Hamburg/Berlin . Immer wieder stören Drohnen den Flugverkehr. Am Hamburger Airport startet nun ein Modellprojekt für das Abwehrsystem „Falke“.

Für nur wenige Hundert Euro kann sie fast jeder kaufen: ferngesteuerte Drohnen. Mit kleinen, surrenden Propellern ausgestattet, können sich die unbemannten Flieger mehrere Hundert Meter über dem Boden bewegen. Jedoch sind sie nicht ungefährlich.

Im Frühjahr legte eine Drohne am Frankfurter Flughafen für mehrere Stunden den gesamten Flugverkehr lahm. Und das ist kein Einzelfall. Alleine 2018 wurden 158 Fälle gemeldet, in denen Drohnen den öffentlichen Flugverkehr behinderten. Im ersten Halbjahr 2019 waren es 70.

Das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) will nun mit einer innovativen Technologie auf die neue Gefahr reagieren. Das sogenannte Counter-UAS-System Falke, ein Abwehrsystem für unbemannte Luftfahrtsysteme, wird erstmals am Flughafen Hamburg getestet. Das Projekt wird im Rahmen des Ideen- und Förderaufrufs zu Drohnen und Flugtaxis des BMVI mit knapp 2,1 Millionen Euro gefördert.

Falke sorgt für effektiven Schutz an Flughäfen vor illegal operierenden Drohnen

Zwar unterstütze das BMVI die Entwicklung der unbemannten Luftfahrt, sagt Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) unserer Redaktion. Trotzdem müsse man bei jeder neuen Technologie auch die Risiken im Auge behalten. „Dafür werden wirksame technische Lösungen gebraucht. Falke sorgt für effektiven Schutz an Flughäfen vor illegal operierenden Drohnen“, sagt Scheuer.

Besonders kompliziert ist die nötige Infrastruktur am Flughafen. Eindringende Drohnen müssen aufgespürt, identifiziert und notfalls abgeschossen werden.

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Der Test soll zeigen, wie die Kommunikation zwischen der Abwehr-Drohne und den Kontrolltowern an den Rollfeldern am besten funktioniert, wer die Gefahrenlage schließlich einschätzt und wann eine Drohne tatsächlich abgeschossen wird. Aktuell dürfen Drohnen in Deutschland in einem Umkreis von 1,5 Kilometern um Flughäfen nicht fliegen.

Sollte sich das System in Hamburg bewähren, soll das Gesamtkonzept als Blaupause für die Abwehr von illegalen Drohnen auch an anderen Flughäfen eingesetzt werden. Beteiligt an dem Projekt sind neben dem Hamburger Flughafen unter anderem die Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, die Deutsche Flugsicherung und die Lufthansa.