Ohlsdorf. Hamburger Grab, Eingangsbereich und Südteich: Beim Bürgerfest „Ohlsdorf 2050“ gab es viel Neues zu sehen.

Die Bestattungskultur ändert sich, weniger Grabflächen werden benötigt – das verändert auch den Friedhof Ohlsdorf. An den ersten Plänen zur Umgestaltung waren Hamburger beteiligt. Am Sonntag, auf dem Bürgerfest „Ohlsdorf 2050“, waren die ersten Ergebnisse zu sehen.

Zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Bus machten sich die Besucher zu den Flächen auf, an denen bereits Veränderungen vorgenommen wurden. Die erste fiel schon all denen ins Auge, die sich dem Haupteingang an der Fuhlsbüttler Straße näherten. Pünktlich zum Bürgerfest wurde der neu gestaltete Eingangsbereich eröffnet – mit Rampe, dem von wucherndem Grün befreiten Infohaus und Schriftzug: „Friedhof Ohlsdorf“.

Wie es mit der Kapelle weitergeht, ist unklar

Ebenso wie das Infohäuschen präsentiert sich auch der Südteich nach dem Rückschnitt von Rhododendren und Gehölzen wieder in seiner Ursprünglichkeit. Dadurch sind die buchtenreichen Ufer und die Bäume sowie die Sichtachse vom Cordesbrunnen über die Cordes­allee auf den Rosengarten wieder erkennbarer geworden. Die Insel im Teich soll noch mit einer Brücke erschlossen werden. Dort sollen Bänke zum Verweilen einladen – mit Blick von der Insel auf den Rosengarten.

Auch die Sichtachse zur Kapelle 3 wurde durch die Grünarbeiten wieder freigelegt. Das Gebäude, das mittlerweile aus der Friedhofsnutzung genommen wurde, war in den vergangenen Wochen Spielstätte für ein Theaterprojekt. Wie es mit der Kapelle weitergeht, ist noch offen. Bürger hatten die Idee, sie einer Steilshooper Grundschule zur Verfügung zu stellen. Dazu laufen Gespräche.

Kapelle 6, die ebenfalls nicht mehr für Trauerfeiern genutzt wird, hat dagegen ihre künftige Bestimmung gefunden: als „KulturKapelle“ der Initiative „KulturKleinBorstel“. Seit 2018 finden dort philosophische Gespräche sowie Konzerte von Barock bis Jazz statt.

Auch das neue Hamburger Grab im westlichen Cordes-Teil (benannt nach dem Friedhofsarchitekten Wilhelm Cordes) wurde beim Bürgerfest präsentiert. Hier können sich künftig Menschen bestatten lassen, die durch ein Hamburg-Logo auf dem Grabstein ihre Verbundenheit mit der Hansestadt ausdrücken wollen. Eine entsprechende Grabanlage gibt es bereits in dem nach Gartendirektor Otto Linne benannten Friedhofsteil. Wenn ein Verstorbener auch nach Auflösung seiner Grabstätte nicht als treuer Hamburger vergessen werden soll, kann für ihn unter einer Hamburg-Fahne eine Gedenktafel installiert werden.