Hamburg. Die gemeinnützige Einrichtung in Hamburg erhält den startsocial-Bundespreis. Doch die Praxis wird bis Ende des Monats schließen.

Große Ehre für die „Praxis ohne Grenzen“. Die gemeinnützige Einrichtung wurde mit dem startsocial-Bundespreis ausgezeichnet. Bundeskanzlerin Angela Merkel als Schirmherrin des Preises persönlich übersandte die Ehrung. Zudem erhielt der Gründer der Praxis, Professor Peter Ostendorf, stellvertretend einen Scheck von 5000 Euro. „Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung“, sagt Ostendorf. „Es zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“ Aber noch wichtiger: „Hier wird von öffentlicher Hand anerkannt, was wir für die Gesellschaft leisten.“ Und wie notwendig diese Einrichtungen sind, die sich um Menschen ohne Krankenversicherung kümmern.

Startsocial verfolgt das Ziel, das Wissen aus der Wirtschaft auch sozialen Einrichtungen zukommen zu lassen, nach dem Motto „Hilfe für Helfer“. Wichtig ist bei der Anerkennung nicht die finanzielle Förderung der Projekte, sondern die Vernetzung zwischen Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Deshalb hatte die „Praxis ohne Grenzen“ auch Besuch von zwei Coaches, mit denen ein 15 Seiten langes Papier über die Einrichtung entworfen wurde. Dabei ging es beispielsweise um die Finanzlage und die Zukunftsaussichten.

Lesen Sie auch:

Ostendorf und sein Team erfüllt die Auszeichnung mit Stolz

Der Mediziner Prof. Peter Ostendorf hat die „Praxis ohne Grenzen“ gegründet.
Der Mediziner Prof. Peter Ostendorf hat die „Praxis ohne Grenzen“ gegründet. © Andreas Laible / FUNKE Foto Services

Das Ergebnis: Sie erhielt zusammen mit sechs weiteren Initiativen bundesweit die Auszeichnung. „Die Ehrenamtlichen der ,Praxis ohne Grenzen‘ geben Hamburg ein menschliches Gesicht. Sie bringen Licht in das Leben von Menschen, die im Schatten unserer reichen Gesellschaft leben. Damit ist die ,Praxis ohne Grenzen Hamburg‘ ein leuchtendes Beispiel für zivilgesellschaftliches Engagement, das unsere Gesellschaft menschlicher macht“, heißt es in der Laudatio.

Ostendorf und sein Team erfüllt die Auszeichnung mit Stolz. Gerade musste er eine traurige Entscheidung fällen. „Wir werden die Praxis bis Ende des Monats schließen“, so Ostendorf. Zu hoch sei das Risiko für die Mitarbeiter zu erkranken. Anfang Dezember soll die Einrichtung wieder ihre Türen öffnen.