Hamburg. Der etwa zwölfjährige Rüde hatte einen faustgroßen Tumor im Nacken. Tierschutzverein hat Anzeige erstattet und bittet um Hinweise.

Ein alter Mischlingsrüde mit einem Tumor im Nacken wurde in der vergangenen Woche auf der Veddel aufgefunden. Wie der Hamburger Tierschutzverein (HTV) berichtet, hat er in diesem Fall von schwerer Tierquälerei Strafanzeige erstattet. Die Polizei hat das bestätigt und ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz gegen Unbekannt eingeleitet.

Der Rüde, der jetzt den Namen Otto erhalten hat, hatte Glück im Unglück. Als er in der in der Nacht vom 4. auf den 5. Mai auf der Veddel umherirrte, wurden Passanten gegen 0.40 Uhr an der Aral-Tankstelle an der Peutestraße auf ihn aufmerksam. Dem Paar gelang es, den verletzten Hund mit ein wenig Essen in den Kofferraum ihres Autos zu locken. Noch in der Nacht wurde Otto im Tierheim Süderstraße aufgenommen und versorgt.

Der kranke Otto wurde über längere Zeit nicht medizinisch behandelt

Der Zustand des etwa zwölfjährigen Rüden war erschreckend: Otto war abgemagert, sein Fell hochgradig verschmutzt und verfilzt. Das Schlimmste aber war: Im Nacken hatte Otto einen faustgroßen Tumor, der bereits aufgeplatzt war. Das Fell um den Tumor, die Ohren und die Partie vom Hals bis zum Brustkorb waren stark verschmutzt und durch Blut und Eiter verkrustet. Nach Einschätzung der Terärzte des Tierschutzvereins musste Otto elendig leiden, weil eine dringend notwendige medizinische Behandlung über lange Zeit nicht erfolgte und er stark vernachlässigt worden war.

„Ottos Zustand war kritisch, er hatte große Schmerzen. Nach der Eingangsuntersuchung haben wir ihn daher umgehend operiert, der Tumor wurde entfernt und eine Schmerzmittel- und Antibiotikabehandlung eingeleitet“, erklärt die HTV-Tierärztin Larissa Hofmann in der Mitteilung des Vereins. „Der Tumor ist leider bösartig und Ottos Lebenserwartung daher eingeschränkt. Wäre der Hund frühzeitig medizinisch behandelt worden, hätte dies wahrscheinlich vermieden werden können“, so die Tierärztin weiter. Außerdem fanden die Tierärzte bei Otto auffällige Herzklappengeräusche. Deswegen wird er noch von einem Tierkardiologen untersucht. Zurzeit erholt der Rüde sich von den Strapazen im Tierheim Süderstraße.

Tierschutzverein hat eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt

Da sich bisher niemand gemeldet hat, der den Rüden vermisst, und das Tier auch keinen Mikrochip hat, der auf seine Herkunft hinweist, geht der Tierschutzverein davon aus, dass Otto ausgesetzt wurde. Deswegen hat der Verein Strafanzeige wegen Tierquälerei gestellt und für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, eine Belohnung in Höhe von 500 Euro ausgesetzt.

Wer in der Nacht auf den 5. Mai in der Nähe der Aral-Tankstelle an der Peutestraße etwas Verdächtiges beobachtet hat oder Hinweise auf die Identität des Tieres oder den Halter des Rüden geben kann, wird gebeten, sich umgehend an die Tierschutzberatung des HTV zu wenden: telefonisch unter der 040 211106-25, montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr oder per E-Mail: tierschutzberatung@hamburger-tierschutzverein.de.