polizei sei mit mehreren Einsatzwagen angerückt.

Zwei Männer wurden den Angaben zufolge festgenommen, gegen alle Anwesenden wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstoßes gegen die Corona-Regeln eingeleitet. Der Einsatz habe sich bis in den späten Freitagabend hingezogen. Zuvor hatten Medien über die Feier berichtet.

Travemünde: "Betretungsverbot" wird jetzt auch kontrolliert

Wegen der hohen Infektionszahlen hatte die Hansestadt Lübeck bereits am Mittwoch Tagestourismus in Lübeck-Travemünde untersagt. Das Verbot für Tagestouristen gilt von Donnerstag bis Sonntag. Seit Sonnabend wird das "Betretungsverbot" nun auch kontrolliert, wie hl-live.de berichtet.

Lesen Sie auch: Erste Ausgangssperre wegen Corona im Norden?

Für viele Tagestouristen endete der Ausflug nach Travemünde am Wochenende somit bereits auf dem Parkplatz. Demnach sind acht Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Ort unterwegs, die vor allem auf den Parkplätzen auf die Autokennzeichen achten. Am Sonntag werde die Kontrolle noch verstärkt, kündigte Bürgermeister Jan Lindenau an. Laut hl-live.de werden dann auch Mitarbeiter aus anderen Verwaltungsbereichen eingesetzt. In der kommenden Woche seien zudem Kontrollen mit der Polizei auf der B75 geplant.

Der Strand an der Ostsee ist während des Lockdowns fast menschenleer. In Lübeck-Travemünde gilt von Donnerstag bis Sonntag ein Einreiseverbot für Tagestouristen.
Der Strand an der Ostsee ist während des Lockdowns fast menschenleer. In Lübeck-Travemünde gilt von Donnerstag bis Sonntag ein Einreiseverbot für Tagestouristen. © picture alliance/dpa | Daniel Bockwoldt

Udo Lindenberg: Hey Bundesregierung, wake up!

Der Hamburger Panikrocker Udo Lindenberg setzt sich erneut für die durch die Corona-Krise gebeutelte Kultur- und Veranstaltungsbranche ein. Auf Instagram veröffentlichte der Sänger am frühen Sonnabendmorgen unter dem Motto "Alarmstufe Rot" einen Appell an die Bundesregierung.

"Hey Bundesregierung, wake up", schreibt Lindenberg in dem Post. "Unsere Branche ist schwerstens bedroht!"

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Lüneburg meldet 23 neue Corona-Fälle

Am Sonnabend wurden bis zum Nachmittag 23 weitere Corona-Neuinfektionen im Landkreis Lüneburg gemeldet. Die betroffenen Personen befinden sich in Quarantäne, ihre Kontakte werden vom Gesundheitsamt ermittelt und häuslich isoliert. Insgesamt sind im Landkreis Lüneburg jetzt 1163 Corona-Infektionen gemeldet, davon sind 953 inzwischen wieder genesen und 19 Menschen verstorben.

Das heißt: Derzeit gibt es 191 akute Fälle. Insgesamt elf Personen sind wegen Covid-19 in stationärer Behandlung, zwei davon werden beatmet. Die Inzidenz im Landkreis beträgt 69.

Lübeck: Inzidenz von 200 – neue Maßnahmen geplant

Da Lübeck nun eine Sieben-Tage-Inzidenz von 200 aufweist, sollen nun die Corona-Maßnahmen verschärft werden. Laut Medienberichten werde das Gesundheitsministerium noch an diesem Wochenende einen weiteren Erlass veröffentlichen. Dieser werde für ganz Schleswig-Holstein regeln, wie die von den Ländern und dem Bund vereinbarte "Hotspot-Strategie" umgesetzt werde.

Demnach sei eine Ausgangssperre jedoch nicht geplant, offenbar geht es um weitere Kontaktbeschränkungen. In der Lübecker Innenstadt werden Passanten bereits elektronisch gezählt.

Hamburger genießen die Sonne – mit Abstand

Relativ milde Temperaturen, blauer Himmel und viel Sonnenschein: Viele Hamburger nutzten das schöne Wetter am Sonnabend, um an der frischen Luft die Sonne zu genießen. Am Hamburger Hafen, der Elbe und rund um die Alster tummelten sich viele Spaziergänger und Jogger. Doch die große Mehrheit hielt sich dabei an die Corona-Regeln und hielt Abstand zu den Mitmenschen.

Die Menschen in Hamburg tankten am Sonnabend Sonne am Hafen – und hielten sich an die Abstandsregeln.
Die Menschen in Hamburg tankten am Sonnabend Sonne am Hafen – und hielten sich an die Abstandsregeln. © Elisabeth Jessen

X-Mas Ride: Biker setzen sich für Pflegekräfte ein

Hunderte als Weihnachtsmann verkleidete Motorradfahrer sind am Sonnabend bei strahlendem Sonnenschein durch Kiel gefahren, um für „mehr Anerkennung und Würdigung der Pflegekräfte“ zu demonstrieren. Zudem sammelten die Motorradfahrer Spenden für die Kinderkrebsstation des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein.

Nach Angaben der Organisatoren schlossen sich 400 Biker aus Kiel und dem Umland der Aktion an und fuhren von vier Startpunkten aus durch die Stadt. Aufgrund der Corona-Pandemie durften dieses Jahr pro Startpunkt nur 100 angemeldete Biker teilnehmen. „Normalerweise sind wir viel mehr“, sagte einer der Organisatoren. Auch die Routen wurden entzerrt. Der „X-Mas Ride“ wurde zum 7. Mal veranstaltet.

Kiel: Mit der Weihnachtsmann-Motorrad-Aktion
Kiel: Mit der Weihnachtsmann-Motorrad-Aktion "Christmas Ride" demonstrieren die Teilnehmer für mehr Anerkennung und Würdigung der Pflegekräfte. © Frank Molter/dpa

Sieben-Tage-Inzidenz in Lübeck steigt auf 200

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts hat Lübeck bei der Sieben-Tage-Inzidenz die kritische Schwelle von 200 erreicht. Die Stadt prüft nun, ob die Corona-Maßnahmen weiter verschärft werden. Lübeck ist die erste kreisfreie Stadt oder der Kreis in Schleswig-Holstein, der eine Inzidenz von 200,0 gemeldet hat.

1613 neue Corona-Fälle in Niedersachsen – 45 Todesfälle

Die Zahl der Ansteckungen mit dem Coronavirus in Niedersachsen nimmt nicht ab. Das Landesgesundheitsamt meldete am Sonnabend 1613 neue Fälle im Vergleich zum Vortag. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldeten Todesfälle binnen eines Tages wurde mit 45 angegeben. Allein seit Montag wurden damit 211 Corona-Tote gezählt.

Der Sieben-Tage-Wert für Niedersachsen stieg auf 109,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Er liegt damit weiter deutlich über dem als für die Nachverfolgung der Kontakte der Infizierten kritisch erachteten Wert von mehr als 50. Die höchsten Werte hatten laut Landesgesundheitsamt der Landkreis Grafschaft Bentheim (196,1), die Stadt Gifhorn (193,7) und der Kreis Vechta (191,2).

Ansturm auf Hamburger Supermarkt in Altona

Schlange stehen in Corona-Zeiten sind die Hamburger inzwischen gewöhnt. Dass jedoch vor dem sehr großen Rewe-Markt an der Max-Brauer-Allee viele Menschen auf Einlass warten, ist eher ungewöhnlich. Am Sonnabend erlebte der Hamburger Supermarkt in Altona einen regelrechten Ansturm.

Ansturm auf Hamburger Supermarkt in Altona: Vor dem großen Rewe-Markt an der Max-Brauer-Allee bildete sich am Sonnabend eine lange Warteschlange.
Ansturm auf Hamburger Supermarkt in Altona: Vor dem großen Rewe-Markt an der Max-Brauer-Allee bildete sich am Sonnabend eine lange Warteschlange. © Maren Jannen

Corona: Hunderte Hamburger neu infiziert

In Hamburg wurden am Sonnabend 525 neue Corona-Fälle gemeldet – das sind 10 mehr als in der Vorwoche. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht auf 157.

Die Zahl der wegen einer Covid-19-Erkrankung stationär aufgenommenen Menschen ist leicht gesunken: Derzeit werden 485 Corona-Patienten in Hamburger Krankenhäusern behandelt (am Vortag waren es 491). Die Zahl der schweren Fälle, die auf Intensivstationen versorgt werden müssen, ist hingegen leicht von 101 auf 104 gestiegen.

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Insgesamt haben sich den Behördenangaben zufolge seit Ausbruch der Pandemie in Hamburg 32.120 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, von denen nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen 23.900 als genesen angesehen werden können.

Corona-Ansteckung über Weihnachtsgeschenke?

Geschenke werden verpackt, Weihnachtskarten geschrieben und dann ab unter den Tannenbaum oder zur Post. Doch in der Corona-Zeit ist dabei womöglich Vorsicht geboten. Denn: „Jeder, der Viren in Form von Aerosolen ausatmet, kontaminiert auch Oberflächen“, erklärt der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene an der Uni Rostock, Andreas Podbielski. Können Päckchen und Karten also zu Virenschleudern werden?

Experten sind der Meinung: Geschenke und Karten müssen vor der Übergabe nicht extra desinfiziert werden (Symbolbild).
Experten sind der Meinung: Geschenke und Karten müssen vor der Übergabe nicht extra desinfiziert werden (Symbolbild). © picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose

Nach Einschätzung von Experten ist die Wahrscheinlichkeit dafür äußerst gering. „Dass Coronaviren an Weihnachten durch Karten oder verpackte Geschenke übertragen werden, ist vollkommen irreal“, sagt Podbielski. Vermehren könnten sich die Viren ohnehin nicht auf solchen Oberflächen. Außerdem sei die Umweltstabilität von Coronaviren viel zu gering. Das Absterben dieser Krankheitserreger auf Karten und Papier gehe relativ rasch.

Auch wenn es nicht ausgeschlossen werden könne, hält Podbielski Infektionen auf diesem Weg für „komplett unwahrscheinlich“. „Da müsste schon jemand auf eine Postkarte husten, sie einem anderen direkt in die Hand drücken und der steckt sich den Finger sofort den Mund“, sagt der Experte. Podbielski meint daher, dass Geschenke und Karten vor der Übergabe nicht extra desinfiziert werden müssten.

Ein offenes Ohr: Das Abendblatt-Advents-Telefon

Die Pandemie bringt jetzt viele Menschen in der Advents- und Weihnachtszeit an die Grenze der emotionalen Belastbarkeit. Welche Fragen bewegen Sie, liebe Leserinnen und Leser? Vor welchen Herausforderungen und Problemen stehen Sie? An diesem Sonntag, dem 4. Advent, ist unsere Telefon-Hotline geschaltet.

In der Zeit von 12 bis 18 Uhr steht Ihnen Abendblatt-Redakteur Edgar S. Hasse als Gesprächspartner und im Bedarfsfall als Seelsorger bereit. Er ist promovierter Theologe und Weihnachtsexperte, Prädikant der Evangelisch-Luthe­rischen Kirche in Norddeutschland und seit vielen Jahren international in der Kreuzfahrtseelsorge tätig.

Edgar Hasse ist Redakteur in der Lokalredaktion des Hamburger Abendblattes.
Abendblatt- Redakteur und Theologe Edgar S. Hasse hat ein „offenes Ohr“ für die Leser. © HA | Mark Sandten

Die Telefonnummer der Advents-Aktion „Ein offenes Ohr“ lautet: 040/55 44 718 43. Sie können Edgar Hasse auch eine E-Mail schreiben – die Adresse lautet: edgar.hasse@abendblatt.de; die E-Mails werden alle in den kommenden Tagen beantwortet. Bitte vergessen Sie nicht, gegebenenfalls Ihre telefonische Erreichbarkeit mitzuteilen.

Hamburger Tafel testet Helfer vor Dienstbeginn

Die Hamburger Tafel will von Januar 2021 an alle freiwilligen Helfer in der Zentrale und den Ausgabestellen vor Dienstbeginn auf Corona testen lassen. „Die festen ehrenamtlichen Teams werden vor jeder Schicht durchgetestet, damit sie ein gutes Gefühl der Sicherheit haben“, sagte Vorstandsmitglied Julia Bauer.

Das Verfahren mit den Schnelltests sei Mitte Dezember eine Woche lang in der Zentrale getestet worden und soll nun auf die 27 Ausgabestellen ausgeweitet werden. Bislang seien alle Ergebnisse negativ gewesen. Bis wann die Tests vor Dienstbeginn gemacht werden, hänge auch vom Spendenaufkommen ab.

Die Hamburger Tafel will von Januar 2021 an alle freiwilligen Helfer in der Zentrale und den Ausgabestellen vor Dienstbeginn auf Corona testen lassen (Archivbild).
Die Hamburger Tafel will von Januar 2021 an alle freiwilligen Helfer in der Zentrale und den Ausgabestellen vor Dienstbeginn auf Corona testen lassen (Archivbild). © dpa

Bauer zog am Ende des Corona-Jahres für die Hamburger Tafel insgesamt eine gemischte Bilanz. „Das Jahr war echt hart, weil sich Woche für Woche etwas verändert hat.“ Dabei gehe es nicht nur um die Corona-Regeln und die Öffnungszeiten, auch die Logistik im Ganzen musste immer wieder neu an die Gegebenheiten angepasst werden. Die Hamburger Tafel war eine der wenigen in Deutschland, die trotz Corona durchgängig geöffnet blieb.

Jetzt 452 bestätigte Corona-Tote in Hamburg

Das Hamburger Institut für Rechtsmedizin hat bislang bei 452 Toten eine Covid-19-Erkrankung eindeutig als Todesursache festgestellt. "Die verstorbenen Personen sind im Median 82 Jahre alt", sagte der Leiter des Instituts, Prof. Benjamin Ondruschka.

Der älteste untersuchte Todesfall sei eine 100 Jahre alte Person gewesen. Die meisten Sterbefälle gebe es in der Altersgruppe der 80- bis 90-Jährigen. Im Alter unter 50 seien seit Beginn der Pandemie in Hamburg bisher nur vier Männer und drei Frauen gestorben. Unter den Toten seien deutlich mehr Männer als Frauen.

Dr. Benjamin Ondruschka ist der Leiter des Rechtsmedizinischen Instituts am UKE.
Dr. Benjamin Ondruschka ist der Leiter des Rechtsmedizinischen Instituts am UKE. © Andreas Laible

Die allermeisten Verstorbenen hätten Vorerkrankungen gehabt. Zum charakteristischen Risikoprofil gehören nach Angaben des Rechtsmediziners Herz- und Gefäßerkrankungen, Diabetes und Übergewicht. Nur in Einzelfällen seien jüngere Menschen mit nur gering ausgeprägten Vorerkrankungen an Covid-19 gestorben. "Das sind aber wirklich bisher in den Sterbefällen Ausnahmen", betonte Ondruschka.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

508 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind nach Angaben der Landesregierung vom Freitag innerhalb eines Tages 508 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das war ein höherer Wert als genau eine Woche zuvor (384), am Donnerstag wurden noch 602 Neuinfektionen gemeldet.

Die 7-Tage-Inzidenz stieg in Schleswig-Holstein demnach auf landesweit 93,8. Insgesamt haben sich seit Ausbruch der Pandemie in Schleswig-Holstein knapp 20.249 Menschen nachweislich mit dem Virus infiziert. 322 Menschen mit einer Infektion starben bisher, das sind 3 mehr als am Mittwoch.

In den Krankenhäusern Schleswig-Holsteins werden den Angaben zufolge aktuell 212 Covid-19-Patienten behandelt; 30 von ihnen befinden sich auf Intensivstationen, 16 müssen beatmet werden. Die Zahl der Genesenen wird auf 14.900 geschätzt.

Hamburg bekommt weniger Impfstoff als erhofft

Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) erwartet den Start der Corona-Schutzimpfungen zwischen Weihnachten und Neujahr. Allerdings werde es vermutlich zunächst weniger Impfstoff geben als erhofft, sagte sie am Freitag bei der Vorstellung des fertiggestellten Impfzentrums in den Messehallen.

„Wir erwarten mindestens mehrere Tausend Impfdosen, und davon werden zuerst die Hamburgerinnen und Hamburger Gebrauch machen können, die nach Empfehlung der ständigen Impfkommission zum Beispiel stationär in der Altenpflege leben und/oder betreut werden und/oder da arbeiten.“

Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) äußert sich bei einer Pressekonferenz im zentralen Impfzentrum in den Messehallen zum Vorgehen Hamburgs bei der Corona-Impfung.
Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) äußert sich bei einer Pressekonferenz im zentralen Impfzentrum in den Messehallen zum Vorgehen Hamburgs bei der Corona-Impfung. © dpa | Daniel Reinhardt

Obwohl das Impfzentrum bereit und die Abläufe geprobt seien, soll laut Leonhard der Impfschwerpunkt zunächst bei den mobilen Teams liegen, die die Pflegeeinrichtungen versorgen. Aufgrund der noch geringen Verfügbarkeit des Impfstoffes werde es mindestens einige Wochen dauern, bis alle Impfwilligen aus dieser dringlichsten Gruppe versorgt seien. Bis der Impfstoff für alle Menschen verfügbar sei, dürften noch Monate vergehen.

Hamburg: Corona-Tests vor Weihnachten werden knapp

Kurz vor Weihnachten ist der Bedarf nach Corona-Tests bei den Hamburgern offenbar groß. „Wir erleben eine stark steigende Nachfrage, besonders in den Nachmittags- und Abendstunden“, sagte eine Sprecherin des kommerziellen Anbieters Centogene (Rostock) mit Testzentrum am Hamburger Flughafen. Im bundesweiten Vergleich sei die Auslastung des Hamburger Testzentrums allerdings geringer: Laut Centogene-Website muss man in Hamburg bis zu anderthalb Stunden warten, um getestet zu werden – am Frankfurter Flughafen kann das derzeit bis zu sechs Stunden dauern.

Mit Blick auf die Webseite von „Corona Freepass“ sieht es schlecht mit dem Test vor dem Fest aus: Bis Weihnachten sind laut Buchungssystem des Anbieters alle Termine für die Corona-Gurgeltests auf dem Spielbudenplatz nahe der Reeperbahn ausgebucht. Erst vom 27. Dezember an sind demnach wieder Termine frei.

Eine Mitarbeiterin entnimmt an einer mobilen Teststation einen Abstrich, um einen Corona-Test durchzuführen.
Eine Mitarbeiterin entnimmt an einer mobilen Teststation einen Abstrich, um einen Corona-Test durchzuführen. © dpa | Sebastian Gollnow

Auch das Testzentrum des Roten Kreuzes in Hamm hat erst nach Weihnachten wieder Kapazitäten. Andere Anbieter wie das Unternehmen DasLab (München) gaben auf dpa-Anfrage an, in Hamburg noch Kapazitäten frei zu haben.

„Ich befürchte derzeit nicht, dass es kurzfristig dazu kommt, dass keine Testergebnisse mehr ermittelt werden können“, betonte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde. Bis zuletzt wurden in Hamburg den Informationen zufolge täglich rund 17.500 PCR-Tests (Stand 14. Dezember) ausgewertet. Davon seien etwa 5,9 Prozent positiv gewesen.

"Querdenker" wollen in Hamburg demonstrieren

Trotz des aktuellen Lockdowns sollen an diesem Wochenende in der Innenstadt wieder mehrere Demonstrationen stattfinden. Für den Sonntagnachmittag ist unter dem Tenor „Wir müssen reden“, eine Kundgebung auf dem Jungfernstieg angemeldet worden. Sie ist Teil einer bundesweiten Aktion und richtete sich gegen die Corona-Maßnahmen. Vor allem Vertreter der „Querdenker“-Szene werden erwartet. Die Veranstalter rechnen mit bis zu 900 Teilnehmern.

„Wir sind nicht glücklich, dass in dieser Zeit solche Kundgebungen durchgeführt werden“, sagt Polizeisprecher Holger Vehren. „Wir können es aber nicht verhindern. Dazu fehlen die rechtlichen Voraussetzungen.“ Zumindest konnte die Polizei durch Kooperationsgespräche verhindern, dass ein Aufzug, der unter dem Tenor „Für Freiheit und Demokratie“ angemeldet war, quer durch die Innenstadt führt.

Die „Antiverschwurbelte Aktion“ hat unter dem Tenor „Reptiloide Weltrevolution statt rechter Querfront“ mehrere Gegenkundgebungen angekündigt. Die Polizei wird mit einem größeren Aufgebot vor Ort sein, um Zusammenstöße zu verhindern.

Bereits am Sonnabend hat das „Bündnis gegen Rechts“ zwei Kundgebungen auf dem Jungfernstieg und auf dem Rathausmarkt angemeldet. Dort werden laut Veranstalter um die 400 Teilnehmer erwartet.

Corona: Diese Testverfahren gibt es

  • PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
  • PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
  • Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
  • Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
  • Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft