Hamburg. Bezirkspolitiker fordern, den beiden Hamburgern einen Platz im Straßenregister zu widmen. Doch es gibt eine rechtliche Hürde.

Das Hamburger Straßenverzeichnis könnte in Kürze erweitert werden. Geht es nach CDU und FDP sollen Ehrenkommissar Jan Fedder und Modeschöpfer Karl Lagerfeld aufgenommen werden. Doch dabei gibt es ein Problem: Das Hamburger Wegerecht schreibt eine Frist von zwei Jahren vor, ehe eine Straße nach einem Verstorbenen benannt werden darf. Anfragen auf Fristverkürzung lehnte der Verfassungs- und Bezirksausschuss der Bürgerschaft am 21. Januar mit Stimmen von SPD, Grünen, Linken und AfD ab.

"Sowohl bei Karl Lagerfeld als auch Jan Fedder ist es plausibel, nach Ablauf der Zwei-Jahresfrist eine Benennung in Betracht zu ziehen", sagt Enno Isermann, Sprecher der Behörde für Kultur und Medien. Erst nach dieser Zeit könne richtig eingeschätzt werden, welche Bedeutung die Person für die Zeitgeschichte trage, so die Kulturbehörde.

Gibt es bald einen Karl-Lagerfeld-Platz?

Wir die "Bild"-Zeitung berichtet, schlägt der FDP-Politiker Robert Bläsing den bisher namenlosen Platz zwischen den Großen Bleichen, Hohen Bleichen und Heuberg für den verstorbenen Prominenten vor. Im Vorjahr forderten auch CDU und Junge Union einen Lagerfeld-Platz. "In unserer Stadt geboren, blieb er seiner Heimat stets verbunden und verdient eine angemessene Würdigung", sagte JU-Vorstandsmitglied Katharina Schuwalski. Eigentlich war der Modezar für sein eher distanziertes Verhältnis zu seiner Heimatstadt Hamburg bekannt.

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Kommt der Jan-Fedder-Platz vor die Davidwache?

Die Koalition in Hamburg-Mitte aus SPD, CDU und FDP beantragte schon kurz nach dem Ableben von Jan Fedder die Umbenennung eines "angemessenen Platzes". Der Antrag wurde Ende Januar in der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte beschlossen. CDU-Sprecher Gunter Böttcher bestätigte, der Jan-Fedder-Platz werde kommen.

Der Ort solle Reeperbahn-nah sein. In einem separaten Antrag an die Bürgerschaft schlug die CDU den Spielbudenplatz an der Davidwache vor. "Im Gespräch ist das westliche Ende am Spielbudenplatz", bestätigt Böttcher. Diese Idee hatte der St. Pauli Bürgerverein bereits vorher auf Facebook ausgesprochen.

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Antrag für Udo-Jürgens-Straße in Rotherbaum gescheitert

In Rotherbaum sollte ein Straßenabschnitt den Namen von Udo Jürgens tragen. Burkhardt Müller-Sönksen, Ex-Abgeordneter im Deutschen Bundestag, warb für die Udo-Jürgens-Straße, auf einem Teil der Milchstraße zwischen Harvestehuder Weg und Pöseldorfer Weg verlaufen sollte. Dort hat die Hochschule für Musik und Theater ihren Sitz. Für Musikstudenten sei der 2014 verstorbene Musiker ein Vorbild. Sein Antrag scheiterte.

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So können Hamburger Namensänderungen beantragen

Jeder Bürger kann die Namensänderung einer Straße oder eines Platzes über die Bezirksversammlung beantragen. Der zuständige Bezirk entscheidet dann über die jeweilige Einreichung. Alle Straßenänderungen sind in den aktuellen Senatsbeschlüssen einzusehen.