Hamburg. Junge Union fordert Umbenennung eines Platzes, um den verstorbenen Modeschöpfer zu würdigen. Doch es gibt einige Hürden.

Exzentrisch und genial: Der am Dienstag verstorbene Modeschöpfer Karl Lagerfeld war vermutlich einer der weltweit bekanntesten Söhne Hamburg. Nun fordert die Junge Union Hamburg (JU), dem Designer posthum eine ganz besondere Ehre zu erweisen. Die Nachwuchsorganisation der Christdemokraten möchte, dass möglichst bald ein Platz in „zentraler, angemessener Lage“ nach Lagerfeld benannt wird. Ein entsprechender Antrag wurde auf dem kleinen Parteitag der JU verabschiedet, der zufällig am Todestag des Modeschöpfers zusammenkam.

„Karl Lagerfeld war beeindruckend als Modezar, eine faszinierende Persönlichkeit – und ein großer Hamburger“, sagt JU-Vorstandsmitglied, Katharina Schuwalski: „In unserer Stadt geboren, blieb er seiner Heimat stets verbunden und verdient eine angemessene Würdigung.“

Platz in zentraler Lage umbenennen

Wo genau der neue Karl-Lagerfeld-Platz liegen könnte, darauf will sich die Junge Union noch nicht festlegen. „Wir wollen uns alle Optionen offenhalten, damit die Initiative möglichst große Chancen auf Erfolg hat“, sagt Landesgeschäftsführer Stephan Hennig dem Abendblatt. „Lagerfeld genoss in allen Bereichen der Bevölkerung großes Ansehen. Daher hoffen wir, dass sich auch andere Parteien und Organisationen der Initiative anschließen.“

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Eine schnelle Entscheidung in dieser Frage ist allerdings nicht zu erwarten. Grundsätzlich gilt in Hamburg die Regel, dass erst zwei Jahre nach dem Tod eines Prominenten die Benennung einer Straße oder eines Platzes nach dieser Person möglich ist. Dahinter steckt die Idee, dass sich in dieser Zeit noch Informationen über die Person ans Tageslicht kommen könnten, die diese in einem anderen Licht erscheinen lässt. Auch die Bedeutung eines Prominenten für die Zeitgeschichte lässt sich nach Auffassung der Kulturbehörde erst nach einer gewissen Frist richtig einschätzen.

„Zwischenlösung“ für Ungeduldige

Den Antrag auf Umbenennung eines Platzes können alle Bürger stellen, generell läuft dieses Verfahren über die Bezirksversammlungen. Das Staatsarchiv prüft im Anschluss die Anträge. Das letzte Wort hat der Senat. Dieser Verfahrensweg ist auch der Jungen Union bewusst. „Aufgrund der großen Bedeutung Karl Lagerfelds für die Stadt wollten wir unsere Initiative aber so schnell wie möglich auf den Weg bringen“, sagt Landesgeschäftsführer Hennig.

Bis zu einer Entscheidung werden sich alle Fans des Modezaren erst einmal mit einer „Zwischenlösung“ begnügen müssen: In Hamburg gibt es bereits eine Lagerstraße und eine Feldstraße.