Hamburg. Zum ersten Mal beteiligt sich ein privates Unternehmen an der öffentlichen Förderung von Filmen in Hamburg und Schleswig-Holstein.

Die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) geht neue Wege. Vom April an beteiligt sich Warner Bros. am Fördertopf mit einer Million Euro pro Jahr. Ein Viertel des Geldes soll der Nachwuchsförderung dienen. Vergeben wird es von einem neuen Gremium. Das gaben Kultursenator Carsten Brosda, FFHSH-Chef Helge Albers und Warner-Chef Willi Geike am Freitag in Hamburg bekannt.

Eine Zusammenarbeit zwischen einem privaten Unternehmen und der staatlichen Förderung gab es bisher nicht. Sie ist auf vorerst drei Jahre angelegt. „Das ist etwas ganz Besonderes. Ich hoffe, dass dieses Beispiel Schule macht“, freute sich Brosda: Er wies darauf hin, dass erste Kontakte zu Warner bereits von der im vergangenen Jahr ausgeschiedenen FFHSH-Chefin Maria Köpf geknüpft worden waren.

Warner hat "knapp 700 Millionen Euro in den deutschen Film investiert“

Ihr Nachfolger Albers sagte: „Die Serienförderung war schon eine gute Nachricht. Jetzt können wir den Standort noch weiter entwickeln. Und der Nachwuchs war uns schon immer ein großes Anliegen.“ Im Dezember hatte die rot-grüne Koalition zwei Millionen Euro pro Jahr für die Förderung von Serien bereitgestellt.

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Geike erinnerte daran, dass der erste deutsche Film, den sein Unternehmen mit unterstützt hatte, Romuald Karmakars „Der Totmacher“ war. Das war im Jahr 1995. „Seitdem haben wir knapp 700 Millionen Euro in den deutschen Film investiert.“ Er erwähnte „Der goldene Handschuh“ von Fatih Akin und „Rocca verändert die Welt“ von Katja Benrath.

Fatih Akins "Kurz und schmerzlos" bei "Eine Stadt sieht einen Film"

Die Regisseurin habe zwar den Studenten-Oscar gewonnen, aber erst mit Hilfe von Warner ihren ersten langen Spielfilm realisieren können, den dann fast eine Viertelmillion Zuschauer im Kino sahen. „Der Standort Hamburg ist für uns sehr wichtig. Er ist ein sehr interessanter Drehort und hat gute Locations.“ Geike erwähnte auch das in Planung befindliche Serienprojekt „Marlene“ von Akin. „Dazu wird auch viel in Hamburg passieren.“

Am Rande der Veranstaltung wurde bekannt, dass am 22. März Akins erster langer Spielfilm „Kurz und schmerzlos“ aus dem Jahr 1998 in 16 Hamburger Kinos im Rahmen der Aktion „Eine Stadt sieht einen Film“ zu sehen sein wird. Danach wird der Film in einer digitalisierten Fassung als Wiederaufführung erneut ins Kino kommen.