Hamburg. AK Nord (Heidberg) meldet erstes, Amalie Sieveking Krankenhaus weiteres Todesopfer. Auch Seniorenresidenzen sind betroffen.

Die Corona-Ausbrüche in der Asklepios Klinik Nord und im Amalie Sieveking Krankenhaus haben noch gravierendere Folgen als bislang bekannt. So ist auch in der AK Nord mittlerweile ein Patient an Covid-19 verstorben, wie Betreiber Asklepios auf Abendblatt-Anfrage mitteilte. Die Zahl der infizierten Patienten, bei denen die Infektionen erst nach dem Aufnahmescreening bemerkt wurde, beträgt nicht 30, sondern 34. „Darunter sind aber auch welche, die weniger als fünf Tage bei uns im Haus waren und das Virus mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von außen mitgebracht haben“, so Asklepios-Sprecher Rune Hoffmann.

Er bestätigte auch, dass im AK Nord (Heidberg), das bis dahin nur eine Covid-Station unterhielt, in dieser Woche eine zweite und dritte Covid-Station aufgemacht wurde: „Positive Patienten werden auf einzelnen Stationen kohortiert, diese dann für weitere Aufnahmen gesperrt.“ Insgesamt würden aktuell 68 Covid-Patienten im AK Nord betreut.

Corona-Lage im Amalie Sieveking Krankenhaus spitzt sich zu

Auch im Amalie Sieveking Krankenhaus in Volksdorf stiegen die Zahlen: Hier spricht der Betreiber, die Immanuel Albertinen Diakonie, mittlerweile von 64 Patienten (Vortag: 61), deren Infektion erst nach Aufnahme in der Klinik festgestellt wurde. Acht dieser Patienten seien leider verstorben – einer mehr als am Donnerstag. Die Zahl der Mitarbeiter, die aufgrund von positiven Tests oder Quarantäne ausfallen, erhöhte sich um zwei auf 64. Das Krankenhaus bleibt von der Notfallversorgung abgemeldet.

Hinzu kommt: Auch in zwei Seniorenresidenzen auf dem „Gesundheitscampus Volksdorf“ gibt es Corona-Fälle. In der „Residenz am Wiesenkamp“ wurden im Service-Wohnbereich vier Bewohner positiv getestet, teilte die Immanuel Albertinen Diakonie mit: „Hiervon ist ein Bewohner mit einer schweren Grunderkrankung im Krankenhaus verstorben. Eine weitere Person befindet sich in Quarantäne.“ Und im „Feierabendhaus“ wurden am Freitag zwölf Bewohner und sieben Mitarbeitende positiv getestet.

„Es ist davon auszugehen, dass sich Mitarbeitende auch im privaten Umfeld angesteckt haben“, so der Betreiber. „Auch hier werden alle Maßnahmen in enger Rücksprache mit dem Gesundheitsamt durchgeführt.“

Corona: Diese Testverfahren gibt es

  • PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
  • PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
  • Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
  • Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
  • Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft