Hamburg. Wegen des Rechtsrucks in der AfD hat Jörn Kruse die Partei 2018 verlassen. Ein Comeback in der Politik kann er sich vorstellen.
Unter einem Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz will der frühere Hamburger AfD-Chef Jörn Kruse in die Politik zurückkehren. Ein Comeback sei in dem Fall für ihn in der CDU „ganz konkret“ vorstellbar, sagte der 72-jährige Wirtschaftswissenschaftler der „Bild“-Zeitung am Donnerstag. „Der CDU fehlt es seit langem an marktwirtschaftlicher Ausrichtung und Kompetenz.“ Diese bringe Merz mit.
„Und es gefällt mir, dass er sehr meinungsstark ist und damit auch mal aneckt.“ Dagegen würden andere wie der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet, der sich ebenfalls um den CDU-Vorsitz bewirbt, „wie Frau Merkel nur ihre Fähnchen in den Wind“ hängen, sagte Kruse.
Hamburgs Ex-AfD-Chef Kruse: "Könnte CDU helfen"
Vor einem mögliche Eintritt müsse die Hamburger CDU aber klären, ob sie ihn überhaupt wolle. „Ich denke aber schon, dass ich gewisse Kompetenzen habe, mit denen ich der Partei helfen könnte.“ Und in der Wirtschaftspolitik könne die CDU „Beratung gebrauchen“, sagte Kruse.
Der frühere Hochschullehrer der Universität der Bundeswehr war von 2013 bis 2015 Landesvorsitzender der AfD und anschließend deren Fraktionschef in der Hamburger Bürgerschaft. 2018 hatte er den Vorsitz niedergelegt und war aus der Partei ausgetreten. Als Grund hatte er „die zunehmende Zusammenarbeit von Teilen der AfD, insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern, mit Rechten und Rechtsradikalen“ genannt.
Ehlebracht erst vor wenigen Tagen aus Hamburger AfD ausgetreten
Erst diese Woche war der Hamburger Bürgerschaftsabgeordnete Detlef Ehlebracht aus der Hamburger AfD plötzlich ausgetreten. Nun wird über die Gründe gerätselt. Offenbar gibt es mehrere Ursachen, die zum Rückzug geführt haben.
Eine Rolle hat offenbar gespielt, dass Ehlebracht frustriert darüber sein dürfte, dass die Ausgrenzung der AfD durch die anderen Fraktionen nach der Bürgerschaftswahl eher noch zugenommen hat.
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