Hamburg. Triathlon, Ironman, Marathon und die Cyclassics können dieses Jahr offenbar nicht stattfinden. Was der Kern des Problems ist.
Eine Überraschung ist es nicht mehr, eine Enttäuschung aber sehr wohl, und zwar für alle Sportbegeisterten und die Hamburger Tourismusbranche gleichermaßen. Die aufgrund der Corona-Krise zunächst in den Herbst verschobenen Sport-Großveranstaltungen sollen nach Abendblatt-Informationen Anfang der kommenden Woche endgültig abgesagt werden.
Davon betroffen sind der Triathlon inklusive WM-Lauf und der Ironman, die am Wochenende 5./6. September stattfinden sollten, der für 13. September geplante Haspa Marathon und das Radrennen EuroEyes Cyclassics inklusive World-Tour-Rennen, das im provisorischen Kalender für den 3. Oktober vorgesehen war.
Eine offizielle Bestätigung für die Absagen gab es am Dienstag noch nicht. Frank Thaleiser, Geschäftsführer der Marathon Hamburg Veranstaltungs GmbH, sagte, es gebe „noch nichts Neues“. Auch die Ironman Germany GmbH, die sowohl die Triathlonrennen als auch das Radsportevent ausrichtet, wollte sich zur Lage nicht äußern. Vonseiten der Stadt hieß es in einer Stellungnahme eines Sprechers der Innenbehörde: „Wir sind in dieser Woche weiterhin in Gesprächen mit allen Beteiligten und können noch kein Ergebnis in dieser Sache mitteilen.“ Tatsächlich sollen die Sponsoren jedoch bereits von der Absage der Veranstaltungen informiert worden sein.
Die Sicherheit der Zuschauer ist Kernpunkt der Problematik
Kernpunkt der Problematik ist, dass die Stadt die Veranstalter dazu verpflichtet, für die zu erwartenden Zuschauer ein adäquates Hygienekonzept zu erarbeiten, um ein Aufflammen der Corona-Infektionen zu verhindern. Man könne der Polizei nicht auferlegen, auf privaten Veranstaltungen das Zuschauerverhalten zu kontrollieren. Die Ende Juni eingereichten Konzepte für die Sicherheit der Teilnehmer hatten die Zustimmung der Behörden gefunden. Ende vergangener Woche hatten sowohl Thaleiser als auch Oliver Schiek, Deutschland- und Europadirektor der Agentur Ironman, ihre Konzepte auf die Zuschauer ausgeweitet und nachgereicht. Eine Reaktion der Stadt darauf ist noch nicht bekannt.
Bürgermeister Peter Tschentscher hatte auf der Landespressekonferenz am 30. Juni bereits angedeutet, dass es kaum Hoffnung für die Großveranstaltungen gebe, da Hamburg nicht riskieren wolle, zum nächsten Corona-Hotspot zu werden. In keiner anderen deutschen Stadt sind vergleichbare Jedermann-Events mit Hunderttausenden Zuschauern geplant. Allerdings sieht sich die Stadt nicht in der Pflicht, die Veranstaltungen proaktiv abzusagen, sondern überlässt dies den Veranstaltern, sofern diese sich nicht in der Lage sehen, für die Sicherheit aller Beteiligten zu garantieren.
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Besonders hart träfe die Tourismusbranche der Ausfall von Marathon (rund 13.000 Teilnehmer) und Cyclassics (rund 15.000 Aktive), die regelmäßig viele Tausend Menschen zum Zuschauen oder Mitmachen in die Stadt ziehen. Aber angesichts der weiter unsicheren Lage bleibt nichts anderes übrig, als auf ein „normales“ Jahr 2021 zu hoffen.