Hamburg. Das Straßenbild vor dem Levantehaus in der City hat sich verändert. Die Straßenbäume wurden für anstehende Bauarbeiten gefällt.

Dort, wo letzte Woche noch acht Bäume standen, sind heute nur noch Stümpfe zu sehen. Vor dem Levantehaus und der gegenüberliegenden Barkhof-Passage an der Mönckebergstraße hat die Hochbahn die Bäume fällen lassen, damit dort die gläsernen Aufzüge gebaut werden können. Diese sollen die beliebte Einkaufsstraße mit der gleichnamigen U-Bahn-Station verbinden. Zusätzlich ist der Bau eines neuen Zugangs mit Treppen Richtung Hauptbahnhof geplant.

„Diese Maßnahmen sind Teil des barrierefreien Ausbaus", sagte Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum dem Abendblatt. „Für den Umbau der U-3-Haltestelle brauchen wir eine sehr große Baufläche."

Bauarbeiten für barrierefreien Ausbau starten im Frühjahr

Die acht gefällten Bäume sollen laut Sorina Weiland, Pressesprecherin des Bezirksamts Mitte, genau dort, wo sie standen, wieder neu gepflanzt werden. Kreienbaum fügt hinzu, dass die acht Bäume in gleicher Größe nach Abschluss der Bauarbeiten eingepflanzt werden.

Das kann jedoch noch etwas dauern: Laut Kreienbaum konnte die Hochbahn erst Anfang Januar mit der Bauvorbereitung auf der Straße beginnen. Unter anderem werden Leitungen von Strom oder Wasser so verlegt, dass sie beim Bau nicht im Weg sind. Die eigentlichen Bauarbeiten starten im Frühjahr, ein genauer Termin stehe noch nicht fest.

Roncalli Café scheiterte mit Klage

Die geplante Sanierung und der barrierefreie Ausbau der Haltestelle unterhalb der beliebten Einkaufsstraße hatte bereits im Vorfeld zu Diskussionen mit Händlern und Gastronomen geführt. Anrainer hatten im September eine Klage vor dem Hamburgischen Oberverwaltungsgericht (OVG) erhoben.

Zu den Klägern zählten sowohl die Grundeigentümer der Barkhof-Passage und des Levantehauses als auch das Roncalli Grand Café. Die entsprechenden Eilanträge gegen den Planfeststellungsbeschluss zum barrierefreien Umbau lehnte das OVG ab. Dennoch sorgte die Klage vor dem OVG dafür, dass die Hochbahn die ersten Arbeiten auf den Januar verschieben musste.

Umbau kostet 16 Millionen Euro

Ziel der Hochbahn ist es, die U-Bahn-Haltestelle besser zugänglich für Menschen mit Handicaps zu machen. Auf den Bahnsteigen soll ein niveaugleicher Ein- und Ausstieg ermöglicht werden. Zusätzlich werden Orientierungssysteme für sehbehinderte und blinde Menschen installiert.

Nach früheren Abendblatt-Informationen sollen sich die Neugestaltungen harmonisch in das Straßenbild einfügen. Dazu werden nicht nur die Fahrstühle selbst aus Glas sein, sondern auch die Brüstungen der Treppenzugänge zur Haltestelle. Ungefähr zwei Jahre können die Bauarbeiten dauern. Dazu wird die U3 ab Januar 2021 für 14 Monate gesperrt. Laut Kreienbaum kostet der Umbau der Station die Hochbahn rund 16 Millionen Euro.