Hamburg. Seit Monaten gibt es auf dem Parkfriedhof Ärger um die Durchfahrer. Nun will die Behörde in Kürze entscheiden, wie es weitergeht.

Nach Zählungen aus dem Jahr 2017 passieren täglich rund 5000 Autos den Ohlsdorfer Friedhof. Davon sind rund 3000 Fahrzeuge sogenannte „Durchfahrer“. Um den Durchgangsverkehr auf dem größten Parkfriedhof der Welt einzudämmen, stand zwischenzeitlich eine Maut-Regelung zur Debatte – doch diese ist auch nach massiven Protesten im März dieses Jahres vom Tisch. „Diese Idee kam auch nicht aus unserer Behörde“, sagte Björn Marzahn, Sprecher der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Die Behörde will nun in Kürze eine Entscheidung in Sachen Durchgangsverkehr auf dem Friedhof Ohlsdorf treffen. Zur Diskussion stehen drei Vorschläge.

Der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Dennis Thering hatte zuvor mit einer Kleinen Anfrage zum Thema nachgehakt. Eine Bürgerbeteiligung zum Friedhof hatte die Eindämmung des Durchgangsverkehrs als zentralen Wunsch ergeben. Nach Auskunft der Behörde sind derzeit noch drei Vorschläge im Rennen:

Drei Vorschläge für Ohlsdorf-Durchfahrt:

  • 1. Die zeitweilige Schließung von drei der vier Zufahrten beispielsweise vormittags. Gegner dieser Lösung sehen vor allem negative Folgen für anliegende Gewerbebetriebe.
  • 2. Die Kappung der Durchfahrt durch Einrichtung einer Schranke am zentralen Punkt in der Mitte des Friedhofs. So wäre die Durchfahrt nur noch für entsprechend Berechtigte wie beispielsweise HVV oder Friedhofsgewerbe möglich.
  • 3. Der Einbau einer rund 100 Meter langen Bodenwellen-Strecke, den alle Durchfahrer passieren müssten. Diese zielt darauf ab, die Durchfahrt stark zu verlangsamen und damit unattraktiv zu machen.

Mitte März hatte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) das Aus für die Friedhofs-Maut in Ohlsdorf verkündet. „Dass Leute, die die Gräber ihrer Angehörigen besuchen wollen, zur Kasse gebeten werden, das gehört sich nicht und das gibt es auch nicht“, sagte Tschentscher damals. Kurz darauf gab auch Umweltstaatsrat Michael Pollmann, der Aufsichtsratsvorsitzende der Hamburger Friedhöfe, bekannt, dass er eine gebührenfrei zu betreibende Durchfahrtssperre in der Mitte des Friedhofs favorisiere.