Hamburg. Der Bezirk will das Projekt zügig angehen – vorher muss Ottensen aber diese rechtlichen und finanziellen Hürden überwinden.
Die Entscheidung ist gefallen, doch wie geht es nun weiter? Nach dem Beschluss von CDU und Grünen, das Kerngebiet von Ottensen weitgehend autofrei zu machen, liegt der Ball nun im Feld des Bezirksamts Altona.
„Wir werten den Beschluss der Bezirksversammlung als Auftrag, diesen so zügig wie möglich umzusetzen“, sagte Stefanie von Berg (Grüne) am Freitag im Rathaus Altona. Sie kündigte an, dass ihr Amt nun genau prüfen werde, „welche Instrumente aus dem Instrumentenkasten der Straßenverkehrsordnung wir brauchen, um die Ziele dieses Antrags zu erreichen.“ Möglichst noch in diesem Jahr soll gestartet werden.
Keine komplett autofreie, aber autoarme Zone für Ottensen
Klar ist: Es wird ein schwieriges und teures Projekt. Denn Grüne und CDU fordern, dass alle Straßen im Projektgebiet entsprechend umgebaut werden müssen. Dabei geht es etwa um die Absenkung von Bordsteinkanten und um ein sehr aufwendiges Abschleifen des Kopfsteinpflasters. Denkbar sind auch Poller-Lösungen, die Gewerbetreibenden, Lieferanten und Anwohnern mit Stellplätzen ermöglichen würden, die Zone zu befahren. Eine komplett autofreie Zone wird es auf keinen Fall geben, auch nicht die Umwidmung in eine reine Fußgängerzone. Daher ist in dem Antrag von Grünen und CDU sehr bewusst von einer „autoarmen Zone“ die Rede.
Komplex wird auch die juristische Prüfung. Schließlich musste der Verkehrsversuch „Ottensen macht Platz“ nach erfolgreichen Eilanträgen zweier Gewerbetreibender abgebrochen werden. Nach wie vor setzt Stefanie von Berg auf einen runden Tisch, um Kritiker und Befürworter zu versöhnen. Auch im Antrag ist von einem „Bürgerbeteiligungsverfahren“ die Rede.
Ottensen: Autoarme Zone kann eine Million Euro kosten
Dieses will der Bezirk nun professionell angehen. „Im Versuch hatten wir hier zu wenig PS auf der Straße“, sagt die Amtschefin. Dies habe allerdings nicht am Engagement gelegen, im Gegenteil: „Die zuständigen Kolleginnen und Kollegen haben fast rund um die Uhr gearbeitet.“ Für einer Verstetigung brauche man aber nun deutlich mehr Personal, das befristet eingestellt werden soll.
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Nach ersten vorläufigen Schätzungen kann das Projekt mehr als eine Million Euro kosten. „Unsere Aufgabe wird es jetzt sein, die entsprechenden Mittel einzuwerben“, sagte Stefanie von Berg. Allein aus dem Haushalt des Bezirks sei das nicht zu stemmen. Die Amtschefin hofft auf Unterstützung durch den Senat, aber auch der Antrag auf Bundesmittel werde geprüft.