Hamburg. Weltweit einzigartig: In der HafenCity entsteht jetzt ein nachhaltiges Gebäude, das es laut Initiatoren so noch nicht gibt.
Das höchste Holzhaus Deutschlands entsteht in der HafenCity. Am Donnerstag war auf Baufeld 102, das sozusagen das Entree zum neuen Elbbrückenquartier bildet, der Baustart.
140 Millionen Euro investiert die Garbe Immobilien-Projekte GmbH in dieses nachhaltige Objekt. Das trägt den Namen Roots (deutsch: Wurzeln) Hamburg und war zunächst unter dem Arbeitstitel Wildspitze bekannt geworden. Es sollen 5500 Kubikmeter Nadelholz eingesetzt werden, „so viel wurde weltweit noch nicht für ein Projekt verbaut. Roots steht für unsere Vision, die Stadt mit dem Baustoff Holz klimaneutral nachzuverdichten“, sagte Geschäftsführer Fabian von Köppen.
14.000 Euro pro Quadratmeter, dafür gibt`s Elbblick mit Elbphilharmonie
Technisch betrachtet gehöre der Holzbau in diesen Dimensionen zur Königsklasse in der Projektentwicklung, ergänzte Projektleiter Georg Nunnemann. 65 Meter soll das Gebäude hoch sein und 18 Stockwerke haben. Es wird ergänzt durch einen weiteren siebenstöckigen Bau – in diesem werden die 53 öffentlich geförderten Wohnungen, die ab 6,50 Euro kalt pro Quadratmeter kosten sollen, untergebracht.
128 Eigentumswohnungen mit zwei bis fünf Zimmern werden in dem Holzturm gebaut. Diese werden durchschnittlich 9000 Euro pro Quadratmeter kosten, allerdings dürften für die oberste Etage auch Preise von bis zu 14.000 Euro pro Quadratmeter aufgerufen werden. Dafür gibt es einen unverbaubaren Wasserblick, und die Elbphilharmonie können die Bewohner auch sehen. Die Nachfrage ist groß: „Unser offizieller Vertriebsstart für das Roots ist erst am 30. November, aber wir haben jetzt schon zahlreiche Interessenten für die Eigentumswohnungen“, sagte von Köppen. Die Fertigstellung ist für das erste Quartal 2024 geplant.
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Wer hier einzieht, kann auch den rund 600 Quadratmeter großen Innenhof und einen Yogaraum mit Terrasse nutzen. Aber in dem Holzhochhaus entsteht nicht nur Wohnraum. Die Deutsche Wildtier Stiftung, die seit 25 Jahren besteht und ihren Sitz in Berlin und Hamburg hat, wird rund 4000 Quadratmeter anmieten.
Die Stiftung wird hier ihre Büros haben und auf 2000 Quadratmetern eine Ausstellung einrichten, die sich mit den Themen Natur und Artenschutz beschäftigt. Auch eine Fläche für Gastronomie mit rund 180 Sitzplätzen wird es geben. Der Entwurf für das Gebäude stammt von dem bekannten Hamburger Architektenbüro Störmer Murphy and Partners.
Insgesamt sollen bis 2027 im Elbbrückenquartier in der HafenCity rund 1400 Wohnungen, Büros, Flächen für Einzelhandel- und Gastronomie sowie Hotels entstehen. Den Abschluss bildet der imposante Elbtower an den Elbbrücken. Der erste Spatenstich für den rund 245 Meter hohen Wolkenkratzer ist im Frühjahr 2021 geplant, die Einweihung 2025.