Hamburg. Ian-Karan-Preis für Zivilcourage vergeben. Wie die Polizei dank Brigitte Pohl und Timo Roßmann vier Diebe festsetzen konnte.
Da haben Stifter Ian Karan und der Polizeiverein noch einen draufgelegt. Mit jeweils 2500 Euro wurde der in diesem Jahr an Brigitte Pohl (60) und Timo Roßmann (39) vergebene Ian-Karan-Preis für Zivilcourage dotiert. „Normalerweise ist der Preis mit 500 bis 1000 Euro pro Person verbunden“, sagt Werner Jantosch, Vorsitzender des Polizeivereins. „Die beiden haben aber, im Gegensatz zu früheren Preisträgern, durch ihr Eingreifen einen persönlichen Schaden erlitten, der jeweils um die 2000 Euro liegt. Deshalb gleichen wir den Preis an.“
Was war passiert? Mitte November hatten der Kurierfahrer und die 60-Jährige beobachtet, wie eine professionelle Klau-Bande eine Friseurin in Eilbek ausnehmen wollte. Als die Täter, ein Mann und drei Frauen, in einem Auto entkommen wollten, verhinderten sie mit ihren Fahrzeugen, dass der Fluchtwagen sofort wegfahren konnte.
Brigitte Pohl verfolgte das Fahrzeug
Als das dann doch gelang, verfolgte Brigitte Pohl das Fahrzeug mit ihrem Wagen auch über eine rote Ampel und in eine Einbahnstraße hinein, wo sie ihn einkeilte, bis die Polizei da war. „Zivilcourage kann man nicht hoch genug einschätzen“, sagt Karan. Dann wendet er sich zu den beiden Preisträgern. „Sie haben toll gehandelt. Ich weiß nicht, ob ich so viel Mut gehabt hätte.“
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„Es gibt bestimmt genug Menschen, die in so einer Situation nach dem bekannten Spruch ,In Hamburg sagt man tschüs‘ gehandelt und sich aus der Situation verabschiedet hätten“, sagt Polizeipräsident Ralf Martin Meyer. Die Preisträger aber hätten dazu beigetragen, die Trickdiebe festzusetzen. Es habe sich um reisende Täter gehandelt, was auch bedeutete, dass eine hohe Wiederholungsgefahr bestehe. Dass das Quartett aus dem Verkehr gezogen werden konnte, sei nur den beiden zu verdanken.