Hamburg. Der Kreisverband fordert Senat und SPD-Bürgerschaftsfraktion auf, einen neuen Ingenieurwettbewerb auszuschreiben.
Die Diskussion um die geplante neue Sternbrücke reißt nicht ab. Wie berichtet, soll die 1925/26 errichtete denkmalgeschützte Sternbrücke mit sechs Stützen einem Neubau weichen. Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) und Bahn halten an dem umstrittenen stützenfreien Entwurf fest: Ab 2023 sollen die Bauarbeiten beginnen, 2027 soll die Konstruktion mit nach innen gekippten Stabbögen eingeweiht werden.
SPD Altona: Reicht auch eine kleinere Brücke aus?
Doch nun regt sich Widerstand aus der SPD Altona. Der Kreisverband positioniert sich damit klar gegen den SPD-geführten Senat. Gregor Werner, Mitglied der Bezirksversammlung sowie Vorsitzender des SPD-Distrikts Altona-Nord Sternschanze, hat diesen Beschluss initiiert. Darin wird sowohl der Senat als auch die SPD-Bürgerschaftsfraktion aufgefordert, „eine neue transparente Planung für das Brückenbauwerk durchzuführen“.
Dies solle mit einem Ingenieurwettbewerb und unter Beteiligung der Öffentlichkeit geschehen. Es müsse erörtert werden, „0b für die Zukunft tatsächlich eine Breite von über 26 Metern für die Stresemannstraße an dieser Stelle notwendig ist und damit auch ein kleiner dimensioniertes Brückenbauwerk ausreichend wäre“.
„Die Deutsche Bahn und die Verkehrsbehörde sollten sich nicht einem Wettbewerb verweigern, nur so lässt sich die beste konstruktive und gestalterische Lösung finden." sagt Gregor Werner, der auch Dipl.-Ing. für Architektur ist.
Lesen Sie auch:
- Mehr als 10.000 Unterschriften für Erhalt der Sternbrücke
- "Der souligste Ort": Jan Delay für Erhalt der Sternbrücke
- 100 Demonstranten protestieren gegen die "Monsterbrücke"
Kreisverband lehnt den Neubau in der jetzt geplanten Form ab
Tjarks hatte sich ausdrücklich zu der stützenfreien Konstruktion bekannt. Dadurch gebe es für Radfahrer und Fußgänger endlich mehr Platz. Dagegen sehen Institutionen wie die Hamburgische Architektenkammer (HAK) den Entwurf höchst kritisch: „Die Dimensionen negieren und sprengen vollkommen die Kleinteiligkeit und den Maßstab des Umfelds.“
Altonas Sozialdemokraten teilen offenbar diese Einschätzung. Sie fordern ihre Genossen in der Bürgerschaft sowie den Senat auf, „explizit das Einfügen der Brücke in das Stadtbild als wichtigstes Ziel zu benennen.“ Zudem müsse „in der Neuplanung sowohl stadträumlich das nähere Umfeld als auch verkehrstechnisch die Stresemannstraße und die Max-Brauer-Allee bis zu den jeweils anknüpfenden Kreuzungen einbezogen werden." Matthias Bartke, direkt gewählter Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Altona, unterstützt den Beschluss ausdrücklich. Auf seiner Facebook-Seite zeigt der Sozialdemokrat ein Bild der Videokonferenz des Kreisvorstandes und schreibt: „Der SPD-Kreisvorstand ist gegen den Neubau in der jetzt geplanten Form.“