Hamburg. Den größten Schaden richten Diebe an – vor allem Autodiebe. Die Beute beim Einbruch in eine Wohnung beträgt im Schnitt 4000 Euro.

Straftäter haben 2018 in Hamburg Vermögensschäden in Höhe von mehr als 158 Millionen Euro angerichtet. Das geht aus einer internen Erhebung der Hamburger Polizei hervor. Die größte Beute machten Diebe: Allein hier betrug der Schaden rund 95,5 Millionen Euro.

Auf Platz zwei liegen die Vermögens- und Fälschungsdelikte (inklusive aller Betrugsarten) mit mehr als 56 Millionen Euro Schaden. Die Beute durch Gewalttaten wie Raube, die im Gesetz als besonders schwere Verbrechen gewertet werden, lag bei rund 1,4 Millionen Euro.

Allein die 2018 in Hamburg gestohlenen Autos waren rund 34 Millionen Euro wert. Zum Vergleich: Bei allen Wohnungseinbrüchen zusammen hatte die Beute einen Wert von 9,7 Millionen Euro. Im Schnitt hatte jedes gestohlene Auto einen Wert von gut 25.000 Euro. Die durchschnittliche Beute bei einem Wohnungseinbruch betrug 4000 Euro.

Ein Räuber erbeutet in Hamburg im Schnitt rund 665 Euro

Rund zehn Millionen Euro waren allein die gestohlenen Teile von Autos wert. In neun Fällen wurden hochwertige Autos im vergangenen Jahr durch Betrug erbeutet: Hier lag der Vermögensschaden bei insgesamt mehr als 600.000 Euro. Insgesamt rechnet die Polizei den Delikten „rund um das Kfz“ einen Vermögensschaden von fast 46 Millionen Euro zu.

Mehr als ein Drittel der gesamten Beute durch Straftaten, fast 59 Millionen Euro, wurden durch Straßenkriminalität erlangt. Das sind Delikte, die sich im öffentlichen Raum ereignen. Die schwerste Form von Kriminalität zum Erlangen von Beute war der Straßenraub, durch den ein Vermögensschaden von rund 700.000 Euro entstand. Im Schnitt erbeutete jeder Räuber fast 665 Euro.

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Den Vermögensschäden durch schwere Einbruchskriminalität beziffert die Hamburger Polizei mit rund 17,6 Millionen Euro. Dazu gehören neben den Wohnungseinbrüchen auch Einbrüche in Geschäfte, Büros, Keller oder Böden.

Hamburg: Auch Drogenkriminalität fällt in die Statistik

Der Vermögensschaden durch Wirtschaftskriminalität wird mit gut 26 Millionen Euro angegeben, wobei der größte Teil – gut 19 Millionen Euro – durch Betrug verursacht wurde. Allein bei den Insolvenzstraftaten wird für 2018 der Schaden mit rund sechs Millionen Euro beziffert.

Computerkriminalität richtete laut Statistik der Polizei im vergangenen Jahr einen Vermögensschaden von 2,6 Millionen Euro an. Die Drogenkriminalität fällt in dieser Statistik, obwohl sie für Dealer äußerst attraktiv ist, kaum ins Gewicht, da die Umsätze der Rauschgifthändler nicht als Vermögensschaden gelten. Lediglich 3201 Euro verzeichnete die Polizei im gesamten Jahr in Hamburg als Vermögensschaden durch Rauschgift­kriminalität. Es handelt sich dabei um 18 Fälle von Beschaffungskriminalität.

Mehr als die Hälfte aller Straftaten in Hamburg mit potenziellem Vermögensschaden

Überhaupt keinen Vermögensschaden richteten zwei versuchte Tötungs­delikte im vergangenen Jahr an, bei denen das Opfer beraubt werden sollte. In beiden Fällen erlangte der Täter keine Beute.

Insgesamt wurden von der Polizei 135.785 der 218.594 im vergangenen Jahr registrierten Straftaten als Fälle erfasst, bei denen ein Vermögensschaden entstehen konnte.