Hamburg. Tschentscher verlängert Kontaktverbot. Drei weitere Coronatote in Hamburg. Bußgeldkatalog für Corona-Verstöße. Der Newsblog.

Die Zahl Hamburger, bei denen bislang eine Covid-19-Erkrankung nachgewiesen werden konnte, ist am Donnerstag auf nunmehr 2557 gestiegen. Die gute Nachricht: Rund 1000 von den erkrankten Hamburgern gelten als wieder geheilt. Gestern lag diese Zahl noch bei 860. Somit sind im Vergleich zum Vortag mehr Menschen in der Stadt wieder als gesund eingestuft worden, als neue Infektion hinzugekommen sind. Am Mittwoch lag die Zahl der Infizierten bei 2437 und ist somit um 120 Fälle gestiegen.

Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Hamburg mit einem Wert von 132,4 in Deutschland weiterhin die höchste Infektionsrate. Im Bundesschnitt liegt der Wert bei 87,4 pro 100.000 Einwohner.

Coronavirus in Hamburg: Alle Entwicklungen am 2. April hier im Newsblog:

Coronakrise: „Lichter der Hoffnung“ am Lübecker Holstentor

Abstand halten – diese leuchtende Botschaft geht noch bis zum Wochenende vom Lübecker Holstentor aus. Jeden Abend projizieren die Initiatoren der Aktion „7 Lights of Hope“ ein anderes Motiv auf das Wahrzeichen der Stadt. Am Tor selbst sind die Motive jeweils nur für kurze Zeit zu sehen. „Sie werden fotografiert und über unsere sozialen Medien im Internet verbreitet“, sagte Projektleiter Mikel Wardenga. „So wollen wir Menschenansammlungen vor dem Holstentor vermeiden.“

 Bilder rund um das Thema Coronavirus werden auf das Holstentor projiziert. Unter dem Motto
Bilder rund um das Thema Coronavirus werden auf das Holstentor projiziert. Unter dem Motto "7 Lights of Hope" werden bis Sonnabend die Motive nur kurz am Wahrzeichen zu sehen sein. Die Organisatoren setzen auf die digitale Verbreitung - um die Corona-Kontaktsperre nicht zu gefährden. © Carsten Rehder/dpa

Die Idee von „7 Lights Of Hope“ sei aus der aktuellen Coronakrise entstanden, sagte Wardenga, Geschäftsführer einer Eventagentur in Stockelsdorf bei Lübeck. „Wir wollen in diesen Krisenzeiten Mut machen und Zeichen der Hoffnung setzen.“ Zuvor hatten die „Lübecker Nachrichten“ in ihrer Online-Ausgabe darüber berichtet.

ZDF-Traumschiff kehrt nach Bremerhaven zurück

Unter strengen Anti-Corona-Vorkehrungen ist das Kreuzfahrtschiff „Amadea“, bekannt aus der ZDF-Serie „Traumschiff“, am Donnerstag nach Bremerhaven zurückgekehrt. An den etwa 500 Passagieren und Besatzungsmitglieder wurde erstmals ein neues Rückführkonzept erprobt. Das teilte die Bremer Häfensenatorin Claudia Schilling (SPD) mit.

Noch vor dem Einlaufen mussten vom Schiff Passagierlisten an die örtlichen Behörden übermittelt werden. Personen, die nicht sofort von Bremerhaven weiterreisen konnten, mussten zunächst an Bord bleiben. Außerdem wurde für jeden, der die „Amadea“ verließ, das zuständige Gesundheitsamt ermittelt. Passkontrolle und Gepäckabfertigung wurden so eingerichtet, dass die Mindestabstände eingehalten wurden.

Für April werden in Bremerhaven weitere Kreuzfahrtschiffe erwartet. Sie bringen mindestens 1500 Passagiere und eine unbekannte Zahl an Crew-Mitgliedern mit. Die Reiseveranstalter müssen vorher ein Konzept für die Abreise ihrer Gäste vorlegen. Die Kreuzfahrtschiffe nehmen dann keine neuen Touristen mehr auf. Sie können aber auch nicht in Bremerhaven am Kai bleiben. Die Liegeplätze würden anderweitig gebraucht, sagte Hafenkapitän Andreas Mai.

Erneut verbotene Demonstration in Hamburg aufgelöst

Die Hamburger Polizei hat erneut eine in Corona-Zeiten verbotene Demonstration für das Bleiberecht von Flüchtlingen aufgelöst. Trotz eines am Donnerstag gerichtlich abgelehnten Eilantrags zum Abhalten einer Versammlung, waren am Abend etwas 30 Teilnehmer auf dem sogenannten Lampedusa-Platz beim Hauptbahnhof zusammengekommen, wie ein Sprecher des Lagezentrums berichtete.

Polizisten nehmen am Hauptbahnhof die Personalien von Teilnehmern einer Protestaktion auf und beschlagnahmen die Pappschilder mit Protest-Slogans. Die Hamburger Polizei hat erneut eine in Corona-Zeiten verbotene Demonstration für das Bleiberecht von Flüchtlingen aufgelöst.
Polizisten nehmen am Hauptbahnhof die Personalien von Teilnehmern einer Protestaktion auf und beschlagnahmen die Pappschilder mit Protest-Slogans. Die Hamburger Polizei hat erneut eine in Corona-Zeiten verbotene Demonstration für das Bleiberecht von Flüchtlingen aufgelöst. © Bodo Marks/dpa

Die Ansammlung sei von den Beamten aufgelöst worden, als aus der – auf Abstand untereinander bedachten Gruppe – zehn gemeinsam mit einem Transparent hervortraten. Die Personalien der Demonstranten wurden festgestellt.

Die Lampedusa-Gruppe und Menschen in ihrem Umfeld protestieren dagegen, dass ihren Mitgliedern eine Aufenthaltserlaubnis verweigert wird. Das Lampedusa-Zelt auf dem Platz galt seit 2013 als Dauermahnwache für das Bleiberecht Geflüchteter. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hatte es vor mehr als einer Woche abbauen lassen und dies unter anderem damit begründet, dass es ein Anziehungspunkt für Menschengruppen gewesen sei, was in der Corona-Pandemie eine besondere Gefahr darstelle.

Mehr als eine Million Euro an Corona-Soforthilfen ausgezahlt

Drei Tage nach Beginn der Soforthilfen für Selbstständige und kleine Unternehmen hat Hamburg bereits eine Million Euro ausgezahlt. Bis zum Donnerstag hatten sich im Portal rund 47.200 Antragsteller für das Verfahren registriert, teilte die Wirtschaftsbehörde mit.

32.400 Anträge seien im System, wovon 15.300 fertig übermittelt worden seien. Bundes- und Landeshilfen werden in einem gemeinsamen Antrag gebündelt und mit einem Klick des Sachbearbeiters sowohl genehmigt als auch ausgezahlt. Das Portal verzeichnete zu Beginn in der Spitze rund 200 000 Aufrufe pro Stunde. Das unterstreiche das hohe Interesse und den Bedarf an dem Hamburger Corona-Schutzschirm. Die Behörden rechnen insgesamt mit 100.000 Anträgen.

22 Infizierte im Flüchtlingsheim im Landkreis Harburg

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen im Landkreis Harburg ist deutlich gestiegen. Erstmals ist eine einzelne Einrichtung stark betroffen, teilte die Kreisverwaltung mit. Es handelt sich um eine Flüchtlingsunterkunft, in der 21 Bewohner und ein Betreuer infiziert sind.

Das Heim, dessen Standort vom Kreis bislang nicht genannt wird, steht unter Quarantäne. Nachdem am Montag zwei Fälle positiv getestet wurden, wurde am Mittwoch bei weiteren 20 eine Infektion festgestellt.

Aktuell (zum 1. April) sind 208 Fälle von Corona im Landkreis nachgewiesen. Wenn auch die Zahlen weiter steigen, wächst auch die Gruppe der Genesenen. Am 1. April waren es 43 Personen. Insgesamt 478 Personen befinden sich in Quarantäne.

Mieter im Einzelhandel wollen häufig keine Miete mehr zahlen

Immer mehr Vermieter im Einzelhandel werden mit Forderungen der Mieter konfrontiert, ganz oder teilweise auf die Miete wegen der Coronakrise zu verzichten. So drängt der Telefondienstleister Mobilcom-Debitel die Vermieter in einem Schreiben, auf 50 Prozent der Nettokaltmiete für die Shops zu verzichten. Dabei sind die Shops noch geöffnet, in Hamburg sind es zehn.

Eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte das Vorgehen und sagte: „Viele Vermieter kommen uns aber entgegen.“ Die Modekette Kik will für den April gar keine Miete mehr an ihre Vermieter zahlen, um mit der Liquidität Arbeitsplätze zu retten. Nach einer Umfrage des Maklerunternehmens Engel & Völkers wurden bereits 67 Prozent der Vermieter von Einzelhandelsimmobilien zu Mietstundung oder Mietreduzierung angesprochen. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) sind auch bereit, die Forderungen zu akzeptieren. 44 Prozent sind in Gesprächen mit ihren Vermietern.

Nicht nur private Vermieter sind von Einnahmeausfällen betroffen, sondern auch Sparer, die ihr Geld in offene Immobilienfonds oder Lebensversicherungen investiert haben. Denn diese Anlagegesellschaften haben in Gewerbeimmobilien investiert. So gehören die Galeria Karstadt Wansbek, das Wandsbek Quarree und das Mercado in Altona zum offenen Immobilienfonds UniImmo Deutschland von Union Investment. Unter den Mietern sind Großfilialisten, die weitestgehend komplett ihre Mieten nicht bezahlen wollen.

Richtungsverkehr auf Wegen rund um Außenalster

Dass Behörden, Polizei und Justiz keine Nachlässigkeiten bei Umgang mit den Corona-Regeln dulden, zeigen sie immer wieder. So hat das Bezirksamt Eimsbüttel jetzt rund um die Außenalster Schilder aufgestellt, die ein Zusammentreffen der Passanten verhindern sollen.

„Zu Ihrer Sicherheit gilt hier Richtungsverkehr“, steht dort. „Zusätzlich“ möge man bitte immer zwei Meter Abstand voneinander halten. „Wir hatten ja bereits im Alstervorland Schilder aufgehängt, die auf den Richtungsverkehr/Rechtsgehgebot hinweisen“, sagte Bezirks-Sprecher Kay Becker. „Das hat recht gut funktioniert, aber noch nicht gut genug. Vor allem die Jogger haben sich noch nicht an die Regeln gehalten.“

Coronakrise und Kontaktverbot: Der Bezirk Eimsbüttel hat Richtungsmarkierungen auf den Wegen um die Außenalster anbringen lassen.
Coronakrise und Kontaktverbot: Der Bezirk Eimsbüttel hat Richtungsmarkierungen auf den Wegen um die Außenalster anbringen lassen.

Die Polizei habe daher weitere Maßnahmen angeregt. Dazu gehöre auch, dass die Gehwege mit Kreidewagen (wie man sie vom Fußballplatz kennt, wo sie derzeit ja nicht gebraucht werden) markiert wurden. „Letztlich soll alles dazu diesen, dass die Abstände eingehalten werden“, so Becker – vor allem mit Blick auf Ostern und das angekündigte gute Wetter. Auch an der Promenade am Isebekkanal habe das Bezirksamt daher insgesamt 51 Schilder aufgehängt, die auf das Rechtsgehgebot hinweisen.

Denunzianten? Auch in Hamburg Corona-Tippgeber

Hamburgs Innensenator Andy Grote sagte, in diesen Tagen kämen viele Ermahnungen von Polizisten durch Hinweise von Bürgern zustande. Es ärgere viele Hamburger, wenn sich Menschen nicht an die Kontaktverbote hielten. Und sie gäben dann häufig Hinweise an die Polizei, auch über die sozialen Netzwerke. „Wer sich nicht daran hält, gefährdet alle – so denken viele Bürger“, sagte Grote.

Tschentscher zur Coronakrise: Kontaktverbote in Hamburg verlängert

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) kündigte an, alle Maßnahmen in Hamburg bis zum 19. April zu verlängern. „Auch auf Grundlage der Daten haben wir festgestellt, dass die Dynamik bei den Infizierten nach wie vor zu hoch ist“, so Tschentscher. Das habe er auch mit den anderen Ministerpräsidenten in einer Telefonkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beschlossen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

„Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass wir zu einer Lockerung der Maßnahmen kommen. Bis zum 19. April wollen wir den Status halten, mit allen Einschränkungen, die wir derzeit haben. Mindestens bis dahin müssen wir die Auflagen bestehen lassen. Dann wird neu beurteilt. Das heißt nicht, dass sich dann was ändert. Wir müssen davon ausgehen, dass wir noch eine Zeit mit der Epidemie befasst sind.“

Tschentscher sagte, man solle zu Ostern auf Besuche verzichten. „Geduld und Vernunft sind das Gebot der Stunde.“

Seniorenheim in Wildeshausen meldet etwa 60 Infektionen

Mehr als die Hälfte der Bewohner und Mitarbeitenden eines Seniorenheims in Wildeshausen ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Sprecher des Landkreises Oldenburg, Oliver Galeotti, am Donnerstag sagte, wurde inzwischen bei 35 von rund 50 Bewohnerinnen und Bewohnern das Virus nachgewiesen. Einer davon ist gestorben. Von den rund 45 Mitarbeitern sind 24 infiziert, das Ergebnis von acht Beschäftigten steht noch aus.

Um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern, wurden die negativ getesteten Bewohner ins Gästehaus des Berufsförderungswerkes Weser-Ems in Ganderkesee gebracht. „Sie sind dort auch in Quarantäne“, sagte Galeotti. Die Frauen und Männer seien in Einzelzimmern untergebracht. Um sicher zu sein, dass sie sich tatsächlich nicht mit dem Coronavirus angesteckt haben, sollen sie erneut getestet werden. Insgesamt wurden 15 Menschen nach Ganderkesee verlegt, 14 aus dem Heim und ein Bewohner, der länger im Krankenhaus war. Negativ getestete Pflegekräfte sollen sich um die Menschen kümmern.

Mann gibt sich in Bus als Corona-Infizierter aus

Weil er sich in einem Göttinger Regionalbus als Coronavirus-Infizierter ausgab und nach Polizisten trat, hat ein 36-Jähriger nun eine saftige Rechnung und ein Strafverfahren am Hals. Der Mann habe in dem Bus zunächst Fahrgäste belästigt und sich als Covid-19-Erkrankter ausgegeben, berichtete die Polizei Göttingen am Donnerstag.

Da er den Bus nicht verlassen wollte, legten die Polizisten Infektionsschutzanzug, Maske und Brille an und führten ihn ab. Dabei trat der Mann mehrmals nach den Beamten und verletzte einen von ihnen leicht. Auf der Dienststelle wurde ein Coronavirus-Test durchgeführt, der negativ ausfiel. Den Mann erwartet jetzt ein Strafverfahren wegen tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte. Außerdem wurden ihm für die Schutzkleidung und die Ingewahrsamnahme 415 Euro in Rechnung gestellt.

Coronavirus: Auch Schleswig-Holstein will Bußgeldkatalog einführen

Schleswig-Holsteins Landesregierung bereitet einen landeseinheitlichen Bußgeldkatalog für Verstöße gegen Schutzmaßnahmen in der Corona-Krise vor. Dies sagte ein Sprecher am Donnerstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Ziel sei es, diesen Katalog den Behörden zeitnah zur Verfügung zu stellen.

Die Polizei und auch die Ordnungskräfte hätten in den vergangenen Tagen vor allem auf den Dialog und die Ansprache gesetzt, weil die Bevölkerung sich an die zur Eindämmung des Virus aufgestellten Regeln zunächst habe gewöhnen müssen, erläuterte der Sprecher.

Bisher habe sich die große Mehrheit der Bevölkerung sehr verantwortungsbewusst gezeigt. Die Phase der Eingewöhnung laufe nun aber langsam aus. Wer die Regeln immer noch nicht verinnerlicht habe, bei dem werde die Ansprache allein auch in den kommenden Wochen keine Wirkung mehr zeigen. Deshalb werde der Bußgeldkatalog vorbereitet.

Auch in Hamburg wird ein Bußgeldkatalog eingeführt.

Größere Abstände zwischen Verkaufsständen auf Wochenmärkten

Die Bezirksamtsleiter haben entschieden, dass die Mindestabstände zwischen den Verkaufsständen auf den Hamburger Wochenmärkten vergrößert werden. Der für die Bezirke zuständige Senator Andreas Dressel: "Verwaltung und Markthändler sorgen gemeinsam dafür, dass der Gesundheitsschutz auf den Hamburger Wochenmärkten gewährleistet ist."

Durch den Wegfall der so genannten Non-Food-Stände seien Lücken entstanden, die nun eine bessere Verteilung zuließen. Zudem seien zahlreiche Markthändler bereits aktiv geworden und hätten zusätzlich Markierungen vor ihren Ständen auf den Boden geklebt oder gesprüht.

Der Isemarkt in Hamburg.
Der Isemarkt in Hamburg. © Axel Heimken/dpa

Darüber hinaus wurden auf einigen Märkten bereits Schilder aufgehängt, die auf den notwendigen Abstand hinweisen. Auf dem Isemarkt sind laut der Behörde inzwischen die Stände weitestmöglich zum Straßenrand gestellt worden, sodass für die Besucher nahezu doppelt so viel Fläche zur Verfügung steht.

Schulsenator lenkt ein: Sportabitur soll doch stattfinden

Schulsenator Ties Rabe hat heute zusammen mit der Schulbehörde entschieden, dass alle Abiturprüfungen im Fach Sport stattfinden sollen. „Wir möchten, dass keine Schülerin und kein Schüler durch die besondere Situation Nachteile hat", sagt Rabe. Deshalb habe die Behörde den vielen Anregungen der Schüler und der Schulen entsprochen und die Regelungen für das Sportabitur nochmal überarbeitet.

"Die Entscheidung ist klar: Alle Abiturprüfungen im Fach Sport finden statt. Keine Schülerin und kein Schüler muss aufgrund der Coronakrise ein anderes Abiturfach wählen", so Rabe. Zuvor entschied die Behörde, dass betroffene Schüler die Prüfung in ihrem Ersatzfach ablegen sollten, weil nicht absehbar war, ob die praktischen Teile der Abiturprüfung im Sport durchgeführt werden konnten.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Hamburger Verwaltungsgericht lehnt Eilantrag gegen Mindestabstand ab

Ein Hamburger ist mit einem Eilantrag gegen den Mindestabstand vor dem Verwaltungsgericht gescheitert. In der Allgemeinverfügung vom 22. März ist geregelt, dass Menschen in der Öffentlichkeit grundsätzlich einen Mindestabstand von 1,5 Meter zueinander einhalten müssen. Dagegen ging ein Hamburger vor.

Das Hamburger Verwaltungsgericht entschied, dass der Antragsteller die Einschränkungen durch das Mindestabstandsgebot bis zum Ende des Gültigkeitszeitraums (5. April) hinnehmen müsse. In einer Begründung der Behörde heißt es: "In der Abwägung überwiegt danach das öffentliche Interesse an einer Eindämmung der COVID-19-Epidemie und der Aufrechterhaltung eines funktionsfähigen Gesundheitssystems das private Interesse des Antragstellers an einer Aussetzung dieser Kontaktbeschränkung."

Gegen die Entscheidung kann Beschwerde beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht eingereicht werden.

Schutzkleidung: Prüfer-Storcks reagiert auf Kritik

Nach der heftigen Kritik der Hamburger Ärzte an fehlender Schutzkleidung hat sich Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks zuversichtlich gezeigt, dass Nachschub komme. „Es ist ein bisschen Licht am Horizont“, sagte sie NDR 90,3. Die Bundesregierung habe eine Luftbrücke für diese Materialien eingerichtet. Hamburg bekomme zurzeit „wirklich immer nur ein Bruchteil dessen, was wir eigentlich bestellt haben“. Die Senatorin sagte, sie gehe nicht davon aus, dass Menschen im medizinischen Bereich wegen eines Mangels an Schutzkleidung gezwungen werden, dennoch zu arbeiten

Manuela Schwesig untersagt Osterausflüge in Mecklenburg-Vorpommern

Die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern hat Osterausflüge über die nähere Umgebung hinaus verboten. Tagesausflüge insbesondere zu den Inseln Rügen, Usedom und Hiddensee, an die Ostseeküste sowie an die Mecklenburgische Seenplatte müssten von Karfreitag bis Ostermontag unterbleiben, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Donnerstag in Schwerin nach einer Kabinettssitzung. Menschen aus anderen Bundesländern dürfen bereits seit Mitte März nicht mehr als Touristen in das Bundesland kommen.

Ziel der Maßnahme ist es, die Kontakte zwischen den Menschen zu verringern und in der Folge das Wachstum der Ansteckungen mit dem Coronavirus zu verlangsamen. Mit 27 Infizierten je 100 000 Einwohnern - Stand Mittwochnachmittag - ist Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich der Bundesländer bisher zwar mit am geringsten betroffen. Dennoch hat sich die Zahl der Infizierten in den vergangenen acht Tagen verdoppelt. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hatte als Ziel eine Verdoppelung der Infizierten-Zahlen deutschlandweit nach „10, 12 oder 14 Tagen“ genannt, um das Gesundheitssystem nicht zu überlasten.

Verwaltungsgericht: Zahlreiche Klagen gegen Schutzmaßnahmen

Mit den angeordneten Schutzmaßnahmen der Behörden im Kampf gegen die Coronapandemie muss sich in Schleswig-Holstein nun zunehmend das Verwaltungsgericht befassen. Die für das Gesundheitsrecht zuständige 1. Kammer arbeite seit bald zwei Wochen fast rund um die Uhr, um in Eilverfahren schnelle Entscheidungen zu treffen, hieß es am Donnerstag. Bis zum Vortag seien 27 Eilanträge eingegangen. Über 17 hat das Verwaltungsgericht in Schleswig bisher entschieden. Alle blieben erfolglos. Dem Oberverwaltungsgericht liegen erste Beschwerden vor.

Oft geht es um die untersagte Nutzung von Zweitwohnungen im Land aus touristischem Anlass oder zu Freizeitzwecken. Weitere Verfahren haben zum Beispiel mit der Anreise zu Arbeiten am eigenem Boot zu tun und mit dem Weiterbetrieb mobiler Verkaufsstände vor Supermärkten.

62 Klinikmitarbeiter in Brunsbüttel vorsorglich unter Quarantäne

62 Mitarbeiter am Westküstenklinikum Brunsbüttel im Kreis Dithmarschen sind vorsorglich unter Quarantäne gestellt worden. Sie hatten Kontakt zu einer Patientin, bei der am Mittwoch eine COVID-19-Erkrankung festgestellt wurde, wie Klinik-Sprecher Sebastian Kimstädt am Donnerstag mitteilte. In Absprache mit dem Gesundheitsamt dürfen die Mitarbeiter unter Auflagen weiterarbeiten. Einen Aufnahmestopp gibt es in Brunsbüttel nicht.

Coronakrise: Kultkneipe Erika’s Eck bittet um Unterstützung

Erika’s Eck gilt seit mehr als 40 Jahren als Hotspot für Partygänger, Handwerker, Bedürftige und Werktätige der Nacht wie Taxifahrer, Polizisten oder Feuerwehrleute: Doch im Zuge der Coronakrise ist nun auch das kultige Lokal mit den schrägen Öffnungszeiten wie so viele andere Cafés und Restaurants in eine finanzielle Schieflage geraten. Um den entstehenden Schaden durch die Schließung etwas abzufedern und die Zukunft des Ladens an der Sternstraße zu sichern, haben die Inhaber von Erika’s Eck gemeinsam mit dem Mojo Store eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen.

Unter https://www.startnext.com/erikas-eck-support kann jeder, der möchte, mit einer Spende helfen. Auch können T-Shirts und Beaniemützen erstanden werden. Der Gewinn und die Spenden gehen zu 100 Prozent an das Team von Erika’s Eck.

Mehr als 2500 Covid-19-Infizierte in Hamburg

Die Zahl der Hamburger, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, ist am Donnerstag um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vortag gestiegen. Laut der Gesundheitsbehörde haben sich 2557 Menschen in der Stadt mit dem Virus Sars-CoV-2 angesteckt. Somit gab es 120 bestätigte Neuinfektionen. Das Instituts für Rechtsmedizin hat bis zum frühen Donnerstagnachmittag drei weitere Todesfälle bestätigt, die auf eine Covid-19-Erkrankung zurückzuführen sind. Somit geht die Gesundheitsbehörde von nunmehr elf Todesfällen aus.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht von 14 Coronatoten in der Hansestadt aus. In dieser Statistik werden alle Verstorbenen erfasst, die mit dem Coronavirus infiziert waren.

Laut einer Berechnung des RKI haben rund 1000 Hamburger eine Covid-19-Erkrankung überstanden und sind wieder gesund. Am Vortag lag diese Zahl noch bei 860. Somit hat sich die Zahl der wieder gesunden Hamburger auf 140 erhöht.

Coronavirus: Fielmann produziert jetzt Schutzbrillen

Die Hamburger Optikerkette Fielmann produziert nun auch Schutzbrillen. Die ersten 20.000 Exemplare will die Fielmann AG an Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen spenden. Neben spezieller Atemschutzmasken gelten auch Schutzbrillen als Schutz vor einer Tröpfeninfektion und sind somit fester Bestandteil der Schutzausrüstung für Ärzte.

Medizinische Einrichtungen können sich ab Montag, 6. April, um 10 Uhr auf der Internetseite www.fielmann.de/service/schutzbrillen für die Aktion anmelden. Fielmann versendet die Schutzbrillen dann in den Folgewochen kostenfrei aus seinem Produktions- und Logistikzentrum in Rathenow an der Havel.

Immer mehr Krankschreibungen wegen leichter Erkältung

Die Zahl der Krankschreibungen wegen leichterer Atemwegserkrankungen unter den Versicherten der Krankenkasse DAK ist im März stark gestiegen. In der zwölften Kalenderwoche Mitte des Monats habe es doppelt so viele entsprechende Krankschreibungen gegeben wie in der Vergleichswoche des Vorjahres, teilte die Kasse am Donnerstag in Hamburg mit. Die Zahl lag demnach bei rund 34.600, während es in der zwölften Kalenderwoche 2019 rund 17.000 gewesen waren.

Von der elften auf die zwölfte Kalenderwoche stieg die Zahl der Krankschreibungen unter den eigenen Versicherten zugleich um 40 Prozent, wie die DAK unter Berufung auf eine eigene Kurzanalyse mitteilte. In der elften Kalenderwoche waren es in etwa 24.900.

Ab der elften Kalenderwoche, die am 9. März begann, griff in Deutschland eine Sonderregelung für Krankschreibungen bei allen leichteren Atemwegserkrankungen. Ärzte können die Bescheinigung für Arbeitgeber nach einem Telefonat mit Betroffenen ausstellen.

Coronavirus - die Bilder zur Krise:

Petition gegen neuen Abi-Termin hat knapp 1000 Unterschriften

Rund 1000 Menschen haben bis Donnerstagvormittag die Online-Petition gegen den neuen Abiturprüfungstermin unterschrieben. Schulsenator Ties Rabe (SPD) hatte am Dienstag angekündigt, dass die schriftlichen Prüfungen fünf Tage später und damit zeitgleich mit Schleswig-Holstein am 21. April beginnen und bis zum 6. Mai stattfinden würden.

In einer auf der Plattform „change.org“ erschienenen Online-Petition wird kritisiert, „dass zwischen den einzelnen Prüfungen teilweise weniger Tage liegen, in denen man sich vorbereiten kann“.

Rabe hatte die Verschiebung damit begründet, „den Schülerinnen und Schülern mehr Vorbereitungszeit zu ermöglichen“. Zudem würden mit Rücksicht auf die Lage bis in den Juni hineindreimal so viele Nachschreibtermine angeboten.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

In der vor mehreren Tagen von zwei Hamburger Schülern initiierten Online-Petition war gefordert worden, bundesweit das Abitur ausfallen zu lassen und stattdessen eine Durchschnittsabiturnote zu vergeben. Einen ähnlichen Vorstoß hatte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) gemacht. Dieser war von den anderen Kultusministern der Länder am Mittwoch vergangener Woche zurückgewiesen worden.

1343 Coronainfektionen in Schleswig-Holstein – 12 Tote

Die Zahl der in Schleswig-Holstein gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist auf 1343 gestiegen. Wie die Landesregierung am Donnerstag mitteilte, wurden damit bis Mittwochabend 91 Fälle mehr erfasst als bis zum Vortag. Damit fiel die Zunahme um 26 Fälle geringer aus. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich auf zwölf, nachdem ein Coronapatient im Westküstenklinikum im Kreis Dithmarschen am Mittwoch gestorben war. Am Mittwochabend waren es nach einem nachgemeldeten Fall aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde noch 11 gewesen.

182 Menschen sind oder waren demnach seit Beginn der Epidemie in klinischer Behandlung und damit 18 mehr als nach der Zählung bis Dienstag. Derzeit werden 131 Coronapatienten in Kliniken behandelt.

Lübeck prüft Zugangskontrollen für Wochenmärkte

Die Hansestadt Lübeck prüft die Möglichkeit, wegen der Coronakrise Zugangskontrollen für Wochenmärkte einzurichten. Es gebe Überlegungen, jeweils einen Ein- und einen Ausgang zur Marktfläche zu schaffen, um die Gesamtzahl der Besucher zu reglementieren, sagte eine Stadtsprecherin am Donnerstag. Auch Kontrollen zur Überprüfung der Abstandsregelungen vor den Verkaufsflächen seien denkbar.

Über eine Umsetzung werde in Kürze entschieden, sagte sie. Anlass für die Überlegungen sind nach Angaben der Stadtsprecherin Beschwerden von Marktbesuchern, dass die geforderten Abstandsregeln nicht in jedem Fall eingehalten würden.

Coronavirus: So können Sie sich vor Ansteckung schützen

  • Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch, das Sie danach wegwerfen. Ist keins griffbereit, halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase. Danach: Hände waschen
  • Regelmäßig und gründlich die Hände mit Seife waschen
  • Das Gesicht nicht mit den Händen berühren, weil die Erreger des Coronavirus über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen können
  • Ein bis zwei Meter Abstand zu Menschen halten
  • Schutzmasken und Desinfektionsmittel sind überflüssig – sie können sogar umgekehrt zu Nachlässigkeit in wichtigeren Bereichen führen

Ähnliche Überlegungen habe es auch in einigen anderen Kommunen Schleswig-Holsteins gegeben, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der Marktbeschicker in Schleswig-Holstein, Stefan Wegener. Die seien aber schnell wieder verworfen worden. Viele Marktbeschicker haben inzwischen Schutzscheiben und Abstandsbarrieren installiert, um sich und die Kunden zu schützen.

Coronakrise: Otto stoppt Neueinstellungen und prüft Kurzarbeit

Der Hamburger Versandhändler Otto stoppt wegen der Coronakrise Neueinstellungen und prüft Kurzarbeit. „Die mittel- und langfristigen Folgen einer sich weltweit deutlich abkühlenden Konjunktur auf die Geschäfte und Arbeitsplätze sind nicht absehbar. Deshalb bereitet der Bereichsvorstand von Otto gemeinsam mit den Führungskräften das Unternehmen darauf vor, gut durch die Coronakrise zu steuern und vor allem Arbeitsplätze mittel- und langfristig zu sichern“, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.

Weiter heißt es: „Personalseitig wurden Neueinstellungen gestoppt. Auch das in Deutschland angebotene Instrument, Kurzarbeit zu beantragen, wird für gewerbliche und nichtgewerbliche Kollegen in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat geprüft“, so Otto weiter

Der Alte Elbtunnel wird am 4. April geschlossen

Weil der Alte Elbtunnel auf St. Pauli am vergangenen Wochenende besonders häufig genutzt wurde, schließt die Hamburg Port Authority (HPA) nun den Elbtunnel. "Da insbesondere in den Aufzügen die derzeit nötigen und per Allgemeinverfügung vorgeschriebenen Sicherheitsabstände zwischen den Nutzern nicht mehr eingehalten werden können, bleibt der St. Pauli Elbtunnel ab Sonnabend, 4. April, vorerst jeweils an den Wochenenden aus Sicherheitsgründen vollständig gesperrt", heißt es in einer Erklärung.

Am kommenden Wochenende wird der Alte Elbtunnel ab 0 Uhr bis Montag, 6. April, 1 Uhr geschlossen. Die Regelung wird auch an den folgenden Wochenenden voraussichtlich so lange aufrechterhalten, wie die Allgemeinverfügung des Hamburger Senats zur aktuellen Coronalage gilt. Über die Osterfeiertage ist der Tunnel zusätzlich von Donnerstag, 09. April, 24.00 Uhr, bis Dienstag, 14. April, 01.00 Uhr, vollständig gesperrt.

Auch DNV-GL prüft Einführung von Kurzarbeit in Hamburg

Auch die Klassifizierungsgesellschaft DNV-GL (früherer Germanischer Lloyd) mit seinem Standort Hamburg denkt wegen der Coronakrise über Kurzarbeit in Deutschland nach. „Abhängig von den weiteren wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus erwägt das Unternehmen, dieses krisenerprobte Instrument zur langfristigen Beschäftigungssicherung in Anspruch zu nehmen“, sagte ein Sprecher dem Abendblatt. Entsprechende Verhandlungen mit dem Betriebsrat würden bereits geführt.

Hamburg plant Bußgeld von bis zu 25.000 Euro bei Corona-Verstößen

In der Coronakrise will Hamburg mit Bußgeldern schnell und spürbar Verstöße gegen die Auflagen bestrafen. Das sagte Innensenator Andy Grote (SPD) am Donnerstag dem Sender NDR 90,3. Die meisten Hamburger hielten sich sehr gut an die geltenden Regeln, aber es gebe täglich eine etwa dreistellige Zahl an Verstößen.

„Hier wollen wir einfach mit Bußgeldern jetzt dagegen noch etwas besser vorgehen können, weil das ist dann eine sehr schnelle, spürbare Folge von Verstößen und damit versprechen wir uns dann noch bessere Durchsetzbarkeit“, sagte Grote. Der Hamburger Senat will laut NDR die neue Verordnung zur Coronapandemie mit dem Bußgeld noch am Donnerstag beschließen, sie könnte dann am Freitag in Kraft treten.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Laut „Bild“ werden 150 Euro fällig bei Nichteinhalten des Mindestabstands von 1,5 Metern in der Öffentlichkeit oder beim Betreten von Spielplätzen. Wer sogenannte Corona-Partys abhalte, müsse 1000 Euro zahlen. Ungenehmigte Ladenöffnungen würden demnach mit 2500 Euro und die Öffnung von Speiselokalen mit 4000 geahndet. Wer mehrfach erwischt werde, dem drohten Strafen von bis zu 25.000 Euro.

Dating-App Tinder wird in der Coronakrise deutlich öfter genutzt

Die Coronakrise wirkt sich unterschiedlich auch auf Partnervermittlungen und Singlebörsen in Deutschland aus. Bei der Hamburger Parship Group, zu der Parship und ElitePartner gehören, wurden bei Registrierungen oder Plattformaktivität bislang noch keine klaren Veränderungen festgestellt. Die Dating-App Tinder verzeichnet dagegen eine intensivere Nutzung ihres Angebots: Um zehn bis 30 Prozent habe sich die durchschnittliche Gesprächsdauer im März im Vergleich zum Vormonat verlängert.

Anders sieht es bei den klassischen Instituten aus, die von einem absoluten Einbruch sprechen. „Uns steht das Wasser bis zum Hals“, sagt Simone Janssen, Pressesprecherin des Gesamtverbands der Ehe- und Partnervermittlungen, der bundesweit zehn Unternehmen mitsamt Filialen vertritt.

Schwer haben es auch Partnerbörsen, die sich speziell an Corona-Risikogruppen wenden. Der hessische Anbieter Lebensfreude50.de etwa spricht Senioren an und muss nun mit einem deutlichen Umsatzrückgang kämpfen.

Weil lehnt Corona-Kontrollen an Grenzen zwischen Bundesländern ab

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hält trotz der Corona-Krise nichts von Kontrollen an den Grenzen zwischen Bundesländern. „Wir wären sehr dankbar, wenn der Bremer in Bremen bliebe, aber wir machen in Niedersachsen keine Grenzkontrollen“, sagte Weil am Mittwochabend in der ARD-Talkshow „maischberger. die woche“. Private Reisen sind aus Gründen des Infektionsschutzes in Deutschland nicht erlaubt.

Angesichts der bevorstehenden Ostertage hatten die Regierungen von Bund und Ländern dies am Mittwoch noch einmal explizit bekräftigt. Etliche Bundesländer haben zudem bereits seit längerem auch alle Hotels, Ferienwohnungen, Restaurants und sonstigen Ausflugsziele geschlossen. Weil sagte in der Talkshow, „unter Umständen“ seien an Ostern auch Sperrungen von Stränden denkbar. Er sei aber gegen generelle Ausgangssperren. Der Mensch brauche „auch ein Ventil“.

Coronakranke der Polizei melden? Nicht in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein gibt es anders als im benachbarten Mecklenburg-Vorpommern keine Forderung des Landes an die Kommunen, Covid-19-Infizierte der Polizei zu melden. Das gab das Gesundheitsministerium an. Das Ressort verwies auf die Zuständigkeit der Gesundheitsämter der Kreise und kreisfreien Städte. Diese hielten zu Menschen in häuslicher Quarantäne täglich Kontakt, um den Gesundheitszustand zu beobachten und rasch zu handeln, falls Krankheitsanzeichen auftreten sollten. Gleichzeitig würden die Kontakte der Betroffenen auf ein Minimum reduziert, damit das Virus im Zweifelsfall nicht weiterverbreitet werden kann.

Aus Sicht der Landespolizei wäre es einer Sprecherin zufolge durchaus sinnvoll, entsprechende Informationen der Gesundheitsämter zu erhalten, „da sie für bestimmte Einsatzlagen der Polizei sowie zum Eigenschutz der eingesetzten Polizeibeamten von Relevanz sein können“. Derzeit würden von den betroffenen Ministerien datenschutzrechtliche Fragen in diesem Zusammenhang geprüft.

In Mecklenburg-Vorpommern waren die Gesundheitsämter in Rostock und im Landkreis Vorpommern-Rügen der Forderung von Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) nicht nachgekommen, täglich eine aktualisierte Liste von Infizierten an die Polizeipräsidien zu übermitteln. Auch dort ging es in erster Linie um den Datenschutz.

Diakonie fordert 100 Euro Corona-Zuschlag für Hartz-IV-Empfänger

Die Diakonie Schleswig-Holstein spricht sich für einen befristeten Corona-Zuschlag für Hartz-IV-Empfänger aus und unterstützt eine entsprechende Petition von kirchlichen und gewerkschaftlichen Gruppen. In der Petition wird ein Zuschlag von 100 Euro für Erwachsene und 80 Euro je Kind gefordert.

„Die Politik muss jetzt schnell handeln, damit existenzbedrohende Armut in Deutschland nicht durch die Corona-Krise wieder zum Normalfall wird“, sagte Diakonie-Vorstand und Landespastor Heiko Naß. Nicht nur Unternehmen, Selbstständige und Mieter treffe die Pandemie. „Die Corona-Krise reißt auch tiefe Löcher in die Geldbeutel von Hartz-IV-Empfängern. Sie müssen deshalb zusätzlich unterstützt werden.“

Für Empfänger von Grundsicherung sei die Pandemie mit zusätzlichen Kosten verbunden. Sie entstünden, weil die Kinder wegen der Schließung von Kindergärten und Schulen kein kostenloses Mittagessen mehr bekämen, Sonderangebote oftmals wegen Hamsterkäufen nicht mehr zur Verfügung stünden und Tafeln vielerorts ihr Angebot eingeschränkt hätten. Zudem müsse der Online-Unterricht der Kinder möglich gemacht werden. „Vor diesem Hintergrund ist ein Zuschlag von 100 Euro für Erwachsene und 80 Euro für Kinder mehr als angemessen“, sagte Naß.

Corona-Krise: Reiterliche Vereinigung rechnet mit 3-Millionen-Minus

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) rechnet durch die Corona-Krise mit einem Minus von drei Millionen Euro. Bei einem Haushalt von 23 Millionen Euro kalkuliere der Verband mit Einnahme-Einbußen von fünf Millionen Euro, wie FN-Generalsekretär Sönke Lauterbach im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vorrechnete. Dem seien noch geringere Kosten aufzurechnen, wodurch noch ein Loch von ungefähr drei Millionen Euro blieben.

Die Existenz der FN sei aber nicht gefährdet, wie Lauterbach betonte: „Wenn wir davon ausgehen, dass uns das jetzt nicht drei Jahre hintereinander passiert, trifft es uns zum Glück nicht in der Existenz, denn wir haben in den letzten Jahrzehnten kostenbewusst gewirtschaftet und finanzielle Reserven, mit denen wir das in diesem Jahr abfangen können.“

Lauterbach rechnet damit, dass die Krise „bis in den Mai oder Juni“ anhält. Dass der CHIO in Aachen in diesem Jahr noch stattfinden soll, sei wichtig. „Zusammen mit Hamburg und ein paar anderen ist das ein Flaggschiff unseres Sports. Aber wenn andere Gründe die Austragung unmöglich machen würden, dann würde der Pferdesport auch das überleben“, betonte Lauterbach.

Hamburger Hauptbahnhof spürt Corona-Auswirkungen

Michael Dominidiato, Leiter des Bahnhofsmangement Hamburg der Deutschen Bahn (DB), steht auf einem menschenleeren Bahnsteig im Hamburger Hauptbahnhof.
Michael Dominidiato, Leiter des Bahnhofsmangement Hamburg der Deutschen Bahn (DB), steht auf einem menschenleeren Bahnsteig im Hamburger Hauptbahnhof. © Axel Heimken/dpa

Den Hamburger Hauptbahnhof passieren seit den coronabedingt bundesweit erlassenen Kontaktbeschränkungen erheblich weniger Fahrgäste. "Deutlich, deutlich weniger Menschen. Es ist für mich ein sehr ungewohntes Bild, wenn ich hier tagsüber durch den Bahnhof gehe“, sagt der Leiter des Bahnhofsmangement Hamburg der Deutschen Bahn (DB), Michael Dominidiato.

Schätzungen oder genaue Zahlen gebe es dazu aber noch nicht. Die Hamburger Station war vor Ausbruch des Coronavirus nach Bahn-Angaben der meistfrequentierte Bahnhof Deutschlands mit täglich rund 550.000 Fahrgästen.

Außerdem verkehrten hier mehr als 800 Fern- und Nahverkehrszüge sowie 1200 S-Bahnen. 75 Prozent all dieser Züge führen derzeit, "wir haben ein stabiles Grundangebot“, sagte Dominidiato.

Durch die behördlich verfügten Ausgangsbeschränkungen sowie das Öffnungsverbot der Geschäfte ist auch die ansonsten sehr stark frequentierte Wandelhalle im Hamburger Hauptbahnhof dieser Tage nahezu menschenleer.
Durch die behördlich verfügten Ausgangsbeschränkungen sowie das Öffnungsverbot der Geschäfte ist auch die ansonsten sehr stark frequentierte Wandelhalle im Hamburger Hauptbahnhof dieser Tage nahezu menschenleer. © Imago/Ralph Peters

Auch Ingo Neumann, Leiter des DB-Verkaufsgebiets Hamburg und zuständig für das DB-Reisezentrum im Hauptbahnhof, spricht von "deutlich weniger Kunden“. Auch er kann genaue Zahlen hierzu noch nicht nennen. Die meisten Kunden wollten Fahrkarten zurückgeben, Beratung zur Reiseplanung gebe es dieser Tage allerdings weniger.

Neue Plattform für Online-Shops um die Ecke

Selbstständige mit kleinen Geschäften und andere Dienstleister können in der Krise nur überleben, wenn Kundschaft Treue beweist – oder neue Käufer Umsatz bringen. Mit diesem Gedanken ist der kaufmännische Angestellte Florian Hofmann aus Bahrenfeld aktiv geworden. Gemeinsam mit Ehefrau Saskia gründete er die Internet-Plattform www.applaus-fuer-helden.de.

Firmen aus Hamburg haben die kostenlose Möglichkeit, auf ihr Angebot hinzuweisen. Ziel: Bevor anderswo online bestellt wird, sollte man lieber auf den Service in der Nachbarschaft zurückgreifen. Motto der beiden Mutmacher: Kauft und bestellt verstärkt bei den lokalen Betrieben.

"Wir möchten den Applaus auf jene Helden des Alltags richten, die um ihre Existenz fürchten müssen“, sagt Florian Hofmann. "In schwierigen Zeiten kann jeder Unterstützung gebrauchen.“

Die aufgeführten Betriebe seien praktisch ein Sammelsurium kleiner Kaufleute und mittelständischer Unternehmen. Wer möchte, kann sich auf einen "Online-Einkaufsbummel“ durch die Hansestadt begeben und ein bisschen stöbern. Unmittelbar nach Start der gemeinnützigen Aktion sind rund 50 Firmen aus vielen Stadtteilen aufgeführt. Fast alle

Soforthilfe-Anträge: Browsercache leeren!

Auch am zweiten Tag nach dem Start der Hamburger Corona Soforthilfe (HCS) war die Nachfrage nach den staatlichen Zuschüssen für Selbstständige, kleinere Firmen, Kulturschaffende und gemeinnützige Organisationen ungebrochen hoch.

Hamburger Unternehmer können nun Anträge auf die Corona-Soforthilfe (HCS) stellen.
Hamburger Unternehmer können nun Anträge auf die Corona-Soforthilfe (HCS) stellen. © Imago/Peter Widmann

Am frühen Mittwochnachmittag hatten sich auf dem Portal der Investitions- und Förderbank etwa 42.000 Antragsteller für das Vergabeverfahren registriert, 19.000 Online-Anträge waren eingegangen. In Spitzenzeiten wurden 200.000 Aufrufe pro Stunde registriert.

Nach Angaben des Senats waren noch am späten Dienstag die ersten Soforthilfen auf den Weg gebracht worden war. Nach nicht einmal 48 Stunden seien mehr als 500.000 Euro bewilligt und knapp 100.000 Euro ausgezahlt (Bundes- und Landeshilfen) worden.

"Der Start dieser größten finanziellen Soforthilfe in der jüngeren Hamburger Geschichte ist ein Kraftakt“, sagten Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos), die mit Kultursenator Carsten Brosda (SPD) den Rettungsschirm verantworten.

Die Hamburger Corona-Soforthilfe (HCS) für Unternehmer:

  • Solo-Selbständige: 2.500 € (Hamburg), 9.000 € (Bund), 11.500 € (Gesamt)
  • 1–5 Mitarbeiter: 5.000 € (HH), 9.000 € (Bund), 14.000 € (Gesamt)
  • 6–10 Mitarbeiter: 5.000 € (HH),15.000 € (Bund), 20.000 € (Gesamt)
  • 11–50 Mitarbeiter: 25.000 € (HH), keine Beteiligung vom Bund
  • 51–250 Mitarbeiter: 30.000 € (HH), keine Beteiligung vom Bund

I

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Youtube, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Wegen Corona: Steigende Mieten für Logistikimmobilien?

Die Coronaepidemie erreicht den gewerblichen Immobilienmarkt. Die Neuvermietungen bei Büros gingen in Hamburg im ersten Quartal um 30 Prozent zurück, berichtet das Maklerbüro Grossmann & Berger. So erreichte der Flächenumsatz lediglich 95.000 Quadratmeter. Großvermietungen mit mehr als 10.000 Quadratmetern blieben aus. Die größte Anmietung war ein Mietvertrag über 5800 Quadratmeter der MSH Medical School Hamburg an der Kehrwiederspitze (HafenCity).

Grossmann & Berger erwartet, dass verzögerte Anmietungsentscheidungen die Marktdynamik erheblich verlangsamt und sich entsprechend negativ auf den Jahresflächenumsatz in Hamburg auswirken. 2019 waren 545.000 Quadratmeter Bürofläche vermietet worden. Die Makler hoffen bei Büros auf eine Belebung des Geschäfts zum Jahresende.

Nach einer Umfrage der Immobilien­berater Colliers unter Top-Entscheidern der Immobilienbranche sind gegenwärtig vor allem Logistikimmobilien gefragt. 44 Prozent der Befragten erwarten in diesem Segment steigende Mieten, vor allem Lebensmittel- und Pharmaunternehmen mieten Hallen verstärkt an.

Büromieten bleiben auf hohem Niveau. Die Durchschnittsmiete stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 7,3 Prozent auf 17,70 Euro (kalt). Für Spitzenbüros müssen 30 Euro je Quadratmeter bezahlt werden – plus 7,1 Prozent. "Das Flächenangebot in Hamburg wird sich als Folge der Coronakrise spürbar erhöhen, auch weil mehr Flächen zur Untervermietung zur Verfügung stehen werden“, sagt Grossmann & Berger-Geschäftsführer Andreas Rehberg.

Informationen zum Coronavirus:

Der Corona-Newsblog vom 1. April