Hamburg. Blutkonserven im Norden werden knapp. Reise ins Risikogebiet kann in Hamburg als Schulschwänzen gelten. Der Newsblog.

Ein spannender Dienstag für die Hamburger: In der heutigen Landespressekonferenz wurden neue Beschlüsse zum Alkoholverbot in Hamburgs Szenevierteln wie der Schanze und St. Pauli, das neue Konzept für die Schulöffnungen nach den Sommerferien und Informationen zu den Corona-Testzentren am Hamburger Flughafen verkündet.

Am Dienstagabend haben Sexarbeiterinnen und Bordellbetreiber für eine Wiederzulassung der Prostitution unter strikten Hygieneregeln demonstriert. Die jeweils zweistellige Zahl der Neuinfektionen in Hamburg nahm kurzzeitig wieder ab: Am Montag meldete der Senat nur vier, am Dienstag jedoch wieder zwölf neue Corona-Fälle.

Lesen Sie hier alle Nachrichten zu Corona am Dienstag, den 28. Juli:

Trotz Corona: Dürfen Prostituierte bald wieder arbeiten?

Dürfen Prostituierte bald wieder arbeiten? Der Leiter des Bezirksamts Hamburg-Mitte, Falko Droßmann, macht ihnen jedenfalls Hoffnung. Der SPD-Politiker sagte am Dienstagabend bei einer Protestaktion auf der Herbertstraße, die Behörden hätten „intensiv diskutiert“: „Wenn wir es in den nächsten Wochen schaffen, uns auf St. Pauli vernünftig zu verhalten, wollen wir in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein Prostitution zum 1. September wieder erlauben.“

Die Demonstration am Dienstagabend auf der Herbertstraße.
Die Demonstration am Dienstagabend auf der Herbertstraße. © Laura Kosanke

Das hänge von den Infektionszahlen „und unserem Verhalten am Wochenende – gerade auf St. Pauli – ab“. Droßmann weiter: „Ich habe mich den Forderungen der Prostituierten früh angeschlossen. Hier arbeiten verantwortungsvolle Frauen, die Steuern zahlen.“ Auf der Herbertstraße hatten sich um 22 Uhr rund 80 Prostituierte und etwa ebenso viele Unterstützer versammelt, die zur weltberühmten Davidwache und wieder zurück marschierten.

Zu den Unterstützern zählten auch mehrere Gastronomiebetriebe, darunter der vor Kurzem wiedereröffnete Elbschlosskeller. Die Wirte wollten sich solidarisch mit den Prostituierten zeigen, die noch nicht arbeiten dürfen und sich für die Vielfalt auf dem Kiez einsetzen, von der auch die Kneipen profitieren.

Corona und Urlaubszeit: Blutkonserven werden knapp

Der Blutspendedienst Nord-Ost des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) warnt vor einem drohenden Versorgungsengpass bei Blutkonserven. Durch die Corona-Pandemie und die Urlaubszeit seien die Vorräte an Blutpräparaten in Hamburg und Schleswig-Holstein stark geschrumpft, teilte der Blutspendedienst mit. Aktuell fehle es besonders an Spendern mit den Blutgruppen Null Rhesus positiv und Null Rhesus negativ. Sie gelten laut DRK als Universalblutgruppen und werden deswegen besonders häufig benötigt. Außerdem haben nur sechs Prozent der Bevölkerung den Angaben zufolge die Blutgruppe Null Rhesus negativ, sodass sie dadurch auch relativ selten ist.

Als Gründe für den Mangel an Blutkonserven nannte eine DRK-Sprecherin, dass aufgrund der Pandemie in den vergangenen Monaten nicht alle Firmentermine wie gewohnt hätten stattfinden können, da viele Beschäftigte im Homeoffice waren. Außerdem seien in vielen Fällen Räumlichkeiten für Blutspendeaktionen wie Schulen, Alteneinrichtungen oder Kitas weggebrochen. Der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost benötigt an jedem Werktag allein in Hamburg und Schleswig-Holstein rund 500 Blutspenden, um die Patientenversorgung lückenlos zu gewährleisten.

Kiel: Alle Auslandsrückkehrer sollen sich melden

Im Kampf gegen eine neue Corona-Welle empfiehlt Schleswig-Holstein allen Reiserückkehrern aus dem Ausland, sich beim örtlichen Gesundheitsamt zu melden. Es sollte geklärt werden, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind, heißt er zur Begründung in einem in zehn Sprachen erschienenen Informationsblatt. Die Kreise sollen diese Informationen auch auf ihren Internet-Homepages veröffentlichen.

Derzeit werde die Umsetzung erweiterter Testmöglichkeiten für Reiserückkehrer mit den Beteiligten im Land vorbereitet, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Dienstag in Kiel. Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) will am Donnerstag in Kiel mit Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung und des Gesundheitsamtes Neumünster über die Ausweitung der Corona-Testmöglichkeiten für Einreisende informieren.

Sparkassen in Niedersachsen trotzen Corona-Krise

Die große Nachfrage nach Krediten von Geschäfts- und Privatkunden hat den Darlehensbestand der niedersächsischen Sparkassen auf einen neuen Höchststand klettern lassen. In der ersten Jahreshälfte 2020 sei das Gesamtkreditvolumen um 2,8 Prozent beziehungsweise 2,5 Milliarden Euro auf 88 Milliarden Euro gestiegen, teilte der Sparkassenverband Niedersachsen in Hannover mit. Den Zugang an neuen Krediten bezifferte der Verband für den Zeitraum auf 10 Milliarden Euro, das waren 20 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2019.

Besonders groß war die Nachfrage nach Liquidität bei Unternehmen und Selbstständigen, auf die sechs Milliarden Euro Neukredite entfielen. „In den ersten Wochen des Lockdowns war die finanzielle Not bei vielen unserer mittelständischen Kunden sehr groß. Bis die Beantragung der Fördermittel von Bund und Land möglich war, haben wir unseren Kunden schnell und unkompliziert mit Liquidität ausgeholfen“, sagte Thomas Mang, Präsident des Sparkassenverbandes Niedersachsen.

ie große Nachfrage nach Krediten von Geschäfts- und Privatkunden hat den Darlehensbestand der niedersächsischen Sparkassen auf einen neuen Höchststand klettern lassen.
Die große Nachfrage nach Krediten von Geschäfts- und Privatkunden hat den Darlehensbestand der niedersächsischen Sparkassen auf einen neuen Höchststand klettern lassen (Symbolbild). © dpa picture alliance/Fotostand

Kredite und Einlagen halten sich bei den Sparkassen den Angaben zufolge die Waage. Die Kundeneinlagen stiegen um drei Milliarden Euro (vier Prozent) auf 90 Milliarden Euro. Die Corona-Krise habe alle - Sparkassen, Wirtschaft und auch die Bevölkerung - eiskalt erwischt, so Mang. „Mit über 200.000 Beratungen und fast 40.000 Tilgungsaussetzungen haben unsere niedersächsischen Sparkassen alles getan, um ihren Kunden so gut es geht durch diese beispiellose Krise zu helfen.“ Mittlerweile befänden sich die Sparkassen in Niedersachsen auf dem Weg zurück in die Normalität.

Das Coronavirus in Deutschland und weltweit:

CDU kritisiert: Senat fährt bei Schulöffnungen hohes Risiko

Die CDU-Bürgerschaftsfraktion hat am Dienstag Kritik am Hamburger Senat geübt, nachdem dieser seine Pläne zu den Schulöffnungen nach den Sommerferien vorgestellt hatte. „Erst eine Woche vor Ende der Sommerferien informiert der Senat über seine Pläne zu den Schulöffnungen. Das ist viel zu spät“, sagte CDU-Schulexpertin Birgit Stöver.

Birgit Stöver (CDU) übte am Dienstag Kritik am Hamburger Senat (Archivbild).
Birgit Stöver (CDU) übte am Dienstag Kritik am Hamburger Senat (Archivbild). © dpa | Georg Wendt

Vor allem für die Schulen und die Träger der Ganztagsbetreuung sei der Zeitraum, in dem sie sich nun auf die neuen Vorgaben vorbereiten müssen, äußerst gering bemessen. „Außerdem fährt der Schulsenator mit seinen Plänen ein hohes Risiko“, mahnt Stöver. Jahrgangsstufen müssten getrennt werden. „Doch wie das gesichert funktionieren und wie die Lehrkräfte, Sozialpädagogen und Erzieher nicht durchmischt werden sollen, bleibt unklar. Das ist in der Praxis nur schwer möglich“

Darüber hinaus fehlen nach Ansicht der CDU überzeugende Hygienekonzepte. Stöver: „Während andere Bundesländer bereits vor Wochen Pläne zu den Schulöffnungen präsentiert haben, die verschiedene Modelle in Abhängigkeit der Zahl der Neuinfektionen vorsehen, legt Rot-Grün keinen Plan B vor. Das sei „grob fahrlässig und naiv“.

Coronavirus – die Bilder zur Krise:

Barkombinat kritisiert Verkaufsverbot für Alkohol

Die Hamburger Kneipen und Bars, die sich zum Barkombinat zusammengeschlossen haben, kritisieren das Vorgehen des Senats. "Wir halten von solchen Verboten nichts!", teilte das Barkombinat mit, kurz nachdem der Senat das Außer-Haus-Verkaufsverbot für Alkohol verkündet hatte.

Bisher 70 Bars und Kneipen haben sich in Hamburg zum Barkombinat zusammengeschlossen, um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen.
Bisher 70 Bars und Kneipen haben sich in Hamburg zum Barkombinat zusammengeschlossen, um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen. © dpa | Christian Charisius

Die Stadt hätte bereits im Mai die Corona-Verordnung rigoros durchsetzen sollen. Stattdessen hätten sich Polizisten tatenlos durch die Menschenmassen geschoben. Der Senat sollte spätestens jetzt gemeinsam mit dem Club- und dem Barkombinat überlegen, wie Hamburger auf großen Freiflächen corona-konform feiern können. "Generelle Verbote und Polizeirecht lösen das Problem einfach nicht", so die Pressegruppe des Barkombinats.

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Nordex beantragt Staatshilfen – Sonder-Kabinettssitzung in Schwerin

Der Windkraftanlagenbauer Nordex hat Kreditbürgschaften beim Land Mecklenburg-Vorpommern beantragt. Das Kabinett werde darüber an diesem Donnerstag in einer Sondersitzung beraten und entscheiden, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag in Schwerin. Zur Höhe der beantragten Bürgschaften machte sie keine Angaben.

Nach einem Bericht des NDR geht es um Bürgschaften in Höhe von 350 Millionen Euro. Die Hälfte soll demnach der Bund tragen. Die andere Hälfte sollen auf Hamburg, wo der Konzern seinen Sitz hat, und das Land Mecklenburg-Vorpommern entfallen. In Rostock hat Nordex seine Fertigung. Auf Mecklenburg-Vorpommern käme laut NDR der Löwenanteil der Ländersumme zu - etwas mehr als 100 Millionen Euro, wie der Sender berichtete.

Beim Windkraftanlagenhersteller Nordex sind deutlich weniger Aufträge eingegangen (Symbolbild).
Beim Windkraftanlagenhersteller Nordex sind deutlich weniger Aufträge eingegangen (Symbolbild). © dpa picture alliance/abaca

Nordex hatte sich für 2020 einen Umsatz von 4,2 bis 4,8 Milliarden Euro sowie ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 160 bis 240 Millionen Euro vorgenommen. Sollte es umfassendere Störungen durch die Pandemie geben, müsse man die Prognose anpassen, hatte der Konzern zum Beginn der Corona-Krise im März mitgeteilt. Mitte Juli gab Nordex dann bekannt, dass es einen Einbruch bei den Bestellungen gab.

Shishabars dürfen nach Gerichtsbeschluss wieder öffnen

In Niedersachsen ist die Corona-Zwangspause für Shishabars vorerst vorbei. Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg setzte per Beschluss das Corona-bedingte Öffnungsverbot vorläufig außer Vollzug und folgte damit dem Antrag einer Restaurantbetreiberin in Hannover, die Shishapfeifen zum Rauchen angeboten hatte. Das Gesundheitsministerium sei im Falle der Shishabars seiner Verpflichtung nicht nachgekommen, die erlassenen Schutzmaßnahmen fortlaufend zu überprüfen und zu hinterfragen, begründete der 13. Senat seine Entscheidung.

In einer von zwei kontrollierten Shisha-Bars in Celle wurde ein zu hoher Kohlenmonoxid-Wert gemessen. Etwa 50 Gäste mussten das Lokal wegen des giftigen Gases verlassen. Auch verbotene Gegenstände wurden sichergestellt und ein Verfahren gegen den Betreiber eingeleitet (Symbolbild)
Auch Shisha-Bars dürfen in Niedersachsen wieder öffnen (Symbolbild). © dpa

Die Antragstellerin hatte argumentiert, dass die vollständige Schließung von Einrichtungen, in denen Shishapfeifen zum Konsum angeboten werden, als infektionsschutzrechtliche Maßnahme nicht mehr notwendig sei. Etwaigen Infektionsgefahren könne mit Hygienekonzepten und anderen Beschränkungen hinreichend begegnet werden. Das Gericht folgte in der am Dienstag veröffentlichen Entscheidung im Wesentlichen dieser Argumentation.

Die Entscheidung fiel im Rahmen eines Normenkontrolleilverfahren. Die einstweilige Außervollzugsetzung der Schließung ist allgemeinverbindlich und der Beschluss unanfechtbar.

Hamburger Kinderärzte planen Infektpraxen

Hamburger Kinderärzte wollen sich auf eine zunehmende Zahl von corona-erkrankten Kindern vorbereiten und sogenannte Infektpraxen einrichten. „Im Moment sind das Pläne für den Fall, dass eine zweite Welle kommt“, sagte Stefan Renz vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte der NDR über die Pläne berichtet.

Bereits im April hatten einige Hamburger Arztpraxen ihren Normalbetrieb auf ein Minimum heruntergefahren, um schwerpunktmäßig Patienten mit Verdacht auf eine Corona-Infektion zu behandeln. Das Angebot richtete sich vor allem an Menschen, die keinen Hausarzt hatten oder deren Hausarzt die Behandlung infektiöser Patienten ablehnte.

Nach Angaben von Stefan Renz könnte es vier Infektpraxen im Norden, Osten, Süden und Westen der Stadt geben. Die Praxen könnten in der Nähe oder auf dem Gelände von Kinderkliniken sein. Er geht davon aus, dass mit der bevorstehenden Öffnung von Kitas und Schulen die Virusinfektionen wieder zunehmen werden.

Unternehmen rechnen in Corona-Krise mit 20 Prozent weniger Azubis

Die Unternehmen in Niedersachsen rechnen im Zuge der Corona-Krise in diesem Jahr mit mehr als 20 Prozent weniger Auszubildenden als im Vorjahr. Angesichts der Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren in Niedersachsen hatten die Betriebe ohnehin schon mit knapp 14 Prozent weniger Ausbildungsplätzen geplant, teilte die Niedersächsische Industrie- und Handelskammer (IHKN) in Hannover mit. Eine Umfrage unter Ausbildungsbetrieben ergab nun, dass angesichts der Pandemie nun rund 23 Prozent weniger Lehrstellen vorgesehen sind. Trotzdem gebe es weiterhin mehr freie Plätze als unvermittelte Bewerber. Auch kurzfristig seien angesichts der Lage noch Ausbildungsplätze frei.

Ungeachtet der Corona-Krise bleibt die Übernahmeperspektive für Auszubildende gut, wie die IHKN-Umfrage ergab. 60 Prozent der Betriebe und damit ähnlich viel wie in den Vorjahren wollen ihren Nachwuchs nach Abschluss der Ausbildung übernehmen. Besonders die Banken- und Versicherungsbranche (80 Prozent) und die IT-Branche (70 Prozent) sichere sich die Fachkräfte von morgen durch die Übernahme in den eigenen Betrieb. Trotz erheblicher wirtschaftlicher Probleme wurde nur sehr wenigen Azubis gekündigt. Von den knapp 2000 Unternehmen, die sich an der Umfrage beteiligten, gaben nur 0,3 Prozent an, dass sie ihrem Auszubildenden kündigen mussten. Ein Prozent der bereits geschlossenen Ausbildungsverträge wurde aufgelöst.

Meck-Pomm verschärft Quarantäneregel für Rückkehrer

Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten sollen die häusliche Quarantäne in Mecklenburg-Vorpommern künftig erst mit einem zweiten negativen Test auf das Virus beenden können. Bei Einreise aus einem solchen Gebiet solle ein erster Test genommen werden, nach fünf bis sieben Tag dann ein zweiter, kündigten Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in Schwerin an. Erst wenn zwei Tests negativ seien, könne die Quarantäne beendet werden.

Die verschärfte Quarantäneregel soll ab diesem Donnerstag gelten. Das Land geht demnach in Vorleistung bei den Kosten für die Tests. Schwesig betonte, dass die Corona-Pandemie weiter gefährlich bleibe, dies zeigten die jüngsten Ausbrüche im Land.

Interaktiv – Deutschlands Urlaubsgebiete im Corona-Vergleich:

Airports im Nordwesten startklar für Corona-Tests

Rückkehrer aus Risikogebieten sollen am Airport Hannover möglichst ab Mittwoch auf das Coronavirus getestet werden. Am Dienstagvormittag gab es eine Ortsbegehung von Mitarbeitern des Gesundheitsamtes der Region Hannover und des Flughafens. Es gehe um Absprachen, wo die Test-Stationen aufgestellt werden sollen, sagte eine Sprecherin. „Uns liegt am Herzen, dass es möglichst schnell losgeht.“ Eine bundesweite Testpflicht soll voraussichtlich kommende Woche in Kraft treten.

Beim Hannover Airport sind noch viele Fragen bezüglich der Corona-Testzentren offen.
Ab Mittwoch sollen am Hannover Airport Reiserückkehrer auf Corona getestet werden. © picture alliance/dpa

Der Flughafen schlug den Behörden für die Testungen mehrere Flächen nach der Gepäckaufnahme vor. Von Hannover aus werden derzeit drei Länder angeflogen, die auf der Liste des Robert Koch-Institutes für Risikogebiete stehen: die Türkei, Serbien und Weißrussland. Am Regionalflughafen Münster/Osnabrück wurden schon in der Nacht zum Dienstag erstmals Passagiere eines Flugzeugs aus der Türkei getestet. In Bremen geht es vermutlich Ende der Woche los.

Besondere Hygieneregeln für Hamburger Schulunterricht

Alle Hamburger Schulen bieten nach den Sommerferien wieder umfassende Unterrichts- und Ganztagsangebote an. Das teilte Schulsenator Ties Rabe am Dienstag bei der Landespressekonferenz mit. „Dabei bleiben wir vorsichtig: Auch weiterhin müssen alle Beteiligten besondere Hygieneregeln einhalten“, so Rabe.

Die bisherigen Abstandsgebote bleiben im Kern bestehen, werden jedoch für Schülerinnen und Schüler derselben Klassenstufe in bestimmten Situationen aufgehoben. Sportarten mit Körperkontakt bleiben untersagt, Chöre seien nur möglich, wenn Abstände eingehalten werden können, so der Senat. „Eltern müssen auf dem Schulgelände eine Maske tragen“, so Rabe.

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Transparente Visiere und kostenlose Corona-Tests für Lehrer

Die Schulbehörde stellt allen Lehrkräften und Mitarbeitern an Schulen transparente Visiere und 30.000 FFP-2-Masken als Gesundheitsschutz zur Verfügung. Bis zu den Herbstferien können sie sich ohne Symptome und sogar mehrfach kostenlos beim Hausarzt auf Corona testen lassen.

„Eine Maskenpflicht sprechen wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht aus“, so Rabe. Aber die Zahlen der Infektionen müssten weiter beobachtet werden.

Schulsenator Ties Rabe über das neue Hygienekonzept für die Hamburger Schulen (Archivbild).
Schulsenator Ties Rabe über das neue Hygienekonzept für die Hamburger Schulen (Archivbild). © Marcelo Hernandez / FUNKE Foto Services

Tests in Kernfächern für Hamburger Schüler

Zu Beginn des Schuljahres wird der Lernstand Schüler der Klassenstufen 3, 4, 5 und 7 in den Kernfächern getestet. Auf der Grundlage der Testergebnisse entwickeln alle Schulen Förderkonzepte, um Lernrückstände aufzuholen. Bei der Auswertung der Tests werde die Behörde unterstützen, so Rabe. Die Förderangebote können auch Lernangebote in den Herbstferien sein.

Schüler, die nicht am Unterricht teilnehmen können, bekommen trotzdem "ein vollwertiges Lernangebot", so der Hamburger Senat. Dafür hatte die Schulbehörde in den Sommerferien knapp 39.000 Laptops und Tablets bestellt, die zurzeit ausgeliefert werden.

Reiserückkehrer ohne Quarantäne dürfen Schule nicht betreten

Wer in einem Risikogebiet Urlaub gemacht hat und die Quarantäne-Zeit noch nicht abgeschlossen hat, darf Hamburger Schulen laut Rabe nicht betreten. „Wenn einzelne Familien trotz der Warnungen durch die Schulleitungen dieses Risiko eingegangen sind und Kinder jetzt nicht zur Schule gehen können, dann ist das Schulschwänzen und wird geahndet, sagte Rabe. Da gebe es viele Möglichkeiten – von mahnenden Gesprächen bis zum Verhängen von Bußgeldern.

Senat schafft Voraussetzung für Alkoholverkaufsverbote

Der Hamburger Senat hat am Dienstag die rechtlichen Voraussetzungen zur coronabedingten Einschränkung des Alkoholverkaufs in den Ausgehvierteln der Hansestadt beschlossen. Damit können die Bezirksämter schon am kommenden Wochenende per Allgemeinverfügung quartiersweite Alkoholverkaufsverbote auf St. Pauli und im Schanzenviertel aussprechen, wie Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) und die für die Bezirke zuständige Wissenschaftssenatorin und Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) sagten. Die Regelungen sollen jeweils zwischen 20 und 6 Uhr gelten.

Katharina Fegebank (Grüne)
Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne). © Roland Magunia/Funke Foto Services

"Wir haben in den vergangenen Wochen dazu aufgerufen, sich an die Abstandsgebote zu halten. Wir werden nun das Mittel der Allgemeinverfügung nutzen, denn uns ist wichtig, dass wir in Hamburg auch weiterhin ein geringes Infektionsgeschehen haben“, sagt Leonhard.

Hintergrund der Entscheidung war der massenhafte Andrang von Feierlustigen an den vergangenen Wochenenden, bei denen immer wieder gegen die Corona-Abstandsregeln verstoßen wurde. Bislang konnten die Verbote nur für den jeweiligen Einzelfall und auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes ausgesprochen werden.

Fegebank: „Das Virus ist noch nicht vorbei“

In den vergangenen Wochen habe es wiederholte Verstöße gegen die Eindämmungsverordnung gegeben, insbesondere in der Schanze und auf dem Kiez. Fegebank könne den Wunsch nachvollziehen, das tolle Wetter zu genießen und Freunde treffen zu wollen, „aber das Virus ist noch nicht vorbei“, so die Zweite Bürgermeisterin.

Von dem Verkaufsverbot sind nicht nur Kioske betroffen, sondern auch Supermärkte. Zudem bleibt der Gassenverkauf von Gastronomen verboten. In Absprache mit der Polizei, den Bezirksämtern in Eimsbüttel und dem Bezirk-Mitte werde es eine gemeinsame Allgemeinverfügung geben, erklärten Altona-Bezirksamtsleiterin Stefanie von Berg (Grüne) und Mitte-Leiter Falko Droßmann (SPD). Die genauen Gebietskarten würden derzeit noch mit der Polizei erarbeitet. Erstmals sollen die Einschränkungen am kommenden Wochenende auch für den Bereich Alma-Wartenberg- und Spritzenplatz in Ottensen gelten.

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„Mir widerstrebt es, diese Allgemeinverfügung zu erlassen“, sagte Droßmann. Allerdings bliebe ihm und seinen Kollegen keine Wahl: Die feiernden Menschenmassen, die in der Schanze und auf dem Kiez unterwegs waren, würden die Bezirksämter dazu zwingen. Falls dieses Verbot nicht greift, könne es weitere Verbote geben, so von Berg. So könnten Betretungsverbote, Begrenzungen von Personenzahlen oder sogar Trinkverbote im öffentlichen Raum folgen. Am kommenden Montag sollen zudem die vereinbarten Zeiten überprüft werden.

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Zwölf Corona-Neuinfektionen in Hamburg

In Hamburg wurden am Dienstag zwölf Neuinfektionen gemeldet, so Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) bei der Landespressekonferenz am Dienstag. Dazu zählen auch drei einzelne Corona-Fälle in drei unterschiedlichen Pflegeeinrichtungen. Es seien in diesem Bereich aber keine großen Ausbrüche zu verzeichnen. Außerdem gehöre zu der Zahl ein aus dem April nachgemeldeter Fall. Seit Beginn der Pandemie wurden damit 5337 Menschen in Hamburg positiv auf das Coronavirus getestet.

Rund 5000 davon können nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) inzwischen aber als genesen angesehen werden. In Hamburger Krankenhäusern werden derzeit den Angaben zufolge zehn Menschen mit dem Coronavirus behandelt. Vier von ihnen liegen auf Intensivstationen. Laut Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf starben in Hamburg bisher 230 Menschen an Covid-19. Das RKI, das unabhängig von der Todesursache alle mit dem Virus infizierten Toten erfasst, kommt auf 261.

Der Eingang des Robert-Koch-Instituts (Archivbild).
Der Eingang des Robert-Koch-Instituts (Archivbild). © picture alliance / Eibner-Presse

Sozialsenatorin: "Stubenarrest oder Test" für Reiserückkehrer

In den vergangenen Wochen haben sich bereits Hunderte Reiserückkehrer bei den Gesundheitsämtern gemeldet, so Leonhard. Die eingereisten Infizierten treffen in Hamburg jedoch auf ein anderes Umfeld als im März, so die Sozialsenatorin. Dazu zählen beispielsweise die Maskenpflicht und weitere Corona-Beschränkungen.

Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD)
Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). © Roland Magunia/Funke Foto Services

Am Hamburger Flughafen sollen trotzdem Testzentren eingerichtet werden. Diese werden voraussichtlich ab Donnerstag oder Freitag einsatzbereit sein. Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten gilt darüber hinaus die Quarantänepflicht – auch wenn ein Test gemacht wurde. Bei einem negativen Testergebnis kann die Quarantänepflicht verkürzt werden, sagt Leonhard. Es gelte also „Stubenarrest oder Test“, so die Sozialsenatorin. Schnelltests gelten jedoch nicht, es müssten PCR-Tests durchgeführt werden.

Insgesamt werden 2000 Fluggäste pro Tag aus Risikogebieten erwartet. „Wir empfehlen jedem, der aus einem Risikogebiet zurückkehrt, sich mindestens eine Woche in Quarantäne zu begeben“, fügt die Sozialsenatorin bei der Landespressekonferenz hinzu.

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Niedersachsen: Keine Beschränkungen für bayerischen Problemkreis

Menschen oder zurückkehrende Urlauber aus dem bayerischen Landkreis Dingolfing-Landau, wo es einen Corona-Ausbruch auf einem Gemüsehof gegeben hat, müssen in Niedersachsen keine Beschränkungen befürchten. Anders als etliche andere Bundesländer habe Niedersachsen keine allgemeine Regelung zum Umgang mit Landkreisen mit punktuell erhöhten Corona-Infektionszahlen, teilte das Sozialministerium in Hannover am Dienstag mit.

Insofern müssen Menschen, die aus dem bayerischen Kreis derzeit nach Niedersachsen einreisen, sich auch nicht bei den Gesundheitsbehörden melden und sich nicht in eine 14-tägige Quarantäne begeben. Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hatten auf entsprechende Regelungen hingewiesen.

Mai-Tourismus bricht ein: 75 Prozent weniger Gäste

Die Corona-Krise hat im Mai zu einem Einbruch des Tourismus in Niedersachsen geführt. Es seien nur rund 382.000 Gäste in das Bundesland gekommen und für mindestens eine Nacht geblieben – etwa 75 Prozent weniger als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Hannover mitteilte.

Die Zahl der Übernachtungen sank im Vergleich der beiden Monate um knapp 69 Prozent auf etwa 1,4 Millionen. Besonders deutlich fiel der Rückgang bei Übernachtungsgästen aus dem Ausland aus - hier zählten die Statistiker einen Rückgang um 93 Prozent auf etwa 11.000. Besonders heftig traf es im Mai die Hotels, die etwa 81 Prozent weniger Übernachtungen verbuchten. Auf den Camping-Plätzen fiel das Minus mit knapp 11 Prozent eher moderat aus. Im Mai war der Tourismus in Niedersachsen langsam wieder angelaufen, in Hotels erst wieder seit dem 25. Mai.

De Zahl der Hotelübernachtungen in Niedersachsen sank um knapp 69 Prozent.
De Zahl der Hotelübernachtungen in Niedersachsen sank um knapp 69 Prozent. © picture alliance / VisualEyze

Städtevergleich: In Hamburg gibt es die meisten Restaurantbesucher

Hamburg verzeichnet im Bezug auf Freizeitaktivitäten und deren Besucher deutschlandweit den höchsten Andrang in Restaurants. Das ergab ein Vergleich der 20 größten deutschen Städte durch die Plattform Conrad Connect. Dabei wurde der Besucherandrang in Einkaufszentren, Museen und Restaurants ermittelt und das Besucheraufkommen mit den Werten von eins bis maximal vier kategorisiert.

Im Mai durften die Restaurant trotz Corona wieder öffnen (Archivbild).
Im Mai durften die Restaurant trotz Corona wieder öffnen (Archivbild). © picture alliance/dpa

Hamburg erreichte beim Andrang der Gäste in Restaurants den deutschlandweit höchsten Wert von im Durchschnitt 2,9. Münster erreichte im Vergleich den niedrigsten Wert (1,8). Fast alle Städte weisen der Analyse nach am Sonnabend die höchste Anzahl an Besuchern in Einkaufszentren und Restaurants auf. Am Sonntag sind Museen besonders beliebt.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Verstöße von Lübecker Gaststätten geahndet

Corona-Kontrollen haben in Lübeck nur in einer von sieben überprüften Gaststätten keine Beanstandungen ergeben. Drei Lokale wiesen Mängel beim Hygienekonzept auf und bei drei weiteren Gaststätten lag gar kein solches Konzept vor, wie die Polizei am Dienstag berichtete. Polizei und Ordnungsdienst hatten am Freitag- und am Sonnabend schwerpunktmäßig die Party-Hotspots Drehbrückenplatz und Clemensstraße auf Einhaltung von Vorgaben zur Bekämpfung des Coronavirus kontrolliert.

Gegen die Betreiber der sechs Gaststätten mit Corona-Verstößen wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Zwei der Lokale ohne Hygienekonzept wurden geschlossen. In der Clemensstraße hielten sich im Verlauf der Sonnabendnacht mehr als die erlaubten 55 Personen auf. Die überzähligen folgten den Angaben zufolge der Aufforderung, den Bereich zu verlassen. Am Drehbrückenvorplatz erhielten drei Besucher Platzverweise. Einer wollte nicht gehen und landete deshalb im Gewahrsam.

Über 150 Millionen Euro Landesausgaben für Schutzausrüstung

Die Landesregierung hat seit März 68 Aufträge zur Anschaffung von Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln für mehr als 150 Millionen Euro vergeben. Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ („NOZ“, Dienstag) unter Berufung auf das Gesundheitsministerium in Hannover. Ein Großteil der Lieferungen sei bereits erfolgt, teilte ein Sprecher des Ministeriums mit. Das Gesamtvolumen für die Corona-Aufträge liege bei 153.181.000 Euro. In einem Fall sei wegen Betrugsverdachts Anzeige erstattet worden.

Die niedersächsische Landesregierung hat zur Anschaffung von Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln bisher mehr als 150 Millionen Euro vergeben.
Die niedersächsische Landesregierung hat zur Anschaffung von Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln bisher mehr als 150 Millionen Euro vergeben. © picture alliance/dpa

Laut „NOZ“ sollen bei den Ausschreibungen auch ein Kekshersteller und ein Autohaus als Lieferanten zum Zuge gekommen sein. Nach Angaben des Ministeriums hat sich die Lage auf dem Markt für Medizinprodukte inzwischen wieder beruhigt. Zu Beginn der Pandemie war es zu Engpässen etwa bei Mundschutzmasken gekommen. Allein Schutzkittel seien derzeit noch schwer zu bekommen, hieß es.

Schlafstrandkörbe auch während Corona beliebt

Übernachten allein direkt am Strand – auch in der Corona-Krise ist die Nachfrage nach speziellen Strandkörben zum Schlafen hoch. „Das ist Urlaub mit Abstand – da ist man gefühlt noch mehr für sich als in einer Ferienwohnung“, sagte Jennifer Renner von der Tourismus-Organisation Die Nordsee.

Die beiden Schlafstrandkörbe in Otterndorf bei Cuxhaven etwa seien für den kompletten August ausgebucht. „Dieses Jahr kommen mehr Buchungen rein, weil viele Menschen in Deutschland Urlaub machen. Und sie sind frühzeitiger weg als sonst“, sagte Christina Crohn von Fredebohm Touristik.

Ein Schlafstrandkorb auf der Insel Helgoland.
Ein Schlafstrandkorb auf der Insel Helgoland. © HA | Kurverwaltung Helgoland

Seit einigen Jahren gibt es an der niedersächsischen Küste vereinzelt die Möglichkeit, direkt am Strand unter Sternenhimmel zu schlafen. Schlafstrandkörbe gibt es auch in Esens-Bensersiel, Varel-Dangast, Wangerland-Schillig und auf den Inseln Wangerooge und Norderney. „Die Gäste, die ohnehin schon eine Ferienwohnung oder ein Hotel auf der Insel haben, sagen: Eine Nacht am Strand gönnen wir uns mal“, erzählte Wolfgang Lübben von der Norderneyer Tourismusorganisation.

Reisebeschränkungen für Menschen aus bayrischem Landkreis

Der Corona-Ausbruch auf einem Gemüsehof im niederbayerischen Mamming hat auch Folgen für die Reisemöglichkeiten der Bewohner des Landkreises Dingolfing-Landau. Die Regierung von Schleswig-Holstein stufte den Landkreis am Montag explizit als Risikogebiet ein. Zuerst hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.

Nach Angaben auf der Website der Landesregierung von Schleswig-Holstein müssen sich Urlauber aus dem Landkreis nun in eine 14-tägige Quarantäne begeben und sich beim dortigen Gesundheitsamt melden, wenn sie ins Bundesland einreisen wollen. Ausgenommen davon sind Menschen mit einem negativen Corona-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist.

Erst am Sonnabend hatten in Bayern die Sommerferien begonnen. Nach BR-Informationen dürfen Menschen aus dem Landkreis auch nicht mehr ohne gültigen Test nach Mecklenburg-Vorpommern einreisen.

19 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell erfassten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus zuletzt innerhalb eines Tages um 19 Fälle auf 3341 erhöht. Wie die Landesregierung auf ihrer Website mit Stand Montagabend berichtet, stieg auch die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen um einen Fall auf 156. Rund 3100 der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 Infizierten gelten inzwischen als genesen. In Krankenhäusern wurden zuletzt acht an Covid-19 Erkrankte behandelt.

Die Gesundheitsbehörde teilte am Sonntag 18 neue Corona-Fälle mit (Symbolbild).
In Schleswig-Holstein wurden 19 neue Corona-Fälle gemeldet (Symbolbild). © picture alliance/dpa

Den stärksten Anstieg gab es zuletzt innerhalb eines Tages im Kreis Dithmarschen. Dort wurden acht neue Fälle gemeldet. Nach Angaben des Kreises vom Montag war dort die Zahl seit Mitte vergangener Woche um 28 neue Covid-19-Infektionen angestiegen. Dabei handele es sich vor allem um Reiserückkehrer sowie Ansteckungen im familiären Bereich. Der überwiegende Teil der Neuinfektionen sei auf mehrere in Dithmarschen lebende Familien entfallen, die einen engen Verbund miteinander pflegten.

Gastronomen warnen vor Pleitewelle in der Streetfoodszene

Hamburger Gastronomen warnen vor einer Pleitewelle in der Streetfoodszene. „Die Lage ist angespannt“, sagte Jochen Manske, Marketing- und Vertriebsleiter vom Hamburger Spielbudenplatz, in Hamburg. Seit mehreren Jahren werden auf dem Platz in der Nähe der Reeperbahn die „Street Food Session“ und das „Food Truck Festival“ veranstaltet. Wegen Corona wurden die Veranstaltungen abgesagt.

Manche Foodtruckbetreiber hätten wegen fehlender Einnahmen Arbeitslosengeld beantragen oder sich notgedrungen einen neuen Job suchen müssen. Wenn sich nicht bald etwas ändere, drohe eine Pleitewelle, warnte er. Das Geschäftsmodell „Foodtruck“ beruhe auf Großveranstaltungen, Caterings und dem Geschäft zur Mittagszeit. „Durch Corona sind diese wichtigen Säulen stark beziehungsweise komplett weggebrochen“, so Manske. Durch die Corona-Lockerungen gebe es zwar schon wieder einige Aufträge - jedoch auf einem sehr niedrigen Niveau. „Das hätte im letzten Jahr niemand gemacht, das sind jetzt die kleinen Hoffnungsschimmer“, sagte er.

Sexarbeiterinnen und Bordellbetreiber demonstrieren

Sexarbeiterinnen und Bordellbetreiber wollen am Dienstag auf St. Pauli erneut für eine Wiederzulassung der Prostitution unter strikten Hygieneregeln demonstrieren.

Die Gruppe „Sexy Aufstand Reeperbahn“ hatte in den vergangenen Wochen bereits mit einer Demo und einem Tag der offenen Tür in der Herbertstraße auf das Los vieler Sexarbeiterinnen hingewiesen, die seit Beginn der Pandemie vielfach ohne Einkünfte seien, während andere körpernahe Dienstleistungen inzwischen wieder erlaubt sind. In einem eigenen Hygienekonzept hatten sie dargelegt, wie auch das Sexgeschäft ihrer Ansicht nach ohne größeres Infektionsrisiko stattfinden könne.

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Senat will Alkoholverkaufsverbot beschließen

Der Hamburger Senat will heute eine Allgemeinverfügung zur coronabedingten Einschränkung des Alkoholverkaufs in den Ausgehvierteln der Hansestadt beschließen. Auf dieser Grundlage könnten dann die Bezirksämter Eimsbüttel, Mitte und Altona bereits am kommenden Wochenende flächendeckende Alkoholverkaufsverbote für St. Pauli und das Schanzenviertel aussprechen.

Hintergrund ist der massenhafte Andrang von Feierlustigen dort an den vergangenen Wochenenden, bei denen immer wieder gegen die Corona-Abstandsregeln verstoßen wurde. Deshalb waren am vergangenen Wochenende in der Schanze erneut in vier Fällen Außer-Haus-Verkaufsverbote für Alkohol ausgesprochen worden. Dies geschah in der Vergangenheit allerdings nur für den jeweiligen Einzelfall und auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes. In Zukunft sollen die Bezirke solche Verbote auf Grundlage der Allgemeinverfügung für ganze Bereiche auch wiederkehrend aussprechen können.

Vorverkauf für Elbphilharmonie Konzertkino startet

Mehr Livestreams und Konzertmitschnitte als je zuvor: Das Elbphilharmonie Konzertkino bietet vom 15. August bis zum 1. September 18 Abende lang auf einer großen LED-Wand ein abwechslungsreiches Programm von Klassik über Jazz und Pop bis zur Weltmusik.

Vier Programme werden live aus dem Großen Saal gestreamt (u. a. ein jazziges Beatles-Konzert am 17.8. und das Saisoneröffnungskonzert des NDR Elbphilharmonie Orchesters am 1.9.), der Rest sind Aufzeichnungen. Dabei: die Münchner Philharmoniker (19.8.), die Einstürzenden Neubauten (21. und 31.8.) sowie das Jazz at Lincoln Center Orchestra unter Wynton Marsalis (29.8.).

Die Veranstaltungen finden in diesem Jahr auf einem abgeteilten Areal statt, sämtliche Plätze müssen vorab gebucht werden. Zur Auswahl stehen Kunstrasenflächen unterschiedlicher Größe, die von zwei bis maximal vier Besuchern belegt werden können, sowie Strandkörbe bzw. Liegestühle für zwei Besucher. Der Ticketverkauf beginnt am heutigen Dienstag um 11 Uhr auf www.elbphilharmonie.de.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog vom Montag, den 27. Juli 2020