Hamburg. Infiziertenzahl steigt weiter ungebremst. Polizei kontrolliert Parks. Hamburgs dringlicher Appell an ältere Menschen. Der Newsblog.

Das Coronavirus hat Hamburg und den Norden auch zum Frühlingsanfang weiterhin fest im Griff. Schleswig-Holstein und Hamburg haben die Einschränkungen im öffentlichen Leben zur Eindämmung der Corona-Pandemie weiter verschärft, Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) kündigte an, dass am Sonntag über etwaige Ausgangssperren entschieden würde. Auch in den anderen nördlichen Bundesländern gilt, dass alle Beherbergungsstätten für touristische Zwecke sowie alle Restaurants schließen müssen.

Corona-Krise: Der Newsblog für Hamburg und den Norden:

Hamburger Hilfe für diejenigen, die arbeiten müssen

Während Promiköche wie Fabio Haebel, Tim Mälzer und andere ihre Speisen bei "Kochen für Helden" denjenigen vorbeibringen, die in Drogerien und Supermärkten arbeiten, bittet die Laundrette in Ottensen um schmutzige Wäsche: Wie Stephan Fehrenbach, Chef der alt eingesessenen und hamburgweit wohl einzigartigen Kombination aus Waschsalon und Bar in der Ottenser Hauptstraße in einem Facebook-Video erklärt, können Mitarbeiter von Kliniken und Rettungsdienst ihre Wäsche in der Laundrette in die Waschmaschine werfen und fertig getrocknet wieder abholen – kostenfrei. "Ihr macht gerade einen Job für uns, da können wir auch etwas zurückgeben", erklärt Fehrenbach.

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Sternekoch Thomas Imbusch vom 100/200 will seine Lieferanten und Produzenten unterstützen und packt deren Waren in luxuriöse Essenskisten: Für 200 Euro bekommt man "eine Kiste, die für (wenigstens) zwei Personen eine Woche lange eine wundervolle Mahlzeit für jeden Tag bereithält. Was genau dies sein wird, entscheiden wie immer unsere Partner. Aber es wird auf jeden Fall unser Brot und unsere Butter geben. Ein gekochtes Gericht zum „bald essen“ und eines, dass sich lange hält. Es wird Eier, frisches Obst und Wurstwaren geben. Sowie Ideen unsererseits, was man damit machen kann. Eben alles, was man braucht, um gut genährt zu Hause zu sein."

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Yared Dibaba in Concert

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Was denn? Sie haben das Konzert mit NDR-Mann Yared Dibaba verpasst? Hier können Sie es noch einmal ansehen.

Hamburger Discos fürchten Club-Sterben

Wegen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus dürfen Clubs, Bars und Diskotheken in Hamburg nicht mehr öffnen, der Kiez ist menschenleer. Viele Betreiber fürchten nun die Insolvenz und damit einhergehende Einschnitte in der Clublandschaft Hamburgs: "Musikclubs sind ein äußerst fragiles Gebilde, wenig widerstandsfähig gegen Schocks von außen und wie ein Biotop: Wenn es einmal tot ist, geht es in dieser Form unwiederbringlich verloren", heißt es im Spendenaufruf der Clubstiftung Hamburg. Unter dem Motto "Save Our Sounds" werben die Initiatoren um Spenden.

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Niedersachsen meldet zwei weitere Corona-Tote

1452 Fälle und nun drei Todesfälle: Das ist die aktuelle Corona-Bilanz des Landes Niedersachsen. In der Region Hannover sind zwei an Covid-19 erkrankte Männer (Geburtsjahrgänge 1935 und 1950) gestorben, zuvor war bereits im Landkreis Harburg ein 90 Jahre alter Infizierter gestorben. Die Region Hannover ist innerhalb Niedersachsens am stärksten von Sars-CoV-2 betroffen, dort sind bislang 310 Fälle bekannt.

Zudem ist in der Region Aurich ein Fall von Vogelgrippe bei einem Putenbestand im Landkreis Aurich nachgewiesen worden. Die 55 Tiere wurden vorsorglich gekeult, ein Sperr- und Beobachtungsgebiet wurden eingerichtet. Weitere Fälle von Infektionen mit dem H5N8-Virus sind nicht bekannt.

Schleswig-Holstein will Kita-Gebühren zurückerstatten

Eltern in Schleswig-Holstein können wegen der Corona-bedingten Kita-Schließungen mit einer Rückerstattung der Gebühren rechnen. Die Kommunen sollen dafür 50 Millionen Euro aus dem Corona-Soforthilfeprogramm erhalten. Dies beschlossen die Koalitionsfraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP bei einer Kabinettssitzung am Samstag gemeinsam mit der SPD-Fraktion und dem SSW im Landtag.

Mit dem Geld sollen die Beiträge für die Betreuung von kleinen Kindern in den Tagesstätten für zwei Monate erstattet werden. Die genauen Einzelheiten würden kurzfristig mit den kommunalen Spitzenverbänden vereinbart, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der Landtagsfraktionen.

Bürgermeister Tschentscher wirbt um Corona-Helfer

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher wirbt um Corona-Helfer: In einem Tweet bat er am Sonnabend Menschen mit medizinischem Hintergrund, die in der Corona-Krise helfen wollen, um eine Nachricht. Unter der E-Mail-Adresse personal.corona@bgv.hamburg.de können sich Freiwillige melden.

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Coronavirus in Hamburg: Viele Spaziergänger an der Alster

Trotz der am Freitag vom Senat verschärften Regeln haben viele Hamburger das sonnige Wetter am Sonnabend für einen Spaziergang genutzt: An der Alster trafen auch Menschengruppen aufeinander, die die Größe von sechs Personen deutlich überschritten.

Im Innocentiapark ist am Sonnabendnachmittag zwar etwas los, aber weniger als sonst an einem sonnigen Wochenendtag. Der Spielplatz ist mit Flatterband abgesperrt und verwaist, nur auf der Wiese spielen ein paar Kinder Fußball und „Wikinger-Kubb“. Auch im Isebekkanal in Hoheluft herrscht weniger Betrieb als normalerweise. Was allerdings auffällt: Überall sind Jogger unterwegs. Und zwar mehr als sonst. Auf dem Goldbekmarkt hielten sich die Besucher zwar an die Abstandsregeln, so gut es ging – voll war es dort trotzdem.

Am Sonntag will die Bundeskanzlerin in einer Telefonkonferenz mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer entscheiden, ob eine Ausgangsbeschränkung notwendig ist – dafür maßgeblich soll das Verhalten der Menschen am Sonnabend sein. Sollte eine bundesweite Ausgangsbeschränkung erlassen würden, dürfte die Wohnung wahrscheinlich nur noch für den Weg zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Arzt oder der Apotheke verlassen werden.

Trotz de Verbots von größeren Menschenansammlungen spazieren am Sonnabend viele Menschen an der Alster - am Sonntag wollen Landes- und Bundesregierung entscheiden, ob Ausgangsbeschränkungen notwendig sind.
Trotz de Verbots von größeren Menschenansammlungen spazieren am Sonnabend viele Menschen an der Alster - am Sonntag wollen Landes- und Bundesregierung entscheiden, ob Ausgangsbeschränkungen notwendig sind. © HA | Marcelo Hernandez

Hamburgs Kliniken warnen: "Patienten sterben sonst"

Die Hamburger Krankenhäuser von den Asklepios Kliniken über das Albertinen bis zum UKE sind entsetzt über die Vorschläge von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zum Rettungsschirm für die Kliniken. Gleichzeitig werfen sie dem Hamburger Senat vor, nicht genügend zu tun, um den erwarteten Ansturm von schwerkranken Covid-19-Patienten zu bewältigen. Die Hamburgische Krankenhausgesellschaft (HKG) erklärte, sie sei „fassungslos“ über Spahns Ideen, wie man pensionierte Ärzte zurückholen und kurzfristig mehr Pfleger beschaffen soll. Das sei alles zu bürokratisch, und dafür sei in der katastrophalen Lage keine Zeit mehr.

Der HKG-Vorsitzende Jörn Wessel sagte: „Eine erbsenzählerische, kleinkrämerische Erweiterung eines an sich schon dysfunktionalen Finanzierungssystems ist das Gegenteil von dem, was Krankenhäuser jetzt brauchen. Den Krankenhäusern muss jetzt der Rücken freigehalten werden, damit sie alle Energie darauf verwenden können, eine gute Versorgung für die nächsten Monate zu organisieren.“. Spahns Gesetzentwurf geht nach Auffassung der Krankenhausgesellschaft in die völlig falsche Richtung.

HKG-Geschäftsführerin Dr. Claudia Brase sagte dem Abendblatt, Hamburg sei viel stärker betroffen als andere Bundesländer. Jetzt gehe es um Beatmungsgeräte, mehr Intensivbetten und schnelles Handeln. „Die Patienten sterben uns sonst unter den Händen weg.“ Sie bemängelte, dass Hamburg noch immer nicht wie etwa Niedersachsen oder Schleswig-Holstein eine Landesverordnung habe, die regele, wie das alles finanziert wird. „Es gibt keine Rechtssicherheit“, sagte Brase. „Wir müssen alle Fälle wie gewohnt dokumentieren und Häkchen für die Abrechnung setzen, anstatt uns um die Patienten zu kümmern“ Wenn die Bezahlung nicht schnell geregelt werde, könnten Krankenhäuser sogar kurzfristig pleite gehen.

Corona: Hamburgs Appell an ältere Menschen

Hamburgs Gesundheitsbehörde bittet die ältere Bevölkerung, sich an die Corona-Vorgaben zu halten. In Hamburg leben rund 440.000 Menschen, die älter als 60 Jahre sind. Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, an Covid-19 zu erkranken.

Das sollten ältere Hamburger beachten:

  • Meiden Sie soziale Kontakte soweit wie möglich
  • Halten Sie Kontakt mit Ihren Freunden und Ihrer Familie über Telefon, Brief, soziale Netzwerke oder Skype
  • Besuchen Sie keine Freizeitveranstaltungen
  • Meiden Sie den öffentlichen Personennahverkehr
  • Meiden Sie unbedingt den Kontakt zu Enkelkindern
  • Halten Sie persönlichen Abstand von mindestens zwei Metern
  • Geben Sie niemandem die Hand und umarmen Sie niemanden
  • Gehen Sie nicht in eine Arztpraxis, sondern rufen Sie bei Bedarf dort an und besprechen das weitere Vorgehen
  • Wenn möglich, gehen Sie nicht in Apotheken, sondern lassen Sie sich benötigte Medikamente nach Hause liefern
  • Nutzen Sie Lieferdienste von Supermärkten
  • Nehmen Sie gerne Hilfe oder das Angebot von Botengängen aus der Nachbarschaft und Familie an
  • Gehen Sie gerne eine Runde spazieren. Wenn Sie dabei Bekannte treffen: Denken Sie daran, Abstand von zwei Metern zu halten
  • Waschen Sie sich regelmäßig und gründlich die Hände

Erste Coronavirus-Todesfälle in Niedersachsen

In Niedersachsen sind die ersten beiden Todesfälle nach einer Infektion mit dem Coronavirus gemeldet worden. Die beiden Männer im Alter von 70 und 84 Jahren seien am Freitag in Krankenhäusern der Region gestorben, sagte eine Sprecherin der Region Hannover am Sonnabend.

Ob bei den Männern auch andere Krankheitssymptome vorlagen und wie lange sie im Krankenhaus behandelt worden waren, ließ die Sprecherin offen. Weitere Informationen solle es am Sonnband nicht geben. „Unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen und den Freunden der beiden Verstorbenen“, sagte Regionspräsident Hauke Jagau laut einer Mitteilung.

Corona in Hamburg: Zahl der Infizierten schnellt auf 768

Seit der Meldung vom Freitag wurden in Hamburg 104 weitere Fälle von Erkrankungen mit Covid-19 bestätigt, wie die Gesundheitsbehörde am Sonnabend. Damit ist die Zahl der in Hamburg gemeldeten Corona-Fälle auf 768 angestiegen. "Der weiterhin deutliche Anstieg der Fallzahlen wird nach wie vor in einem hohen Anteil durch Urlaubsrückkehrer verursacht", heißt es vonseiten der Behörde.

Bei vielen Betroffenen seien die Erkrankungssymptome erst mit zeitlicher Verzögerung aufgetreten, so dass sie erst mit einigem Abstand zum eigentlichen Ferienende getestet wurden. "In den kommenden Tagen wird bundesweit mit einem weiteren deutlichen Anstieg der positiv getesteten Fälle gerechnet", so die Behörde. Momentan befinden sich 32 Hamburger in stationärer Behandlung, davon liegen sechs Personen auf der Intensivstation. Damit liege Hamburg aktuell im Durchschnitt der bundesweit gemeldeten Spannweite der positiv getesteten Fälle mit intensivmedizinischer Betreuung.

„Es ist ruhig geworden in der Stadt, ganz überwiegend folgt die Bevölkerung den Anordnungen", sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Sonnabend. "Machen Sie weiter so, vermeiden Sie Kontakte!" Zudem appellierte sie an die Hamburger: "Verlangen Sie keine unnötigen Tests.“

Langjährige Wahl-Hamburgerin spürt Corona-Auswirkungen

Obwohl die Schriftstellerin und langjährige Wahl-Hamburgerin Cornelia Funke (61) etwas ländlich auf einer Avocado-Farm abseits von Los Angeles lebt, spürt auch sie die Auswirkungen des Coronavirus'. So sei gerade ihr 25 Jahre alter Sohn bei ihr zu Besuch gekommen, „weil er sagt, in der Stadt sind sie alle so verrückt und es geht nur um Hamsterkäufe“, sagte die Bestseller-Autorin.

Sie habe sonst immer sonnabends, wenn ihr Nachbar seinen Hofladen öffnet, auf ihrem Grundstück ein kleines Gemeinschaftscafé aufgemacht, wo die Leute umsonst einen Kaffee bekommen. „Natürlich kann ich das im Moment nicht aufmachen. Weil ich keinen, der älter ist als 65 Jahre, in Gefahr bringen will.“ Auch beruflich spüre sie die Ausbreitung des Coronavirus. So hätten viele Künstler aus Deutschland, die sie besuchen wollten, zwar ein Visum bekommen, „können jetzt aber nicht einreisen“, weil die Grenzen zur Eindämmung des Virus geschlossen sind. „Das sind schon Konsequenzen, die einen traurig machen.“

Corona: Ein neuer bestätigter Fall im Landkreis Lüneburg

Am Sonnabend wurde im Landkreis Lüneburg eine weitere Coronavirus-Infektion bestätigt, damit liegt die aktuelle Zahl der gemeldeten Fälle nun bei 54. Im Verlauf des Freitags wurden mehr als 50 Personen im Diagnosezentrum auf das Virus getestet, wie der Landkreis am Sonnabend mitteilte. Die Ergebnisse stehen teilweise noch aus.

So süß bedanken sich Sasha und Sohn Otto bei Alltagshelden

Um 21 Uhr wird in Hamburg applaudiert. Für alle Ärzte, Pfleger, Supermarktangestellten und Menschen, die in der Corona-Krise besonders viel arbeiten müssen. Auch der Hamburger Popsänger Sasha sagt Danke – gemeinsam mit seinem Sohn Otto.

Auf Instagram postete Sasha ein süßes Bild seines Kindes, das Haube und Mundschutz trägt und offensichtlich Arzt spielt. Dazu schrieb der Sänger: "Dr. Otto Röntgen liegt um 21 Uhr zwar schon im Bett, aber er kann seinen Respekt vor den Heldinnen und Helden der Stunde ja auch mit seinem ersten Berufswunsch zum Ausdruck bringen."

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Coronavirus: Stay at home – Himmlische Botschaft in Hamburg

„Stay at home!“ – Bleibt zu Hause! Für alle, die den Ernst der Lage immer noch nicht begriffen haben, ist Jean-P. Sievers am Sonnabend in Hamburg in die Luft gegangen. Mit seiner Piper 12 Supercussion will der Berufspilot heute MIttag über Hamburg fliegen und ein Spruchband mit dieser Aufforderung hinter sich herziehen.

„Normalerweise mache ich Reklameflüge“, sagt der 57-jährige Hamburger, doch im Moment habe er ohnehin keine Aufträge. Um die Fluglizenz nicht zu verlieren, müsse er aber regelmäßig in die Luft. Und der Motor seiner einmotorigen Propellermaschine müsse auch immer mal laufen. Und bevor er leer rumfliege, habe er nun einen Banner gemacht, um die Menschen aufzurütteln, sagt der Hamburger: „Ich habe festgestellt, dass die Corona-Krise bei vielen nur schleppend ankommt.“

Der Hamburger Berugspilot Jean-P. Sievers will die Menschen mit seinem Banner aufrütteln: Stay at home!
Der Hamburger Berugspilot Jean-P. Sievers will die Menschen mit seinem Banner aufrütteln: Stay at home! © Roland Magunia

Dabei sei sie längst präsent. In der Klasse seines elfjährigen Sohnes seien einige Kinder erkrankt oder lebten in Quarantäne. „Alle sollten jetzt 14 Tage die Füße stillhalten“, fordert der Firmeninhaber von Aerial Sign. Sievers hat Angst, dass hier eine Situation wie in Italien entsteht. Er will am Sonnabend die Elbe entlang fliegen und Kreise über Alster und Innenstadt fliegen. Aus der Luft habe er ja gut im Blick, wo die Menschen eine Erinnerung noch dringend nötig hätten.

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Verwaltungsgericht lehnt Eilantrag gegen Ladenschließungen ab

Das Hamburger Verwaltungsgericht hat die Allgemeinverfügung des Senats zur Schließung von Einzelhandelsgeschäften in einem ersten Verfahren bestätigt. Das Gericht lehnte am Freitagabend den Eilantrag einer Besitzerin von mehreren Geschäften ab, die sich gegen die Schließung ihrer Filialen juristisch zur Wehr gesetzt hatte (Az.: 10 E 1380/20).

Nach Auffassung des Verwaltungsgerichts sei dem Schutz der Gesundheit der gesamten Bevölkerung als überragend wichtigem Gemeinschaftsgut der Vorzug vor den wirtschaftlichen Interessen der Antragstellerin zu geben, teilte ein Sprecher des Gerichts am Sonnabend mit.

Corona: Applaus um 21 Uhr in Hamburg für Helden des Alltags

Der Applaus für das medizinische Personal um 21 Uhr war in den vergangenen Tagen in vielen Stadtteilen schon nicht zu überhören. Zahlreiche Hamburger standen an offenen Fenstern oder auf ihren Balkons und klatschten in die Hände, um damit ein Zeichen der Anerkennung zu setzen – für Pflegepersonal und Ärzte, aber auch für Beschäftigte im Einzelhandel und all jene Berufsgruppen, die unermüdlich im Einsatz sind. Der Aufruf dazu wurde über die sozialen Medien verbreitet, und in vielen Städten europaweit klatschten die Menschen schon.

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Aber da geht noch mehr. Wer mitmachen will, stellt sich nun jeden Abend um 21 Uhr ans Fenster und applaudiert für die Helden des Alltags in der Corona-Krise. Es ist nur eine kleine Geste, aber offenbar kommt sie bei den Adressaten gut an. Viele Ärzte, Pfleger und andere Hilfskräfte antworteten bereits mit Posts, auf denen sie in Schutzkleidung stehen, und sie halten einen Spruch in die Kamera, auf dem zu lesen ist: „Wir bleiben für euch hier – bleibt bitte für uns zu Hause.“

Im Video: Hamburger klatschen für Helden des Alltags

Corona - Hamburger klatschen für Helden des Alltags
Corona - Hamburger klatschen für Helden des Alltags

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    Minister Garg zu Corona: „Wir stehen erst am Anfang"

    Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg will angesichts der Corona-Pandemie noch keine Vorhersagen machen, wann sich das öffentliche Leben wieder normalisiert. „Der nächste Schritt bei der Bekämpfung ist – wie auch im Pandemieplan vorgesehen – die angesprochene Fokussierung auf die Behandlung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten und auf den Schutz besonders gefährdeter Gruppen“, sagte der FDP-Politiker den „Kieler Nachrichten“ am Sonnabend. Das könne und solle einhergehen mit einem kontrollierten Hochfahren des öffentlichen Lebens.

    Er rechnet damit, dass die Zahl der Corona-Infizierten in seinem Bundesland noch deutlich nach oben geht. „Wir stehen erst am Anfang, das muss allen klar sein“, betonte Garg. Man müsse bedenken, dass aufgrund der Inkubationszeit „wir mit den gemeldeten Erkrankungsfällen immer etwa zehn Tage hinter der eigentlichen Infektion zurückliegen“. Im Moment seien in Schleswig-Holstein mehr als 1000 Menschen in Quarantäne. „Wir gehen davon aus, dass ein großer Teil von diesen noch erkrankt“, so Garg.

    383 bestätigte Covid-19-Fälle in Schleswig-Holstein

    Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus steigt in Schleswig-Holstein weiter. Bis einschließlich Freitag waren 383 Fälle gemeldet, wie das Gesundheitsministerium in Kiel am Sonnabend mitteilte. 29 Personen sind in klinischer Behandlung. Bislang wurde ein Todesfall im Zusammenhang mit der Viruserkrankung registriert. Am Freitag hatte das Ministerium die Zahl der Sars-CoV-2-Fälle bis einschließlich Donnerstag mit 321 angegeben.

    Coronavirus: Mälzer, Rüther und Co starten besondere Aktion

    Die Restaurants in Hamburg haben geschlossen, viele Lebensmittel drohen zu verderben. Eine Reihe von prominenten Gastronomen machen aus dieser Not nun eine Tugend und starten eine riesige Danke-Aktion für die Helden des Alltags: Sie kochen für die Mitarbeiter von Supermärkten und Drogerien, die Tag für Tag dort unter anderem an der Kasse sitzen und so die Versorgung der Hamburger aufrechterhalten. "Diejenigen, die gerade sehr wenig Zeit haben, sollen trotzdem eine gute Mahlzeit bekommen", sagt Gastronom Fabio Haebel.

    Er betreibt das "Haebel" in der Paul-Roosen-Straße und hat die Aktion ins Leben gerufen. Zusammen mit befreundeten Gastronomen wie Tim Mälzer und Patrick Rüther von der Bullerei sowie den Inhabern von Salt&Silver, der Kitchen Guerilla und anderen sollen am Sonnabend zunächst 300 Portionen gekocht werden, die am späten Nachmittag in verschließbaren Gläsern an die Mitarbeiter von Supermärkten und Drogerien ausgeliefert werden.

    In den kommenden Tagen soll die Aktion noch größer werden: Alle Gastronomen sind eingeladen, sich zu beteiligen. Die Idee, so erzählt Haebel am Telefon, stammt ursprünglich aus Berlin, wo Restaurantbetreiber bereits unter dem Motto "Kochen für Helden" eine große Danke-Aktion gestartet haben.

    Coronavirus: Die Fotos zur Krise

    Coronavirus: Vorbildliches Schlangestehen in Hamburg

    Wegen der Ausbreitung des Coronavirus' regeln in vielen Hamburger Supermärkten und Drogerien Security-Mitarbeiter den Einlass in die Geschäfte, damit sich nicht zu viele Kunden auf einmal in den Läden aufhalten. Dabei zeigen die Hamburger viel Disziplin und halten sich auch beim Schlangestehen an den Mindestabstand.

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    Vor vielen Edeka-Filialen und anderen Supermärkten, auf Wochenmärkten und auch vor der Kleinen Konditorei an der Lutterothstraße stellten sich die Menschen am Sonnabend geduldig an. "Geht doch", schreibt eine Hamburgerin auf Twitter.

    Coronavirus in Hamburg: Auf dem Ottenser Biomarkt stehen die Menschen vorbildlich in der Schlange auf.
    Coronavirus in Hamburg: Auf dem Ottenser Biomarkt stehen die Menschen vorbildlich in der Schlange auf. © Hanna-Lotte Mikuteit

    Coronavirus: Aktuelle Fallzahlen in Norddeutschland

    Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Sonnabend mit 16.662 angegeben – ein Plus von 2705 seit dem Vortag. Auch in Norddeutschland steigen die Zahlen weiterhin.

    • Hamburg: 587 Covid-19-Fälle
    • Schleswig-Holstein: 308 Covid-19-Fälle
    • Bremen: 142 Covid-19-Fälle
    • Mecklenburg-Vorpommern: 165 Covid-19-Fälle
    • Niedersachsen: 1023 Covid-19-Fälle

    (Quelle: Robert Koch-Institut, Stand 21. März, 10 Uhr)

    Corona: Hermes führt kontaktlose Paketannahme per Foto ein

    In Zeiten der Corona-Krise ergreift der Paketdienstleister Hermes Germany zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen, um die Gesundheit der Zustellerer und Kundrn zu schützen: Ab sofort können Kunden ihre Lieferungen kontaktlos entgegennehmen – eine Unterschrift auf dem Scanner entfällt. "Stattdessen wird der Sendungserhalt per Fotonachweis belegt", heißt es in einer aktuellen Mitteilung. Wer eine Zustellung ohne jeden Personenkontakt bevorzugt, kann sich seine Sendung weiterhin an einen Wunsch-Ablageort liefern lassen.

    „Diese neue Form der kontaktlosen Paketannahme ermöglicht die persönliche Zustellung an der Haustür unter Wahrung des derzeit dringend gebotenen Abstands zueinander", sagte Marco Schlüter, COO bei der Hermes Germany. "Das Wichtigste ist, dass wir alles Erdenkliche tun, damit Zusteller und Kunden, sich möglichst nicht gegenseitig anstecken können.“ Bei der neuen Zustellform verzichtet Hermes nicht auf die Unterschrift des Empfängers. Künftig quittieren Kunden den Erhalt ihrer Sendung statt auf dem Scanner direkt auf dem Label ihres Pakets. Danach fotografieren die Zusteller mit ihrem Scanner Unterschrift und Angaben auf dem Paketlabel, so dass die Auslieferung eindeutig dokumentiert ist.

    Forderung nach Corona-Infos in mehreren Sprache

    Der Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg fordert Corona-Infos in mehreren Sprachen. „In diesen Zeiten ist es extrem wichtig, dass alle Informationen rund um das Coronavirus schnell für alle verfügbar sind, die sie betreffen", sagte Kristin Alheit, Geschäftsführende Vorständin des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Hamburg, am Sonnabend. Daher sei es unabdingbar, dass die Allgemeinverfügungen, Empfehlungen und Informationen der Stadt Hamburg, die unter www.hamburg.de/coronavirus gebündelt werden, schnellstmöglich in mehrere Sprachen übersetzt und veröffentlicht werden.

    "Wir dürfen die Menschen, die die deutsche Sprache nicht so gut beherrschen, nicht außen vor lassen", mahnte Alheit. "Auch sie haben ein Recht darauf, aus erster Hand informiert zu werden und nicht auf Gerüchte angewiesen zu sein. Die Stadt Hamburg muss hier schnell für Abhilfe sorgen.“

    Das Nachrichtenangebot "Amal, Hamburg" veröffentlicht alle Corona-Infos auf Arabisch und Farsi. "Amal, Hamburg" ist ebenso wie "Amal, Berlin" ein Projekt der Evangelischen Journalistenschule und der Körber-Stiftung, unterstützt von der Evangelischen Kirche in Deutschland, dem Hamburger Abendblatt, der Schöpflin-Stiftung, Stiftung Mercator, dem Evangelischen Pressedienst in Norddeutschland und der Ecclesia Versicherungsdienst GmbH.

    Besitzer von Zweitwohnungen sollen Schleswig-Holstein verlassen

    Die Landesregierung hat Besitzer von Zweitwohnungen in Schleswig-Holstein zur Abreise aufgefordert. Zudem verbiete sich angesichts der Corona-Pandemie eine Anreise zu einer Zweitwohnung in den Norden, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Ziel aller Maßnahmen müsse es sein, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Davon betroffen sind auch einige Tausend Hamburger, die unter anderem Wohnungen in St. Peter-Ording haben.

    Jede Nutzung einer Zweitwohnung im Norden unterlaufe die derzeitigen Anstrengungen der Regierung, das Reiseaufkommen drastisch zu verringern und die Gesundheitssysteme in den Tourismusregionen bestmöglich zu entlasten, sagte Günther. Von der Nutzung der Zweitwohnungen sei im Moment dringend abzuraten. Am meisten betroffen sind nach Angaben der Landesregierung die Kreise Nordfriesland und Ostholstein.

    Corona: Einsame Grüße von den Landungsbrücken

    Auch Barkassen-Meyer, der seit rund 100 Jahren mit seinen Booten auf der Elbe unterwegs ist, musste seinen Betrieb wegen der Corona-Pandemie vorübergehend einstellen. Am Sonnabend schickte das Unternehmen via Facebook unter dem Hashtag "wirbleibenzuhause"einsame Grüße von den Landungsbrücken.

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    Corona: Mehr als 1000 Freiwillige wollen in Kliniken helfen

    Während der Corona-Pandemie verzeichnen die Gesundheitsbehörden in Schleswig-Holstein große Hilfsbereitschaft. „Großartig ist, dass mehr als 1000 Freiwillige sich in nur zwei Tagen gemeldet haben“, sagte der Sprecher des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Oliver Grieve. An den beiden Klinik-Standorten Kiel und Lübeck herrsche „ein Klima von hohem Verantwortungsbewusstsein und großer Hilfsbereitschaft“ – trotz der enormen Herausforderungen bei der Umstellung auf Corona-Infrastruktur und der gleichzeitig unterbrochenen Lieferkette von Schutzmaterialien.

    Schleswig-Holsteins Wissenschaftsministerin Karin Prien (CDU) hatte Studenten angesichts der Corona-Krise am Mittwoch zur Mithilfe als Freiwillige im Uniklinikum aufgerufen. Dieses benötige Unterstützung nicht nur von Medizin-Studenten. „Auch wer zum Beispiel eine Rettungssanitäter-Ausbildung hat oder anderweitig etwas beitragen will, zum Beispiel auch im Bereich der Logistik, ist herzlich willkommen.“

    Corona: Hamburgs Polizei kontrolliert Kiez und Jungfernstieg

    In Hamburg gibt es verstärkt Kontrollen durch die Polizei, die prüft, ob sich die Menschen an die Corona-Verordnung halten. Am Freitagabend suchten Beamte beliebte Treffpunkte in Hamburg auf, an denen sich normalerweise am Wochenende Hunderte und teils Tausende Menschen tummeln. Doch viele Plätze waren wie verwaist.

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    Am Jungfernstieg patroullierten Polizisten zu Fuß und mit Pferden. Nur vereinzelt trafen die Beamten auf Fußgänger. Ähnlich sah es auf dem Kiez aus: Die Große Freiheit, in der man sonst den Asphalt vor lauter Feiernden nicht mehr sieht, war nahezu menschenleer. Ebenfalls völlig leergefegt war der Hans-Albers-Platz. In der Herbertstraße waren die Schaufenster leer und dunkel – die Stühle, auf denen die Prostituierten üblicherweise auf Kundschaft warten, blieben unbesetzt.

    Corona: 50 Prozent mehr Anrufe bei Telefonseelsorge

    Die ehrenamtlichen Helfer der Telefonseelsorge in Hamburg haben in diesen Tagen sehr viel zu tun. Wegen der Corona-Krise rufen deutlich mehr Menschen bei der Hotline der Hansestadt an als sonst üblich, wie die Leiterin der Telefonseelsorge der Diakonie Hamburg, Babette Glöckner, sagte. „Es schlägt voll durch. Wir haben bundesweit 50 Prozent mehr Anrufe. Die Kurve ist ganz stark hochgegangen. Es ist DAS Thema am Telefon schlechthin.“

    Wegen des sich immer weiter ausbreitenden Coronavirus hätten viele Anrufer Ängste und fürchteten soziale und finanzielle Not. In den meisten Fällen müssten die Ehrenamtlichen vor allem „einfach zuhören, würdigen und wertschätzen“, so Glöckner. Gleichzeitig müssten die Helfer auch genau schauen, bei wem die Ängste auf eine unrealistische Art und Weise Wellen schlagen. Dann gehe es darum, die falschen Vorstellungen mit Fakten zu entkräften.

    Die Telefonseelsorge der Diakonie ist 24 Stunden am Tag besetzt. Maximal können die Ehrenamtlichen in dieser Zeit etwa 80 Gespräche entgegennehmen. Unter den Helfern sind viele jüngere Menschen. „Ich habe aber auch eine über 80-Jährige im Team, die lässt sich das trotz Corona nicht nehmen. Sie ist fast jeden Tag hier“, so Glöckner. In Hamburg gibt es auch noch die katholische Telefonseelsorge der Caritas.

    Coronavirus: So können Sie sich vor Ansteckung schützen

    • Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch, das Sie danach wegwerfen. Ist keins griffbereit, halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase. Danach: Hände waschen
    • Regelmäßig und gründlich die Hände mit Seife waschen
    • Das Gesicht nicht mit den Händen berühren, weil die Erreger des Coronavirus über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen können
    • Ein bis zwei Meter Abstand zu Menschen halten, die Infektionssymptome zeigen
    • Schutzmasken und Desinfektionsmittel sind überflüssig – sie können sogar umgekehrt zu Nachlässigkeit in wichtigeren Bereichen führen

    Corona: Polizei rechnet mit Ausgangssperre in Hamburg

    Um die Ausbreitung des Coronavirus' weiter einzudämmen, werden Ausgangssperren wie in anderen Ländern Europas auch in Deutschland immer wahrscheinlicher. Nach Abendblatt-Informationen wird in Kreisen von Polizei und Justiz davon ausgegangen, dass ab der kommenden Woche auch in Hamburg eine Ausgangssperre gelten wird. In der "Besonderen Aufbauorganisation" (BAO) der Polizei, die im Präsidium die polizeilichen Maßnahmen gegen die Epidemie koordiniert, werden für diesen Fall bereits Überlegungen angestellt. Sollte förmlich der Katastrophenfall ausgerufen werden, könnte die Gesamtführung der städtischen Bemühungen von der Gesundheits- auf die Innenbehörde übergehen. ​

    Noch sei der Schritt nicht auf länderübergreifender Ebene angekündigt worden. Ein entsprechender Beschluss werde aber nach Erwartung mehrerer leitender Beamter möglicherweise bereits am Sonnabend und spätestens in einer gemeinsamen Runde von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten der Länder fallen.

    Lesen Sie hier den Corona-Newsblog vom Freitag