Hamburg. Zahl der Neuinfektion bleibt in Hamburg auf niedrigem Niveau. In Niedersachsen müssen wieder alle Kinder in die Schule. Der Newsblog.
Die Corona-Krise geht weiter, aber es gibt gute Nachrichten: Ab Montag werden die Besuchseinschränkungen in den Hamburger Pflegeheimen weiter gelockert. Pünktlich zum warmen Wetter dürfen auch die Außenbereiche der Kombibäder wieder öffnen. Das hatte der Senat in der vergangenen Woche angesichts weiter niedriger Neuinfektionen mit dem Coronavirus in der Stadt beschlossen. Am Donnerstag sollen dann auch die Kitas wieder in einen eingeschränkten Regelbetrieb gehen.
In Niedersachsen beginnt von Montag an für alle Kinder wieder der reguläre Unterricht an den Schulen. Allerdings gibt es auch dort Regeln. Weitere Lockerungen gibt es auch im Nachbarland Dänemark. Dort hat am Sonnabend ein weiterer Grenzübergang geöffnet.
Der Corona-Newsblog für Norddeutschland am Sonntag (14. Juni):
- Hamburg meldet fünf Neuinfektionen in der Stadt
- Corona-Lockerungen für Hamburger Bäder und Pflegeheime
- Dänemark öffnet weiteren Grenzübergang
- Alle Klassen in Niedersachsen ab Montag wieder in der Schule
- E-Scooterverleiher trotz Corona mit erstem Jahr zufrieden
"Geisterkonzert" in Rostock
Premiere am kommenden Sonnabend: Erstmals nach dem allgemeinen corona-bedingten Shutdown konzertiert die Norddeutsche Philharmonie Rostock wieder live, aber noch immer ohne Publikum im Saal.
In Zusammenarbeit mit dem Sender NDR Kultur und dessen Sendung „Klassik auf Wunsch“ kann man dieses „Geisterkonzert“ von 10 bis 12 Uhr unter Leitung von Dirigent Marcus Bosch verfolgen. Die Hörer sind dabei noch bis Montag 10 Uhr aufgefordert, sich für eines von 40 ausgewählten bekannten Stücken zu entscheiden.
Hamburg meldet fünf Neuinfektionen in der Stadt
Binnen 24 Stunden sind in Hamburg fünf neue Fälle von Corona-Infektionen bestätigt worden. Damit steigt die Zahl der Hamburger, die sich mit dem Virus infiziert haben, auf nunmehr 5143. Rund 4800 davon gelten als wieder gesund. 227 haben laut dem Institut für Rechtsmedizin in Hamburg die Covid-19-Erkrankung nicht überlebt.
Die meisten Infektionen registrierte die Gesundheitsbehörde seit Beginn der Corona-Pandemie im Bezirk Wandsbek. Dort sind nach neusten Auswertungen 1298 Menschen an Covid-19 erkrankt. Die wenigsten Infektionen wurden hingegen in Bergedorf gemeldet. Dort ist bei bislang 213 Menschen eine Infektion festgestellt worden.
Infektionen in den Hamburger Bezirken:
- Wandsbek: 1298
- Hamburg-Mitte: 876
- Altona: 825
- Hamburg-Nord: 813
- Eimsbüttel: 721
- Harburg: 392
- Bergedorf: 213
(Stand: 12. Juni)
Nur eine weitere Corona-Infektion in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell bestätigten Infektionen mit dem neuen Coronavirus um einen Fall erhöht. Die Landesregierung gab die Gesamtzahl auf ihrer Webseite am Sonntag unter Berufung auf das Robert Koch-Institut zum Stand Sonnabendabend mit 3120 an. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg im nördlichsten Bundesland um einen weiteren Fall auf 151. Rund 2900 Infizierte gelten als wieder gesund. In Krankenhäusern wurden nach dem jüngsten Stand weiter acht an Covid-19 Erkrankte behandelt.
Corona-Lockerungen für Hamburger Bäder und Pflegeheime
Pflegeheimbewohner dürfen pro Woche jetzt drei statt bisher eine Stunde Besuch empfangen. Außerdem können drei statt bisher nur ein Besucher pro Woche nach vorheriger Anmeldung und Terminvergabe in die Einrichtung kommen. Möglich wurde die Lockerung durch ein deutlich geringeres Infektionsgeschehen in den Einrichtungen. So war die Zahl der Pflegeheime mit positiv getesteten Bewohnern in den vergangenen Wochen bis zum Dienstag von 40 auf zwei zurückgegangen, in denen drei Infizierte lebten. In Hochzeiten waren es knapp 500.
Von Montag an darf auch in den Außenbereichen der sogenannten Kombibäder wieder gebadet werden. Die Bäder mit einem Hallenbereich und einem oder mehreren Außenbecken - wie etwa im Kaifu-Bad in Eimsbüttel - waren bislang wie auch die reinen Hallenbäder geschlossen. Für die Kombibäder gelten dieselben Auflagen, Abstands- und Hygieneregeln wie für die schon seit Beginn des Monats wieder geöffneten fünf Sommerfreibäder. Unter anderem können Tickets nur online gebucht werden. Die reinen Hallenbäder bleiben weiter zu.
Ab Donnerstag dürfen in Hamburg wieder Kinder jeden Alters in die Kindertagesstätten. In Absprache mit den Trägern soll in einem eingeschränkten Regelbetrieb zunächst eine Betreuung von 20 Stunden pro Woche möglichst an drei Wochentagen gewährleistet werden.
Dänemark öffnet weiteren Grenzübergang
Dänemark hat am Sonnabendmorgen einen weiteren Grenzübergang geöffnet, um die anderen drei bislang geöffneten Kontrollstellen wegen des ab Montag zu erwartenden Touristenansturms zu entlasten. Der Übergang bei Padborg sei nun täglich von 7 Uhr bis 23 Uhr offen, teilte die dänische Polizei mit. Sie wies darauf hin, dass immer noch vollständig kontrolliert werde, obwohl von Montag an mehr Menschen das Recht haben, nach Dänemark einzureisen. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Warteschlagen kommen könne.
Ab Montag dürfen deutsche, norwegische sowie isländische Urlauber wieder nach Dänemark, sofern sie mindestens sechs Übernachtungen außerhalb Kopenhagens gebucht haben. Es werden deutsche Gäste in rund 14.000 gebuchten Ferienhäusern erwartet, darunter allein 5300 in Südjütland, wie der dänische Rundfunksender DR vor einigen Tagen unter Verweis auf Zahlen des zuständigen Branchenverbandes berichtete. Einwohner Schleswig-Holsteins dürfen von Montag an nach Angaben des dänischen Justizministerium zudem ohne triftigen Grund wieder nach Dänemark einreisen.
Die Bilder zur Corona-Krise:
Hamburgs erster Duschbus für Obdachlose wird gut angenommen
Hamburgs erster Duschbus für Obdachlose hat seit seinem Start vor einem halben Jahr viel Zuspruch erhalten. Hunderte Menschen haben das Angebot des gemeinnützigen Projekts GoBanyo genutzt und sich in einer der drei Duschkabinen des umgebauten Linienbusses frisch gemacht und neu eingekleidet. „Es läuft richtig toll. Das Angebot ist quasi dauervoll ausgelastet“, sagte Initiator Dominik Bloh der Deutschen Presse-Agentur. Bloh war selbst sehr lange obdachlos und kam später auf die Idee mit dem Duschbus.
Seit Beginn der Corona-Pandemie Mitte März steht der Bus fest für fünf Tage in der Woche am Millerntor. Dort können die Obdachlosen zudem in Kooperation mit dem Schwimmbadbetreiber Bäderland dreimal in der Woche auch die Duschen des Hallenbades nutzen. „Allein im April und im Mai wurde 784 Mal geduscht. Das ist schon eine unfassbar starke Zahl. Da merkt man, wie dringend der Bedarf ist“, sagte Bloh.
Offiziell gibt es in Hamburg etwa 2000 Obdachlose. Die Dunkelziffer dürfte GoBanyo zufolge aber deutlich höher sein. In Berlin hatte 2019 ebenfalls ein Duschbus seinen Dienst aufgenommen. Dort richtet sich das Angebot an obdachlose Frauen.
Alle Klassen in Niedersachsen ab Montag wieder in der Schule
Zum ersten Mal seit dem Beginn der Corona-Krise haben an Niedersachsens Schulen ab Montag wieder alle Schüler Präsenzunterricht. Als letzte Jahrgänge kehren die Erst-, Fünft- und Sechstklässler zurück. Der stufenweise Wiederanlauf des Schulbetriebs hatte sich über Wochen gezogen. Allerdings gelten weiter Einschränkungen: So findet der Unterricht in geteilten Gruppen mit maximal 16 Schülern statt, der Sportunterricht ist bis zum 22. Juni untersagt. Der Rahmen-Hygieneplan des Landes sieht zudem weiter einen Mindestabstand von eineinhalb Metern an den Schulen vor.
In den Kindertagesstätten dauert es noch eine Woche länger, bis wieder alle Kinder betreut werden. Vom 22. Juni an soll es aber für alle Kinder einen Betreuungsplatz geben. Das hatte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Dienstag angekündigt.
Am 22. Juni könnte zudem die fünfte und bisher letzte Phase des niedersächsischen Stufenplans für die Corona-Lockerungen greifen. Dann läuft die aktuelle Corona-Verordnung aus. Wenn das Infektionsgeschehen es nötig mache, könne die Verordnung aber auch verlängert werden, hieß es aus dem Krisenstab.
E-Scooterverleiher trotz Corona mit erstem Jahr zufrieden
Trotz Corona-Krise ziehen die Rollerverleiher Lime und Tier eine positive Bilanz aus ihrem ersten Jahr in Hamburg. Die Nachfrage sei zu Beginn der Pandemie kurz eingebrochen, doch steige langsam wieder die Nachfrage nach den E-Scootern, hieß es von den Anbietern.
Den Angaben zufolge war Hamburg die erste Stadt, in der Tier im März mehr als eine Million Fahrten abgewickelt hatte. Lime aus Kalifornien spricht für das erste Jahr von bereits zwei Millionen aktiven Nutzern deutschlandweit, die insgesamt zehn Millionen Fahrten unternommen hätten.
Während der Corona-Krise habe Lime sein Geschäft in Hamburg vorübergehend pausiert. Im Gegensatz dazu bot Tier nach eigenen Angaben seine Roller weiterhin an. Weitere Rollerverleiher in der Hansestadt sind Voi und Bird.
Schüler erhalten ihr Abschlusszeugnis im Autokino
Der Coronakrise zum Trotz haben die Absolventen der Internationalen Schule in Hannover eine Abschlussfeier bekommen. In einem Autokino am Rande der Innenstadt erhielten die etwa 50 Schülerinnen und Schüler am Sonnabend ihre Zeugnisse. Es sei „eine würdige, und wohl auch sehr außergewöhnliche Graduation-Zeremonie“ gewesen, sagte Stefan Handwerker, Business Director der Schule.
Zum Schluss standen alle Absolventen in dunkelroten Roben mit Abstand zueinander auf der Bühne. Sie durften ihre Hüte nicht hochwerfen, wie es angelsächsische Tradition ist, aber immerhin schwenken. In etwa 120 Autos voller Gäste wurde begeistert gehupt, wie eine Sprecherin sagte. „Auch das Wetter hat gehalten.“
Die Internationale Schule Hannover Region (ISHR) liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Autokinos. An der ISHR werden mehr als 600 Schülerinnen und Schüler aus über 60 Nationen vom Kindergarten bis zur zwölften Klasse unterrichtet.