Hamburg. Der Überblick: Corona-Infizierter besuchte eine Bar in Westerland. Fünf Bars auf dem Kiez nach Corona-Kontrollen geschlossen.

Hamburg hat mit den Corona-Neuinfektionen am Sonntag den kritischen Inzidenzwert von 35 bereits zum vierten Mal überschritten. Die Gesundheitsbehörde meldete 52 Neuinfektionen. Damit liegt die Zahl der Infizierten pro 100.000 Einwohner in einer Woche bei 38,1, nach 38,8 am Sonnabend und 39,5 am Freitag.

Die aktuellen Entwicklungen zur Covid-19-Pandemie im Norden lesen Sie in unserem täglichen Corona-Newsblog.

Später stellte sich allerdings heraus, dass die Zahl von 52 gemeldeten Infektionen wohl wegen technischer Probleme zu niedrig ist. Wie ernst die Lage ist, haben die Hamburger Behörden am Freitagabend deutlich gemacht: 250 Beamte waren im Einsatz, um die Einhaltung der Corona-Regeln in Bars und Restaurants zu überprüfen.

Wegen der Überschreitung des ersten kritischen Wertes von 35 wird es weitere Einschränkungen geben: Der Senat hat bereits schärfere Corona-Regeln mit flächendeckenden Sperrstunden für Bars und Restaurants angekündigt.

Nachrichten zu Corona in Hamburg und dem Norden am Wochenende 10./11. Oktober 2020:

Interaktive Karte – das Coronavirus in Deutschland und weltweit

Corona-Fall auf Sylt – Partygäste melden sich

Die Teilnahme eines Corona-infizierten Mannes an einer Party in einer Sylter Bar hat im Kreis Nordfriesland Sorgen Befürchtungen vor einer massiven Ausbreitung des Virus geweckt. Das Gesundheitsamt in Husum hatte am Sonnabend mitgeteilt, der Infizierte habe vor dem Auftreten erster Symptome und einem Test das „American Bistro“ in Westerland besucht. Nach seiner Erinnerung seien dort in der Nacht zum 4. Oktober 70 bis 100 Menschen anwesend gewesen. Das Amt hatte alle Personen, die sich in jener Nacht ab 23.30 Uhr in dem Lokal aufgehalten haben, gebeten, sich über die Hotline 0800 200 66 22 oder per E-Mail zu melden. Bis zum Sonntag seien rund 200 Anrufe eingegangen, außerdem 50 Mails, teilte ein Sprecher der Kreisverwaltung mit. Er sprach von einer sehr guten Resonanz des Aufrufs. Erste Tests der Gäste seien ab Montag möglich.

Auf das Bußgeld, das eigentlich alle Besucher zahlen müssen, die sich nicht ordentlich in die Kontaktlisten in Lokalen eingetragen hätten, werde verzichtet. „Uns ist es jetzt nur wichtig, die Ausbreitung des Virus zu stoppen“, sagte die Leiterin des Fachbereichs Sicherheit, Gesundheit und Veterinärwesen der Kreisverwaltung Nordfriesland, Nina Rahder. Wer vorsätzlich falsche Kontaktdaten angibt, muss in Schleswig-Holstein seit Ende September 1000 Euro Bußgeld zahlen. Der Kreis Nordfriesland könne durchaus entscheiden, ob er Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten gegen die Partygäste einleite oder nicht, sagte der Kreissprecher und versicherte: „Selbstverständlich werden wir uns an die öffentlich gegebene Zusage halten.“

Polizei schließt mehrere Lokale in Hannover

Die Polizei hat am Wochenende in Hannover wegen Verstößen gegen die Corona-Auflagen mehrere Bars und Diskotheken vorläufig geschlossen. Bei Kontrollen hätten manche Lokale kein Hygienekonzept vorzeigen können, teilte die Polizei am Sonntag mit. Außerdem sei immer wieder der Mindestabstand nicht eingehalten und keine Mund-Nasen-Bedeckung getragen worden.

In der Nacht zum Sonnabend seien sieben Betriebe vorläufig geschlossen worden, in der Nacht zum Sonntag ein weiterer, teilte die Polizei weiter mit. In einer Gaststätte stießen die Beamten auf eine Hochzeitsfeier mit 30 Gästen. Alle wurden auf die Corona-Verordnung hingewiesen. In einer Shisha-Bar wurde ein erhöhter Kohlenmonoxidwert gemessen. Nachdem die Räume belüftet wurden, habe die Bar ihren Betrieb, mit der Auflage kein Shisha-Rauchen mehr anzubieten, weiterführen können. Weil sich der Besitzer allerdings nicht an diese Bedingungen gehalten habe, sei auch dieses Lokal geschlossen worden. Außerdem wurden laut Polizei Platzverweise gegen drei Frauen wegen illegaler Prostitution ausgesprochen.

Zahl von 52 Corona-Fälle in Hamburg zu niedrig

Bei der Erfassung der Corona-Fälle in Hamburg hat es am Wochenende erneut ein technisches Problem gegeben. Wie ein Sprecher der Sozialbehörde bestätigte, ist eine zweistellige Zahl von Infektionen nicht in den veröffentlichten Daten enthalten. Am Sonntag hatte der Senat zunächst 52 weitere Covid-19-Fälle in der Hansestadt bekanntgegeben – tatsächlich geht die Sozialbehörde aber davon aus, dass es keinen signifikanten Rückgang der Neuinfektionen im Vergleich zu den Vortagen gegeben hat. Zu Wochenbeginn soll die Zahl demnach korrigiert werden, sobald alle Daten vorliegen.

Was eine 35er Inzidenz für den Sport bedeutet

Einschränkungen im Sportbetrieb, Vereins- und Mannschaftssport und die Schließung von Fitnessstudios sind mit der nächsten Eindämmungsverordnung nicht geplant, Maskenpflicht könnte aber ausgeweitet werden; nicht beim Sport selbst, aber auf allen Wegen auf Sportplätze, in Hallen, bei Fitnessstudios der Weg von Gerät zu Gerät.

Zuschauer werden wohl nicht mehr oder in stark reduzierter Zahl zugelassen. Beim HSV und FC St. Pauli (nächstes Heimspiel am 19. Oktober gegen Nürnberg) wären das dann maximal 1000 Stadionbesucher. Aber auch die Geisterspiele könnten zurückkehren. Bei Hallensportarten stehen die bisher erlaubten 650 Besucher, die am Sonntagnachmittag beim Handball in der Sporthalle Hamburg waren (HSV Hamburg gegen Konstanz), auf der Kippe.

Auch beim Freizeitsport/ Fitness hat es zuletzt Ansteckungen gegeben, aber noch in überschaubaren Dimensionen.

Niedersachsen: Sechs Gebiete überschreiten kritischen Corona-Wert

Die Zahl der Regionen in Niedersachsen, die den kritischen Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche überschreiten, ist am Sonntag auf sechs gestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums lagen rechnerisch die Kreise Grafschaft Bentheim (70,0), Emsland (52,6), Cloppenburg (103,7), Vechta (50,4), Wesermarsch (51,9) und die kreisfreie Stadt Delmenhorst (90,3) darüber. Einen Tag zuvor waren es fünf Gebiete gewesen, die die sogenannte 7-Tages-Inzidenz überschritten hatten. Am Sonntag wurde in Vechta der Wert wieder gerissen, nachdem er einen Tag zuvor leicht darunter gesunken war.

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen in ganz Niedersachsen stieg im Vergleich zum Vortag um 265 auf insgesamt 22 921 (Stand: 9.00 Uhr) Fälle. Der 7-Tages-Inzidenzwert stieg den Angaben zufolge landesweit von 20,4 auf 21,0 innerhalb eines Tages.

Die Stadt Bremen hatte am Sonnabend deutlich über dem Schwellenwert von 50 gelegen bei 78,2. Die Zahl der bestätigten Falle stieg in der Hansestadt um 108 auf 2765. Der Senat hatte am Freitag als Gegenmaßnahme unter anderem eine Sperrstunde und ein Alkoholverkaufsverbot zwischen 23.00 und 6.00 Uhr angeordnet.

Live bei abendblatt.de: Corona-Vortrag von Prof. Addo

Das Herbst-Programm der UKE-Gesundheitsakademie startet mit der bestmöglichen Referentin: Prof. Marylyn Addo spricht am Montagabend (ab 18.30 Uhr) vor ausverkauftem Hörsaal über das Thema „Wie Viren die Menschen erobern – und wie wir uns schützen können". Die Leiterin der Abteilung Infektionskrankheiten am UKE ist gleichzeitig am Impfstoff-Projekt beteiligt. Der Vortrag kann wegen der Corona-Einschränkungen vor Ort nur von einer begrenzten Zuhörerschaft verfolgt werden. Er wird live bei abendblatt.de zu sehen sein (www.abendblatt.de/uke2020).

Behörden haben am Wochenende 700 Betriebe überprüft

Die Polizei hat am Wochenende zusammen mit den Bezirksämtern, dem Zoll und dem Amt für Arbeitsschutz im Hamburger Stadtgebiet insgesamt 700 Betriebe auf die Einhaltung der Corona-Auflagen überprüft. Dabei ging es um die Einhaltung von Hygienevorgaben und Abstandsregeln sowie die Erfassung von Besucherdaten in Lokalen, Gastronomiebetrieben, Clubs und Shisha Bars.

Wie die Polizei mitteilt, wurden in 182 Betrieben Verstöße festgestellt. Insgesamt wurden 205 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet und 86 Verwarnungen ausgesprochen. Am Freitagabend stellten die Beamten fünf Verstöße gegen das Außer-Haus-Verkaufsverbot von alkoholischen Getränken fest. Solche Verstöße wurden in der Nacht zu Sonntag nicht beobachtet. Die Beamten wiesen auch auf öffentlichen Wegen und Plätzen auf die Einhaltung der Mindestabstände hin und führten viele sensibilisierende Gespräche mit Passanten und Gewerbetreibenden.

52 neue Corona-Infektionen in Hamburg

Die Hamburger Gesundheitsbehörde meldet am Sonntag 52 neue Infektionen. Damit ist der Sieben-Tage-Wert (Zahl der Coronainfizierten pro 100.000 Einwohnern in einer Woche) mit 38,1 zwar bereits am vierten Tag über der ersten kritischen Grenze von 35, aber gegenüber dem Vortag (38.8) gesunken.

In Krankenhäusern behandelt werden insgesamt 60 Corona-Patienten behandelt, zwölf von ihnen auf der Intensivstation. Es wurde kein neuer Todesfall gemeldet. Die Zahl der an der Infektion Verstorbenen liegt nach wie vor bei 241. Insgesamt gibt es 8963 bestätigte Corona-Fälle in Hamburg. 7100 Menschen gelten als geheilt.

Verschärfung der Maskenpflicht ab Montag

Da der Inzidenzwert bereits den dritten Tag in Folge über einem Wert von 35 liegt, haben Tschentscher und Leonhard auf einer Pressekonferenz am Sonnabend eine Verschärfung der Maskenpflicht ab Montag angekündigt. Am Donnerstag hatte der Senat mitgeteilt, welche neuen Einschränkungen in Kraft treten sollen, sofern der Wert von 35 an drei aufeinanderfolgenden Tagen überschritten wird:

  • In der Gastronomie und dem Einzelhandel tritt eine allgemeine Maskenpflicht für alle Personen – ob Personal oder Kunden – in Kraft.
  • Bei allen Veranstaltungen in geschlossen Räumen und in Gebäuden mit Publikumsverkehr gilt ebenfalls eine allgemeine Maskenpflicht. Bei Veranstaltungen wie Theater- oder Filmvorführungen, Kongressen und Konzerten erlischt die Pflicht zum Maske-Tragen mit dem Einnehmen des Sitzplatzes.
  • Auch auf öffentlichen Plätzen, "wo es regelhaft zu größeren Ansammlungen und Enge kommt", müsste dann eine Maske getragen werden.
  • Gesichtsvisiere sind als Mund-Nasen-Bedeckung nur noch ausnahmsweise zulässig.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Im Internet ist eine Karte mit den jeweils betroffenen Straßen und Plätzen zu sehen. Bei Verstößen gegen die Maskenpflicht drohe ein Mindestbußgeld von 150 Euro, sagte Leonhard. Es könne aber je nach Situation auch nur eine Verwarnung ausgesprochen werden.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) erklärte, der Senat wolle schärfere Maßnahmen wie Sperrstunden nach Möglichkeit vermeiden. Die Gastronomie sei aber ein Bereich, in dem sich besonders viele Menschen mit dem Coronavirus ansteckten.

Gericht entscheidet nächste Woche über Schlachthof-Schließung

Im Streit über die Schließung eines Schlachthofes im emsländischen Sögel wird sich das Verwaltungsgericht erst in der kommenden Woche äußern. Dem zuständigen Gericht in Osnabrück sei am Freitag ein Eilantrag der Tönnies-Tochter Weidemark zugegangen, teilte eine Sprecherin mit. Der Landkreis Emsland hat nun Gelegenheit, sich bis zum Dienstag zu dem Fall zu äußern. „Vorher ist nicht mit einer Entscheidung der Kammer zu rechnen“, hieß es.

Der Landkreis hatte wegen einer hohen Zahl von positiven Corona-Tests unter den Schlachthofmitarbeitern die Schließung des Schlachthofes mit rund 1800 Beschäftigten zum Wochenende verfügt. Erst in rund drei Wochen soll der Betrieb wieder aufgenommen werden können. Tönnies hatte auf inzwischen wieder gesunkene Infektionszahlen und weitere Präventionsmaßnahmen verwiesen und die Schließung als unverhältnismäßig bezeichnet. Die Schließung war vor allem auf Kritik aus der Landwirtschaft gestoßen, weil die Schweinemäster nicht mehr wissen, wohin sie mit den schlachtreifen Tieren sollen.

Buchholz appelliert an Kommunen: Spielraum bei Sonntagsöffnung nutzen

Schleswig-Holsteins Kommunen sollten nach Ansicht von Wirtschaftsminister Bernd Buchholz stärker die Möglichkeit nutzen, Anlässe für Geschäftsöffnungen an Sonntagen zu schaffen. „Mein herzlicher Appell geht dahin, solche Anlässe gerade in der Corona-Pandemie wirklich stattfinden zu lassen“, sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Ein Herbstmarkt zum Beispiel lässt sich gut machen.“ Sogenannte anlassbezogene Sonntagsöffnungen sind viermal im Jahr unter strikten Voraussetzungen möglich. Dies zu nutzen, könne dem coronabedingt leidenden Einzelhandel helfen und den Menschen mehr Erlebnisse in dieser Herbstzeit verschaffen, sagte Buchholz.

26 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der Corona-Infizierten um 26 Fälle erhöht. Seit Beginn der Pandemie im Norden haben sich bislang 5235 Menschen mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt, wie die Landesregierung mitteilte. Nach Schätzung des Robert Koch-Instituts gelten rund 4600 von ihnen als genesen. Am Freitag waren 54 Neuinfektionen gezählt worden.

Im Kreis Nordfriesland wurden keine neuen Fälle bekannt. Dort hatte sich das Gesundheitsamt in Husum besorgt über einen Vorfall auf Sylt geäußert. Ein Mann hatte in der Nacht zum 4. Oktober ein belebtes Lokal in Westerland besucht, ohne von seiner Infektion zu wissen. Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 in Schleswig-Holstein gestorben sind, liegt nach wie vor bei 162. In Krankenhäusern werden den Angaben zufolge unverändert 13 Covid-19-Patienten behandelt.

Corona-Kontrollen auf dem Kiez

Mit einem großen Aufgebot an Polizisten, Feuerwehrleutenund Mitarbeitern des Hamburger Zolls hat der Bezirksamtsleiter (Mitte) Falko Droßmann(SPD) in der Nacht zu Sonntag erneut Bars und Kneipen auf St. Pauli kontrolliert. Dabei wurden Etablissements an der Reeperbahn, der Großen Freiheit und am Hans-Albers-Platz unter die Lupe genommen. Auch Mitarbeiter des Amtes für Arbeitsschutz waren dabei.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Auf dem Kiez wurden 23 Betriebe überprüft. In acht Läden gab es Beanstandungen, fünf Bars wurden geschlossen. Im Schanzenviertel kontrollierten die Beamten vier Gastronomiebetriebe und stellten bei drei davon Verstöße gegen Coronaauflagen fest. Am Alma-Wartenberg-Platz in Ottensen wurden fünf Läden überprüft, in zwei davon wurden Verstöße festgestellt.

Zahl der Corona-Infektionen in Niedersachsen steigt

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus nimmt auch in Niedersachsen weiter zu. Wie das Gesundheitsministerium in Hannover mitteilte, kletterte die Zahl der laborbestätigten Covid-19-Fälle um 303 auf insgesamt 22 656 (Stand: 10.10.2020 9.00 Uhr). Der sogenannte 7-Tages-Inzidenzwert, der die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen angibt, lag den Angaben zufolge landesweit bei 20,4.

Allerdings gab es von den insgesamt 37 Landkreisen inklusive der Region Hannover mehrere Landkreise, die den kritischen Schwellenwert von 50 teils deutlich überschritten. Dazu zählten am Sonnabend die Kreise Cloppenburg mit einem Wert von 90,8, Grafschaft Bentheim (53,2) und Wesermarsch (62,1) sowie die kreisfreie Stadt Delmenhorst (67,0).

Auch die Stadt Bremen lag weiter über dem Schwellenwert von 50. Dort hatte der Senat am Freitag als Gegenmaßnahme unter anderem eine Sperrstunde und ein Alkoholverkaufsverbot zwischen 23.00 und 6.00 angeordnet. Am Freitagabend hatte die Behörden in Bremen den Inzidenzwert für die Hansestadt mit 66,4 angegeben.

Ergebnisse der Corona-Kontrollen in Hamburg

Am Freitagabend hat es Großkontrollen der Corona-Auflagen im Hamburger Stadtgebiet gegeben. In den Metropolen sei eine Virusübertragung, zum Beispiel durch die Enge, leichter möglich, sagt Bürgermeister Peter Tschentscher auf der Landespressekonferenz am Sonnabend.

Die Polizei hatte am Freitagabend mit einem Großaufgebot die Einhaltung der Corona-Regeln in Lokalen, Bars und Shisha-Bars in ganz Hamburg kontrolliert. Es seien 355 Betriebe überprüft worden, sagte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer. 314 Betriebe oder 88 Prozent seien ohne Beanstandungen gewesen. In den übrigen 41 Bars und Kneipen hätten die Beamten 109 Mängel festgestellt.

Polizeipräsident Ralf Martin Meyer: "Auf St. Pauli haben wir 29 Objekte überprüft. In vier Kiosken wurde Alkohol verkauft. In Eimsbüttel wurden 117 Betriebe überprüft, in zwei Lokalen wurden Verstöße gegen das Abstandsverbot festgestellt. Am Mühlenkamp wurden 55 Betriebe überprüft."

In Bergedorf wurden fünf Betriebe überprüft, in allen Fällen gab es Beanstandungen. Die Wasserschutzpolizei überprüfte 16 Betreibe im Bereich des Hamburger Hafens und des Harburger Binnenhafen und stellte dort keine Regelverstöße fest.

Meyer: "Wir werden auch weiterhin Kontrollen durchführen"

In Billstedt seien die Verstöße laut Meyer am gravierendsten. „Man kann teilweise von einem Tohuwabohu sprechen“, sagte Meyer. In drei Shisha Bars wurden Überprüfungen durch verschiedene Behörden durchgeführt. Kontaktlisten waren nur unzulänglich ausgefüllt, abstände wurden nicht eingehalten, Verantwortliche hätten sich mit falschen Papieren ausgewiesen, die Gäste hätten sich durchweg uneinsichtig verhalten. In allen Shisha-Bars waren die Kohlenmonoxid-Konzentrationen so hoch, dass die Feuerwehr eingeschaltet wurde. Eine Bar wurde komplett geschlossen, zwei Bars wurde der Shisha- Betrieb untersagt.

"Wir haben bei unseren Kontrollen aber überwiegend Akzeptanz bei den Gastronomen und der Bevölkerung festgestellt", so Meyer. Es werde auch weiterhin Überprüfungen und wenn nötig auch Sanktionen geben.

Wieder mehr Erkrankte im höheren Alter

Darüber hinaus steigen die Infektionszahlen in der Hansestadt weiter an. Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard: "Es werden vor allem junge Leute zwischen 20 und 40 Jahren positiv getestet. Sehr schmerzlich ist, dass auch wir auch wieder mehr Erkrankte in den höheren Altersgruppen haben." Die Versorgungslage der Corona-Patienten sei jedoch weiterhin sehr stabil und weit entfernt von einer kritischen Situation. Es gebe sehr viel mehr Erfahrungen im Umgang mit der Infektion als im März. Und es gebe keine Engpässe bei der Schutzausrüstung.

Melanie Leonhard (SPD) schließt eine nächtliche Sperrstunde in Hamburg nicht aus (Archivbild).
Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard im Rathaus in Hamburg. © André Zand-Vakili

"Leonhard sagte über die Pandemielage in Hamburg: „Wir stehen ein Stückchen an einem Scheideweg.“ Die Infektionsdynamik sei noch zu bremsen, könne aber auch außer Kontrolle geraten. Die Gesundheitsämter hätten zurzeit große Mühe mit der Nachverfolgung der Kontakte. Als Beispiel nannte sie ein gemeinsames Essen in Altona, bei dem eine infizierte Person vier andere Menschen angesteckt habe, darunter zwei Boxtrainer. Jetzt gebe es weitere Infektionen bei den Schülern einer Boxschule. Das habe viele hundert Anrufe der Gesundheitsämter ausgelöst, die nun Quarantäne für viele Kontaktpersonen anordnen mussten. "Wir haben viele Hundert Testungen am Tag, die aus Einzelfällen resultieren", sagte Leonhard.

Insgesamt fänden laut Leonhard bis zu 12.500 Testungen pro Tag statt, darüber hinaus würden täglich viele Hundert Quarantäneanordnungen ausgesprochen.

98 Corona-Neuinfektionen in Hamburg

Am Sonnabend meldet die Hamburger Gesundheitsbehörde 98 Neuinfektionen, 47 weniger als am Freitag. Der Sieben-Tage-Wert liegt mit 38,8 Neuinfektionen pro 100.0000 Einwohner in sieben Tagen deutlich über dem ersten kritischen Wert von 35, aber unter dem vom Vortag (39,5). Im Krankenhaus werden 60 Patienten behandelt, zwölf davon auf Intensivstationen.

Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie 8911 Menschen in Hamburg an einer Infektion mit dem Coronavirus erkrankt. Davon gelten 7000 als geheilt.

Grippe-Impfstoff im Norden wird knapp

Angesichts der Corona-Epidemie wird in diesem Jahr besonders eine Grippeimpfung besonders empfohlen. Doch Tausende Schleswig-Holsteiner können sich nach Angaben der Apothekerkammer wegen Mangels an Impfstoff derzeit nicht gegen Grippe impfen lassen. Täglich beklagten sich deshalb Patienten, sagte Geschäftsführer Frank Jaschkowski. Das Gros der 630 Apotheken im Land habe keinen Impfstoff mehr.

54 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

Bei Corona-Tests in Schleswig-Holstein sind 54 neue Infektionen nachgewiesen worden. Die Zahl der Fälle seit Beginn der Pandemie im Norden erhöhte sich damit bis Freitagabend auf 5209, wie aus den von der Landesregierung im Internet veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Nach Schätzung des Robert Koch-Instituts gelten rund 4600 von ihnen als genesen. Am Donnerstag waren 79 Neuinfektionen gezählt worden.

Allein 25 der 54 neuen Fälle vom Freitag wurden im Kreis Segeberg festgestellt. Darunter seien 14 Saisonarbeiter eines landwirtschaftlichen Betriebs bei Bad Bramstedt, teilte die Kreisverwaltung mit. Die anderen Fälle beträfen zwei Reiserückkehrer aus Polen und Kontaktpersonen von bereits infizierten Menschen. In den übrigen Kreisen blieben die Neuinfektionen am Freitag im einstelligen Bereich oder ganz aus.

Die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 in Schleswig-Holstein gestorben sind, liegt nach wie vor bei 162. In Krankenhäusern wurden am Freitag 13 Covid-19-Patienten behandelt, zwei weniger als am Vortag.

Coronavirus: Hamburger Laternenumzüge zum Teil abgesagt

Der Laternenumzug der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis fällt in diesem Jahr coronabedingt aus. „Der diesjährige öffentliche Martinsumzug mit üblicherweise mehreren Hundert Teilnehmenden, an dem die Hauptkirche St. Michaelis beteiligt ist, wird aufgrund der sich in diesen Tagen ja verschärfenden Pandemie-Situation nicht stattfinden können“, sagte ein Michel-Sprecher.

„Wir bedauern dies sehr und überlegen nach den Herbstferien, wie in unseren Einrichtungen und Gruppen dieser für uns wichtige Tag wahrgenommen werden kann.“ Auch andere größere Züge in den Stadtteilen fallen dem Stadtportal hamburg.de zufolge aus.

Generell müssen Kinder und Eltern in Hamburg wegen des Coronavirus allerdings nicht auf die beliebten Laternenumzüge verzichten. Denn Laternenumzüge sind formal Veranstaltungen unter freiem Himmel. Sie seien laut Eindämmungsverordnung im Freien mit bis zu 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zulässig, sagte ein Sprecher der Sozialbehörde der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Wie üblich gelten auch dabei die Corona-Abstands- und Hygieneregeln. Gerade bei diesen Umzügen dürfte das kein Problem sein, so der Behördensprecher weiter.

Coronavirus – die Fotos zur Krise:

Überjazz-Festival auf Kampnagel komplett abgesagt

Wegen der Corona-Krise kann das Überjazz-Festival, das vom 12. bis 14. November auf Kampnagel geplant war, nicht stattfinden. Viele internationale Acts hätten dafür anreisen sollen, ein Themenschwerpunkt wäre die Szene in Chicago gewesen.

„Den ,Parcour der musikalischen Zukunfts-Welten pandemiebedingt mit großen programmatischen Abstrichen abzubilden, würde dem Grundgedanken des Formats gänzlich widersprechen“, heißt es in der Mitteilung des Veranstalters Karsten Jahnke. Eintrittskarten können dort zurückgegeben werden, wo sie gekauft wurden. Überjazz 2021 ist nun für den 11. bis 13. November 2021 geplant.

Corona-Razzia: Polizei hat Bars und Restaurants in Hamburg überprüft

Bürgermeister Peter Tschentscher hatte es angekündigt: Die Hamburger Behörden wollen die Einhaltung der Corona-Regeln vor allem in der Gastronomie stärker kontrollieren, um eine wiederholt stärkere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Am Freitagabend folgte die erste Razzia: Beamte stürmten gegen 19 Uhr das „Shabo“ an der Legienstraße, um mögliche Verstöße gegen die Eindämmungsverordnung zu ahnden.

Die Polizei durchsucht mehrere Lokale in Hamburg, um die Einhaltung der Corona-Regeln zu überprüfen.
Die Polizei durchsucht mehrere Lokale in Hamburg, um die Einhaltung der Corona-Regeln zu überprüfen. © André Zand-Vakili

An dem Einsatz waren auch Mitarbeiter anderer Behörden beteiligt, etwa aus dem Bezirksamt, dem Amt für Arbeitsschutz oder dem Zoll. Bei der Überprüfung stellten die Beamten nun fest, dass die Kontaktlisten dort unvollständig ausgefüllt waren, teilweise wurden falsche Angaben gemacht – oder gar keine. Polizisten haben eine Verantwortliche in dem Lokal abgeführt, weil sie sich nicht hatte ausweisen wollen. Es soll nun geprüft werden, ob die Frau sich illegal in Deutschland aufhält. Ob sie eine Mitbetreiberin des Treffpunkts ist, konnte noch nicht geklärt werden.

Polizei schließt Shisha-Bar in Billstedt

Am späteren Abend musste die Polizei sogar eine Shisha-Bar an der Billstedter Hauptstraße vorläufig schließen. Nicht nur waren die Kontaktlisten unzureichend geführt, auch waren Tische und Stühle so aufgebaut, dass es den Gästen im "Goodfellas" gar nicht möglich war, den gebotenen Abstand einzuhalten. Dazu kam, dass die Kohlenmonoxid-Konzentration offenbar derart hoch war, dass Beamte die Feuerwehr hinzugerufen haben.

Die Hamburger Polizei kontrolliert die Einhaltung der Corona-Regeln in Bars und Lokalen. Die Shisha-Bar
Die Shisha-Bar "Goodfellas" in Billstedt musste sogar vorläufig geschlossen werden. © André Zand-Vakili

Auch in der Moda Lounge an der Landwehr haben die Kohlenmonoxid-Messgeräte ausgeschlagen: Weil die Beamten die Werte für gefährlich hoch hielten, haben sie die Bar umgehend geräumt. Nach ersten Informationen wurden in der Zeit von Freitag, 6 Uhr bis Sonnabend, 6 Uhr, 94 Ordnungswidrigkeiten festegestellt, teilt der Lagedienst der Polizei mit. Dazu zählen zum Beispiel Verstöße gegen die Maskenpflicht oder die unzureichende Erfassung von Besucherdaten in der Gastronomie.

Die Ergebnisse der Kontrollen präsentieren Bürgermeister Tschentscher, Polizeipräsdident Ralf Martin Meyer und Gesundheitssenatorin Meanie Leonhardt um 12.30 Uhr in einer Pressekonferenz.

Merkel und Großstädte vereinbaren Corona-Maßnahmen

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Bürgermeister von elf deutschen Großstädten haben sich auf weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus verständigt. Es sind größtenteils geplante Beschränkungen, die Hamburg ohnehin jetzt schon vorbeugend ergreifen will. Die Beschlüsse im Detail:

  • Spätestens ab 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen entsendet das Robert Koch-Institut auf Bitten der Stadt Experten in die Stadt, die Krisenstäbe beraten. Das gilt auch für Experten der Bundeswehr.
  • Ab 50 Infektionen pro 100.000 Einwohnern soll es umgehend neue Beschränkungen geben. Dazu gehören eine Erweiterung der Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen und gegebenenfalls Sperrstunden und Alkoholbeschränkungen für die Gastronomie sowie Teilnehmerbeschränkungen für Veranstaltungen und private Feiern.
  • Sind die Gesundheitsämter mit der Kontaktnachverfolgung überfordert, sollen Bund und Land personelle Unterstützung leisten.
  • Die Großstädte müssen die Ordnungsämter so entlasten, dass diese die Einhaltung der Regeln kontrollieren können. Bund und Länder beraten, ob auch Bundespolizei und Länderpolizeien unterstützen können.
  • Schutzmaßnahmen in Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern und Behinderteneinrichtungen sollen an die Infektionszahlen angepasst werden. Der Bund stellt sicher, dass die Kosten von regelmäßigen Schnelltests von Bewohnern, Patienten, Besuchern und Personal übernommen werden.
  • Wird der Anstieg der Infektionszahlen durch diese Maßnahmen nicht innerhalb von zehn Tagen ausgebremst, sind weitere Beschränkungsschritte geplant, um öffentliche Kontakte zu reduzieren.

Urlaub im Norden: Liste der Risikogebiete ausgeweitet

Wer aus einem Corona-Risikogebiet in den Norden reist, muss jetzt auch in Niedersachsen einen negativen Coronatest vorlegen, ehe er ein Hotelzimmer oder eine Ferienwohnung beziehen darf. Auch dort gilt von diesem Sonnabend an ein Beherbergungsverbot für Reisende aus Städten und Kreisen, in denen es mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gab. Allerdings soll jeder Herkunftsort einzeln geprüft werden.

Auch Ausnahmen seien möglich, wenn der Infektionsherd klar begrenzt sei, sagte die stellvertretende Leiterin des Krisenstabs der Landesregierung, Claudia Schröder, am Freitag in Hannover. Die Liste der Kreise, für die das Verbot gilt, soll täglich im Internet auf niedersachsen.de veröffentlicht werden. Maßgeblich für die Überschreitung des Grenzwerts ist der Zeitpunkt der Anreise.

Ausnahmen bei beruflichen oder medizinischen Reisen

Ausnahmen sieht die Verordnung zudem für zwingende berufliche und medizinisch bedingte Reisen vor. Auch Besuche von Angehörigen und Partnern bleiben erlaubt. „Es geht uns darum, den touristischen Reiseverkehr einzuschränken“, erklärte Schröder. Für Verstöße gegen das Übernachtungsverbot sieht die Regelung ein Bußgeld von bis zu 25.000 Euro vor. Behörden und Polizei sollen die Bestimmungen durchsetzen und Verstöße ahnden.

Mundschutz-Mode: Kreativ durch die Krise

Menschen weltweit machen aus der Not eine Tugend und gestalten sich selbst Mundschutz-Masken. Unsere Fotos zeigen besondere Stücke.
Menschen weltweit machen aus der Not eine Tugend und gestalten sich selbst Mundschutz-Masken. Unsere Fotos zeigen besondere Stücke. © dpa | Kay Nietfeld
Jan Scheper-Stuke, Geschäftsführer der Berliner Krawattenmanufaktur Auerbach, zeigt eine Mund-Nase-Maske aus der aktuellen Kollektion seiner Krawattenwerkstatt.
Jan Scheper-Stuke, Geschäftsführer der Berliner Krawattenmanufaktur Auerbach, zeigt eine Mund-Nase-Maske aus der aktuellen Kollektion seiner Krawattenwerkstatt. © dpa | Carsten Koall
Günter Baaske, Abgeordneter der SPD-Fraktion, trägt während der Brandenburger Landtagssitzung in Potsdam einen Mundschutz mit dem Motiv eines Fisches.
Günter Baaske, Abgeordneter der SPD-Fraktion, trägt während der Brandenburger Landtagssitzung in Potsdam einen Mundschutz mit dem Motiv eines Fisches. © ZB | Soeren Stache
Das kommt auf die Maske an. Liebevolle Signale sendet diese Frau mit einem Herzchen-Mundschutz an, der von palästinensischen Künstlern im Stadtteil Shejaiya bemalt wurde.
Das kommt auf die Maske an. Liebevolle Signale sendet diese Frau mit einem Herzchen-Mundschutz an, der von palästinensischen Künstlern im Stadtteil Shejaiya bemalt wurde. © dpa | Ahmad Hasaballah
Dein Freund und Helfer. Ein Sicherheitsbediensteter in Manila (Philippinen), der einen Mundschutz mit dem Superman-Logo trägt, zeigt einer Passantin den Weg.
Dein Freund und Helfer. Ein Sicherheitsbediensteter in Manila (Philippinen), der einen Mundschutz mit dem Superman-Logo trägt, zeigt einer Passantin den Weg. © dpa | Aaron Favila
Drei Männer tragen Mundschutz und fotografieren sich am India Gate in Neu Delhi, einer Touristenattraktion.
Drei Männer tragen Mundschutz und fotografieren sich am India Gate in Neu Delhi, einer Touristenattraktion. © dpa | Javed Dar
Dubai: Ein junger Mann hat einen Mundschutz während der „Middle East Comic Con“ auf.
Dubai: Ein junger Mann hat einen Mundschutz während der „Middle East Comic Con“ auf. © dpa | Kamran Jebreili
„Aliens werden dich vor dem Corona schützen“ steht auf der Maske dieses Mannes in Tunis.
„Aliens werden dich vor dem Corona schützen“ steht auf der Maske dieses Mannes in Tunis. © dpa | Chokri Mahjoub
Ein weiterer Slogan: „Gott segne Ecuador
Ein weiterer Slogan: „Gott segne Ecuador". Dieses Mal in Quito, Ecuador. © dpa | Juan Diego Montenegro
Ein Minibus-Taxifahrer mit Mundschutz schaut aus seinem Auto in Soweto, Südafrika.
Ein Minibus-Taxifahrer mit Mundschutz schaut aus seinem Auto in Soweto, Südafrika. © dpa | Themba Hadebe
Das Model Klarika Koly zeigt sich mit buntem Mundschutz der Modedesignerin Pia Bolte in München.
Das Model Klarika Koly zeigt sich mit buntem Mundschutz der Modedesignerin Pia Bolte in München. © dpa | Felix Hörhager
Die Schmuckdesignerin Nicole Hayduga trägt in ihrem Showroom in Dachau eine von ihr entworfene Atemschutzmaske.
Die Schmuckdesignerin Nicole Hayduga trägt in ihrem Showroom in Dachau eine von ihr entworfene Atemschutzmaske. © dpa | Sven Hoppe
Es geht auch unkonventionell: Abderrahim, ein Straßenverkäufer, trägt in Rabat in Marokko eine provisorische Gesichtsmaske aus Feigenblättern.
Es geht auch unkonventionell: Abderrahim, ein Straßenverkäufer, trägt in Rabat in Marokko eine provisorische Gesichtsmaske aus Feigenblättern. © dpa | Mosa'ab Elshamy
1/13

Niedersachsen hatte sich am Mittwoch noch nicht dem von den Bundesländern mehrheitlich beschlossenen Regelungen angeschlossen, war aber bereits am Donnerstag umgeschwenkt. Schleswig-Holstein hatte sich bereits am Mittwoch entschieden, die neuen Regelungen ab Freitag anzuwenden. Die am Donnerstag erstellte Liste der innerdeutschen Risikogebiete wurde am Freitag noch einmal deutlich ausgeweitet.

Reisende aus folgenden Regionen und Städten müssen nun einen aktuellen Corona-Test vorlegen, wenn sie ein Hotelzimmer oder eine Ferienwohnung gebucht haben: Landkreise Wesermarsch, Vechta, Cloppenburg, Emsland, Esslingen sowie aus Berlin, Bremen, Hamm, Herne, Remscheid, Hagen, Frankfurt am Main, Offenbach am Main, und Rosenheim. Die Liste wird auf schleswig-holstein.de veröffentlicht. Schleswig-Holstein hatte schon vorher von Reisenden aus vier Berliner Bezirken mit hohen Infektionszahlen Coronatests verlangt, nun zählt aber ohnehin die gesamte Stadt zu den Risikogebieten.

Bundeswehr soll Hamburger Gesundheitsämter unterstützen

Angesichts der immer weiter steigenden Infektionszahlen greifen die Hamburger Gesundheitsämter auf die Unterstützung durch Kräfte der Bundeswehr bei der Kontaktverfolgung zurück. Das dürfte auch damit zu tun haben, dass die bereits im April mit dem Bund vereinbarte Aufstockung der Ämter auf fünf Mitarbeiter pro 20.000 Einwohner noch längst nicht erreicht ist. Statt der 475 vorgesehenen Vollzeitkräfte gab es zuletzt in Hamburg nur 240.

Künftig sollen Robert-Koch-Institut und Bundeswehr die besonders betroffenen Großstädte, darunter Hamburg, noch stärker unterstützen. Das vereinbarten die Bürgermeister der elf größten Städte am Freitag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). „Großstädte und Ballungsräume sind der Schauplatz, an dem sich zeigt, ob wir die Pandemie in Deutschland unter Kontrolle halten können oder ob uns diese Kontrolle entgleitet“, sagte Merkel nach der Konferenz.

„Genau an dem Punkt sind wir jetzt.“ Ziel sei es, das Infektionsgeschehen so gering zu halten, dass möglichst jede einzelne Infektion nachverfolgt werden könne. Was es bedeute, wenn man die Kontrolle über das Virus verliere, zeige sich gerade in einer „zweiten Pandemiewelle“ in einigen europäischen Staaten.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog von Freitag, 9. Oktober