Hamburg. 41-Jährige soll Terrormiliz IS unterstützt haben. War sie bereit, einen Kämpfer aus Syrien aufzunehmen und zu heiraten?
Im Prozess gegen eine mutmaßliche Unterstützerin der Terrormiliz IS vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht hat die Bundesanwaltschaft fünfeinhalb Jahre Haft gefordert. Die 41-Jährige habe sich in vier Fällen der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung im Ausland schuldig gemacht, erklärte ein Vertreter der Karlsruher Behörde am Freitag nach Angaben eines Gerichtssprechers.
Zum Prozessauftakt Anfang August hatte die Angeklagte die gegen sie erhobenen Vorwürfe bestritten. Die aus Bremen stammende 41-Jährige räumte zwar ein, mit der Frau eines 2015 nach Syrien ausgereisten Ehepaares in Kontakt gestanden zu haben. Auch habe sie dieser 2016 eine unter falscher Identität eingerichtete Handy-Nummer und Accounts bei WhatsApp und Facebook zur Verfügung gestellt. Sie habe aber nicht gewusst, dass diese Frau ein aktives Mitglied des Islamischen Staats (IS) gewesen sei, sondern in ihr lediglich eine Haus- und Ehefrau gesehen.
In Anschlagspläne eingebunden?
Den Vorwurf der Bundesanwaltschaft, dass sie in Pläne für einen großen Anschlag in Deutschland eingebunden gewesen sei und sich in diesem Zusammenhang auch dazu bereiterklärt habe, einen aus Syrien einreisenden IS-Kämpfer bei sich in Hamburg unterzubringen und zu heiraten, wies sie ebenfalls zurück. Die Frau war im Dezember vergangenen Jahres in Hamburg festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft.