Hamburg. Senator will Gästeregistrierung in Hamburg vereinheitlichen. Mindestens sieben Corona-Infektionen bei Familienfeier in Kiel.

Mit den seit Mittwoch geltenden Corona-Lockerungen kehrt in Hamburg in vielen Bereichen des Lebens langsam wieder der Alltag ein. Caterer und Veranstalter können wieder Events planen, Ruderer wieder trainieren und auch der Hamburger Fischmarkt dürfte theoretisch wieder öffnen – der Bezirk Altona muss jedoch noch ein entsprechendes Hygienekonzept vorlegen.

Konzerthäuser und Theater dürfen in Hamburg ebenfalls wieder öffnen. Den Anfang macht Schmidts Tivoli: Das Theater auf der Reeperbahn feiert am heutigen Donnerstag als erste Hamburger Bühne Premiere in Corona-Zeiten.

Hamburg: Senat beschließt weitreichende Corona-Lockerungen

Hamburg: Senat beschließt weitreichende Corona-Lockerungen

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    Alle Entwicklungen zum Coronavirus in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen hier im Newsblog:

    Großveranstaltungen in Hamburg? Grote bremst Hoffnung

    Die Wahrscheinlichkeit für sportliche Großveranstaltungen in Hamburg in diesem Jahr wird immer geringer. „Die Vorzeichen sind nicht gut“, sagte der Hamburger Sportsenator Andy Grote (SPD) bei einer Online-Diskussion der Friedrich-Ebert-Stiftung. Das Problem sei, dass diese Veranstaltungen im öffentlichen Raum stattfinden, und so eine Nachverfolgung möglicher Infektionen mit dem Coronavirus schwierig sei. Die Stadt habe „noch keine Idee vorgestellt bekommen“, wie das funktionieren könne, sagte der Senator.

    Grote wies darauf hin, dass bundesweit kaum noch Großveranstaltungen stattfinden. Der Triathlon (5. September), der Ironman (6. September), der Marathon (13. September) und das Radrennen Cyclassics (3. Oktober) in der Hansestadt stehen damit mehr denn je auf der Kippe.

    Sieben Corona-Fälle bei Familienfeier in Kiel

    Bei einer Familienfeier in Kiel haben sich mindestens sechs Erwachsene und ein Kind mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Dies sei am vergangenen Wochenende geschehen, sagte ein Sprecher der Stadt. Zuvor hatten die „Kieler Nachrichten“ berichtet. Den Angaben zufolge arbeiten drei Infizierte in Einrichtungen der Altenhilfe. Ein sechs Jahre altes Kind besucht eine Kita im Stadtteil Mettenhof, die am Mittwoch geschlossen wurde.

    Die Feier fand laut Stadt Kiel im Freien statt. Sie sei im Rahmen der geltenden Corona-Regeln erlaubt gewesen. Wegen der Ferien sei die Kita nicht voll besetzt gewesen, sagte der Sprecher. Die etwa 50 betreuten Kinder, Eltern und Erzieher seien in Quarantäne geschickt worden. Dort sind nun insgesamt 160 Kieler in der Quarantäne.

    Am Freitag sollen an der Kita alle Kinder sowie Eltern und Erzieher auf Corona getestet werden. Von den Ergebnissen hänge die Wiedereröffnung ab, sagte der Sprecher. Die Altenhilfe-Einrichtungen mit Mitarbeitern, die bei der Feier dabei waren, seien noch nicht geschlossen worden. Gesundheitsdezernent Gerwin Stöcken (SPD) rieft die Kieler auf, die Corona-Regeln strikt zu befolgen.

    Nach Corona-Pause: Holi-Kino und Savoy starten wieder

    Nachdem das Abaton, das Metropolis und das Zeise-Kino bereits erste Filmvorstellungen gezeigt haben, öffnet am Freitag nun auch das Holi-Kino wieder seine Türen. Das Arthouse Kino mitten in Eimsbüttel feiert unter anderem mit dem Film "Undine" von Christian Petzold seine Wiederöffnung.

    Zum Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus gilt im gesamten Kino eine Maskenpflicht, Kontaktdaten der Gäste werden erfasst und zwischen den Gästen werden Sitzplätze frei gelassen, wie Cinemaxx mitteilt.

    Auch das Savoy-Filmtheater empfängt ab dem 11. Juli wieder Gäste – dann stehen zunächst die "Fantasy Film Nights" auf dem Programm.

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    Bäderland: Besucherandrang bleibt aus

    Badegäste können seit Mittwoch wieder im Naturbad am Stadtparksee Bahnen schwimmen. Auch Hallen- und Sommerbäder dürfen wieder öffnen, wie der Senat am Dienstag verkündet hat. Frei- und Kombibäder durften schon im Juni Besucher empfangen. Nun dürfen Hamburger an insgesamt 17 Bäderland-Standorten baden. Neben dem Naturbad am Stadtparksee empfangen auch das Bille-Bad, Festland, Parkbad sowie die Schwimmhallen Blankenese, Inselpark, Ohlsdorf, Rahlstedt und Wandsbek erneut Badegäste.

    Auch das Naturbad im Stadtparksee durfte wieder öffnen (Archivbild).
    Auch das Naturbad im Stadtparksee durfte wieder öffnen (Archivbild). © dpa

    Doch der Besucherandrang ist bislang ausgeblieben. „Die Besucherlimits sind am Dienstag nirgends ausgeschöpft worden“, sagt Bäderland-Sprecher Michael Dietel. In Ohlsdorf zählte er am Dienstagvormittag 35 Gäste. Platz sei für 200 Personen. Viele Hamburger wüssten nichts von den Corona-Lockerungen oder hielten sich aus Unsicherheit zurück, vermutet Dietel.

    Wer wieder ins Wasser eintauchen möchte, muss sich online unter baederland-shop.de/tickets für einen von vier Zeiträumen anmelden und ein Ticket kaufen. Sprunganlagen und Rutschen bleiben wegen der Hygienevorschriften gesperrt. Auch Saunen und Thermen sind weiterhin geschlossen. Bäderland-Kurse werden voraussichtlich ab Mitte Juli stattfinden, allerdings im kleineren Umfang als vor Ausbruch der Pandemie. Geplant sind Wassergymnastik, sogenannte „Aqua Fitness“, und Schwimmlernkurse. Seepferdchenkurse werden aufgrund der Abstandsregeln nicht angeboten. Kursanmeldungen sollen ab Mittwoch, dem 8. Juli, möglich sein.

    Senator will Gästeregistrierung vereinheitlichen

    Gastronomen auch in Hamburg müssen die persönlichen Daten ihrer Gäste registrieren, damit eine mögliche Corona-Infektionskette nachvollzogen werden kann. Diese Vorschrift gilt zunächst bis zum 31. August, aber Wirtschaftssenator Michael Westhagemann geht davon aus, dass „wir diese Regelung noch über einen längeren Zeitraum beibehalten werden. Ziel ist aber eine möglichst einheitliche Registrierung der Gäste und nicht, dass jeder Wirt seine eigenen Zettel austeilt, sondern dass das per QR-Code über das Smartphone erfolgt.“

    Senator Michael Westhagemann (r.) und Martin Wagner testen die neue Gäste-Registrierung in der Bäckerei Caglar.
    Senator Michael Westhagemann (r.) und Martin Wagner testen die neue Gäste-Registrierung in der Bäckerei Caglar. © Marcelo Hernandez

    Am Mittwoch ließ sich der Senator im Café Caglar in Rothenburgsort die Gästeregistrierung per QR-Code vorstellen, die die Firma log2stay – eine Tochter der Tallence AG – entwickelt hat. „ Wer sich einmal registriert hat, wird vom System auch bei Besuchen in einem anderen teilnehmenden Restaurant wiedererkannt“, sagte Vorstand Martin Wagner. Westhagemann will nun prüfen, ob dieses Programm den Gastronomen zur Verfügung gestellt werden kann.

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    Fast keine Kreuzfahrten mit Aida Cruises bis Ende August

    Die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises hat ihre Fahrten bis Ende August abgesagt. An vielen weltweiten Destinationen seien die Bedingungen für sicheres Reisen noch nicht gegeben, teilte das Unternehmen am Donnerstag an seinem Sitz in Rostock mit. Die Kreuzfahrtsaison von Aida Cruises war im März zunächst bis April unterbrochen worden. Bereits mehrfach wurde danach um jeweils einen Monat verlängert.

    Das Kreuzfahrtschiff Aida Perla der Reederei Aida Cruises parkt wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona Pandemie im Hafen Hamburgs (Archivbild).
    Das Kreuzfahrtschiff Aida Perla der Reederei Aida Cruises parkt wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona Pandemie im Hafen Hamburgs (Archivbild). © dpa picture alliance/Markus Scholz

    Ausgenommen von der Verlängerung der Saisonunterbrechung bis Ende August seien einzelne Abfahrten von „Aida Perla“, „Aida Prima“ und „Aida Diva“ ab dem 15. August, von „Aida Bella“ ab dem 30. August und von „Aida Sol“ ab dem 25. August, heißt es auf der Internetseite des Kreuzfahrt-Anbieters. „Derzeit sind wir zuversichtlich, dass diese Reisen stattfinden können.“ Die „Aida Sol“ zum Beispiel soll auf einer zehntägigen Reise Norwegens Fjorde ansteuern, die „Aida Perla“ Norwegens Küste.

    Interaktiv: Deutschlands Urlaubsgebiete im Corona-Vergleich:

    Trotz Corona: Bahn hat noch Ausbildungsplätze

    Trotz des zwischenzeitlichen Corona-Stillstands will die Deutsche Bahn im laufenden Jahr in großem Stil Nachwuchskräfte ausbilden. Bundesweit sollten 4700 junge Menschen ausgebildet werden - nach 4200 im Vorjahr, teilte die Bahn mit. Rund 4000 Zusagen seien schon erteilt, Restplätze gebe es aber auch in Niedersachsen noch.

    Vom Corona-Lockdown seien niedersachsenweit rund 600 Auszubildende betroffen gewesen - diesen sei Homeschooling angeboten worden. Nach derzeitigem Stand könnten die Auszubildenden ihre Prüfungen ohne Verzögerung ablegen, der neue Azubi-Jahrgang wiederum könne pünktlich zum Ausbildungsstart im September antreten.

    Mike Krüger dichtet „Nippel“-Song für Corona um

    Der Hamburger Sänger Mike Krüger hat sich von der Corona-Zeit inspirieren lassen und seinen berühmten „Nippel“-Song („Sie müssen erst den Nippel durch die Lasche zieh'n“) umgedichtet. Ziemlich genau 40 Jahre nach der ersten Veröffentlichung des kultigen Liedes hat Krüger nun für die Hamburger „Bild“-Zeitung zwei Strophen neu gedichtet und zum Maskentragen und Installieren der Corona-Warnapp aufgerufen. „Wenn ich mich schon mal wieder nach Jahren zu irgendwas äußere, dann finde ich es ganz gut, wenn man sich in dieser Zeit dazu äußert, dass die Leute doch bitte ihre Masken tragen sollten und es wäre sehr nett, wenn noch mehr Menschen sich diese App runterladen würden“, sagte der 68 Jahre alte Komiker.

    Mike Krüger hat seinen berühmten „Nippel“-Song umgedichtet (Archivbild).
    Mike Krüger hat seinen berühmten „Nippel“-Song umgedichtet (Archivbild). © Andreas Laible

    Und so dichtete der Musiker unter anderem: „Und heute trägt man Maske. Gegen Corona muss das sein. Denn die Maske schützt den Mensch und dämmt das Virus ein. Nur einigen von uns ist das Binden noch zu schwer, weshalb ich es noch einmal kurz erklär': Sie müssen nur die Maske aus der Tasche zieh'n, weil Viren dann quasi von alleine flieh'n. Auf Mund und Nase kommt das Tuch, das Band über die Ohren. Und dann hat Corona bald verlor'n!“Er habe, um niemanden zu beleidigen, ein „bisschen länger“ am Text herumgeschrieben. „Aber ich glaube, es ist ganz gut geworden.“ Weiter vermarkten oder veröffentlichen werde er das Lied nicht. Aber: „Wenn sich das Gesundheitsministerium dranhängen will, könnten die das gern verwenden!“

    Mike Krüger und seine Frau haben aus Vorsicht schon Masken getragen, als es hier noch nicht üblich war. „Da war ich noch der einzige im Laden und alle haben mich ziemlich dämlich angeguckt.“

    Coronavirus: So können Sie sich vor Ansteckung schützen

    • Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch, das Sie danach wegwerfen. Ist keins griffbereit, halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase. Danach: Hände waschen
    • Regelmäßig und gründlich die Hände mit Seife waschen
    • Das Gesicht nicht mit den Händen berühren, weil die Erreger des Coronavirus über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen können
    • Ein bis zwei Meter Abstand zu Menschen halten

    Weitere Corona-Infizierte in Friedland

    Die Zahl der Corona-Infektionen im Grenzdurchgangslager Friedland bei Göttingen ist weiter gestiegen. Bei den jüngsten Untersuchungen seien elf weitere Aussiedler positiv getestet worden, sagte eine Sprecherin der niedersächsischen Landesaufnahmebehörde (LAB). Die Gesamtzahl der Infizierten betrage inzwischen 59. Betroffen seien knapp 50 Spätaussiedler, aber auch einige Asylsuchende und Mitarbeiter der Einrichtung. Weil infizierte und gesunde Bewohner getrennt untergebracht würden, sei die Kapazität des Lagers erschöpft. „Wir sind voll und können derzeit keine weiteren Menschen mehr aufnehmen“, sagte die LAB-Sprecherin. Friedland hat eigentlich 700 Betten. Derzeit befinden sich 317 in der Einrichtung.

    Eine Unterkunft im Grenzdurchgangslager Friedland ist wegen des Corona-Ausbruchs abgesperrt.
    Eine Unterkunft im Grenzdurchgangslager Friedland ist wegen des Corona-Ausbruchs abgesperrt. © dpa picture alliance/Swen Pförtner

    Nachdem das Virus Sars-CoV-2 vor gut einer Woche bei einer neu angekommenen Familie nachgewiesen worden war, wurden Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtung sowie die neu ankommenden Spätaussiedler nach und nach getestet. Einige Ergebnisse stehen nach Angaben der Aufnahmebehörde noch aus.

    Elbphilharmonie startet am 1. September in die Konzertsaison

    Mit der neuen Hamburger Corona-Verordnung steht auch der Start in die diesjährige Konzertsaison der Elbphilharmonie endgültig fest. Das Haus an der Elbe kann vom 1. September 2020 an wieder vor Publikum spielen. Die Konzertsaison werde mit 620 Gästen im Großen Saal vom NDR-Elbphilharmonie-Orchester unter Alan Gilbert eröffnet, wie der Norddeutsche Rundfunk NDR mitteilte.

    Zum Auftakt spielt das Orchester die Sinfonie Nr. 2 von Johannes Brahms. Zudem wird das Violinkonzert Nr. 1 von Sergej Prokofjew zu hören sein. Bis zum 5. September sollen die restlichen Brahms-Sinfonien folgen. Die vier Sinfonien gehören seit der Gründung des Orchesters vor 75 Jahren zum festen Stammrepertoire.

    Mit der neuen Hamburger Corona-Verordnung steht auch der Start in die diesjährige Konzertsaison der Elbphilharmonie endgültig fest.
    Mit der neuen Hamburger Corona-Verordnung steht auch der Start in die diesjährige Konzertsaison der Elbphilharmonie endgültig fest. © Thorsten Ahlf

    Die Saison startet auch in der Elphi unter besonderen Bedingungen: Die Konzerte werden etwa eine Stunde dauern und es wird keine Pause geben. Dafür sollen die meisten Konzerte zweimal hintereinander gespielt werden. Auf allen Laufwegen müssen Mund-Nase-Masken getragen werden, auf den Plätzen und in den Foyers nicht. Der Vorverkauf startet am 4. August.

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    Virtueller Schlager-Move mit 52 Musiktrucks

    Auch der Schlagermove muss wegen der Corona-Pandemie dieses Jahr ins Netz weichen – mit Rekordbeteiligung. Insgesamt 52 Musiktrucks wollen am Sonnabend an der Online-Schlagerparty teilnehmen.

    Ab 15 Uhr legt DJ Vossi vier Stunden lang auf. "Der Schlagermove ist für mich eine echte Herzensangelegenheit und alljährlich ein großes Familientreffen hinter und vor der Bühne sowie an den Musiktrucks. Jetzt freue ich mich aber sehr darauf, die große Schlagermove Gemeinde vor dem Livestream zu versammeln und vier Stunden gemeinsam zu feiern", so der DJ. Schlager-Fans und Neugierige können über Facebook oder Vimeo live dabei sein und Fotos von ihrer Party online hochladen.

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    Der Veranstalter hofft zudem darauf, dass die Schlagerfans während der Party fleißig spenden. Die Crowdfunding-Spendenaktion unter anderem für den Erhalt des Schlagermoves zugunsten des Fördervereins ist bereits online. „Wir haben das symbolische Ziel von 4720 Euro - bezogen auf den 4. Juli 2020 - eingetragen.“ Das dürfe gern übererfüllt werden.

    Coronavirus – die Bilder zur Krise

    Ärztebund fordert einheitliche Corona-Tests in Kliniken

    Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat einheitliche Corona-Tests für neu aufgenommene Patienten in niedersächsischen Krankenhäusern gefordert. Bisher sei die Praxis von Haus zu Haus unterschiedlich, kritisierte der Landesvorsitzende Hans Martin Wollenberg. „Während einige Kliniken Abstriche bei allen Neuaufnahmen durchführen, testen andere nur bestimmte Patientengruppen - und auch hier wird wiederum nach unterschiedlichen Kriterien entschieden“, sagte er. So entstehe ein Flickenteppich, mit dem niemandem geholfen sei. Folgen seien Verwirrung und Verunsicherung bei Patienten sowie Beschäftigten.

    Corona-Test: Zu Demonstrationszwecken entnimmt eine Mitarbeiterin der Firma Centogene einer Kollegin einen Rachenabstrich.
    Corona-Test: Zu Demonstrationszwecken entnimmt eine Mitarbeiterin der Firma Centogene einer Kollegin einen Rachenabstrich. © dpa picture alliance/Boris Roessler

    Das Land Niedersachsen müsse eine einheitliche Teststrategie entwickeln und den Kliniken mit eindeutigen Handreichungen und Risikoklassifizierungen Klarheit verschaffen, fordert der Marburger Bund. Er sprach sich dabei für eine großzügige Linie aus. „Es sind weiterhin nicht alle Testkapazitäten in Niedersachsen ausgenutzt“, sagte Wollenberg. Deshalb sollten möglichst viele neu aufgenommene Patientinnen und Patienten getestet werden. Auch das Personal müsse regelmäßig auf das neuartige Coronavirus getestet werden.

    Kulturpalast Hamburg ruft mit Flashmob zu Spenden auf

    Mit Plakaten und einem Flashmob auf dem Heiligengeistfeld hat der Kulturpalast Hamburg in Billstedt auf die Situation von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Krise aufmerksam gemacht und zu Spenden aufgerufen.

    Die Jugendlichen der Hip Hop Academy bei ihrem Flashmob am Mittwoch auf dem Heiligengeistfeld.
    Die Jugendlichen der Hip Hop Academy bei ihrem Flashmob am Mittwoch auf dem Heiligengeistfeld. © Max Brandt/Gregor Hense

    Wegen der bislang geltenen Corona-Regeln können nur wenige Jungen und Mädchen an Tanzkursen teilnehmen und trainieren. Spendengelder sowie Veranstaltungseinnahmen fielen derzeit weg. "Hamburg braucht Seele, Kinder brauchen Musik, Kultur und Tanz", so das Kulturzentrum.

    Niedersachsen will Veranstaltungen mit 500 Teilnehmern erlauben

    Die niedersächsische Landesregierung bereitet eine Anhebung der erlaubten Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen vor. Zum 6. Juli könnte die Obergrenze von 250 auf 500 Besucher angehoben werden. Das geht aus einem Entwurf für die neue Corona-Verordnung des Landes hervor, die am kommenden Montag in Kraft treten soll.

    Voraussetzung ist weiterhin, dass die Zuschauer den Mindestabstand von eineinhalb Metern zu anderen Gästen einhalten, wenn sie nicht zu einer gemeinsamen Gruppe von maximal zehn Personen gehören. Außerdem müssen die Gäste Sitzplätze einnehmen. Die neue Verordnung ist noch nicht final abgestimmt, Änderungen sind also noch möglich.

    Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen.
    Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen. © dpa picture alliance/Peter Steffen

    Ursprünglich wollte die Regierung in dieser Woche eine komplett überarbeitete, kompakte Neufassung des Corona-Regelwerks vorlegen. Weil der Entwurf dafür aber immer noch 34 Seiten umfasste, wird die bestehende Verordnung zunächst nur in einigen Details verändert. Die verständlichere Kurzfassung soll nun zum 13. Juli in Kraft treten.

    Fünf neue Corona-Fälle in Hamburg

    Die Gesundheitsbehörde meldet am Donnerstag fünf Corona-Neuinfektionen in Hamburg. Damit haben sich seit Beginn der Pandemie 5211 Menschen mit Sars-CoV-2 angesteckt, 4900 gelten nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) inzwischen als wieder geheilt. Am Vortag hatte die Stadt drei Neuinfektionen gemeldet.

    Die kritische Rate erreicht das Infektionsgeschehen damit nicht: Erst, wenn die Anzahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 pro 100.000 Einwohner betrifft, muss der Senat über erneute Beschränkungen beraten. In Hamburg liegt der Wert aktuell bei 1,9.

    In den Krankenhäusern werden aktuell 21 Infizierte stationär behandelt (eine Person mehr als am Vortag), neun davon auf der Intensivstationen (vier davon kommen aus Hamburg, fünf aus dem Umland).

    Nach Coronapause: Tuifly fliegt wieder ab Hamburg Airport

    Tuifly fliegt hebt ab dem heutigen Donnerstag wieder vom Hamburger Flughafen ab. Nach über zwei Monaten startet eine Maschine mit Urlaubern nach Las Palmas, wie das Unternehmen mitteilte.

    Bis Ende Oktober sollen neben den drei größten Kanareninseln auch die griechischen Inseln Kreta, Kos und Rhodos sowie die Insel Madeira wieder angeflogen werden. Nach Informationen der Hannoveraner Airline sind insbesondere die Kanaren bei den Hamburgern beliebt. Viele Reisende hätten sich für einen Cluburlaub mit Sportprogramm entschieden.

    Flugzeuge der Fluggesellschaft Tuifly stehen auf dem Flughafen Hannover.
    Flugzeuge der Fluggesellschaft Tuifly stehen auf dem Flughafen Hannover. © dpa picture alliance/Hauke-Christian Dittrich

    An Bord der Ferienflieger müssen alle Gäste einen Mund-Nasen-Schutz tragen, Kontakte zwischen Crew und Fluggästen soll zudem auf ein Minimum reduziert werden, wie Tuifly mitteilte.

    Schmidts Tivoli feiert Premiere in Corona-Zeiten

    In Hamburg ist wieder Theater möglich. Als erste Bühne in der Hansestadt hat das Schmidts Tivoli auf der Reeperbahn den Neustart gewagt und feiert am Donnerstagabend mit dem Stück „Paradiso“ die erste Premiere seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. „Für uns ist das ein wunderbarer Tag. Nach fast vier Monaten Pause jetzt endlich wieder auf der Bühne, endlich wieder mit Publikum. Das ist ein Freudenfest für uns“, sagte Schmidt-Chef Corny Littmann. Das Stück war bereits am Mittwoch als Vorpremiere Mitgliedern des Schmidt-Tivoli-Clubs gezeigt worden.

    Für die Premiere des Stückes „Paradiso“ hat Littmann das traditionsreiche Haus in einen großen Dschungel verwandelt. Rund 500 künstliche Palmen und Pflanzen, Vogelgezwitscher, Blumenduft - schon im Foyer werden die Gäste auf eine Reise in eine tropische Welt mitgenommen. Auf der Bühne erwartet die etwa 250 Zuschauer (eigentlich passen 630 in den Saal) eine Mischung aus Artistik, Gesang und Comedy.

    Mit Abstand und mit Plexiglasscheiben getrennt stehen die Tische im Parket des Schmidts Tivoli Theater bei der Vor-Premiere der Show
    Mit Abstand und mit Plexiglasscheiben getrennt stehen die Tische im Parket des Schmidts Tivoli Theater bei der Vor-Premiere der Show "Paradiso". © dpa Picture Alliance/Christian Charisius

    Im Schmidts Tivoli soll es nun alle vier Wochen es eine andere Show geben. Das Theater in Hamburg nimmt wieder Fahrt auf, weitere Theater der Hansestadt folgen im Juli und August.

    Corona-Lockerungen: Fischmarkt könnte wieder öffnen

    Seit Mitte März war er in der Corona-Zwangspause – nun dürfte der Hamburger Fischmarkt wieder öffnen. Mit den am Mittwoch in Kraft getretenen Lockerungen seien Messen und Flohmärkte in der Hansestadt wieder möglich, sagte eine Sprecherin der Wirtschaftsbehörde. Das gelte auch für den Fischmarkt. Voraussetzung sei allerdings ein Hygienekonzept der Veranstalter. Außerdem gelte das Abstandsgebot und die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung.

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    Internetseite weist Tagestouristen Weg zu freien Strandabschnitten

    Vom heutigen Donnerstag an können sich Tagestouristen im Internet darüber informieren, wie voll die Strände in Scharbeutz und anderen Orten der Lübecker Bucht sind. Der „Strandticker“ ist ein Projekt der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht (Talb) und soll helfen, die Gästeströme besser zu lenken. Eine Ampel solle anzeigen, welche Strandabschnitte bereits überfüllt seien und wo es noch freie Kapazitäten gebe, sagte der Geschäftsführer der Talb, André Rosinski. Die umstrittene „Strand-App“, über die Tagesgäste einen Platz am Strand buchen sollten, sei damit zunächst vom Tisch.

    Die Informationen im „Strandticker“ sollen den Angaben zufolge zunächst auf Mitteilungen der Strandkorbvermieter basieren und viermal täglich aktualisiert werden. In einer geplanten zweiten Stufe sollten dann Sensoren an einigen Strandzugängen die Badegäste zählen und automatisch signalisieren, wenn der Strand zu voll sei, sagte Rosinski. Der Strandticker gilt für die Ostseebäder Scharbeutz mit dem Ortsteil Haffkrug sowie für Sierksdorf, Pelzerhaken und Rettin.

    Ostsee und Mikado-Teehaus in Timmendorfer Strand.
    Ostsee und Mikado-Teehaus in Timmendorfer Strand. © dpa picture alliance/Bildagentur-online

    Fünf weitere Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein gemeldet

    In Schleswig-Holstein sind zuletzt innerhalb eines Tages fünf weitere offiziell erfasste Infektionen mit dem neuen Coronavirus gemeldet worden. Wie die Landesregierung auf ihrer Webseite unter Berufung auf das Robert Koch-Institut mitteilte, wurde ein zuvor mitgezählter Fall gestrichen. Damit stieg die Zahl der positiv Getesteten mit Stand Mittwochabend auf 3163.

    Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen liegt nach wie vor bei 152. Rund 3000 der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Sars-CoV-2-Virus Infizierten gelten inzwischen als genesen. In Krankenhäusern wurden zuletzt fünf an Covid-19 Erkrankte behandelt.

    Corona-Regeln: Active City Express darf endlich loslegen

    Für die Leistungsruderer des RC Favorite Hammonia war das Problem genau 13 Zentimeter lang: Der Abstand zwischen den Rollsitzen in den Großbooten betrug nur 1,37 Meter statt der vorgeschriebenen 1,5 Meter – Training unmöglich, nur Einer waren erlaubt. Doch nach den erneuten Lockerungen des Senats durfte der Achter am Mittwoch erstmals auf der Außenalster trainieren. „Wenn es jetzt nicht losgegangen wäre, hätten wir uns abgemeldet“, sagt Trainer Martin Blüthmann. Die 2500 Euro Startgeld für die Bundesliga wären verloren gewesen.

    Nun hat sein 15-köpfiges Team (Partner ist der RC Germania) ein klares Ziel vor Augen: Im September und Oktober sind zwei Renntage in der Sprintvariante (350 Meter) in Münster und Kettwig vorgesehen, an dem der „Active City Express“ teilnehmen will. Zuletzt mussten die Hamburger aufgrund unterschiedlicher Bestimmungen in anderen Bundesländern trainieren, vergangenes Wochenende in Ratzeburg.

    Los geht's für den Active City Express an der Außenalster.
    Los geht's für den Active City Express an der Außenalster. © Sven Jürgensen

    Auch die Beachvolleyballer haben am Mittwoch am Bundesstützpunkt am Alten Teichweg erstmals wieder Blockaktionen und Netzangriffe trainiert. Das war ihnen bisher wegen der Abstandsregeln verwehrt. Und in den Hamburger Parks gingen die Freizeitfußballer wieder in die Zweikämpfe. In Gruppen bis zu zehn Personen ist Kontaktsport im Freien, aber in Hallen seit dem 1. Juli wieder gestattet, auch Wettkämpfe. Größere Gruppen müssen weiterhin den nötigen Abstand halten.

    Corona-Krise: Hoffnung für AppelrathCüpper

    Die Nachrichten rund um Galeria Karstadt Kaufhof haben auch in der Hamburger City Schockwellen ausgelöst. Denn mit Kaufhof und Karstadt Sports an der Mönckebergstraße stehen gleich zwei Häuser in exponierter Lage vor dem Aus. Nur unweit der beiden Standorte ebenfalls an der Mö betreibt AppelrathCüpper ein großes Damenmodegeschäft. Das Problem: Der Kölner Traditionshändler musste wegen der Corona-Pandemie im April Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden.

    Eine Filiale von Appelrath-Cüpper in Hamburg.
    Eine Filiale von Appelrath-Cüpper in Hamburg. © dpa picture alliance/Bodo Marks

    Zu hohe Mieten bei zu geringen Umsätzen – die Geschäftsführung zog die Reißleine. Nun gibt es erste positive Zeichen aus der Zentrale des Konzerns. „Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere beiden Häuser in Hamburg erhalten können“, sagte Finanzchef Heinrich Ollendiek dem Abendblatt. Das Unternehmen hat neben der Filiale an der Mö auch ein Geschäft im AEZ. Aktuell liefen noch für alle 16 Häuser in Deutschland Gespräche mit den Vermietern, so Ollendiek. Das Ziel: Bis Ende Juli will das Management Klarheit darüber haben, wie es mit allen Standorten weitergeht. Spätestens zum Jahreswechsel möchte man das Insolvenzverfahren hinter sich lassen.

    Beiträge für Corona-Archiv ausgezeichnet

    Mehr als 1500 Kinder und Jugendliche haben in der Pandemie für das Corona-Archiv über ihren Alltag berichtet – die Körber-Stiftung und das Projekt „coronarchiv“ zeichnen jetzt die 50 besten Beiträge aus. Die Gewinner erhalten einen Buchpreis, wie die Hamburger Stiftung und die Uni Gießen am Mittwoch mitteilten. Die Stiftung und das Projekt „coronarchiv“ hatten die gesonderte Mitmachaktion für junge Menschen ins Leben gerufen.

    Halbe Milliarde Verlust bei öffentlichen Unternehmen

    Die Corona-Krise trifft auch die öffentlichen Unternehmen der Stadt massiv. Das wirkt sich wiederum negativ auf die Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement (HGV) aus, in der die meisten Beteiligungen der Stadt gebündelt sind. Nach Informationen des Abendblatts erwartet die Finanzbehörde für das Haushaltsjahr 2020 eine Verdreifachung des Verlustausgleichs, den man der HGV wird zahlen müssen: von rund 125 auf annähernd 375 Millionen Euro.

    Der Anstieg um fast 250 Millionen Euro ist demnach insbesondere auf die Corona-Auswirkungen bei den Verkehrsunternehmen Hochbahn und VHH (bei beiden zusammen steigt das Minus um rund 140 Millionen) und der Hamburg Messe (rund 60 Millionen) zurückzuführen. Für die städtischen Einrichtungen, deren Anteile nicht bei der HGV liegen – wie etwa die Elbphilharmonie oder das UKE –, geht die Finanzbehörde von einem Minus von mehr als 100 Millionen Euro aus. Alles in allem machen die öffentlichen Unternehmen also knapp eine halbe Milliarde Euro Verlust.

    Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) spricht bei einem Pressetermin (Archivbild).
    Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) spricht bei einem Pressetermin (Archivbild). © dpa picture alliance/Daniel Reinhardt

    „Wir unterstützen die öffentlichen Unternehmen bei ihrem Bemühen, die Verluste so gering wie möglich zu halten“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). „Am Schluss lassen wir sie aber nicht im Regen stehen und werden aus Corona-Mitteln die Verluste ausgleichen. Der Hamburger Corona-Schutzschirm hat selbstverständlich auch unsere eigenen Unternehmen im Blick.“

    Gute Kinder- und Jugendarbeit während Corona

    Die Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Hamburg haben die jungen Menschen auch während der Corona-Krise gut erreicht. Zu diesem Ergebnis kamen Studierende der Sozialen Arbeit der HAW Hamburg in einer Studie, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. Sie befragten 67 Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit und bescheinigen ihnen eine kontinuierliche wie gute Arbeit.

    Lesen Sie hier den Newsblog vom Mittwoch, 1. Juli