Hamburg. Pflegen & Wohnen plant sichere Besuche mit eigenem Konzept. Kommende Woche könnten neue Regelungen bekannt gegeben werden.

Seit Wochen gelten in den Pflegeheimen Besuchsverbote, um Bewohner und Mitarbeiter vor Ansteckungen zu schützen. Gerade Heimbewohner sind von der Pandemie besonders betroffen, nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts lebten mindestens 37 Prozent der etwa 7000 Corona-Toten zuvor in Heimen. Wahrscheinlich ist der Anteil sogar noch deutlich höher, da viele Meldedaten noch nicht vollständig erfasst sind.

Entsprechend zurückhaltend gehen die Hamburger Heimbetreiber mit den am Mittwoch von Bundeskanzlerin Angela Merkel angekündigten Lockerungen der Besuchsregelungen um. Nach Abendblatt-Informationen wird es zu Beginn der kommenden Woche ein Spitzengespräch der Heimbetreiber mit Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks geben. Voraussichtlich am Dienstag könnten dann neue Regelungen für Hamburg bekannt gegeben werden.

Hamburger Pflegeheime möchten für Besuche Zelte aufstellen

Doch diese werden mit entsprechendem Vorlauf weiter Einschränkungen vorsehen. Pflegen & Wohnen, mit 2690 Plätzen an 13 Standorten mit Abstand größter privater Anbieter in Hamburg, erwägt, Container oder Zelte vor den Häusern aufzustellen. Dort könnten dann Bewohner ihren Angehörigen – wahrscheinlich getrennt durch eine Plexiglasscheibe – treffen. Auf diesem Weg soll verhindert werden, dass der Wohnbereich durch einen Besucher infiziert wird. Das Hospital zum Heiligen Geist in Poppenbüttel praktiziert bereits eine ähnliche Regelung: Besuche eines Angehörigen zu festen Terminen sind im Freien möglich, Abstandsregel und Maskenpflicht müssen strikt beachtet werden. Dies wird von einem Mitarbeiter kontrolliert.

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In den Pflegen&Wohnen-Heimen Altona, Farmsen und Heimfeld sind 21 Bewohner infiziert, alle sind inzwischen symptomfrei oder hatten nie Symptome. Ein Bewohner aus dem Standort Uhlenhorst liegt mit einer anderen Erkrankung in einer Klinik, auch bei ihm wurde das Virus festgestellt. Da viele Infizierte symptomfrei bleiben, plädieren die Heimträger für intensivere Tests aller Bewohner, um Betroffene sofort isolieren zu können.