Hamburg. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher sieht Chancen in der Krise: weniger Staus, mehr Büroflächen für Wohnen.

Bürgermeister Peter Tschentscher hat die Hamburgerinnen und Hamburger aufgefordert, die Corona-Krise als „Auftrag zu verstehen, die ohnehin erforderlichen Transformationsprozesse“, wie etwa die Digitalisierung, voranzubringen.

Das in der Pandemie weit verbreitete Homeoffice könnte helfen, einige der größeren Probleme der Stadt zu lösen, so der SPD-Politiker: „Staus und Verkehrsströme werden sich entschärfen, wenn Beschäftigte nur noch zwei- oder dreimal pro Woche in die City fahren, statt Büro- könnten noch mehr Wohnimmobilien gebaut werden.“

Tschentscher war eine von sechs Hamburger Persönlichkeiten, die auf einer digitalen Versammlung des Übersee-Clubs darüber sprachen, wie Hamburg nach Corona aussehen wird. HHLA-Chefin Angela Titzrath dankte dem Senat für sein Krisenmanagement, „das ein großes Werk und ausdrücklich zu loben“ sei. Sie macht sich Sorgen um die Zukunft der Innenstadt, „gerade um die Mönckebergstraße, aus der große Kaufhäuser verschwinden“, und will nach Corona ihre persönliche Reisetätigkeit „auf das Notwendigste beschränken“.

Uni-Präsident Lenzen fürchtet wachsendes Armutsgefälle

Während Uni-Präsident Dieter Lenzen eher pessimistisch in die nahe Zukunft blickt („Die Impfstoffe werden nicht reichen“, „Das Armutsgefälle wird größer“), hofft Schauspielhaus-Intendantin Karin Beier, dass die Pandemie eine „soziale und ökologische Wende einleiten könnte: Die Welt hat gelernt, dass man schnell und radikal handeln kann, wenn es darauf ankommt.“

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Bleiben werde in Hamburg hoffentlich der Abstand, „vielleicht hat auch endlich dieses leidige Händeschütteln ein Ende“. Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider glaubt, dass mit dem Turboindividualismus der Vergangenheit Schluss sein muss, „durch die Krise und die Zeit nach der Krise kommen wir nur gemeinsam“. Der kürzeste Beitrag kam vom Hamburger Ehrenbürger John Neumeier. Er sagte: „Die Welt nach Corona wird der Welt vor Corona sehr ähnlich sein.“

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