Hamburg. Im Newsblog: Die Bars stöhnen, S-Bahn befragt Kunden zur Platzampel. Aktuelle Infektionszahlen in Hamburg.
Die Corona-Krise beherrscht trotz sinkender Neuinfektions-Zahlen weiter das Leben in Norddeutschland: Noch nicht alle Branchen und Betriebe können von Lockerungen profitieren. Gerade in Tourismus, Gastronomie und Fernverkehr ist die Sorge groß, durch das Coronavirus nachhaltige wirtschaftliche Schäden zu erleiden. Das von der Bundesregierung am Freitag beschlossene Konjunkturpaket bereitet Hamburgs Finanzsenator derweil Sorgen.
Vor dem Beginn der Hauptsaison suchen Strände an Nord- und Ostsee und Inselgemeinden nach Wegen, um die Touristenmengen so steuern zu können, dass das Ansteckungsrisiko gering bleibt. Während die Deutsche Bahn in der Corona-Krise mit günstigen Tickets Pendler locken will, stellt sich der Hamburg Airport demonstrativ optimistisch auf mehr Fluggäste aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen ein.
Der Corona-Newsblog für den Norden am Freitag:
- Keine generelle Quarantäne für Schweden-Rückkehrer im Norden
- Internationale Schule übergibt Abschlusszeugnisse im Autokino
- Auch Profis starten bei Cyclassics in Hamburg
- Barkombinat warnt erneut vor Kneipensterben
- Pflegekammer warnt vor Gewalt gegen Ältere
- Die aktuellen Corona-Zahlen in Hamburg
- Dressel kritisiert Finanzierung des Konjunkturpakets
- S-Bahn befragt Kunden zu Platzampel
- Senator berät mit Experten über Schulöffnung
- Deutsche Bahn lockt mit günstigem Pendler-Ticket
- Strände und Inseln: Wie Touristen gelenkt werden sollen
- Hamburg Airport bereitet sich auf mehr Flugverkehr vor
Braunschweig genehmigt Leichtathletik-Meisterschaften
Die eigentlich für voriges Wochenende geplanten deutschen Leichtathletik-Meisterschaften dürfen nun definitiv am 8. und 9. August in Braunschweig stattfinden. Die Stadt genehmigte nach Angaben des Deutschen Leichtathletik-Verbandes vom Freitag die Veranstaltung. Zuvor hatte es ein letztes Telefongespräch zwischen Oberbürgermeister Ulrich Markurth und DLV-Präsident Jürgen Kessing gegeben. Zuschauer sind bei den Titelkämpfen nicht zugelassen.
Der Verband hatte für die Meisterschaften ein Hygienekonzept erarbeitet, angepasst an die Anforderungen in Niedersachsen. „Nach wie vor müssen wir uns in der sogenannten "Late Season" an die behördlichen Anordnungen halten“, sagte Kessing in der Mitteilung. „Wir verfolgen natürlich die aktuellen Lockerungen, und wenn eine Möglichkeit besteht, planen wir Wettbewerbe der Mittel- und Langstrecke ein“, fügte er hinzu.
Bisher sind nur Laufwettbewerbe bis 800 Meter in getrennten Bahnen vorgesehen. Das hatte Kritik hervorgerufen, so hatte sich Hindernis-Europameisterin Gesa Krause dafür ausgesprochen, auch längere Strecken in das Programm aufzunehmen. Eine Live-Übertragung der Meisterschaften sei durch die Fernsehpartner ARD und ZDF vorgesehen, teilte der DLV weiter mit.
Keine generelle Quarantäne für Schweden-Rückkehrer im Norden
Mit einer neuen Landesverordnung ist die generelle Quarantänepflicht für Reiserückkehrer nach Schleswig-Holstein verändert worden. Wie die Landesregierung am Freitag in Kiel mitteilte, hebt das die pauschale Regelung für einige Länder von Montag an auf. Die pauschale Quarantänepflicht von Einreisenden aus Drittstaaten entfällt. Der Nachweis eines negativen Coronatests hebt eine etwaige Quarantänepflicht auf, hieß es weiter. Aus aktuellem Anlass empfiehlt die Landesregierung, dass sich Reiserückkehrer aus Schweden testen lassen, um bei negativen Testergebnissen von der Quarantäne ausgenommen zu sein.
Am Montag hatte das Gesundheitsministerium informiert, dass Schwedenrückkehrer für 14 Tage in häusliche Quarantäne müssen. Grund ist die Überschreitung der Grenze von 50 Fällen je 100 000 Einwohner in Schweden.
Zuvor hatte ein Schweden-Rückkehrer aus Dithmarschen geklagt und musste nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Schleswig nicht in Quarantäne. Der Kreis Dithmarschen hatte den Antragsteller unter Verweis auf die Landesverordnung zu Quarantänemaßnahmen für Ein- und Rückreisende zur Bekämpfung des Coronavirus nach dessen Rückkehr aus dem Ausland zur häuslichen Quarantäne verpflichtet. Das Gericht stellte fest, dass der Antragsteller nicht verpflichtet ist, sich nach seiner Rückkehr aus Schweden in häusliche Quarantäne abzusondern.
Internationale Schule übergibt Abschlusszeugnisse im Autokino
Trotz der coronabedingten Einschränkungen müssen die Absolventen der Internationalen Schule in Hannover nicht auf ihre Abschlussfeier verzichten: Im Autokino auf dem Schützenplatz erhalten sie an diesem Samstag (11.00 Uhr) ihre Zeugnisse. Vermutlich sei es die erste Drive-in-Graduation in Deutschland, teilte die Schule mit. Möglich mache dies der Veranstalter Hannover Concerts, der Technik sowie Personal zur Verfügung stelle. Erwartet werden 150 bis 200 Fahrzeuge. Die 50 Absolventinnen und Absolventen sollen mit Abstand auf der riesigen Bühne stehen, tragen Roben und schwenken am Schluss der Veranstaltung ihre Doktorandenhüte.
Die ISHR liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schützenplatz, wo Hannover Concerts Autokonzerte und Autokino veranstaltet. Mehr als 600 Schülerinnen und Schüler aus über 60 Nationen besuchen sie vom Kindergarten bis zur zwölften Klasse. Unterrichtet wird auf Englisch. Der Abschluss ist das International Baccalaureate (IB), das internationale Abitur.
Schon vier Tui-Kreuzfahrtschiffe in der Nordsee
Im Stillstand der Kreuzfahrtindustrie wegen Corona hat die Reederei Tui Cruises mittlerweile vier ihrer Schiffe in die Nordsee geholt. Nach einer Fahrt aus dem Mittelmeer vor Griechenland machte die „Mein Schiff 5“ am Freitag in Bremerhaven fest. Von 500 Besatzungsmitgliedern sollten knapp 200 zurück in ihre Heimatländer reisen, sagte eine Sprecherin von Tui Cruises in Hamburg. Die Angestellten stammen aus Ländern wie Belgien, Kroatien, China, Indonesien oder von den Philippinen.
Am Montag soll die „Mein Schiff 5“ dann in der Deutschen Bucht vor der Insel Wangerooge vor Anker gehen. Dort liegen schon die Tui-Schiffe mit den Nummern 3, 4 und 6. Drei weitere Schiffe der Flotte ankern vor den Kanaren. Die „Mein Schiff 6“ wird dann am Montag in Wilhelmshaven erwartet. Nach Mitteilung der Stadt sollen Taucher Unterwasserarbeiten am Rumpf durchführen. Um in Coronazeiten einen Zustrom von Schaulustigen zu verhinden, sperrt die Stadt die Zufahrten zu dem Kai.
Zahl der Corona-Patienten in Niedersachsens Kliniken sinkt stark
Die Zahl der Corona-Patienten in niedersächsischen Krankenhäusern ist in dieser Woche weiter spürbar zurückgegangen. Während am Montag noch 330 Patienten im Krankenhaus lagen, waren dies am Freitag nur noch 254, wie das Sozialministerium in Hannover mitteilte. 49 der Betroffenen liegen auf der Intensivstation, 27 von ihnen müssen künstlich beatmet werden.
Landesweit wurden am Freitag 38 neu festgestellte Corona-Infektionen gemeldet. In 15 niedersächsischen Landkreisen wurde inzwischen in den vergangenen sieben Tagen bereits keinerlei neue Corona-Infektion festgestellt. 613 Infizierte sind inzwischen in Niedersachsen an dem Virus gestorben.
Corona-Fall in Kita - Minister Garg hält an Öffnungen fest
Eine Erzieherin einer Kita in Kronshagen bei Kiel ist positiv auf Corona getestet worden. Seit dem 8. Juni seien neben der Erzieherin die neun Kinder der von ihr betreuten Gruppe sowie 30 Familienangehörige in Quarantäne, teilte eine Sprecherin des Kreises Rendsburg-Eckernförde am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Zuvor hatten die „Kieler Nachrichten“ berichtet. Es seien zwölf Testungen veranlasst worden, davon lagen bis Freitag sechs Ergebnisse vor - sämtliche negativ, wie die Kreissprecherin weiter mitteilte. Der Kita-Betrieb gehe bis auf die Gruppe der Corona-positiven Erzieherin weiter. Weitere Corona-Fälle in Kitas in Schleswig-Holstein sind dem Gesundheitsministerium in Kiel nach eigenen Angaben aktuell nicht bekannt.
Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) hält auch nach dem Bekanntwerden des Falles in Kronshagen an der landesweiten Öffnungsstrategie für Kitas und Schulen fest. „Bis es einen Impfstoff und/oder ein Medikament zur Behandlung von Covid-19 gibt, leben wir mit dem Virus, das heißt es wird immer wieder Infektionen geben – auch in Schulen und Kitas“, sagte Garg am Freitag. Angesichts des derzeitig sehr niedrigen Infektionsgeschehens sei der von der Regierung eingeschlagene Weg nicht nur verantwortungsvoll, „sondern es wäre auch unverhältnismäßig Schulen und Kitas nicht zu öffnen“.
Auch Profis starten bei Cyclassics in Hamburg
Bei den Cyclassics in Hamburg dürfen nun auch die Profis starten. Die Organisatoren teilten am Freitag mit, dass der Radsport-Weltverband UCI ein Rennen in der Hansestadt plant. Erst zwei Tage zuvor war bekannt geworden, dass für den 3. Oktober Jedermann-Rennen in Hamburg vorgesehen sind. „Wir sind mehr als froh, dass wir es geschafft haben, auch in diesem Jahr und unter äußerst schwierigen Voraussetzungen ein hochrangiges UCI-Rennen nach Deutschland zu bringen“, sagte Veranstaltungschef Oliver Schiek laut Mitteilung nach der UCI-Entscheidung.
Das Radsport-Spektakel in der Hansestadt findet in diesem Jahr zum 25. Mal statt. Wegen der Corona-Pandemie war der ursprüngliche Austragungstermin am 16. August verworfen worden. Der 3. Oktober kollidiert allerdings mit dem Auftakt des Giro d'Italia. Daher wird nicht die gesamte Weltelite in Hamburg dabei sein.
Uniklinikum im Norden macht wegen Corona 56 Millionen Euro minus
Die finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise auf das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) fallen deutlich niedriger aus als bislang befürchtet. „Angesichts der neuen Zahlen müssen wir mit rund 56 Millionen Euro rechnen, die wir aus der Nothilfe des Landes brauchen, um die pandemiebedingten Verluste des UKSH auszugleichen“, sagte Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) am Freitag. „Das ist eine Menge Geld, aber das Konzept, Intensivkapazitäten am UKSH vorzuhalten, war und ist richtig.“ Zuvor hatte der NDR darüber berichtet.
Nach Angaben des Finanzministeriums verringert sich das Minus gegenüber der vorherigen Prognose von 125 Millionen Euro um rund 69 Millionen Euro. Die neue Zahl sei ebenfalls eine Prognose, die vom weiteren Verlauf der Pandemie abhängig sei.
„Ohne das Engagement der Landesregierung im Bundesrat wäre die Belastung für den Landeshaushalt um rund vier Millionen Euro höher“, sagte Heinold. Die Regierung habe erreicht, dass der Bund den Ausgleich für die Maximalversorger erhöhe. Laut Landesregierung ist der Grund für die geringere Finanzlücke der weniger gravierende Verlauf der Corona-Pandemie als ursprünglich angenommen. Dadurch habe die Zahl der stationären Aufnahmen für elektive Eingriffe bereits früher sukzessive erhöht werden können.
"Für immer zu: ab 2020?" Barkombinat warnt erneut vor Kneipensterben
Die inzwischen rund Hamburger 90 Bars und Kneipen, die sich in der Corona-Krise zum Barkombinat zusammengeschlossen haben, weisen mit einer XXX Aktion auf ihre weiter bestehende Notlage hin: Viele der Mitglieder der Initiative – von der Cocktailbar bis zur Eckkneipe – haben ihre Läden mit weißer Plane verhüllt und ein Schild angebracht: "Für immer zu: ab 2020?"
Bereits vor zwei Wochen hatte das Barkombinat auf die aus seiner Sicht zu geringe Unterstützung für Hamburgs Kneipen und Bars hingewiesen und den Senat aufgefordert, mit dem Verein in einen Dialog zu treten, um ein dringend benötigte Hilfsmaßnahmen einzuleiten. Auf den Ende Mai gemeinsam verfassten Brief unter dem Titel "Hey Senat, so geht's nicht" hat das Barkombinat bisher keine Antwort erhalten, "nicht einmal eine Eingangsbestätigung", wie es auf Abendblatt-Anfrage heißt.
Eine gebührenfreie Erweiterung der Außenflächen, wie sie gerade in St. Georg für Gastronomen eingeführt worden ist, hilft nicht allen: Bars auf dem Hamburger Berg zum Beispiel fürchten, dass ihre Gäste die Nachbarn mit Lärm verärgern – und für Betrunkene auch noch vor der Tür verantwortlich zu sein, lehnen einige von ihnen ebenfalls ab.
Das erste Mitglied des Barkombinats musste bereits aufgeben: Die Bar Landgang am Neuen Pferdemarkt bleibt dauerhaft geschlossen, wie die Betreiber am Freitag auf Facebook mitteilten: "Kiosk, Cornern und jetzt Corona: Das schaffen wir nicht."
Pflegekammer warnt vor Gewalt gegen Ältere in der Corona-Krise
Die Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein warnt vor zunehmender Gewalt gegen ältere, pflegebedürftige Menschen in der Corona-Krise. Praxiserfahrungen zeigten, dass sich das Problem aufgrund der Pandemie nochmals zuspitze, sagte der Pflegewissenschaftler Marco Sander am Freitag in Neumünster. Er äußerte sich anlässlich des Welttags gegen die Misshandlung älterer Menschen am Montag.
„Vielfach wurde mit der ambulanten Pflege pausiert, Angebote der Tagespflege wurden eingeschränkt, osteuropäische Hilfskräfte sind zurück in ihre Heimat gekehrt.“ Die Folge sei, dass pflegende Angehörige mit der Pflege komplett allein gelassen würden. Das aber führe schnell zu Überforderung und erhöhe das Risiko für Gewalt.
Wichtig sei in dieser Situation, sowohl pflegende Angehörige als auch pflegebedürftige Menschen bestmöglich zu schützen, sagte Sander. „Der beste Schutz vor Gewalt ist der Gesundheitsschutz und die psychische Entlastung der Pflegenden.“
Kammerpräsidentin Patricia Drube verwies auf die wichtige Rolle von Tagespflegeeinrichtungen, die seit Beginn der Woche unter Auflagen in Schleswig-Holstein wieder geöffnet seien. Pflegende Angehörige würden dort zumindest zeitweise entlastet. Individuelle Beratung böten auch die Pflegestützpunkte in den Kreisen und Städten sowie etwa das Pflegenottelefon Schleswig-Holstein.
Stadtreinigung diskutiert Lehren aus der Corona-Krise
Die Stadtreinigung Hamburg bietet in der kommenden Woche an drei Tagen digitale Expertenvorträge zum Umgang mit und den Lehren aus der Corona-Krise – aus der Perspektive einer oft unterschätzten Branche, die dennoch alle betrifft: der Abfallwirtschaft. Die jeweils einstündigen Online-Veranstaltungen setzen eine Anmeldung voraus, sind aber kostenfrei. Informationen zum Programm und Anmeldung auf der Webseite der Stadtreinigung.
Die aktuellen Corona-Zahlen aus Hamburg
Die Zahl der erfassten Corona-Neuinfektionen steigt in Hamburg weiterhin nur einstellig an. Seit Donnerstag sind fünf neue Fälle hinzugekommen, die Zahl der positiv auf das neuartige Coronavirus Getesteten stieg damit auf 5138, wie die Gesundheitsbehörde am Freitag auf ihrer Homepage mitteilte. Laut Robert Koch-Institut (RKI) können rund 4800 der seit Beginn der Pandemie nachweislich mit dem Sars-CoV-2-Virus Infizierten inzwischen als genesen betrachtet werden.
Die Zahl der Toten in Hamburg lag laut RKI nach wie vor bei 254. Das Institut für Rechtsmedizin konnte laut Gesundheitsbehörde unverändert bei 227 Personen eine Sars-CoV-2-Infektion als Todesursache feststellen.
Den Angaben zufolge wurden 31 (minus 1) Corona-Infizierte aus der Stadt und dem Umland stationär in Hamburger Krankenhäusern behandelt, davon 16 (minus 2) auf Intensivstationen.
Mit 1,6 Neuinfizierten pro 100 000 Menschen in Hamburg in den vergangenen sieben Tagen liegt der Wert derzeit weit unter dem Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner, ab dem der Senat über erneute Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie beraten müsste. Das wäre bei 900 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen nötig. Derzeit liegt Hamburg bei 28 Neuinfektionen innerhalb einer Woche.
Dressel kritisiert Finanzierung des Konjunkturpakets
Finanzsenator Andreas Dressel hat das am Freitag von der Bundesregierung beschlossene Konjunkturpaket als "richtige und wichtige Maßnahme" gelobt, aber gleichzeitig Kritik an der Finanzierung geübt: Die Länder würden "deutlich mehr zur Kasse gebeten als angenommen", allein für Hamburg würde bis 2024 eine Mehrbelastung von 774 Millionen Euro anfallen, schrieb der SPD-Politiker bei Twitter.
Nur drei neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell bestätigten Infektionen mit dem neuen Coronavirus um drei Fälle erhöht. Die Landesregierung gab die Gesamtzahl auf ihrer Webseite am Freitag unter Berufung auf das Robert Koch-Institut mit Stand Donnerstagabend mit 3119 an. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus liegt weiter bei 148. Rund 2900 Infizierte gelten als wieder gesund. In Krankenhäusern wurden nach dem jüngsten Stand weiter 5 an Covid-19 Erkrankte behandelt.
S-Bahn befragt Kunden zu Platzampel
Mit einer Online-Umfrage will die S-Bahn Hamburg herausfinden, wie gut eine Platzampel, die am Bahnsteig und in einer App anzeigt, wie voll die einzelnen Waggons einer S-Bahn sind, angenommen werden würde. Unter anderem werden die Teilnehmer gefragt, ob und wenn ja wie weit sie gehen würden, um zu einem leereren Abteil zu kommen und ob sie diese Informationen auch nach der Corona-Krise als nützlich empfinden würden.
Die Hochbahn hatte ein entsprechendes Pilotprojekt trotz großen Zuspruchs vor zwei Jahren eingestellt. Die Platzampel, die zu Testzwecken für zwei Wochen an der Haltestelle Wandsbek-Markt eingerichtet worden war, hatte praktisch keinen Effekt auf das Verhalten der Fahrgäste: Nur vier Prozent der Menschen am Bahnsteig änderten damals tatsächlich ihre Position, um zu einem leereren Waggon zu kommen.
Schulöffnung: Senator berät heute mit Experten
Viele Eltern dürften dem heutigen Tag gespannt entgegenfiebern. Nach einem Symposium mit mehreren Experten könnte sich klären, wie es mit dem Schulbetrieb in Hamburg nach den Sommerferien weitergeht.
Mit von der Partie ist dabei auch Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, Virologe am Bernhard-Nocht-Institut. „Kinder unter zehn Jahren sind nicht Treiber des Infektionsgeschehens“, bekräftigte er. Das hätten Studien aus Island, Irland, Australien, den Niederlanden und Frankreich inzwischen gezeigt. Kinder seien Endpunkt und nicht Anfangspunkt einer Infektionskette. „Es gibt momentan mehr Studien, die sagen, Kinder spielen keine Rolle, so Schmidt-Chanasit. Mit dem Beginn der Pubertät könne sich das jedoch ändern, weil diese im Körper zu großen Umstellungen führe. Bei manchen könne die Pubertät früher als mit zehn Jahren beginnen, bei anderen später.
Man müsse bei einer weiteren Schul- und Kitaöffnung auf Lehrer und Erzieher achten, die das Coronavirus vielleicht in die Einrichtungen trügen. Von den regionalen zeitlichen Unterschieden bei Schul- und Kitaöffnungen könne man aber sehr viel lernen. „Die Kollegen sammeln ja überall Daten“, so der Virologe.
Bahn will mit Pendler-Ticket Kunden zurückholen
Nach den drastischen Einbrüchen der Fahrgastzahlen in der Corona-Krise will die Deutsche Bahn die Nachfrage mit einem neuen Pendler-Ticket ankurbeln. Dieses solle für 20 Fahrten und eine ausgewählte Strecke gelten, berichtete die „Wirtschaftswoche“ laut Vorabmeldung vom Freitag unter Berufung auf Angaben der Bahn. „Das 20-Fahrten-Ticket ist bis zu 33 Prozent günstiger als die vergleichbare Monatskarte auf der gleichen Strecke“, heißt es demnach bei der Bahn.
Mit dem Ticket wolle der Konzern jenen entgegen kommen, die „nicht mehr jeden Tag zu ihrem Arbeitsplatz“ fahren, sondern einen oder zwei Tage pro Woche von zu Hause aus arbeiten. „Diese Kunden brauchen Flexibilität, und die bieten wir mit dem 20-Fahrten-Ticket.“
Die Bahn erwartet zudem eine schnellere Erholung im Fernverkehr als bislang angenommen. „Wir glauben, dass die Nachfrage bei den Privatkunden schneller wieder zurückkommt, als wir mitten in der Corona-Pandemie noch befürchtet haben“, sagte Fernverkehrschef Michael Peterson der „Wirtschaftswoche“. Bislang ging das Unternehmen davon aus, bis Herbst dieses Jahres ein Nachfrageniveau von etwa 70 bis 80 Prozent in der zweiten Klasse zu erreichen.
Strände und Inseln: Wie Touristenmengen gesteuert werden sollen
Solche Bilder sollen sich nicht wiederholen: Auch wenn die Pfingsttage überwiegend ruhig verliefen, machten Berichte von vollen Stränden zum Beispiel auf Sylt und in Scharbeutz die Runde. Die Scharbeutzer Bürgermeisterin sah sich am Pfingstmontagnachmittag gezwungen, den Ort an der Lübecker Bucht für Tagesgäste zu sperren. Zwei Tage zuvor standen auf Sylt Menschen in dreistelliger Zahl an einer Toilette am Kampener Strandübergang an.
Um die im Sommer erwarteten Ströme von Urlaubern und Tagesgästen zu lenken, lassen sich die Orte an Nord- und Ostsee einiges einfallen: von Parkleitsystemen, Bodenaufklebern mit Abstandsregeln, Einbahnstraßensystemen am Strand bis hin zu Strand-Apps.
Hamburg Airport bereitet sich auf mehr Flugverkehr vor
Der Hamburger Flughafen erwacht langsam aus seinem monatelangen Dämmerzustand. Mit dem Ende der Reisewarnungen für die meisten Länder Europas und zunehmenden Angeboten von Fluggesellschaften werden sich in den kommenden Tagen und Wochen wieder mehr Passagiere am Airport in Fuhlsbüttel einfinden. Das erwartet jedenfalls die Flughafengesellschaft, die sich mit vielen Vorsichts- und Hygienemaßnahmen auf zunehmenden Publikumsverkehr eingestellt hat. Von einem bevorstehenden Ansturm von Passagieren kann allerdings keine Rede sein.