Hamburg. Ende September wollen die Klimaschützer wieder mit Tausenden Menschen auf die Straße gehen. Anlass ist der 6. Globale Klimastreik.

Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie ruft Fridays for Future in Hamburg unter dem Motto #KeinGradWeiter wieder zu einer Großkundgebung auf. Am 25. September wolle man mit Tausenden Anhängern auf Abstand in der Innenstadt für wirksame Maßnahmen gegen die Erderwärmung auf die Straße gehen, teilte die Jugendbewegung am Donnerstag mit.

Anlass sei der sechste Globale Klimastreik. Einzelne Demozüge würden vom Bahnhof Altona, der Lombardsbrücke und vom Berliner Tor aus zu einer Abschlusskundgebung auf der Willy-Brandt-Straße beziehungsweise Ludwig-Erhard-Straße geleitet. Corona-bedingt solle es anders als bei bisherigen Großdemonstrationen von Fridays for Future nur ein reduziertes Rahmenprogramm geben.

Fridays for Future: Auch in Pandemie Klimaziele einhalten

„Mit Abstand, Maske und jeder Menge Vorsicht machen wir deutlich: Die Erderhitzung muss aufhören“, sagte Fridays-for-Future-Sprecherin, Dalila Nouame. "Auch in einer Pandemie müssen wir Klimaziele einhalten."

Klimastreik in Hamburg: Fridays for Future will am 25. September wieder mit Tausenden Menschen in der Innenstadt auf die Straße gehen.
Klimastreik in Hamburg: Fridays for Future will am 25. September wieder mit Tausenden Menschen in der Innenstadt auf die Straße gehen. © Fridays for Future Hamburg

Zuletzt waren in Hamburg Ende Februar 20.000 Menschen für einen besseren Klimaschutz auf die Straße gegangen – der Veranstalter sprach damals sogar von 60.000 Menschen. Mit dabei war auch die schwedische Klimaschutzaktivistin und -ikone Greta Thunberg, die in den vorderen Reihen mitmarschierte.

Klimastreik in Hamburg mit Greta Thunberg und Fettes Brot am 21. Februar:

Klimastreik in Hamburg mit Greta Thunberg und Fettes Brot

Teilnehmer der Klima-Demonstration Fridays for Future laufen durch Hamburg
Teilnehmer der Klima-Demonstration Fridays for Future laufen durch Hamburg © dpa
Greta Thunberg
Greta Thunberg © Roland Magunia
Die Fridays-for-Future-Demo zieht durch die Hamburger Innenstadt
Die Fridays-for-Future-Demo zieht durch die Hamburger Innenstadt © Marcelo Hernandez
Auch Umweltsenator Jens Kerstan und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (beide Grüne) sind unter den Teilnehmern.
Auch Umweltsenator Jens Kerstan und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (beide Grüne) sind unter den Teilnehmern. © Marcelo Hernandez
Greta Thunberg auf der Bühne auf dem Heiligengeistfeld.
Greta Thunberg auf der Bühne auf dem Heiligengeistfeld. © Insa Gall
Zwischen den Demonstranten läuft Greta Thunberg bei der Fridays-for-Future-Demo durch Hamburg.
Zwischen den Demonstranten läuft Greta Thunberg bei der Fridays-for-Future-Demo durch Hamburg. © Marcelo Hernandez
Als die Demonstranten den Valentinskamp erreichen,  skandiert die Menge
Als die Demonstranten den Valentinskamp erreichen, skandiert die Menge "Hoch die internationale Solidarität". © Christoph Heinemann
Greta Thunberg führt die Fridays-for-Future-Demo an. Rechts neben ihr steht Luisa Neubauer.
Greta Thunberg führt die Fridays-for-Future-Demo an. Rechts neben ihr steht Luisa Neubauer. © Marcelo Hernandez
Am Rande der Klimademo fordert ein Teilnehmer:
Am Rande der Klimademo fordert ein Teilnehmer: "verbreitet Liebe und nicht CO2". © Christoph Heinemann
Der Lautsprecherwagen wird die ganze Zeit von Schülern gezogen
Der Lautsprecherwagen wird die ganze Zeit von Schülern gezogen © Christoph Heinemann
Hatmuth Romoth (76): „Ich bin hier weil Kimaschutz so elementar wichtig ist.“
Hatmuth Romoth (76): „Ich bin hier weil Kimaschutz so elementar wichtig ist.“ © Julia Hawighorst
Der Klimastreik in Hamburg führt auch am Rödingsmarkt entlang.
Der Klimastreik in Hamburg führt auch am Rödingsmarkt entlang. © HA
Klimastreik in Hamburg: Die Demonstranten ziehen durch die Hamburger City.
Klimastreik in Hamburg: Die Demonstranten ziehen durch die Hamburger City. © HA
Die Klimademo in Hamburg.
Die Klimademo in Hamburg. © HA
Klimastreik in Hamburg mit Parolen wie:
Klimastreik in Hamburg mit Parolen wie: "What do we want? – climate justice! When do we want it? Now!" © Christoph Heinemann
Disco for future am Michel
Disco for future am Michel © HA
Klimastreik in Hamburg: Demonstranten kurz vorm Start durch die Innenstadt.
Klimastreik in Hamburg: Demonstranten kurz vorm Start durch die Innenstadt. © Christoph Heinemann
Greta Thunberg führt den Deomonstrationszug in Hamburg mit an.
Greta Thunberg führt den Deomonstrationszug in Hamburg mit an. © Marcelo Hernandez
Die Hamburger Hip-Hop-Kombo Fettes Brot („Emanuela“) übernahm das „Warmmachen“ der Teilnehmer mit einigen ihrer Hits.
Die Hamburger Hip-Hop-Kombo Fettes Brot („Emanuela“) übernahm das „Warmmachen“ der Teilnehmer mit einigen ihrer Hits. © Marcelo Hernandez
Fettes Brot beim Klimastreik in Hamburg
Fettes Brot beim Klimastreik in Hamburg © Insa Gall
Spendensammler mit Eimern
Spendensammler mit Eimern © Insa Gall
Klimastreik: In Hamburg befanden sich beim Start der Kundgebung rund 4000 Menschen auf der Straße.
Klimastreik: In Hamburg befanden sich beim Start der Kundgebung rund 4000 Menschen auf der Straße. © Christoph Heinemann
Das Unternehmen „Be Climate“ verkauft klimaneutrales Obst. Sie verteilen Bananen kostenlos an die Demonstranten.
Das Unternehmen „Be Climate“ verkauft klimaneutrales Obst. Sie verteilen Bananen kostenlos an die Demonstranten. © HA
An der U-Bahn-Brücke, die über die Willy-Brandt-Straße führt, seilen sich zwei Aktivisten ab, um ein Transparent zu entrollen.
An der U-Bahn-Brücke, die über die Willy-Brandt-Straße führt, seilen sich zwei Aktivisten ab, um ein Transparent zu entrollen. © Roland Magunia
Dirk Baumanns mit einem selbstgemalten Bild von Greta Thunberg. Der 39-jährige Maler macht seit 20 Jahren „Kunst zu Umweltthemen“. Als er Greta 2018 das erste Mal traf, war für ihn klar, dass er die malen muss.
Dirk Baumanns mit einem selbstgemalten Bild von Greta Thunberg. Der 39-jährige Maler macht seit 20 Jahren „Kunst zu Umweltthemen“. Als er Greta 2018 das erste Mal traf, war für ihn klar, dass er die malen muss. © Insa Gall
Klimastreik-Teilnehmer in Hamburg – aus Freiburg angereist.
Klimastreik-Teilnehmer in Hamburg – aus Freiburg angereist. © Christoph Heinemann
Gegen 14 Uhr waren 4000 Menschen beim Klimastreik in Hamburg.
Gegen 14 Uhr waren 4000 Menschen beim Klimastreik in Hamburg. © Christoph Heinemann
Kreativer Klimastreik in Hamburg
Kreativer Klimastreik in Hamburg © Insa Gall
Kreative Teilnehmer der Friday-for-Future-Demo in Hamburg.
Kreative Teilnehmer der Friday-for-Future-Demo in Hamburg. © HA
Beim Klimastreik in Hamburg sind alle Generationen vertreten.
Beim Klimastreik in Hamburg sind alle Generationen vertreten. © Insa Gall
Bei den Plakaten haben sich die Klimastreik-Teilnehmer zum Teil viel Mühe gegeben.
Bei den Plakaten haben sich die Klimastreik-Teilnehmer zum Teil viel Mühe gegeben. © Insa Gall
Klimastreik in Hamburg: Am Mittag versammelten sich zunächst rund 800 Menschen am Heiligengeistfeld.
Klimastreik in Hamburg: Am Mittag versammelten sich zunächst rund 800 Menschen am Heiligengeistfeld. © Christoph Heinemann
Rebecca Schmidt ist mit ihrer Tochter Lilou (9) und Thomas Finkel gekommen. Sie haben selbstgebastelte Transparente mit und eine Weltkugel, die in Flammen steht. Dinkel sagt: „Wir sind hier, weil wir den Druck der Straße erhöhen wollen auf die Politiker von CDU und SPD, die die Energiewende nicht mehr blockieren sollen.
Rebecca Schmidt ist mit ihrer Tochter Lilou (9) und Thomas Finkel gekommen. Sie haben selbstgebastelte Transparente mit und eine Weltkugel, die in Flammen steht. Dinkel sagt: „Wir sind hier, weil wir den Druck der Straße erhöhen wollen auf die Politiker von CDU und SPD, die die Energiewende nicht mehr blockieren sollen." © Insa Gall
Stephanie Kessler, Grafikdesignerin aus Bergedorf (56, M.):
Stephanie Kessler, Grafikdesignerin aus Bergedorf (56, M.): "Es ist eine ganz wichtige Wahl am Sonntag. Ich habe mich entschieden, das geringste Übel zu wählen. Susanne Musfeld (l. Rentnerin, 60 aus Winterhude) und Annette Jung (67, Rentnerin aus Eimsbüttel) sagen zu Greta: "Es wird immer noch versucht, es wegzureden, dass dringend etwas passieren muss. Greta ist gerade für die Jüngeren ungeheuer wichtig, weil sie eine Vorbildrolle hat und auch den Protest immer wieder anfacht" . Alle drei rechnen damit, dass heute weit mehr als 30.000 Menschen kommen. © Insa Gall
Auf dem Weg zur Fridays-for-Future-Demo: Die U3 ist völlig überfüllt.
Auf dem Weg zur Fridays-for-Future-Demo: Die U3 ist völlig überfüllt. © Insa Gall
Klimastreik in Hamburg: Auf der Bühne wird auch Greta Thunberg sprechen.
Klimastreik in Hamburg: Auf der Bühne wird auch Greta Thunberg sprechen. © Christoph Heinemann
Wirtschaftswissenschaftlerin Claudia Kemfert appellierte bei der großen Fridays-for-Future-Demo an Hamburgs Verantwortung beim Klimaschutz.
Wirtschaftswissenschaftlerin Claudia Kemfert appellierte bei der großen Fridays-for-Future-Demo an Hamburgs Verantwortung beim Klimaschutz. © picture alliance / Geisler-Fotopress
Klimastreikfreundliches Liedmaterial zum Mitschmettern.
Klimastreikfreundliches Liedmaterial zum Mitschmettern. © Christoph Heinemann
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Fridays for Future sucht Helfer für Großdemo

Für die Großdemo am 25. September sucht Fridays for Future noch Helfer. In sozialen Netzwerken hat die Klimabewegung einen Aufruf gestartet. Gesucht werden Ordner, Spendensammler und Aufbauhelfer. "Wir freuen uns, mit dir zusammen einen mega Streiktag auf die Beine zu stellen", schreibt Fridays for Future bei Twitter.

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Infos rund um Fridays for Future:

  • Fridays for Future (Kurzform FFF) ist eine globale Bewegung, die von Schülern und Studenten initiiert wird, die sich für einen schnelleren und effizienteren Klimaschutz einsetzen
  • Die Gründerin der Bewegung ist Greta Thunberg. Sie rief Fridays for Future im August 2018 ins Leben
  • Jeden Freitag bestreiken Schüler auf der ganzen Welt den Schulunterricht und gehen für ein besseres Klima auf die Straße
  • In Hamburg ist Luisa Neubauer das Gesicht von Fridays for Future
  • Am 20. September 2019 beteiligten sich in Hamburg mindestens 70.000 Menschen an dem Protest und setzten ein Zeichen für den Klimaschutz

"Nach einem Jahr voller Klimaprotesten und vielen Menschen auf den Straßen hat die Bundesregierung mit dem Konjunkturpaket und dem Kohleausstieg mal wieder gezeigt, dass ihr Lobbyinteressen deutlich wichtiger sind als die nachfolgenden Generationen", sagte Annika Rittmann, ebenfalls Sprecherin von Fridays for Future Hamburg, am Donnerstag anlässlich der Großdemo-Ankündigung. "Deshalb machen wir weiter und stellen uns gegen die derzeitige Politik, die Klimaziele und Wissenschaft missachtet." Die Parteien brauchten dringend Pläne zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens.

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ExtremWetterKongress 2020 Ende September in der HafenCity

Passend zur Friday for Future-Demo am 25. September diskutieren Experten vom 23. bis 25. September beim 10. ExtremWetterKongress in der HafenCity über den Klimawandel. Dabei können zum Beispiel Schulklassen die Onlineübertragung via Zoom verfolgen und mit den Wissenschaftlern direkt ins Gespräch kommen.

Bei dem Kongress wird unter anderem der Klimawandel in Zeiten einer Pandemie ein Thema sein. Kontrovers wird diskutiert, was wir aus der Pandemie für den Klimaschutz lernen können und wie sich die für den Wiederaufbau der Wirtschaft vorgesehenen enormen Finanzmittel konsequent auch in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz lenken lassen", so der Hamburger Meteorologe Frank Böttcher in einer aktuellen Mitteilung.

Frank Böttcher, Wetter-Experte
Frank Böttcher, Wetter-Experte © HA / Mark Sandten | Ha

Unerlässlich für diese Debatte sei eine fundierte Faktenlage zur globalen Erwärmung. Sechs namhafte Organisationen aus der Klimaforschung und der wissenschaftsbasierten Klimakommunikation – Deutsches Klima-Konsortium, Deutsche Meteorologische Gesellschaft, Deutscher Wetterdienst, Extremwetterkongress Hamburg, Helmholtz-Klima-Initiative, klimafakten.de – haben jetzt eine Faktensammlung zu dem heute in der Klimaforschung unumstrittenen Wissen veröffentlicht: von seinen naturwissenschaftlichen Grundlagen, den Folgen in Deutschland und auf der ganzen Welt bis hin zu den in Paris vereinbarten Zielen.