Hamburg. Die Alster wird als Ausflugsziel, als Badestelle und Sportplatz immer beliebter – SPD und Grüne wollen ein neues Konzept.

Die Gewässer der Hansestadt, insbesondere die Alster und ihre Kanäle, werden bei den Hamburgern immer beliebter. An schönen Tagen und Wochenenden tummeln sich Tausende in Kanus, Tret- und Ruderbooten und auf Stand-up-Boards auf dem innerstädtischen Wasserrevier.

Hinzu kommen die Alsterschifffahrt, Segelboote auf der Außenalster und Badende, die vom Ufer, von Brücken oder von Anlegestellen aus ins Wasser springen – es wird eng. Gerade in diesem Jahr zog es die Hamburger angesichts der Beschränkungen der Corona-Pandemie auf das Wasser. Doch: Dadurch steigt die Belastung für Tiere, Umwelt und Anwohnende. Und auch die Unfallgefahr nimmt zu.

Baden in der Alster soll strenger geregelt werden

Dieses Problems wollen sich die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen nun annehmen: In einem Antrag zur Bürgerschaftssitzung am 28. Oktober fordern sie den Senat auf, für das kommende Jahr gemeinsam mit allen beteiligten Behörden und Bezirken, Verleihern, Vereinen und Schiffahrtsgesellschaften sowie Natur- und Tierschutzverbänden Lösungen zu entwickeln, wie die Freizeitnutzung sicher gestaltet und mit den belangen von Natur- und Lärmschutz vereinbart werden kann.

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Insbesondere soll auch geprüft werden, wie das Baden und Sprünge von der Brücke an Stellen, die dafür nicht geeignet sind, unterbunden werden kann. Am Winterhuder Kai beispielsweise waren junge Leute oftmals auch nachts ins Wasser gesprungen. Schließlich soll der Senat Vorschläge machen, wie die Sauberkeit von Alster und ihren Kanälen verbessert werden kann.

Umweltpolitiker: Zunehmende Nutzung der Alster hat positive wie negative Seiten

Ulrike Sparr, umweltpolitische Sprecherin der Grünen-Bürgerschaftsfraktion sieht auch das Positive am Urlaub vor der Haustür: „Das Gute daran: Wer seine Freizeit in der Stadt verbringt, hat meist kurze Wege und braucht nicht erst mit dem Auto ins Umland zu fahren.“ Das schone das Klima und schaffe mehr Zeit für Erholung. „Allerdings hat die zunehmende Nutzung der Gewässer auch Schattenseiten: Wasservögel geben ihre Nester auf, Uferbereiche leiden und der Lärm nimmt zu.“ Deshalb müssten sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen.

Auch Alexander Mohrenberg, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion findet die vermehrte Freizeitnutzung der Alster erfreulich, „doch das harmonische Miteinander von Wasserspaß, Schifffahrt und Umweltschutz gerät zulasten von Stadtnatur und Fahrsicherheit immer häufiger ins Ungleichgewicht“. Deshalb müsse es für den nächsten Sommer ein schlüssiges Konzept geben, wie sich alle drei Bereiche auch künftig miteinander vereinbaren lassen.