Hamburg. Der Mann versuchte offenbar, die Tiere auf grausame Art zu schlachten. Ihm droht nun eine Gefängnisstrafe.

Er wollte die Kaninchen illegal schlachten, und als das misslang, setzte er sie einfach aus: So rekonstruiert der Hamburger Tierschutzverein (HTV) einen grausamen Fall von Tierquälerei, der sich im Stadtteil Altona-Nord zugetragen hat – und der jetzt weitgehend aufgeklärt ist.

Am Ostersonntag waren vier Kaninchen auf dem Gelände einer Kindertagesstätte an der Mennonitenstraße gefunden und ins Tierheim Süderstraße gebracht worden. Eines der Tiere war so schwer verletzt, dass es eingeschläfert werden musste – ihm war der Kopf fast abgetrennt worden.

Tierrettungsfahrer Heiko Nauschütz (l.) mit zwei Feuerwehrleuten und der Finderin der Kaninchen auf dem Kita-Gelände in Altona-Nord.
Tierrettungsfahrer Heiko Nauschütz (l.) mit zwei Feuerwehrleuten und der Finderin der Kaninchen auf dem Kita-Gelände in Altona-Nord. © Hamburger Tierschutzverein

Die Tierschutzberatung des HTV hatte daraufhin einen Fahndungsaufruf gestartet. Dank einer engagierten Anwohnerin, die den Aufruf in der Nachbarschaft verbreitete, konnte der mutmaßliche Tierquäler identifiziert werden, wie der HTV mitteilte. Der Mann wohne in unmittelbarer Nähe zum Fundort in einem Mehrparteienhaus. Sehr wahrscheinlich hat er ein weiteres Tier auf dem Gewissen, das später ebenfalls mit fast abgetrenntem Kopf auf dem Kita-Gelände gefunden wurde.

Kaninchen aufgeschlitzt und ausgesetzt – Strafanzeige

Der HTV erstattete Strafanzeige gegen den Mann. Er hatte offenbar versucht, zwei Tiere zu schlachten. Laut pathologischem Gutachten setzte er dabei ein Messer oder einen anderen scharfen Gegenstand ein, ging dabei aber so dilettantisch vor, dass er sein Vorhaben aufgab und die Kaninchen mit lebensgefährlichen Verletzungen sich selbst überließ.

Dem Täter droht nun eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren wegen Tierquälerei. Eine Geldbuße von bis zu 25.000 Euro ist für das Aussetzen der Tiere fällig. Die drei weiteren Kaninchen "Josef", "Maria" und "Teresa" haben sich nach Angaben des HTV gut erholt. "Sie sind so weit wohlauf und bereit, in ihr liebevolles Zuhause zu ziehen", heißt es in der Mitteilung.

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Der HTV bittet darum, Verstöße gegen den Tierschutz werktags zwischen 10 und 14 Uhr unter Telefon 211106-25 oder per E-Mail an tierschutzberatung@hamburger-tierschutzverein.de zu melden.