Lübeck. Das Jahr 2019 war ungewöhnlich arm an Blitzen. Warum sie im Norden dennoch besonders häufig einschlugen.
Lübeck gehörte 2019 zu den Blitzhochburgen in Deutschland. Nach Speyer und Rostock wies die Hansestadt Lübeck die dritthöchste Blitzdichte auf. Das geht aus Messungen des Blitz-Informationsdienstes von Siemens hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurden.
Danach wurden in Lübeck 2,5 Blitzeinschläge je Quadratkilometer registriert, in Speyer waren es 3,1 und in Rostock 2,6 Einschläge pro Quadratkilometer. Bundesweiter Durchschnitt waren den Angaben zufolge 0,9 Einschläge pro Quadratkilometer.
329.000 Blitzeinschläge in Deutschland
2019 war nach Angaben des Leiters der Blitzinformationsdienstes, Stephan Thern, ein in Deutschland wie in ganz Mittel- und Westeuropa ausgesprochen blitzarmes Jahr. "Es war schlicht zu trocken, denn Gewitter benötigen Hitze und Feuchtigkeit", sagte Thern.
So gab es in Deutschland vergangenes Jahr 329.000 Einschläge – so wenige wie noch nie seit Start des Blitzatlasses im Jahr 2007. 2018 waren es noch 446.000 Blitze, 2007 sogar deutlich mehr als eine Million.
Hamburg selten von Blitzen getroffen
Dass es in Lübeck und Rostock trotz des trockenen Sommers 2019 relativ viele Blitze gegeben habe, liege vermutlich an der Nähe zur Ostsee, sagte Thern. Die stärkste Gewittertätigkeit in Deutschland gab es 2019 in den Sommermonaten Juni und Juli, blitzreichster Tag war der 12. Juni mit 24.245 Einschlägen je Quadratkilometer.
Hamburg hingegen gab es selten Blitzeinschläge: Kaum ein Bundesland hatte 2019 eine geringere Dichte an Blitzen als Hamburg. Pro Quadratkilometer waren es 0,5 Blitze. Damit bildete die Hansestadt gemeinsam mit Bremen das Schlusslicht unter den Bundesländern.