Hamburg. Der Überblick: Inzidenz sinkt leicht. Großeinsatz der Polizei gegen Masken-Muffel. Hamburg sucht Unterstützung für Schnelltests.

Die Corona-Pandemie beherrscht nach wie vor das Leben in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Meckenlenburg-Vorpommern. Am Freitag kletterte der Sieben-Tage-Wert in Hamburg auf 167,9 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner, am Sonnabend sank die Inzidenz immerhin leicht auf 164,5, am Sonntag dann auf 162,3

Die aktuellen Entwicklungen zur Covid-19-Pandemie im Norden lesen Sie in unserem täglichen Corona-Newsblog.

Doch nach einer Expertenrunde mit führenden Medizinern und Wissenschaftlern zeigte sich Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zuversichtlich. Es sei gelungen, die „stark exponentielle Entwicklung“ zu bremsen. „Wir haben derzeit begründete Hoffnung, dass wir bei den neuen Infektionszahlen auf einem Plateau sind“. Dennoch ist Tschentscher momentan gegen Lockerungen des Lockdowns.

Die wichtigsten Corona-Nachrichten aus Norddeutschland am Wochenende, 14. und 15. November:

Corona in Deutschland und weltweit – die interaktive Karte

161 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind am Sonntag 161 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Am Vortag waren es 158, am Sonntag vergangener Woche 177. Die Zahl der Todesfälle stieg um drei auf 222. Seit Beginn der Pandemie sind 11.518 Infektionen mit dem Virus nachgewiesen worden. 116 Corona-Patienten werden aktuell in Schleswig-Holsteins Krankenhäusern behandelt – das sind genauso viele wie am Vortag.

Mehrere Corona-Verstöße in Niedersachsen

In Niedersachsen ist es am Wochenende zu mehreren Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen gekommen. Wie die Polizei mitteilte, lösten Einsatzkräfte in Schortens und Jever im Landkreis Friesland in der Nacht zum Sonntag private Feiern mit vier und zehn Teilnehmern auf.

In Soltau im Heidekreis wurden die Beamten demnach wegen Ruhestörung alarmiert. Sie trafen vier junge Menschen aus jeweils verschiedenen Haushalten an, die sich nicht an die Corona-Verordnung hielten und Drogen konsumierten. Die Polizei beschlagnahmte die Drogen und leitete Verfahren ein.

In Walsrode kontrollierte die Polizei am Freitagnachmittag einen 40 Jahre alten Mann, der ohne den vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz unterwegs war. Daraufhin spuckte er nach Angaben der Polizei in Richtung der Beamten und beleidigte sie. Gegen ihn wird ermittelt.

Lockdown: Tschentscher gegen Lockerungen

Die Ministerpräsidenten der Bundesländer setzen bei ihren neuen Gesprächen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag offenbar auf Abwarten. Am Wochenende schlossen mehrere Regierungschefs Lockerungen des zunächst bis Ende November geltenden Teil-Lockdowns aus, nach einem Bericht des „Spiegel“ soll es erst am 23. November neue Entscheidungen geben. Eine Entspannung der Infektionslage ist weiter nicht in Sicht.

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte der „Rheinischen Post“, er sehe vorerst so gut wie keine Möglichkeit, die bestehenden Kontaktbeschränkungen zu lockern. „Es ist derzeit nicht erkennbar, ob die bisherigen Maßnahmen ausreichen, um die Infektionsdynamik über das bereits erzielte Maß hinaus abzubremsen.“ Dies wäre aber nötig, um im Hinblick auf Weihnachten mit weniger Beschränkungen auszukommen.

HVV: Die Bilanz der Maskenpflicht-Großkontrolle

Die Landes- und die Bundespolizei Hamburg haben am Sonnabend in Partnerschaft mit der Hamburger Hochbahn und der S-Bahn Hamburg die Einhaltung der Maskenpflicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln der Stadt kontrolliert. Am Sonntag zog die Polizei Bilanz. Von 17.500 kontrollierten Fahrgästen zählten die Beamten, die Hochbahn- und S-Bahn-Mitarbeiter 650 Verstöße gegen die Maskenpflicht. Bei Verstößen gegen die Maskenpflicht wird in Hamburg ein Bußgeld von 150 Euro verhängt. Dieses ist mittlerweile deutlich erhöht worden, nachdem anfangs eine Strafe von 40 Euro und später 80 Euro galt.

Daneben erwischten die Kontrolleure auch 450 sogenannte Schwarzfahrer. Sie konnten keinen gültigen Fahrschein vorzeigen.

Hamburger Polizisten kontrollieren die wegen der Bekämpfung der Corona-Pandemie geltende Maskenpflicht an den Haltestellen des HVV.
Hamburger Polizisten kontrollieren die wegen der Bekämpfung der Corona-Pandemie geltende Maskenpflicht an den Haltestellen des HVV. © André Zand-Vakili

Nach den Erfahrungen der Verkehrsbetriebe besteht bei den Fahrgästen grundsätzlich eine sehr gute Akzeptanz hinsichtlich des Tragens eines Mund-Nasen-Schutzes, insbesondere zu den Berufsverkehrszeiten. An den Wochenenden und in den Abendstunden würden jedoch immer wieder Verstöße gegen die Trageverpflichtung festgestellt, teilte die Polizei Hamburg mit. Aus diesem Grund hätten die vier Sicherheitspartner am Sonnabendabend zum wiederholten Mal einen gemeinsamen Schwerpunkteinsatz in den öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt.

Um 17 Uhr begannen demnach die Kontrollen, bei denen die S-Bahnhöfe Altona, Bergedorf, Dammtor und Harburg sowie der U-Bahnhof Hoheluftbrücke und die Hafenfähren der HADAG im Fokus standen. Länderübergreifend wurden auch an den Bahnhöfen Buchholz, Neu Wulmstorf und Winsen/Luhe Kontrollen durchgeführt. Bis 23 Uhr waren neben den Mitarbeitern von Hochbahn und S-Bahn 20 Beamte der Bundespolizei und 50 Beamte der Landespolizei im Einsatz.

Corona: 243 Neuinfektionen in Hamburg am Sonntag

Nach 660 neuen Corona-Fällen am Freitag und 528 Fällen am Sonnabend klingt die Zahl der Neuinfektionen, die Hamburg am Sonntag meldet, schon fast beruhigend: 243. Die Zahl ist jedoch mit Vorsicht zu genießen: Am Wochenende fallen die Zahlen stets niedriger aus, weil es zu Verzögerungen bei der Meldung der Neuinfizierten aus den Gesundheitsämtern kommt. Seit Ausbruch der Pandemie haben sich in Hamburg 20.221 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Rund 11.400 von ihnen gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen als genesen.

Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten hat sich gegenüber Sonnabend (273) nicht verändert. Am Freitag waren es noch 282 Patienten. Auch bei der Zahl der schwer und schwerst erkrankten Menschen auf den Intensivstationen hat sich gegenüber Sonnabend nichts geändert (77). Der Sieben-Tage-Wert sinkt am Sonntag auf 162,3 (Vortag: 164,5). Neue Todesfälle wurden indes nicht gemeldet – diese Statistik wird aber nicht täglich aktualisiert, sondern nach Eingang der Obduktionsberichte des Instituts für Rechtsmedizin. Laut diesem liegt die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie im Frühjahr bei 262.

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Hamburg sucht Unterstützung für Schnelltests

Die Corona-Zahlen bewegen sich weiter auf einem hohen Niveau und auch Pflegeeinrichtungen waren zuletzt vermehrt von Infektions-Ausbrüchen betroffen. Um vor allem das Personal, aber auch die Bewohner und Besucher mit Antigen-Schnelltests regelmäßig testen zu können, sucht die Stadt Hamburg nun Unterstützung. Für die Durchführung der Nasen-Rachen-Abstriche werden Pflegefachkräfte wie examinierte Altenpfleger, Gesundheits- und Kranken-/Kinderkrankenpfleger gesucht, die derzeit nicht in ihrem Beruf tätig sind und Kapazitäten haben.

Hamburgs Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD).
Hamburgs Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD). © Marcelo Hernandez

"Die durch die Corona-Pandemie ausgelöste Situation ist dynamisch, und die Anforderungen ändern sich schnell. Deswegen müssen wir immer wieder auch neue Wege gehen", erklärt Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard. "Fachkräfte, die sich vorstellen können, bei der Durchführung von Schnelltests zu unterstützen, werden mit offenen Armen empfangen. Sie übernehmen eine wichtige Aufgabe für Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen, und ich bin gemeinsam mit ihnen für jede Unterstützung dankbar!“

Darüber hinaus hat der Hamburger Senat Anpassungen an der Corona-Eindämmungsverordnung vorgenommen:

  • Die Beschränkung von Zusammenkünften (bis zu 10 Personen aus maximal 2 Haushalten) ist nun auch explizit auf Fahrzeuge ausgeweitet worden.
  • Bei Versammlungen gilt ab 100 Teilnehmenden eine Maskenpflicht. Ausnahme: Bei Vorträgen und Ansprachen darf die sprechende Person die Mund-Nasen-Bedeckung abnehmen.
  • An Autobahnraststätten und Autohöfen ist die Bewirtung von Fern(bus)fahrerinnen und Fern(bus)fahrern gestattet.
  • Rehabilitationssport ist künftig mit bis zu 10 Personen erlaubt.
  • Die Bußgeldtatbestände wurden zum Teil angepasst.

Weitere Informationen gibt es unter www.hamburg.de/verordnung und unter www.hamburg.de/corona.

Corona-Fälle in Niedersachsen auf hohem Niveau

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen bleibt in Niedersachsen auch knapp zwei Wochen nach Beginn des Teil-Lockdowns auf hohem Niveau. Das Landesgesundheitsamt meldete am Sonntag 1060 neue Fälle im Vergleich zum Vortag. Zudem wurden fünf weitere Todesfälle registriert. Die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner betrug im Landesdurchschnitt 106,1. Dies lag unter dem Wert vom Sonnabend (109,1). Insgesamt stieg die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten in Niedersachsen auf 55.415. Rund 63,2 Prozent von ihnen gelten als genesen.

Das Land Bremen verzeichnete am Sonnabend 192 neue Fälle, dort lag der Wert der Neuinfektionen binnen sieben Tagen auf 100 000 Einwohner bei 178,8 für die Stadt Bremen und bei 90,9 für Bremerhaven. Werte für Sonntag lagen aus Bremen zunächst nicht vor.

Alkohol und Corona: Viele Suchtkranke werden wieder rückfällig

Während der Corona-Pandemie haben viele Ex-Alkoholiker wieder angefangen zu trinken. „Viele Menschen, die mehrere Jahre trocken waren, sind in der Isolation wieder rückfällig geworden, wie uns insbesondere die Verbände der Suchtselbsthilfe berichten“, sagte Linda Heitmann, Geschäftsführerin der Hamburgischen Landesstelle für Suchtfragen e.V. Das liege vor allem an den großen psychischen Belastungen, die durch die Pandemie ausgelöst werden. „Viele Menschen fühlen sich Befragungen zufolge einsam“, sagte Heitmann. Hinzu kämen die Jobunsicherheit und manchmal auch die Langeweile, die Menschen dazu bringe, mehr Drogen und Suchtmittel zu konsumieren.

158 Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein ist um 158 gestiegen. Am Vortag waren es 296 Neuinfektionen, davor 192. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus erhöhte sich um einen auf 219. Seit Beginn der Pandemie haben sich 11.357 Menschen nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. In den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein behandelt werden aktuell 116 Corona-Angaben.

Günther: Impfzentren bis Mitte Dezember im Norden einsatzbereit

Nach den Worten von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) werden in Schleswig-Holstein bis Mitte Dezember Corona-Impfzentren in allen Kreisen und kreisfreien Städten einsatzbereit sein. „Ob ein Impfstoff im Dezember schon zur Verfügung steht, wissen wir nicht. Klar ist: Die Massenimpfung darf nicht an fehlenden Räumen scheitern“, sagte Günther dem „Spiegel“ in einem am Sonnabend veröffentlichten Interview.

Zu der Frage, wer zuerst geimpft werden sollte, erläuterte der Ministerpräsident, dass es eine Prioritätenliste des Deutschen Ethikrats gebe, an die sich das Bundesland streng halten werde. Diese Liste sehe vor, dass zum Beispiel ältere Menschen zuerst geimpft würden, danach medizinisches Personal und Pflegekräfte, die Corona-Patienten behandelten.

Sylt, Föhr und Co schreiben Brandbrief an Wirtschaftsminister

Die Nordfriesischen Inseln haben ihrem Ärger über den „Tourismus-Lockdown“ in einem Brandbrief an Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) Luft gemacht. Der aktuelle Teil-Lockdown treffe die Wirtschaft der Inseln hart. „Zumal die gesamte Wirtschaft großen Aufwand betrieben hat, um den erhöhten Corona-Schutzmaßnahmen gerecht zu werden und das Infektionsrisiko gering zu halten“, heißt es in dem Brief, der dem Abendblatt vorliegt.

Besonders bitter sei, dass sich die angekündigten Finanzhilfen auf den November des Vorjahres beziehen. „Ein Monat, der im Gesamtjahresvergleich in der Regel auf den Inseln vom Umsatz her deutlich abfällt. In diesem Jahr hätte das anders ausgesehen“, so die Unterzeichner des Briefes, zu denen Organisationen und Verbände von Sylt, Föhr, Amrum und Helgoland zählen.

Das Anliegen der Inseln und deren Tourismus- und Wirtschaftsverbänden: eine Gelegenheit, in einen intensiveren Dialog zu kommen. „Denn vielfach deckt sich die Situation der Inseln nicht mit der des Festlandes – gerade wegen der hohen touristischen Relevanz und Abhängigkeit oder der besonderen geografischen Herausforderungen“, heißt es weiter. „Gerne möchten wir diese Belange über den Schulterschluss der Inseln bündeln und konstruktiv an die Landesregierung zurückspiegeln.“

Günther fordert vor Bund-Länder-Treffen andere Informationspolitik

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat vor den anstehenden Corona-Beratungen zwischen Bund und Ländern das Bundeskanzleramt kritisiert. „Es kann nicht sein, dass wir nur wenige Stunden vor einer MPK aus dem Kanzleramt die Beschlussvorlage bekommen. Sie sollte zwei, drei Tage vorher auf dem Tisch liegen“, sagte Günther dem „Spiegel“ in einem am Sonnabend veröffentlichten Interview. Mit mehr Zeit könne man sich auch mit Koalitionspartnern im Land abstimmen, die nicht bei den Beratungen mit dabei seien.

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) (Archivbild).
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) (Archivbild) © picture alliance/dpa

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten beraten am kommenden Montag über die seit dann zwei Wochen geltenden Corona-Einschränkungen. Bei Ihrem letzten Treffen war der aktuelle Teil-Lockdown beschlossen worden. „Wir haben uns jetzt auf einen gemeinsamen Weg verständigt, weil die Lage außer Kontrolle zu geraten schien. Aber auf Dauer kann das so nicht bedeuten, dass überall die gleichen Maßnahmen greifen, egal wie hoch die Inzidenzzahlen sind“, erläuterte Günther mit Blick auf mögliche unterschiedliche Wege der Bundesländer.

Hamburg: Corona-Krise trifft Barkassen-Betreiber hart

Die Corona-Pandemie hat die Hamburger Barkassen-Betreiber hart getroffen. „Die Corona-Krise mit dem jetzt schon zweiten Verbot von Gästefahrten hat der gesamten Branche große Einbußen beschert“, sagte Knut Heykena, Geschäftsführer des Hafenschiffahrtsverbands Hamburg. „Nicht nur, dass wichtige Umsatzbringer wie Ostern oder der Hafengeburtstag ausgefallen sind, auch nach der schrittweisen Lockerung der Vorschriften im Sommer war die Nachfrage gering.“

Die Barkassen-Betreiber in Hamburg rechnen mit einen Umsatzverlust von bis zu 70 Prozent auf das Jahr gerechnet.
Die Barkassen-Betreiber in Hamburg rechnen mit einen Umsatzverlust von bis zu 70 Prozent auf das Jahr gerechnet. © Christian Charisius/dpa

„Die Sommersaison war schlecht“, sagte Jan Ehlers von der Barkassen-Centrale Ehlers. „Es konnte kaum Geld angespart werden für den Winter 2020/2021, der nun vor der Tür steht.“ Besonders hart treffe es die Barkassen-Unternehmen, die ihr Geld verdienen mit Chartertouren - also Geburtstags- oder Partyfahrten.

„Corona hat für einen enormen Umsatzrückgang in 2020 gesorgt“, berichtete auch Hubert Neubacher, Inhaber von Barkassen-Meyer, dessen Flotte sonst im Hafen und auf der Elbe unterwegs ist. „Auch wenn im Sommer wieder etwas mehr Bewegung bei uns im Hafen und in Hamburg stattfand, rechnen wir insgesamt mit einen Umsatzverlust von bis zu 70 Prozent auf das Jahr gerechnet.“

Corona-Krise: Schleswig-Holstein startet Videoreihe für Zusammenhalt

Eine Aktion in den sozialen Medien soll den Zusammenhalt in der Corona-Pandemie in Schleswig-Holstein stärken. Unter dem Motto „#DerSchlüsselSindWir“ teilen mehrere Prominente, etwa aus Fernsehen und Sport, in Videos ihre Sicht auf die Corona-Lage, wie die Staatskanzlei am Sonnabend mitteilte.

„Jeder von uns trägt Verantwortung. Ob wir wollen oder nicht“, appelliert beispielsweise TV-Meteorologe Meeno Schrader in seinem Beitrag an die Schleswig-Holsteiner. „Verantwortung übernehmen heißt alles zu tun, damit dieses verdammte Virus in seine Schranken verwiesen wird“, sagt er.

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„Wir Schleswig-Holsteiner stehen füreinander ein, das zeigt diese Aktion. Nur wenn wir alle mitmachen, können wir diese große gesellschaftliche Herausforderung bewältigen. Mein ganz herzlicher Dank gilt allen Menschen im Land, die Verantwortung zeigen und sich an die Regeln halten“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU).

Corona: Wieder viele Neuinfektionen in Hamburg

Nach 535 neuen Corona-Fällen am Freitag und 660 Fällen am Donnerstag meldet Hamburg am Sonnabend erneut eine hohe Zahl an Neuinfektionen: 528. Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten sinkt deutlich auf 273 (Vortag: 282). Die Zahl der schwer und schwerst erkrankten Menschen auf den Intensivstationen ist jedoch auf 77 gestiegen (Vortag: 71). Der Sieben-Tage-Wert sinkt auf 164,5 (Vortag: 167,9 ).

Neue Todesfälle wurden indes nicht gemeldet – diese Statistik wird aber nicht täglich aktualisiert, sondern nach Eingang der Obduktionsberichte des Instituts für Rechtsmedizin. Laut diesem liegt die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie im Frühjahr bei 262.

Lockdown im November – das sind die neuen Maßnahmen:

  • Private Treffen nur noch mit maximal zehn Personen aus zwei Haushalten
  • Ausnahme: Lex Kindergeburtstag mit Kindern unter zwölf Jahren
  • Kein Sportbetrieb erlaubt, alle Hallen, Fitnessstudios, Schwimmbäder schließen, Ausnahmen für Profis und Kaderathleten
  • Medizinische Reha erlaubt, Friseure offen – Kosmetikstudios, Massagepraxen müssen schließen
  • Bordelle und Prostitutionsbetriebe schließen
  • Restaurants und Bars werden geschlossen, Abhol- und Lieferservice ist möglich
  • Alle Kinos, Theater und Konzerthallen müssen ihre Türen zusperren
  • Bücherhallen bleiben offen, Uni-Bibliotheken sollen ein eigenes Konzept erhalten
  • Maskenpflicht in Schulen ab Klasse 5, außerhalb des Schulgebäudes mit Abstand darf die Maske abgenommen werden
  • 400 Euro für jedes Klassenzimmer für Schutzmaßnahmen
  • Gottesdienste und Trauerfeiern mit Masken, Abstand und Hygienekonzept erlaubt
  • Einreisende aus Risikogebieten müssen direkt in Quarantäne und sich bei Hamburger Behörden melden. „Die Quarantäne darf frühestens am fünften Tag nach der Einreise beendet werden, und nur dann, wenn durch ein negatives Testergebnis belegt ist, dass die reisende Person nicht infiziert ist. Der Test darf frühestens am fünften Tag nach Einreise durchgeführt werden“, heißt es vom Senat.

Polizei Hamburg löst drei Corona-Partys auf

Die Hamburger Polizei musste in der Nacht zum Sonnabend mehrere Corona-Partys auflösen. Gegen 1 Uhr wurden die Beamten zum „Adana Sportlertreff e.V.“ in der Ahrensburger Straße in Wandsbek alarmiert. "Hochpreisige Wagen wurden dort auf ein Nachbragrundstück deligiert", teilte der Lagedienst der Polizei am Sonnabend mit. Die Personen seien durch einen Eingang auf der Rückseite des Sportlertreffs in das Gebäude gegangen. "Die Fenster waren mit schwarzer Folie abgeklebt", so der Lagedienst.

In einem Studentenwohnheim am Berliner Tor beendete die Polizei Hamburg eine illegale Party (Archivbild).
In Wandsbek beendete die Polizei Hamburg eine illegale Party. Die Scheiben hatten die Veranstalter mit schwarzer Folie abgeklebt. © Michael Arning

Etwa sieben Männer rauchten in den Räumlichkeiten Shisha-Pfeifen. Die Feuerwehr wurde gerufen, um den CO Gehalt zu messen. "Auch Unterhaltungstechnik war in den Räumen vorhanden", teilte der Lagdienst mit.

In der Peutestraße und in der Hovestraße – beide auf der Veddel – musste die Polizei ebenfalls einschreiten und Feierlichkeiten beenden. Bei den Veranstaltungen waren laut Lagedienst jeweils zwischen fünf und 20 Personen.

Corona: Ansturm auf FFP2- und FFP3-Masken

In der ersten Phase der Corona-Pandemie trugen fast alle Hamburger Stoffmasken – nun ist das Interesse an den sogenannten FFP2- oder FFP3-Masken stark gestiegen. „Seit den Herbstferien könnte man von einem Ansturm sprechen“, sagt Kai-Peter Siemsen, Präsident der Apothekerkammer Hamburg.

Grundsätzlich sollten FFP2- und FFP3-Masken laut Experten vor allem für die Menschen bereitgehalten werde, die sie wirklich brauchen. Das sei zum einen medizinisches Personal, zum anderen vorerkrankte Menschen und solche, die sich lange in geschlossenen Räumen mit vielen anderen aufhalten müssen. Für alle anderen würde vorerst die klassische Alltagsmaske ausreichen.

Kreative Masken-Designs: Für jeden Typ ist ein Modell dabei:

Kreative Masken-Designs: Für jeden Typ ist ein Modell dabei

Die Maske mit  dem eigenen  Gesicht – eine Idee von Dominik Klos.
Die Maske mit dem eigenen Gesicht – eine Idee von Dominik Klos. © dpa | Christian Charisius
Die Maske für Poeten.
Die Maske für Poeten. © Privat | Privat
Die Maske für Pauli-Fans.
Die Maske für Pauli-Fans. © FC St. Pauli | FC St. Pauli
Die Maske für Humoristen.
Die Maske für Humoristen. © Privat
Die Maske für Optimisten (und Beatles-Fans).
Die Maske für Optimisten (und Beatles-Fans). © privat
Die Maske für HSV-Fans
Die Maske für HSV-Fans © Witters
Die Maske für Verspielte.
Die Maske für Verspielte. © Privat | Privat
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296 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein

Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein ist von Donnerstag auf Freitag um 296 gestiegen. Das teilte die Landesregierung am Freitagabend mit. Am Vortag waren es 192 Neuinfektionen, davor 247.

Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um fünf auf 218. Wie die Landesregierung weiter mitteilte, haben sich seit Beginn der Pandemie 11.199 Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. In den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein behandelt wurden den Angaben zufolge 112 Covid-19-Patienten.

OVG lehnt Eilantrag für Öffnung von Fitnessstudios ab

Das Schleswig-Holsteinische Oberverwaltungsgericht (OVG) hat einen Eilantrag für die Öffnung von Fitnessstudios abgelehnt. Die Einschränkungen seien zur Eindämmung der sich immer weiter ausbreitenden Corona-Pandemie geeignet und erforderlich, teilte das OVG am Sonnabend in Schleswig mit (Az. 3 MR 59/20).

Demnach hatte eine Gesellschaft, die in Neumünster ein Fitnessstudio betreibt, einen Eilantrag gegen die Betriebsuntersagung eingereicht. Die Öffnung von Fitnessstudios mit entsprechenden Hygienekonzepten und Abstandsgeboten sei nicht gleichermaßen geeignet, um die Ansteckungsrisiken effektiv zu minimieren. Durch die Aerosolbildung könne es auch beim Sporttreiben zu einem Ansteckungsgeschehen kommen.

Viele nachgewiesene Infektionen haben den Angaben zufolge zwar im häuslichen Umfeld, in Pflegeheimen und Krankenhäusern stattgefunden, doch die Ansteckungswege seien in etwa 75 Prozent der Fälle gar nicht mehr nachvollziehbar.

Coronavirus – die Fotos zur Krise:

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Wegen Corona-Stress im Gesundheitsamt weniger Zeit für anderes

Kontakte nachverfolgen, Abstriche nehmen, Quarantäne überwachen: Die Gesundheitsämter im Norden haben in der Corona-Pandemie alle Hände voll zu tun und arbeiten über ihre Kapazitätsgrenzen hinaus. Folgen hat dies auf andere Aufgaben der Ämter – etwa die Schuleingangsuntersuchungen.

In vielen Kreisen und Städten werden priorisiert Kinder begutachtet, bei denen ein Förderbedarf wahrscheinlich erscheint. Es sollen aber so viele kommende Erstklässler wie möglich untersucht werden. Denn die Schuleingangsuntersuchung bringt nicht nur Erkenntnisse über die Gesundheit des einzelnen Kindes, wie etwa eine Sprecherin des Kreises Segeberg erklärte. Sie spiele beispielsweise bei der kindgemäßen Gestaltung des schulischen Arbeitsplatzes oder der Unfallprävention eine Rolle.

Corona-Krise: Wie ausgelastet Deutschlands Intensivstationen sind

Gericht im Norden: Maskenpflicht für Grundschüler rechtmäßig

Das Oberverwaltungsgericht Schleswig-Holstein hat die Maskenpflicht für Grundschüler für rechtmäßig erklärt. Ein sieben Jahre alter Schüler, der im Kreis Pinneberg die zweite Klasse besucht, hatte einen Antrag gegen die Masken-Regelung im Unterricht eingereicht. Die für den Schulbetrieb geltende Maskenpflicht sei nicht unverhältnismäßig, heißt es in dem Beschluss. „Sondern im Gegenteil deshalb geboten und erforderlich, um einem weiteren raschen Wiederanstieg der Infektionszahlen und einem damit möglicherweise einhergehenden (erneuten) Herunterfahren gesellschaftsrelevanter Bereiche wirksam entgegenzuwirken.“