Hamburg. Geschäftsinhaber fürchten um ihre Zukunft. „Herz-Aktion“ soll Bedeutung des örtlichen Gewerbes unterstreichen.

Schnell ein paar Klicks im Internet und die gewünschte Ware wird wenig später vor die Haustür geliefert. Das ist zwar praktisch, bedeutet aber eben auch, dass der lokale Einzelhandel immer mehr zu kämpfen hat. Um darauf aufmerksam zu machen, welche Konsequenzen sich daraus ergeben, startet die „Interessensgemeinschaft rund um den Mühlenkamp“ in dieser Woche mit der „Herz-Aktion“. Dabei geht es um eine Plakatkampagne mit dem Slogan „Ich kaufe mit Herz – ich kaufe lokal“.

Die Plakate werden in den kommenden Wochen in zahlreichen Schaufenstern zu sehen sein – auch weit über den Mühlenkamp hinaus. Denn weitere Interessensgemeinschaften (IG) wie Sasel, Wellingsbüttel, Eppendorf, Klein Borstel und Blankenese werden sich ebenfalls beteiligen. Auch der Hamburger Senat unterstützt die Aktion. Beim offiziellen Start am Donnerstag in Winterhude wird auch der Hamburger Finanzsenator An­dreas Dressel (SPD) erwartet.

Experten erwarten Fortsetzung des Sinkfluges

Bernd Kroll von der IG Mühlenkamp ist sich sicher, dass es in fünf Jahren 5o Prozent der Einzelhandelsgeschäfte in Hamburg nicht mehr geben würde, wenn weiter so viel im Internet gekauft werden würde. „Wollen wir, dass in der Folge dann auch die Nahversorgung in den Quartieren nicht mehr sichergestellt ist?“, fragt er. Die „Herz-Aktion“ sei vor allen Dingen als Anregung gedacht, darüber einmal nachzudenken und ins Gespräch zu kommen und um auf die Konsequenzen dieser Entwicklung hinzuweisen.

Am Mühlenkamp selbst sei die Lage noch besser als an vielen anderen Standorten. „Im Vergleich zu vielen anderen geht es uns gut, weil wir ein beliebtes und lebendiges Quartier sind“, so Kroll. Dennoch: „Alle werden es nicht schaffen.“ So hätten etwa erst kürzlich zwei Weingeschäfte schließen müssen.
Erschwerend kommt derzeit hinzu, dass die Verbraucherstimmung durch die steigenden Infektionszahlen gedämpft ist.

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Laut Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) zeige das Konsumbarometer nach dem Rückgang im November eine Fortsetzung des Sinkfluges für die kommenden Monate an. Durch das ungebrochene Infektionsgeschehen und den damit verbundenen Teil-Lockdown würde die Verbraucherstimmung damit auf den niedrigsten Stand seit sechs Monaten fallen.

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