Hamburg. Es wird noch mal richtig warm und die Freibäder öffnen wieder. Waldbrände in den USA zeigen indirekte Wirkung in Deutschland.
Hitze im Herbst: Hamburg und der Norden können sich auf hochsommerliche Temperaturen freuen. In dieser Woche klettert das Thermometer auf 30 Grad. "Es könnte zwei Hitzetage geben", sagt der Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Die sonnigen Aussichten haben auch dazu geführt, dass Bäderland ein beliebtes Freibad wiedereröffnet.
Statt Mantel und Stiefel können die Hamburger ihre Badeklamotten und Flipflops nochmal parat legen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldete: "In den kommenden Tagen läuft der Spätsommer zur Hochform auf."
Rauchpartikel der US-Waldbrände könnten Temperatur drücken
Ein "kleines Fragezeichen" gebe es allerdings noch, warnt Tobias Reinartz vom DWD. Die Waldbrände in den USA könnten die Höchstwerte um ein bis zwei Grad drücken, denn: "Aufgrund der derzeit vorherrschenden strammen westlichen Höhenströmung haben es die dabei freigewordenen Aerosole (Rauchpartikel) mittlerweile tatsächlich bis nach Deutschland geschafft. Diese können den Sonnenschein minimal trüben und sich daher sogar 'negativ' auf die Höchsttemperatur auswirken."
Sommerwetter: Freiluftschwimmen an sieben Standorten
Schwimmbadbetreiber Bäderland haben die sommerlichen Aussichten dazu bewogen, am Sonnabend ein weiteres Sommerfreibad nochmal zu öffnen: das Naturbad Stadtparksee. Das Kaifu-Bad in Eimsbüttel hat nach wie vor geöffnet, ebenso wie die vier Ganzjahresfreibäder. Dazu zählen unter anderem das Bille-Bad und das Festland.
Am Dienstag kämen zwei weitere Bäder hinzu, die an bislang noch geschlossenen Thermenstandorten sind, so der Schwimmbadbetreiber. "Wir haben dann also für die angekündigte kurze Sommerperiode flexibel nochmal zwei Saisonfreibäder an den Start gebracht und bieten an insgesamt sieben Standorten Freiluftschwimmen an. Tickets gibt es sowohl online als auch an den Kassen – jeweils so lange der Vorrat reicht. Es gelten weiterhin Besucherobergrenzen.
Hier ist Schwimmen unter freiem Himmel möglich:
- Naturbad Stadtparksee (Barmbek)
- Bille-Bad (Bergedorf)
- Festland (Altona)
- Holthusenbad (Eppendorf)
- Kaifu-Bad (Eimsbüttel)
- Midsommerland (Harburg)
- Parkbad (Volksdorf)
Wetter in Hamburg: 30 Grad in Hamburg – Hitze im Herbst
Ab heute kehrt der Hochsommer nach Hamburg zurück. Gleich zu Beginn der Woche wird eine Höchsttemperatur von 28 Grad erreicht. Dazu scheint die Sonne zwölf Stunden lang. Am Dienstag klettert das Thermometer bei ebenfalls viel Sonnenschein auf 29 Grad, am Mittwoch auf 30 Grad, so der Wetterexperte Jung.
Hitzetag in Hamburg möglich – wegen Hochs "Kevin"
"Es könnten auch am Dienstag bereits 30 Grad werden", sagt Jung. Das würde bedeuten, dass Hamburg im Herbst noch mal zwei Hitzetage erlebt. Sollte die 30-Grad-Marke nicht geknackt werden, steht dennoch fest: Uns erwartet "Sommerwetter vom Feinsten", wie es der Meteorologe beschreibt. Denn auch am Donnerstag wird es mit aller Voraussicht nach 24 Grad immer noch angenehm warm.
Sommer 2020: Hamburg von seiner schönsten Seite:
Sommer 2020: Hamburg von seiner schönsten Seite
Grund für das hochsommerliche Wetter in Hamburg ist das Hoch "Kevin", das Anfang der Woche auch den Norden erreicht. Zudem strömt warme Luft aus dem Mittelmeerraum Richtung Norddeutschland. "Wer kann, sollte sich kommende Woche frei nehmen", rät Dominik Jung. Sommer im Herbst gibt es schließlich nicht alle Tage.
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Ob sich die Menschen Ende September/Anfang Oktober auch auf einen schönen Altweibersommer freuen können, ist noch unklar. Aber die Chancen für eine sonnige Hochdruckwetterlage stehen gar nicht schlecht. Dafür spricht eine entspannte Wetterlage: Stürme oder größere Regengüsse sind derzeit nicht in Sicht.
ExtremWetterKongress 2020 Ende September in der HafenCity
Passend zur Friday for Future-Demo am 25. September diskutieren Experten vom 23. bis 25. September beim 10. ExtremWetterKongress in der HafenCity über den Klimawandel. Dabei können zum Beispiel Schulklassen die Onlineübertragung via Zoom verfolgen und mit den Wissenschaftlern direkt ins Gespräch kommen.
Bei dem Kongress wird unter anderem der Klimawandel in Zeiten einer Pandemie ein Thema sein. "Kontrovers wird diskutiert, was wir aus der Pandemie für den Klimaschutz lernen können und wie sich die für den Wiederaufbau der Wirtschaft vorgesehenen enormen Finanzmittel konsequent auch in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz lenken lassen", so der Hamburger Meteorologe Frank Böttcher in einer aktuellen Mitteilung.
Unerlässlich für diese Debatte sei eine fundierte Faktenlage zur globalen Erwärmung. Sechs namhafte Organisationen aus der Klimaforschung und der wissenschaftsbasierten Klimakommunikation – Deutsches Klima-Konsortium, Deutsche Meteorologische Gesellschaft, Deutscher Wetterdienst, Extremwetterkongress Hamburg, Helmholtz-Klima-Initiative, klimafakten.de – haben jetzt eine Faktensammlung zu dem heute in der Klimaforschung unumstrittenen Wissen veröffentlicht: von seinen naturwissenschaftlichen Grundlagen, den Folgen in Deutschland und auf der ganzen Welt bis hin zu den in Paris vereinbarten Zielen.