Hamburg. Die DAK hat Erwerbstätige gefragt, wie zufrieden sie mit der Arbeit zu Hause vor und während der Corona-Krise waren. Die Ergebnisse.

Während des Höhepunktes der Corona-Krise schickten viele Chefs ihre Angestellten zum Arbeiten nach Hause und tun das auch immer noch. Doch wie wirkt sich die Digitalisierung und das Arbeiten im Homeoffice auf die Zufriedenheit der Angestellten aus? Die Arbeit im Wohnzimmer an Rechner, Laptop oder Smartphone entlastet die Hamburger Arbeitnehmer in der Corona-Krise. So ist jeder zweite Arbeitnehmer nach einer Analyse der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) mit der Arbeit zu Hause zufrieden. Drei Viertel der Befragten möchten auch nach der Corona-Krise – zumindest teilweise – von zu Hause aus arbeiten.

Vor der Pandemie nahm nur etwa jeder dritte Arbeitnehmer die zunehmende Digitalisierung bei der Arbeit als Entlastung wahr. Während der Corona-Krise ist es annähend jeder zweite – ein Plus von 39 Prozent. Die Gruppe derjenigen, die in der Digitalisierung eine Belastung sehen, schrumpft hingegen um 80 Prozent.

"Corona bringt einen Durchbruch für das Homeoffice"

Für die beiden repräsentativen Erhebungen wurden jeweils rund 7000 Erwerbstätige vor und während der Pandemie befragt. Diese DAK-Sonderanalyse ist die einzige Vorher-Nachher-Messung zu Digitalisierung und Homeoffice. So hat sich die Anzahl derjenigen, die von zu Hause aus arbeiten, von vormals zehn auf 28 Prozent nahezu verdreifacht. Während vor der Krise nur jeder Sechste virtuell konferiert hat, ist es mittlerweile jeder Dritte.

„Arbeitnehmer empfinden das Homeoffice als Entlastung – und zwar in weit größerem Maße als vermutet“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. „Corona bringt einen Durchbruch für das Homeoffice. Die positiven Erfahrungen aus der Hochphase der Krise sollten zum Startschuss für nachhaltige Homeoffice-Konzepte werden.“

Homeoffice: Erwerbstätige können Beruf und Familie besser vereinbaren

Wichtiger Aspekt: Die Arbeitszufriedenheit und die Work-Life-Balance ist in der Krise gestiegen. Die Mehrheit (59 Prozent) arbeitet nach eigenen Angaben produktiver oder eher produktiver als am normalen Arbeitsplatz. Was die Arbeitnehmer vor allem schätzen, ist der Zeitgewinn, weil der Weg zur Arbeit wegfällt (68 Prozent). Die Arbeit lässt sich auch besser über den Tag verteilen (65 Prozent) und ist für die Hälfte angenehmer als im Betrieb (54 Prozent).

Viele Erwerbstätige können zudem durch das Homeoffice Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren. Für diejenigen mit Kindern unter zwölf Jahren ist dieser Vorteil besonders relevant (77 Prozent). „Von zu Hause aus zu arbeiten, senkt nicht nur die Ansteckungsgefahr vor Virusinfektionen, sondern zahlt sich auch für das seelische Gleichgewicht aus“, sagt Andreas Storm. „Wir gewinnen in der Corona-Krise wertvolle Erkenntnisse, um gesundes Arbeiten für die digitale Zukunft neu zu definieren. Es gilt, die positiven Aspekte des Homeoffice für die Zukunft fruchtbar zu machen, ohne die negativen zu übergehen.“

Homeoffice in Corona-Zeiten: Soziale Kontakte fehlen

Viele Arbeitnehmer empfinden das Homeoffice als weniger stressig: Der Anteil der täglich gestressten Arbeitnehmer geht um 29 Prozent zurück. Im Dezember 2019 ist noch mehr als ein Fünftel der Befragten meistens oder die ganze Zeit gestresst, im April sind es nur noch 15 Prozent. Die Mehrheit der Befragten (57 Prozent) fühlt sich während der Corona-Krise zu keinem Zeitpunkt oder nur ab und zu unter Druck.

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Aber längst nicht alles läuft super am heimischen Arbeitsplatz. Denn was vielen fehlt, sind die sozialen Kontakte. So sehen drei Viertel der Befragten kritisch, dass im Homeoffice wenig direkter Kontakt zu den Kollegen besteht. Viele vermissen zudem die Möglichkeit, sich kurzfristig – auch mit dem Chef – zu besprechen (48 Prozent), oder es fehlt ihnen ausreichend Zugang zu Akten oder sonstigen Arbeitsunterlagen (41 Prozent). Vor allem jungen Mitarbeitern fällt es häufiger schwer, eine Grenze zu ziehen. Eine klare Trennung zwischen Beruf und Privatleben gelingt nur jedem zweiten unter 30 Jahren.

Und auch die DAK in Hamburg wird beim Thema Homeoffice mit gutem Beispiel vorangehen. DAK-Vorstandschef Andreas Storm: „Wir werden das Thema Homeoffice für unsere eigenen Mitarbeiter ziemlich großzügig handhaben. Es geht uns als Arbeitgeber auch um eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Niemand kann mit Sicherheit sagen, wie sich die Situation an den Schulen und Kitas nach den Sommerferien entwickeln wird. Gut möglich, dass wir das Homeoffice weiter benötigen, um die Eltern zu entlasten.“

Energieverbrauch im Homeoffice: Tipps zum Stromsparen

Während der Corona-Krise arbeiten viele Menschen derzeit ins Homeoffice. Das treibt auch die Stromkosten zu Hause in die Höhe. Die Verbraucherzentrale Hamburg gibt Tipps, um den Stromverbrauch zu senken und so Ressourcen und Geld zu sparen.

  • Der Computer: Bauart und Leistungsfähigkeit beeinflussen den Stromverbrauch erheblich. Ein Standard-Laptop kommt bei einem achtstündigen Arbeitstag auf 0,2 Kilowattstunden, ein Desktop-PC mit vergleichbarer Leistung auf ungefähr das Dreifache. In sechs Wochen Homeoffice ergibt das zwei Euro zusätzliche Stromkosten bzw. sechs Euro für den PC.
  • Hoch gerüstete Gamer-PCs sollten nicht über einen längeren Zeitraum im Homeoffice verwendet werden, da deren Leistungsfähigkeit zu einem 70 % höheren Stromverbrauch führen kann.
  • In Arbeitspausen sollte jeder PC in den Energiesparmodus versetzt werden. In den Optionen lassen sich genaue Energiespar-Einstellungen vornehmen. Nachts und bei längeren Arbeitspausen sollte der PC ausgeschaltet sein.
  • Auch der Stromverbrauch der WLAN-Router lässt sich verringern. So kann bei einigen Modellen die Datenübertragungsfunktionen zeitlich begrenzt und nachts abgeschaltet werden.
  • Wer nachts außerdem WLAN-Empfänger (wie PC, Handy, Smart TV) komplett ausschaltet, verringert damit auch den Stromverbrauch des Routers. Gleiches gilt für WLAN-Repeater. Diese erweitern die Reichweite des Funknetzes und kommen deshalb oft in großen Wohnungen oder Häusern zum Einsatz.
  • Abschaltbare Mehrfachsteckdosen sind empfehlenswert, da einige elektrische Geräte auch nach der Abschaltung weiter Strom verbrauchen. Durch die Abschaltung der Mehrfachsteckdose wird der unnötige Stand-by-Verbrauch verhindert.
  • Sogenannte Master-Slave-Steckdosen schalten selbsttätig weitere Geräte wie etwa PC-Peripherie vom Netz, allerdings haben sie einen Eigenverbrauch. Dieser liegt bei ein bis zwei Watt.
  • Rund ums Stromsparen bietet die Verbraucherzentrale Hamburg eine telefonische Beratung an. Kurzauskünfte und Anmeldungen für ausführliche Beratungsgespräche sind möglich über die Hamburger Energielotsen unter der Rufnummer (040) 248 32-250.